(USB-)Festplatte via Relais trennen

Inwiefern ist ein USB-Isolator mit galvanischer Trennung jetzt schlechter als ein abgeschaltetes Relais, das ursprünglich angefragt war?

Du hast den gasgefüllten Überspannungsableiter (GT1) übersehen. Ja, ziemlich schmalbrüstige SMD-Version, aber vorhanden - der scheint auf die center taps des LAN-Übertragers zu gehen, hilft also gegen (ausreichend hohe) common-mode Pulse, die von dieser Seite kommen. Wenn der Erdanschluss denn angeschlossen ist, sonst halt nicht ;-)

Ich hatte in der Firma mal so ein Teil in der Hand, wo zusätzlich SMD-TVS-Dioden-Arrays bestückt waren.

Ich würde mal davon ausgehen, daß das Problem common mode ist, d.h. eine Schutzwirkung ist nur möglich, wenn der Zwischenstecker ausreichend nah an einen gescheiten Potentialausgleich angeschlossen ist, bevorzugt am Hausanschluß und weit *vor* dem DSL-Modem.

Wenn man den Erdanschluss nicht (richtig) anschliesst, ist halt auch kaum Schutzwirkung da.

cu Michael

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Michael Schwingen
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Die hilft halt nur gegen differential-mode Überspannungen - wobei die DSL-Modems da vermutlich schon relativ viel aushalten, im Eingang ist nur eine Trafowicklung in Reihe mit einem dicken Keramikkondensator.

Was ich bisher an Blitzschäden gesehen habe, sah aber eher nach common mode aus: Durchschlag von isolierten DSL-Teil in Richtung Digital-Masse des Modems.

cu Michael

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Michael Schwingen

Ich rede vom "Signaturkabel". Es gibt (angeblich) Dosen, die sind intern ähnlich aufgebaut, wie dieses Signaturkabel. Und das Piktogramm nebst Bezeichnung "GDT" sieht mir sehr wie eine Glimmlampe aus:

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vllt. die Ableitung von Überspannungen, aber was verstehe ich schon davon.

Interessant. Wußte ich nicht.

Also intuitiv richtig gehandelt und den Plunder entsorgt. Paßt. ;-)

War bei mir (INEXIO) nicht der Fall, was zu Kopfkratzen führte, welche Ader denn nun aufgelegt sei und wierum lehrbuchmäßig zu polarisieren.

Wenn Du das menschliche Gegenüber meinst: Nein. Wenn Du meinst, daß irgendein Verbindungshandshake, irgendein Timeout, irgendein Ping, irgendein Refresh oder sonst etwas in der schwarzen Kiste mit Aufschrift "SIP/VoIP" regelmäßig nach der Zeit passiert und sich niemand zuständig fühlt, dann: Ja.

Volker

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Volker Bartheld

Wenn es eine galvanische Trennung ist und die Überspannungsfestigkeit mit dem Relais vergleichbar: Nicht.

Ah. OK. Tatsächlich.

Ich habe (natürlich) das einigermaßen fette Erdungskabel ans Rack, ans Patchpanel und den Switch angeschlossen. Inwieweit da nun auch der Schirm der Netzwerkkabel dranhängt, weiß ich natürlich nicht. Große Hoffnungen bezüglich der Überlebenswahrscheinlichkeiten bei einem direkten Blitzeinschlag ins Dach oder irgendeinen Telefonmasten mache ich mir eher nicht. Da dürfte wohl der komplette Planet der elektronischen Freuden abstürzen.

Volker

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Volker Bartheld

Ich kenne TAE-Dosen nur mit der Widerstands/Diodenkombination zwecks Leitungsprüfung, aber nicht mit GDT oder sonstigem Überspannungsschutz.

GDT = Gas Dircharge Tube:

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im Gegensatz zu einer Glimmlampe zündet bei denen (bei ausreichend energiereichen Pulsen) eine Bogenentladung, die nahezu einen Kurzschluss darstellt - im Gegensatz zu den 90V oder so einer Glimmlampe.

Die Teile relativ langsam, können dafür aber gut Energie ab. Üblicherweise kombiniert man das nochmal mit schnelleren, aber weniger robusten Schutzbauteilen (Varistor, TVS-Diode).

cu Michael

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Michael Schwingen

Kay Martinen, 2024-01-17 19:54:

Dennoch besteht eine elektrische Verbindung zu den Schnittstellen-Chips, die im Zweifelsfall dann doch den Bus stören, auch wenn sie nicht aktiv mit Strom versorgt werden.

Nein, eigentlich nicht. Und die Tatsache, dass es Hubs mit schaltbarer Stromversorgung gibt, bedeutet auch nicht, dass sowas Standard-konform wäre. Es gab auch früher schon bus-powered USB-Festplatten mit Y-Kabel, um eine zweite Buchse für die Stomversorgung zu haben - das ist technisch auch hochgradiger Pfusch und wurde dennoch so verkauft.

Normalerweise werden *zuerst* die Datenleitungen getrennt und *danach* die Stromversorgung - oder eben umgekehrt, erst Strom verbinden, dann Datenleitungen. Genau deshalb sind die Stromanschlüsse in USB-Steckern und -Buchsen auch länger als die Datenleitungen, damit die Stromversorgung beim Einstecken zuerst verbunden wird und beim Trennen zuerst die Datenleitungen entfernt werden.

Man müsste als eigentlich zwei Relais verbauen und eine Zeitsteuerung, die sie kurz nacheinander in der richtigen Reihenfolge schalten, um das Verhalten des Steckers zu bekommen.

Oder man ignoriert jegliche Standards und bastelt sich was selber in der Hoffnung, dass schon nichts kaputt geht.

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Arno Welzel

Marte Schwarz schrieb am Tue, 16 Jan 2024 14:21:34 +0100:

Ich hatte früher mal ZD-Backup im Einsatz. Da gab es eine "Ampel" für den Status des Backups zu kaufen und einen USB-Abschalter, um das Backup-Medium außerhalb der Transferzeiten unerreichbar zu machen. Mittlerweile gibt es diese Teile bei Cleware, auch für USB 3.0. Der "USB Cutter" scheint das Objekt deiner Begierde zu sein.

HTH

Frank

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Frank Scheffski

Am 23.01.24 um 01:21 schrieb Frank Scheffski:

Das ist ja mal was Konkretes. Der Preis ist zwar nicht ganz so heiß, aber für kleine Stückzahlen geht das noch.

Vielen Dank für den Tipp.

Marte

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Marte Schwarz

Bei dem Aufwand könnte man sogar einen wenig mehr investieren und gleich einen Servomotor und ein wenig Mechanik konstruieren, die schlichtweg den Stecker einsteckt und wieder zieht.

Obiges wär standardkonform:-)

Thomas Prufer

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Thomas Prufer

Am 23.01.2024 um 01:21 schrieb Frank Scheffski:

Hm, irgendwie kriege ich die beiden folgenden Aussagen nicht zusammen [1]:

- Wertvolle USB-Geräte werden vor Beschädigung durch Überspannung über das USB-Kabel bei Blitzeinschlag geschützt, wenn sie zur dieser Zeit über den USB-Cutter abgeschaltet sind.

- Die USB 3.0 Daten sind dauerhaft verbunden, das ist aber für die Funktion ohne Einfluß

Woher weiß der Blitz, daß die Datenleitung für ihn Tabu ist? Ich würde vermuten, daß bei entsprechender Überspannung im PC das durchaus auf die Datenleitungen durchschlagen kann.

In dem Zusammenhang, was ist mit dem Schirm des Kabels? Ich habe es noch nie nachgemessen, aber der ist vermutlich mit PE und in einem PC damit auch mit GND verbunden.

Holger

[1]
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Holger Schieferdecker

Holger Schieferdecker schrieb am Tue, 23 Jan 2024 10:29:16 +0100:

Örgs! Man muss wohl doch immer das Kleingedruckte lesen...

Na klar, wenn dann allpolig schalten und ggf. sogar ausgangsseitig alle 4 Pole auf PE legen oder zumindest kurzschließen.

Das sollte so sein, ja.

MfG

Frank

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Frank Scheffski

Hi Holger,

Das ist ja mal ein Versprechen ohne Grenzwerte, die man leider im ganzen Schriftwerk vergeblich sucht: Weder Trenn- noch Kriechstrecken, noch Isolationsfestigkeit oder sonst was wird angegeben.

So so...

Ich bin ganz bei Dir. Vor ich das einsetzen würde, müsste da noch einiges an verbindlicher Information kommen.

Ich tendiere mehr und mehr zur Servolösung.

Marte

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Marte Schwarz

Hi Frank,

Wenn da wenigstens was vernünftiges zu finden wäre :-(

Klingt nach Plan. Oder allpolig trennen, auch PE.

Nicht zwingend. Ich hätte tatsächlich komplett isoliert vorgezogen.

Marte

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Marte Schwarz

Hallo Marte,

Du schriebst am Tue, 23 Jan 2024 18:06:21 +0100:

Wenn es um "allpolige Trennung" geht, ist der Schirm als ein vollwertiger "Pol" anzusehen.

"Früher" hätte man das wohl nach Art der damaligen Rasttastenschalter gemacht: Eine Mechanik, die beim Einstecken einen federbelasteten Auswerfer eindrückt, bis er in einer Raste verriegelt ist, und die dann nach Ende der Aktion mit einem kleinen Magnetchen freigegeben und damit den Stecker per Feder und Auswerfer wieder aus der Buchse 'rausbefördert. Geht heute aber nicht mehr,weil damit ja eine mechanische Beanspruchung des Benutzers verbunden ist, die der nicht mehr verkraften kann. (Oder vielleicht doch? Bei Schubladenführungen gibt's eine ähnliche Mechanik, zwar "andersrum", aber sogar per menschlicher Muskelkraftt zu spannen!)

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Sieghard Schicktanz

Ich halte den Ansatz mit den abschaltbaren USB-Platten schon für abwegig. Sicherungen schreibt man auf ein NAS, galvanisch und räumlich von der Datenquelle getrennt. Völlig alternativlos.

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Andreas Bockelmann

In was für einem Gehäuse Deine Speichermedien stecken, ist vollkommen irrelevant. Und welches Speichermedien das sind, ist ebenfalls vollkommen irrelevant. Wichtig ist, daß Du (mindestens) die 3-2-1-Regel beachtest und dafür sorgst, daß Deine Daten in einem fehlererkennenden Verfahren kopiert/aufgefrischt werden, bevor sie - wer hätte es gedacht? - die digitale Demenz zunichte macht.

Manch einer kann sich keine zwei oder gar drei NAS leisten, ich z. B. Daher halte ich ein paar USB-3-Büchsen mit ausreichend großen Festplatten vor, die ich reihum ans NAS stöpsle, einen Knopf drücke und die Daten dann automagisch mit rsync umkopiere. Ein Netgear RN214 kann sowas.

*LOL* Vorsicht mit solchen Begriffen, ich muß nach "Technologieoffenheit", "Alternativlos", "Cyber" & Co immer den Monitor putzen.

Volker

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Volker Bartheld

Am 25.01.24 um 12:25 schrieb Andreas Bockelmann:

Galvanische Trennung (zumindest eines Teils der Sicherungsmedien) ist zwingend notwendig, Stichwort Überspannung/Blitzeinschlag.

Räumliche Trennung (wiederum eines Teils der Sicherungsmedien) ist wünschenswert, aber nicht für jeden umsetzbar.

Vergessen hast du noch, das es mehrere im Wechsel verwendete Sicherungsmedien geben muss, denn während des laufenden Backupvorgangs bestehen erhebliche Risiken, das Quelle und Sicherungsmedium durch ein singuläres Ereignis beide beschädigt werden.

Ob sich das Sicherungsmedium nun allerdings in einem NAS-Gehäuse, einem USB-Gehäuse, einem Einschubgehäuse (RDX), einem Bandlaufwerk, einem SAN, einem Cloud-Rechenzentrum oder was auch immer befindet, ist völlig unerheblich.

Verschiedene Anforderungen führen zu unterschiedlichen Lösungen.

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Hergen Lehmann

Holger Schieferdecker, 2024-01-23 10:29:

Ich lese "Die USB 2.0 Daten sind dauerhaft verbunden".

Aber ja, dann ist die Aussage, dass das Gerät vor Blitzeinschlag geschützt sei, Unsinn.

Korrekt.

[...]
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Arno Welzel

Ist Dein Monitor zufällig von Xerox?[1] ;-)

Ich lese da ebenfalls "Die USB 3.0 Daten sind dauerhaft verbunden, das ist aber für die Funktion ohne Einfluß".

cu Michael

[1]
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Michael Schwingen

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