Wirkleistung mit Oszi messen

Hallo, ich habe mir einen Energiesparcomputer zusammengebastelt aus einem gebrauchten Gehäuse, einer Epia ME 6000 und einer älteren Notebookfestplatte (mehr brauche ich für den vorgesehenen Zweck nicht) Da der Rechner jedoch das ganze Jahr durch laufen soll möchte ich den tatsächlichen Stromverbrauch kennen. Mit einem Multimeter habe ich unter Last einen Strom von 140 mA gemessen das sind 33W Scheinleistung. Bei ausgeschalteten Gerät verbraucht das Netzteil 50 mA (12W)

Insbesondere beim Ausgeschaltetem Rechner erscheint mir die Blindleistung sehr hoch.

Ich möchte jedoch kein Geld in ein neues Messgerät investieren. Ich besitze noch ein (älteres aber vollfunktionsfähiges) Oszi. Kann ich damit (in Verbindung mit der gemessenen Scheinleistung) die Wirkleistung messen? Gibt es irgendwo ein Tutorial oä dazu?

Das Oszi hat zwei Kanäle.

MfG Brandlhuber

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Brandlhuber
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Naja. Du müsstest noch dem Strom messen, bräuchtest also einen Shunt oder einen Stromwandler. Ist beides für 230V nicht besonders günstig und selbstbau u.U. gefährlich.

Ich würde dir folgendes Vorschlagen: Geh zu deinem Energieversorger und leih dir dort einen guten Leistungsmesser aus. Die können auch die Wirkleistung messen. Meistens bekommt man die Geräte für eine bestimmte Zeit kostenlos (wenn man Kunde bei den entsprechenden Stadtwerken ist) oder gegen eine geringe Gebühr.

Wenn du unbedingt willst steck einen Ringkern über die eine Phase und umwickel ihn mit dünnem Draht und berechne welche Spannung bei welchem Strom rauskommt. Am besten eichst du das ganze dann nochmal an einer Lampe o.ä.. Dann kannst du am Oszi die Phasenverschiebung von Strom und Spannung bzw. auch die nicht Sinusförmige Stromaufnahme messen. Oder du schaltest alles in deinem Haushalt ab und nur den Computer ein und guckst auf den Stromzähler.

Tschüss Martin L.

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Martin Laabs

Es dürfte nahezu unmöglich werden, gerade den letztgenannten Effekt in seiner Auswirkung auf die Wirkleistung zu Quantifizieren.

Die allermeisten Oszis (jedenfalls die analogen) könne die erforderliche Multiplikation nicht.

Bei besseren Digiscopes geht es: Ch1 * Ch2 und dann ein dickes Average (ohne Trigger) darüber.

Das hingegen ist eine ziemlich effektive Methode. Falls es nicht (sinnvoll) möglich ist alle Verbraucher zu trennen, genügt es auch einmal ohne und einmal mit eingeschaltetem Computer zu messen. Nur selbstschaltende Verbraucher (Kühlschränke etc.) müssen aus sein.

Oder man organisiert sich einen gebrauchten (offiziell ungeeichten) Wchselstromzähler und bastelt ein Verlängerungskabel daraus.

Marcel

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Marcel Müller

ACK.

Das braucht man nicht zu machen: Spannung auf Y-Eingang, Strom auf X-Eingang: Lissajous-Figur (bei nicht sinusförmiger Stromaufnahme Ergebnisse wahrscheinlich unbrauchbar) betrachten:

45-Grad-Linie: cos(phi)=1 Kreis: cos(phi)=0 Ellipse: Wert irgendwo dazwischen. Hier braucht man etwas Mathe, um den Wert genau zu berechnen.

Besser wäre ein Leistungsmesser, der das direkt anzeigt.

Alfred

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Alfred Gemsa

Nunja. Man kann ja auf dem Oszilloskop ein paar Werte ablesen, interpolieren und dann auf dem Computer/Taschenrechner/Blatt Papier multiplizieren und integrieren.

Tschüss Martin L.

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Martin Laabs

Alfred Gemsa schrieb:

Hallo,

f=FCr ein Rechnernetzteil das eine nicht sinusf=F6rmige Stromaufnahme hat= =20 hilft das gar nichts. In einem Schaltnetzteil ohne PFC wird schliesslich =

erstmal gleichgerichtet, aber da fliesst Strom nur wenn die=20 Momentanspannung vom Netz h=F6her ist als die Spannung am Ladekondensator= ,=20 also nur f=FCr einen Teil jeder Halbwelle.

Bye

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Uwe Hercksen

Hallo,

wenn der Strom nicht Sinusförmig ist ist das recht schwierig. Du kannst wenn du ein guter Zeichner bist Strom und Spannungsverlauf abmalen (eine Periode), in Excel oder andere Tabellenkalkulation eingeben und miteinander multiplizieren und den Mittelwert bilden. Soviel Werte in Ecel eingeben das die Kurvenform ordentlich wiedergegeben wird. Alles andere wird schwieriger. Allerdings benötigt man eine Strommesszange, über einen Shunt-Widerstand würde ich am 230V Netz keine Ströme messen, Lebensgefahr für technische Laien! Für die Spannung braucht man einen sicheren guten Tastkopf. Aufpassen mit der Tastkopfmasse, die darf man nur am N anschließen, ist aber dort in der Regel nicht notwendig bzw. schmeißt sogar den FI raus. Also Nur mit der Spitz den L anpiecksen.

Gruß

Lutz

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Lutz Kather

Oder man nimmt sein LeCroy oder Tektronix Scope, Kanal A = Stromwert

*) , Kanal B = Spanungswert. Dann drückt man die magischen Tasten:

A * B, cycle rms area,

und voila: Fertig. Ach ja, ganz Unbedarfte drücken vorher die Taste "autoset".

Nun ja, jeder hat da so seine Vorstellung welche Leistungsklasse "ein altes Oszi" ist :))))

Wenn's ne Nummer kleiner sein darf: Philips hatte so Mitte der 70er Jahre des letzten Jahrhunderts Scopes mit 50MHz Analogmultiplizierer im Programm -- das ist dann auch schon mal ein Schritt in die gewünschte Richtung.

SCNR, Andreas

*) selbstredend hat man das Tek AM503S mit der Hallgeberstromzange , ggfs P6903 (oder so) Isolationsvertärker -- man gönnt sich ja sonst nix :))
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TekMan

Ist schon mal ein guter Ansatz. Das werde ich Testen. Es geht mir nicht so sehr um eine präzisions Messung sondern um einen ungefähren Überblick zu bekommen.

Mein Oszi ist ein Goldstar mit 20 MHz.

Brandlhuber

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Brandlhuber

"Brandlhuber" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@uni-berlin.de...

Hallo Konrad?, also die Messung mit einem Analog-Scope ist ja schon ziemlich aufwendig. Aber auch mit einem Digital-Scope ist das Ganze ziemlich abenteuerlich, wenn man kein batteriebetriebenes Gerät hat oder über keinen Trenntrafo verfügt.

Wie willst du einen Strommesswiderstand in die Netzleitung(Nullleiter) einfügen? Dann hast du noch das Problem der Erdung deines Oszilloskops, denn die Masse deines Scopes ist mit dem Schutzleiter verbunden. Ok, Trenntrafo wäre hier schon mal die halbe Miete. Alternativ mußt du dir einen Stromwandlertrafo aufbauen oder kaufen.

Zur Mathematik: Strom- und Spannungswerte im Abstand von 0,1ms ablesen über exakt eine Periode(20ms) der Netzspannung. Macht dann 200 Wertepaare. Achtung, Oszilloskop muß auf DC-Kopplung stehen und der Nullpunkt der Eingänge muß abgeglichen sein. Diese 200 Wertepaare in ein Tabellen-Kalkulationsprogramm eintragen. U_n*I_n bilden und aufsummieren. Ergebnis durch 200 teilen. Wie man sieht kann das dauern.

Wie wär es mit einem Energiekostenmeßgerät z.B. EKM265 von Conrad. Einfach einstecken und schon kann man messen. Heißt jetzt wohl EKM 3000. DAs EKM265 gibt es gerade auch bei Ebay. Leider wohnst du nicht in meiner Nähe sonst hätte ich dir mein EKM265 ausgeliehen.

Gruß Helmut

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Helmut Sennewald

Differenzmodus mit zwei Tastköpfen ohne Masseverbindung geht auch. (Jedenfalls bei den Frequenzen)

Man kann auch kleine Übertrager aus alten Fernsehern umfunktionieren.

Aber es stimmt schon, ein Leistungsmeßgerärt ist deutlich handlicher.

Marcel

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Marcel Müller

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