Es gibt beim Fahrrad viele Kleinigkeiten, deren Energie-einsparende Wirkung einzeln betrachtet "nicht merkbar" ist. Zum Beispiel die aerodynamische Formgebung von Helm, Felgen und Speichen, oder die Verwendung von Leichtgewichts-Komponenten aus Kohlefasern um ein paar Gramm einzusparen. Wenn man aber alle Komponenten in Summe betrachtet, dann ist die Wirkung aber eben doch merkbar. Und deshalb macht es durchaus Sinn, den Wirkungsgrad des Dynamos zu verbessern, auch dann wenn es nur um weniger als ein Watt geht.
"Michael Koch" schrieb im Newsbeitrag news:hv4qb4$pvf$03$ snipped-for-privacy@news.t-online.com...
Bloss: Wen interessiert das ? Niemand fährt hier Rennen, schon gar nicht mit Dynamolampe, sondern alle fahren angeblich der Fitness wegen. Da spart man sich ein paar Prozent Weg.
Und wer mit dem Fahrrad zur Arbeit fährt, der entscheidet auf Grund des Aufwands ob sich das lohnt. Da machen wenige Prozent nicht den Unterschied zwischen geht mit Fahrrad / ich kauf doch ein Auto.
Ja, vielleicht im Fahrrad-Rennsport. Aber darum ging es hier sichtbar nicht. Oder wieviele Rennräder mit Dynamo hast du schon gesehen?
Und der Hype mit der Gewichtsreduzierung ist genau das: ein Hype. Zwischen "Trinkflasche leer" und "Trinkflasche voll" sind schon 700g Unterschied. In der gleichen Größenordnung liegt nochmal "vor der Fahrt aufs Klo gehen" vs. "danach".
Wenn man sich das mal vor Augen geführt hat, dann wird klar, daß "Sattelstütze aus Titan, 50g leichter als Alu!!!" nichts anderes ist als geschicktes Marketing.
Die Aerodynamik von Fahrrad und Helm ist angesichts der Aerodynamik des Fahrers auch eher zu vernachlässigen. Es sei denn, man will mit
50-60km/h unterwegs sein und der Fahrer "kann sich hinter einem Besenstiel verstecken".
Vergiß bei der ganzen Rechnerei bloß nicht die zusätzliche Masse der Elektronik...
Warum schalten dann die meisten Radfahrer den Dynamo tagsüber aus, wenn es doch auf die paar Watt nicht ankommt? Für die Fitness wäre es doch viel besser wenn man das Licht anlassen würde.
Das sehe ich anders. Mal angenommen, 100 Leute entschliessen sich, von jetzt an mit dem Fahrrad zur Arbeit zu fahren. Alle haben die gleiche Entfernung zurückzulegen. 50 Leute haben ein "normales" Rad, und 50 Leute haben ein höherwertiges Rad das ein paar Kilo weniger wiegt, mit besserem Wirkungsgrad und geringerem Luftwiderstand. Ich behaupte, dass die Leute aus der zweiten Gruppe im statistischen Mittel häufiger mit dem Rad fahren werden. Das gilt sogar dann, wenn der Unterschied zwischen einem "guten" und "schlechten" Rad so klein ist, dass ihn eine einzelne Person gar nicht bemerken würde. Im statistischen Mittel über viele Personen würde man den Unterschied sehen.
So ein Unsinn. (Ich nehme dabei an, dass allen 100 wesentliche Details bekannt sind, etwa, wieviel Luftdruck in Fahrradreifen gehört - jedenfalls sind das keine Niederdruckwalzen.)
Ob man Spaß hat mit einem Gerät, wird in weiten Bereichen an irrationale Vorzüge gekoppelt sein. Und warum nur "das eine" Fahrrad? Das ist ja keine Identifikationsmuster-Riesenblechbüchse.
Ein interessanter Punkt ist, vorweg, dass ein Fahrrad viel eher in dem Sinn zu begreifen ist wie langlebige Industriemaschinen: Eigentlich sollten diese dauerlebensfest sein, soweit nach und nach stets das ausgetauscht werden kann, was gerade verschlissen ist, beim Fahrrad inklusive dem Rahmen. Für die Identifikation mit einem dominierenden Gestaltungsmuster steht hingegen die verschwendungswütige Blechstanzerei, als Konsumartikel per se: jedes Teil steht für eine Sonderform, und wenn davon wesentliche Details zu zerbröseln drohen, muss man zwingend all das Ganze auf einmal wegwerfen.
Ein Grund also, leicht umzudenken.
Weiters lassen sich dann rational Kriterien zur Alltagstauglichkeit festmachen - und wenn hier etwas nicht greift, ist das viel mehr ein Grund zur Enttäuschung, als beim täglichen Tanz um Wischiwaschi-Versprechungen (wir haben den um 10 Prozent besseren cw-Wert!!) mit denen hauptsächlich im Rahmen der Anpreisungen der Warenwelt hantiert wird:
Stattdessen - Wetterfest (kalt, heiß, trocken, nass, eisig), straßentauglich (Drecksrouten oder Rennasphalt, bei Tag und bei Nacht), leicht zu warten (Teile leicht und halbwegs günstig auszutauschen), locker an das anzupassen, was man unterwegs so alles mitnehmen will, usw.
Und dann kommt noch der ganze Planet der sozialen Bedingungen - ob man in einer Umgebung mit Rennpilotidioten lebt, oder ob gern respektiert wird, dass sich körperliche Betätigung und Motornutzung munter mischen kann.
Dann auch noch etwas Respekt davor, dass aus der Visage von jemandem, der sich gerade auf körperliche Betätigung konzentriert, nun einmal kein Zahnpastawerbungslächeln spricht, wahrscheinlich aber ein emotional ausgeglichenerer Zustand, als vom genervteren Normalzustand, wie es eher zu dauernder Kopfarbeit gehört - mitsamt der Kommandomentalität beim Pilotieren von Massentonnagen.
Soll heißen, in einer sozialen Umgebung, wo man davon lebt, dass viel heiße Luft generiert wird, kann das ein undankbares Unterfangen werden. Ausgeglichene Menschen werden dort gern zur Zielscheibe, weil der Rest hauptsächlich als Nervenbündel herumtanzt, und die Fehlentwicklung etabliert sich als Normalzustand.
Ok, mir scheint auch, dass es viel Unvermögen zur treffenden Darstellung schon von daher gibt, dass gar so viele solcher Punkte einfach nur schlecht powerpoint-kompatibel zu übersetzen sind. Final! Eindeutig! Konzise!
Nee, das ist nicht, hier ist die Welt bunt, mehrdeutig, schillernd in endloser Pluralität. So als kleine Idee: Man macht besser nicht "den" Rieseneinkauf. Man nimmt häppchenweise mit, was in die Taschen passt.
Das Umdenken braucht gelegentlich eine Übersetzung, und das Gerät muss in Ordnung sein. Für Strecken unter 5 km (also wohl die meisten) ist der Rest nicht so gravierend.
Ich schlage eine erweiterten Test vor. Die Gruppe wird dazu in 4 Teile geteilt. Gruppe 1+2 bekommen die besseren Räder aber Gruppe 1+3 wird suggeriert (Werbung, Händler) ihre Räder würden leichter laufen.
Dann wette ich, daß die suggerierte Leichtläufigkeit einen höheren Einfluß auf die Entscheidung, weiter Rad zu fahren, hätte als die objektive Leichtläufigkeit.
Das wäre ein sehr interessanter Test. Schlaue Radfahrer werden im Laufe der Zeit von selbst herausfinden, welches die wirklich "guten" Räder sind. Indem sie testweise die anderen Räder ausprobieren, und dann Zeit und Durchschnitts-Puls für die gleiche Strecke vergleichen.
Ich glaube so langsam kristallisiert sich die Ursache für unsere Meinungsverschiedenheiten heraus: du scheinst einen fundamental anderen Typ von Radfahrer zu meinen.
Ich fürchte nur, daß die Gruppe von Radfahrern, die mit Pulsuhr bewaffnet jeden Tag die gleiche Strecke "Benchmark" fahren, eher geringe Überschneidungen mit der Zielgruppe für dynamobetriebene Fahrradbeleuchtung haben. Um es optimistisch zu formulieren.
Der OP schreibt vom Nabendynamo. Den schaltest Du gerade wie ab?
Unsinn, beim Nabendynamo wäre allenfalls noch Kurzschließen angesagt.
Das Gewicht merkst Du im Alltagsverkehr eher kaum. In der Praxis fahre ich hier in der Stadt gerade nicht mit dem Renner, sondern mit dem Stadtrad. Den größten Luftwiderstand bedingen Dein Körper und Kleidung. Den größten "Gewinn" werden also die haben, die mit Radkleidung und z.B. Triathlonlenker fahren. Aber wer möchte das auf der Fahrt zur Arbeit schon.
Der OP schreibt vom Nabendynamo. Den schaltest Du gerade wie ab? Und was würde das Abschalten des Lichts beim Nabendynamo bringen?
Das Gewicht merkst Du im Alltagsverkehr eher kaum. In der Praxis fahre ich hier in der Stadt gerade nicht mit dem Renner, sondern mit dem Stadtrad. Den größten Luftwiderstand bedingen Dein Körper und Kleidung. Den größten "Gewinn" werden also die haben, die mit Radkleidung und z.B. Triathlonlenker fahren. Aber wer möchte das auf der Fahrt zur Arbeit schon.
Da gibts anscheinend einige. Und ein paar davon, vor allem die älteren Semester, schaffe ich sogar bergauf (in aufrechter Sitzposition und mit fliegenden Jackenzipfeln, man muss ja schließlich abends spüren, dass man was geleistet hat) zu überholen. Was mir allerdings auch nicht viel bringt, da ich dann, wenn ich an der nächsten roten Ampel anhalte, von denen wieder überholt werde.
Gruß Henning
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Das merkt man, wenn man das (hochgehobene) Vorderrad mit in etwa gleichen Schwung mal mit eingeschalteten Licht (besser Dynamo kurzgeschlossen) und ohne dreht. Ohne Licht läufts deutlich länger.
Weniger Drehmoment am Rad. Freilaufend (vom Boden abgehoben) dreht sich das Rad deutlich laenger, wenn der Nabendynamo abgedreht ist. Hat wohl mit Magnetfeldern und Wirbelstroemen zu tun.
Aber mir geht es weniger um leichteres Treten (das hat schon der Umstieg auf Nabendynamo erledigt), sondern um mehr Licht.
Zwei LED's antiparallel schalten und den Brückengleichrichter weglassen? Hat nur den Nachteil dass dann auch zwei Reflektoren benötigt werden. Die Flussspannung ist kleiner als die zulässige Sperrspannung, also geht das.
Ob R5 signifikant besser ist als 'ne gute Q...oder R2...die Flußspannungen streuen eh stark. Wichtiger ist eine gute Kühlung und ein sauberer mechanischer Aufbau um lange Freude drann zu haben. Und natürlich eine vernünftige Optik, die nicht 50 % des Lichtstromes zum Anleuchten des Polizeihubschraubers benutzt.
Weniger Wirkleistung... BrückengleichRiechtEr aus SB130 o.ä. und zwei LEDs in Serie.
Für niedrige Geschwindigkeiten: 330 muF ungepolt, Brückengleichrichter und eine Diode...da sind dann in einem, recht engen, Frequenzfenster 0,9 A drin!
Ich habe jetzt ein paar Messungen gemacht. Spannung bei verschiedenen Widerstaenden und Geschwindigkeiten (laut Fahrradcomputer) gemessen, und Strom und Leistung berechnet. 12 Ohm hat die nominelle Fahrradbeleuchtung (6V, 2,4W vorne, 6V, 0,6W hinten). Angetrieben hab ich das Rad mit einer Bohrmaschine.
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