Wieder mal: Defektes Schaltnetzteil

Hallole,

meine Jungs und ihre Schulfreunde kommen langsam in das LAN-Party-Alter. Wegen knapper finzieller Ressourcen haben sie sich Schrott-Hubs besorgt und nicht ganz überraschend an mich das unsittliche Ansinnen der Reparatur gerichtet. Interessanterweise sind bei beiden angeschleppten Hubs nur die (Schalt)Netzteile defekt. Das ist einerseits bitter, weil es schmerzt, einen "eigentlich" funktionsfähigen Hub auszuschlachten, andererseits deswegen, weil ich von Schaltnetzteilen gerade so viel verstehe, um die Finger davon zu lassen - zumal visuell keine Schäden erkennbar sind. Beide Schaltnetzteile sollen +12V, +5V und -5V abgeben. Bei einem besteht vielleicht Hoffnung auf eine Ferndiagnose, denn beim Einschalten knackt es nur rythmisch und die Power-LED leuchtet im Takt auf. Die positiven Spannungen sind mit dem DVM nicht meßbar, die negative Spannung ist vorhanden. Könnte das ein "typischer" und per Fernanleitung behebbarer Fehler sein?

Beste Grüße

Dr. Michael König

--
    RA Dr. M. Michael König * Anwaltskanzlei Dr. König & Coll.
          D-65843 Sulzbach/Ts. * Antoniter-Weg 11 
          D-65929 Frankfurt a.M. * Dalbergstraße 4 
nospam@drkoenig.de [ersetze "nospam" durch "info"] * www.drkoenig.de
Reply to
RA Dr.M.Michael König
Loading thread data ...

RA Dr.M.Michael König schrieb:

Hallo,

das bedeutet nur das das Schaltnetzteil versucht anzulaufen, die Überwachung stellt einen Fehler fest und schaltet ab, nach kurzer Pause geht das Spiel von vorne los. Festzustellen warum die Schutzschaltung anspricht würde helfen, aber ohne Schaltplan und per Ferndiagnose kann ich das nicht.

Bye

Reply to
Uwe Hercksen

Im Prinzip schon. Schraub es doch mal auf und teile uns mit, welche ICs eingebaut wurden, das könnte weiterhelfen.

Robert

Reply to
R.Freitag

"RA Dr.M.Michael König" schrieb:

Pufferelko für die Versorgungsspannung des Reglers, was steckt denn für ein Regler drin?

Gruß Dieter

Reply to
Dieter Wiedmann

Der ist es häufig. Gemeint ist aber nicht der der an der Netzspannung hängt, sondern der der den Reglerchip versorgt.

Möglich währe auch der Kondensator der sekundärseitig die Hauptbtetriebsspannung glättet. Verliert er Kapazität kann das Netzteil zu früh abregeln.

--
MFG Gernot
Reply to
Gernot Fink

snipped-for-privacy@drkoenig.de (RA Dr.M.Michael König) schrieb:

Die Sicherheitshinweise kann man sich bei einem ,,alten Hasen'' wie Dir sicher sparen. :-) Aber nochmal zur Erinnerung: für irgendwelche Tests macht es sich sehr praktisch, eine 230 V 100 W Glühlampe vorzuschalten (bzw. bei sehr kleinen SNTs vielleicht 40 W). Kann man meist gut in den Stromkreis einfügen, indem man die Sicherung rausnimmt und die Lampe darüber anlötet. Wenn der SNT funktioniert, leuchtet die Lampe nur durch den Einschaltstromstoß kurz und glimmt dann mehr oder weniger, ist dagegen im Primärkreis weiterhin ein Kurzschluß in irgendeiner Form, dann begrenzt sie den Strom auf Werte, den die dort vorhandenen Bauteile noch abkönnen, ohne gleich erneut abzurauchen.

--
Jörg Wunsch

"Verwende Perl. Shell will man können, dann aber nicht verwenden."
				Kristian Köhntopp, de.comp.os.unix.misc
Reply to
Joerg Wunsch

RA Dr.M.Michael König schrieb im Beitrag ...

Diese kleinen SNT haben meist einen Widerstand als Grundlast parallel zum Ausgangselko jeder Spannung (so 100 Ohm/2 Watt) und duerfen daher ohne angeschlossenes Geraet betrieben werden.

Klemm also mal den HUB ab unt teste die SNT dann.

Wenn sie immer noch keine Ausgangsspannung aufbauen, teste die Dioden (Kurzschluss) und Elkos (Kurzschluss, Kapazitaetsverlust) sekundaer.

Sind die in Ordnung teste den kleinen Elko auf Primaerseite, also nicht den 'dicken' (oft 47u/400V) der die 320V siebt, sondern den kleinen (oft 47u/35V) am Steuer-IC der dessen Versorgungsspannung glaettet.

Wenn das SNT jedoch keinen Mucks gibt (noch nicht mal -5V), teste den Anlaufwiderstand auf Primaerseite, oft 56k/2Watt, auf Unterbrechung (vielleicht war's auch nur ein 0.6W Typ).

Trafo und Rückkopplung (Optokoppler, TL431) ist eigentlich nie kaputt, dafuer braucht es schon einen Blitzschlag.

Unreparabel? Wenn es eh ein Steckernetzteil ist: Nimm ein anderes. Wenn im Geraet noch Platz (notfalls alle Bauteile des alten SNT ausloeten um Platz zu gewinnen) ist: Nimm ein fertiges neues SNT Modul, und schliess das an die Versorgungsspannungspins an.

--
Manfred Winterhoff, mawin at gmx.net, remove NOSPAM if replying
homepage: http://www.geocities.com/mwinterhoff/
de.sci.electronics FAQ: http://dse-faq.elektronik-kompendium.de/
Read 'Art of Electronics' Horowitz/Hill before you ask.
Lese 'Hohe Schule der Elektronik 1+2' bevor du fragst.
Reply to
MaWin

das kann ich bestätigen. Vor einigen Monaten habe ich einen 12-Port 10Mb Hub mit den gleichen Symptomen durch Austausch des Kondensators reparieren können. Der tut noch heute seinen Dienst. Beim verbauten UC3842 wird die Versorgungsspannung nach dem Einschalten über einen oder auch zwei Ladewiderstände aus den 300VDC erzeugt. Wenn der Regler dann arbeitet, soll der Kondensator über eine Diode mit den hochfrequenten Impulsen weiter geladen werden. Diese Ladeimpulse hat der Kondensator aber wohl nicht mehr geschluckt. ESR läßt grüssen. Dies führt dann durch das auf und ab der Versorgungsspannung zu einem rythmischen Blinken der Power-LED. Oftmals verkohlt dabei dann auch noch dieser Ladewiderstand.

HTH Rainer

Reply to
Rainer Jungeilges

Da spricht eine der Schutzschaltungen an, möglicherweise der Unterspannungsschutz. Häufigste Ursachen dafür:

  • Widerstand in der Anlaß-Spannungsversorgung des PWM-Controllers hochohmig (Nennwert üblicherweise einige zehn kOhm)
  • Siebelko kurz danach taub (Nennwert einige zehn bis einige hundert µF, Nennspannung meist so um die 50V)
  • Defekt in der Betriebs-Spannungsversorgung des PWM-Controllers (Diode durchgeknallt oder Leiterbahnbruch)

War's das nicht, dann vor intensiverer Suche am besten gleich erstmal noch alle sonstigen kleineren Elkos auf der Primärseite tauschen. Zusätzlich zu o.g. sind das meist noch 1..2 Stück. Daß die Dinger Kapazitätsverluste haben und dadurch die Ausgangsspannung über Gebühr hochlauft und die Schutzschaltung gegen sekundäre Überspannung anspricht ist ein weiterer beliebter Standardfehler.

Das ist nur, weil da keine Grundlast dranhängt. Der kurze Moment des Anlaufens reicht, um den Siebelko zu laden. Sobald du eine nennenswerte Last dranhängst, ist sicher auch diese Spannung weg.

Reply to
Heiko Nocon
[Tips zur Fehlersuche bei SNT..] Wie Manfred schon schrieb, ist u.U. der Ersatz des defekten SNTs eine Alternative. Dazu empfiehlt es sich, zuerst einmal mit einem funktionierenden SNT, z.B. eines alten PCs den Strom zu ermitteln, den das Gerät im Betrieb benötigt. Bei einem Hub sind das oft nur max. 1-2 A bei 5V. Die 12V, -5V und

-12 V sind meist nur gering belastet, sodaß ein größeres Steckernetzteil oft ausreicht. Wenn nur mit TP gearbeitet wird, sind meist neben 5V nur 12V für den (sowieso meist defekten) Lüfter nötig.

Reply to
Peter Heitzer

Hallo,

Dann dürfte mit guter Wahrscheinlichkeit der Fehler in einem der positiven Spannungszweige (oder beiden liegen).

1.) Ausgangselkos der Zweige austauschen (Low-ESR-Typen verwenden!) 2.) Ausgänge auf Kurzschluß testen (Multimeter). Bei Kurzschluß ist es wahrschenlich die Diode zwischen Trafo und Ausgang.

Tom

--

------------------------------------------------------
Bitte beachten - AntiSpam-Filter: *.com, *.cn, *.br, *.kr, *.net, *.pl, 
*.ro, *.ru
Reply to
Thomas Langhammer

ElectronDepot website is not affiliated with any of the manufacturers or service providers discussed here. All logos and trade names are the property of their respective owners.