(USB-)Festplatte via Relais trennen

Hallo zusammen,

hier kam die Idee auf, in einen Server eine HDD für zyklische inkrementelle Backups einzubauen, die aber nur dann "angeschlossen werden soll, wenn dann auch tatsächlich das Backup oder meinetwegen auch das Restore durchgeführt werden soll. Ansonsten sollte sie so im Gehäuse liegen, als ob sie gar nicht angesteckt sei. Zur Vollständigkeit: Die Backups sollen natürlich nicht nur auf der Platte liegen. Diese soll aber z. B. einmal nach Feierabend das Tageswerk sichern und dann einmal pro Woche auf ein externes Laufwerk manuell gesichert werden. Damit möchte man vermeiden, dass man die Sachen zu lange nicht sichert und gleichzeitig das Sicherungslaufwerk für die meiste Zeit doch physisch getrennt halten.

Mein erster Vorschlag war ja, das über einen USB-Isolator zu machen. Die können aber selten mit eingebauten DC/DC Wandlern USB-HDD treiben. Mit externem Netzteil brauch ich wieder ein Relais...

À propos Relais. Das müsste doch eigentlich reichen, wenn man sowohl die Versorgung alsauch D+ und D- über Relaiskontakte trennt. Dann liegt die Platte sauber elektrisch galvanisch isoliert im Gehäuse und sollte selbst beim Blitzeinschlag unbeeindruckt bleiben, oder?

Wenn ich sehe, dass die USB über ganz normale Pfostenstecker verdrahtet werden, dann wird es mit dem Anspruch ans Relais nicht ganz so schlimm, oder?

Sind taugliche Relais bekannt, die D+ und D- sauber trennen können? Oder sehe ich das zu einfach?

Marte

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Marte Schwarz
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Bei einigen u. A. durch Blitzeinschlag bedingten Überspannungen und immer abhängig vom Isolationswiderstand bzw. Kontaktabstand der offenen Relaiskontakte. Weißte ja selbst.

Vermutlich. Daß das bei USB3 ein Datenratenknaller wird, bestätigt Dir natürlich niemand. Versuch mach kluch, ich habe schon genug fliegende USB-Verdrahtungen gesehen, die problemlos funktionierten. Muß also wohl kein HF-Relais sein.

Irgendwas ist immer. Ich glaube, ein x-beliebiges 2x-Relais für D+ und D- tut es (Übergangswiderstand wird ja nicht enorm sein im Vergleich zu so einer Pfostenverbindung oder den USB-Steckern selbst), bei Vcc und GND mußt halt auf etwaige Stromspitzen aufpassen. Könnten ja ein paar Kondensatoren im USB- Controller der Festplatte stecken.

Volker

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Volker Bartheld

Du könntest nur die Datenleitungen über den Isolator schicken und Power per Relais direkt verbinden. Ist dann halt im verbundenen Zustand nicht isoliert.

Ich kannte die USB-Isolatoren bisher nur für USB1.1/2.0. Inzwischen scheint es auch USB3 zu geben:

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fertige Produkte von Exsys & Co in der Preisklasse ~200€, wobei die preiswerten anscheinend *nur* USB3 können).

Kommt auf den Abstand des Einschlags an. Deutlich besser als direkt verbunden ist es vermutlich.

USB2 oder USB3?

Bei USB2 hätte ich bei den kleinen SMD-Relais a la

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überhaupt keine Bedenken. Die sind im Datenblatt bis 1GHz spezifiziert (insertion loss 0.6dB) - möglicherweise reicht's bei kurzen Kabeln ja auch noch für USB3. Für Gigabit Ethernet tun die es super.

cu Michael

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Michael Schwingen

Hi Michael,

USB2 reicht, wenn High-Speed für inkrementelle Backups am Abend locker aus. Wenn das durch ist, wird die Platte dann wieder getrennt.

Derzeit wird nur wöchentlich auf externe Platte gesichert. Jetzt kam der Wunsch auf, täglich eins zu automatisieren, das aber nicht permanent mitdrehen soll (In erster Linie Lärm, Stromverbrauch und Sicherheit vor allem Möglichen ;-)

Ich denke, ich werd mal ein paar Relais testen. Man bräuchte das Equipment für Augendiagramme. Was ausser einem Oszi braucht man dafür? Irgendwohin muss ich ja synchronisieren.

Marte

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Marte Schwarz

Am 16.01.24 um 14:21 schrieb Marte Schwarz:

D.h. du willst den Backup-Zyklus weg automatisieren aber zugleich auch die Platte enfernen können um die Backups auf ein anderes Lw. an einem anderen PC weg zu sichern? Oder soll auch der zweite Schritt auf dem gleichen Gerät laufen?

Was ist dir da wichtig: Absicherung gegen Überspannungen (Direkt/Indirekt) und/Oder nur eine Logische/Elektrische Trennung der Platte wenn sie nicht benutzt wird - und das alles automatisch?

Bedenke auch das ein Relais dafür das vom Server versorgt würde bei einer Überspannung die den Server trifft auch mit hochgehen würde. Zumindest seine Spule - was deine Lösung dann auch ausfallen lassen würde. Denn wenn die dann anzieht und den Weg frei gibt dann wird die Platte verbunden und ... mit gebrutzelt.

Wenn es nur um das reine Abschalten der Platte ginge damit die nicht beschrieben werden kann dann würde auch eine USB-Steckdosenleiste reichen, z.b. von Gembird/Silvershield. Ich hab so eine für die es Windows und Linux Software gibt mit der man die einzelnen Dosen (sie hat

4) ein und aus schalten kann. Die windows-software bot mehr möglichkeiten, auch timer. Das linuxtool ist CLI und kann per cron gesteuert werden.

Aber isoliert ist da nix, hilft nur bei Platten mit Netzteil und USB ist da immer verbunden. Könnte natürlich mit einem Zusatzrelais am gleichen Ausgang mit ab trennen. Aber das verlagert die o.g. Problematik nur.

Eine USB-Platte ohne Netzteil würde ich dann auch immer allpolig abschalten, was am o.g. Problem erneut nichts ändert.

Gegen einen Blitz im Server hilft nicht viel, vielleicht noch die Idee der Tandon DataPac. Platte im Einschub im Rahmen im Server die motorisch ausgefahren wurde. Gibt es heute vermutlich nicht mehr.

Bye/ /Kay

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Kay Martinen

Am 16.01.2024 um 14:21 schrieb Marte Schwarz:

Für fast einen ähnlichen Zweck habe ich seit gut 3 Jahren in so einem HUB

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Schalter durch Relais, ähnlich wie die von Michael benannten, ersetzt. Bislang keinerlei Probleme. Aktuell liegt ein 3.0 Hub vor mir den ich auch umrüsten will. So nach dem Motto - Versuch macht kluch. . .

Jürgen

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Jürgen Jänicke

Hallo Kay,

So, wie ich es schrieb. Alles in einem Gerät. Bisher ist das so geregelt, dass man die USB-Platte ansteckt und dann das inkrementelle Backup fährt (oder sollte ;-) und danach die Platte wieder absteckt und im Schrank lagert. Am WE wird dann wieder ein Vollbackup auf eine andere externe Platte gesichert, die außer Haus gelagert wird. Das Ganze auf vier verschiedenen externen Platten, die in unterschiedlichen Orten aufbewahrt werden und im wöchentlichen Turnus dran sind (das manchmal auftretende fünfte WE wird einfachheitshalber ausgelassen ;-)

Zunächst einmal, dass die inkrementellen Backups tatsächlich gemacht werden. Das passiert derzeit nämlich zu oft nicht. Was auch schon vorgekommen war, ist, dass die Backupplatte dann ständig mitlief. Das sollte auch nicht sein, sonst könnte man das Backup gleich auf die lokale Platte werfen.

auch. Wobei mir auch klar ist, dass ein direkter Einschlag ohnehin dicht absicherbar ist. Aber das Ausfallrisiko sollte deutlich minimiert werden

Das ist aus meiner Sicht das vorrangige Ziel

Genau. DAU-sicher, sozusagen.

Das wäre weniger kritisch.

Relais sind recht träge. Viele Überspannungseffekte sind so kurz, dass das Relais noch lange nicht anzieht. Wenn die Ansteuerung zuerst hops geht, was wahrscheinlich ist, dann geht das Relais erst gar nie an.

Viel zu groß und umständlich. Ich möchte das nach Möglichkeit direkt ins Gehäuse integrieren.

logisch. Ich denke an zwei Relais, eins für die Spannung, das etwas mehr Strom kann und eins, das die Signalleitungen trennt und dafür kleiner ist.

Gegen direkte Blitzeinschläge dürfte wenig helfen. Das passiert hier aber ziemlich sicher nie. Einschläge in ein paar hundert Meter Entfernung schon regelmäßiger.

Man könnte via Linearservo eine Mechanik basteln, die den USB-Stecker mechanisch ein- und ausfährt. Darüber lässt sich hirnen. Damit wäre eine Trennstrecke realisierbar, die fast schon Direkteinschlagsfest sein könnte ;-)

Marte

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Marte Schwarz

Differentieller Tastkopf mit entsprechender Bandbreite wäre hilfreich.

Wenn das Signal ausreichend jitterarm ist, sollte triggern auf die Flanke des vorigen Bits reichen, für einen A/B-Vergleich könnte das als Abschätzung langen.

cu Michael

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Michael Schwingen

Das trennt bei den Hubs, die ich kenne, aber nur die +5V, und nicht die Datenleitungen.

Das ist IIRC streng nach Standard kein erlaubter Betriebszustand, scheint aber in der Praxis normalerweise gut zu gehen.

cu Michael

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Michael Schwingen

Bei Buspowered Devices sollte das doch reichen. Kein Strom=kein Datenverkehr möglich.

Aber bei Self-Powered Devices hätte ich da auch Zweifel ob das ewig gut geht.

Ich hab diese Hubs mit Schaltern bisher nur in Katalogen/Online gesehen. Selbst hab ich keinen.

Wenn man schon ein Relais einsetzt, eines mit 4 statt 2 Kontakten kann auch nicht so viel teurer sein. Für USB 2 sollte das funktionsgleich zum Stecker ziehen sein. Und das (Hot Plug) dürfte wohl Standard-konform sein oder?

Bye/ /Kay

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Kay Martinen

Da bin ich nicht völlig sicher. Im Stecker sind nicht zufällig zwei Verbindungen vorlaufend. Zur Sicherheit würde ich nur drei Verbindungen trennen und Masse verbunden lassen. Gegen Überspannung könnte das den Schutz aber senken.

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Axel Berger

Am 17.01.2024 um 19:54 schrieb Kay Martinen:

Das stimmt prinzipiell. Nutze ich hauptsächlich für Kartenleser und externe HDD ohne eigene Stromversorgung. Bis auf eine Ausnahme . . .

Diese 'Ausnahme' ist mein Drucker welcher natürlich mit 230V läuft, aber die 5V USB zur Aktiv-Erkennung braucht. Und auch nur ohne den 5V Power-Off macht. . .

Jürgen

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Jürgen Jänicke

Hallo Kay,

Ich sehe das ähnlich, wie Axel. Im USB-Stecker treibt man nicht umsonst den Aufwand, ein paar Kontakte früher zu verbinden. Außerdem würde ich die Power-Leitungen eher kräftiger auslegen wollen, ohne Sorge auch mit ein paar mm mehr Leitungsweg, die ich im Signalpfad eher kürzer halten würde.

Marte

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Marte Schwarz

Für ein Backup, wo sich der Überspannungspuls nach Blitzeinschlag Gott weiß wohin ausbreitet, bestimmt eine geile Idee. Da kannst dann gleich ein NAS nehmen, es runterfahren und auf die Schutzmaßnahmen in Netzteil und Netzwerkadapter vertrauen.

Ich habe mir die Technik mal für DSL und das Telefonnetz angesehen und wollte wissen, was in so einer Telekomdose drinnen ist.

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Naja. Wenig überzeugend. Sieht auch die Telekom so und empfiehlt:

"So schützen Sie Ihre elektronischen Geräte vor Schäden: Bitte trennen Sie kurzfristig während des Gewitters die Verbindung zum Telefon/Internet und Stromnetz. Mehr unter:

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"
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Dann im Lager der LAN-Produkte:

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gesucht.

Schaltplan bei solchen Teilen natürlich Mangelware, einmal habe ich

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gefunden. Der abgebildete TNK QT24A03 ist ein "1000 Base-T Single Port Transformer Module", Datenblatt:
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Es sind also nur vier Übertrager eingebaut mit -1.0dB Einfügedämpfung zwischen 0.5 und 100MHz. Naja. Den Blitz juckt das genau Null.

Zitat Rezension AllNet ALL95101: "Nach indirektem Blitzschlag wurde der VDSL Splitter trotz vorgeschaltetem Schutzgerät zerstört. Die Dämpfung auf der VDSL Leitung war im Betrieb vorher zwar minimal, aber offensichtlich bietet das Gerät auch keinen zuverlässigen Schutz vor Überspannungen."

Allerdings auch: "Bei korrektem (direktem) Anschluß an die Erdungsschiene hat das Gerät bereits mehrfach unsere Fritzbox 7490 (die bekanntermaßen besonders empfindlich gegenüber Spanungsspitzen ist) und

7590 vor Schäden durch Gewitter geschützt, während in der Nachbarschaft gleichzeitig mehrere Router und TV-Geräte beschädigt wurden."

Und: "Ein Blitzschlag hatte neben meinem auch viele Router in der Umgegend ins Jenseits befördert. Seitdem steckt das Teil in der DSL-Leitung zwischen Telekom-Steckdose und SpeedPort-Eingang. Downstream und Upstream trotzdem 109 MBit/s - also bestens. Alle Gewitter blieben seitdem ohne Folgen. Aber die Telekom hat im Straßenverteiler nach dem großen Schaden auch Überspannungsbegrenzer eingebaut."

Entscheidet selbst: Schlangenöl oder prevention paradox.

Volker

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Volker Bartheld

Am 18.01.2024 um 11:26 schrieb Volker Bartheld:

[...]

[...]

Der Netzwerkabschluß hat keinerlei Schutzfunktion.

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Eric Bruecklmeier

Eric Bruecklmeier schrieb:

Das behauptet die Telekom auch nicht, so dass Volkers Erwartungshaltung da fehl am Platze ist. Der Telekom ist es aber auch egal, ob man diese "Telekomdose" verwendet oder nicht. Bei mir endet die Telekomleitung seit Jahrzehnten in einer RJ45-Dose und ich hab dennoch bereits zwei- oder dreimal die "notwendige Messung" machen (lassen) können, welche - durchaus nachvollziehbar - auch bei einer Leitungsunterbrechung durch einen Bagger in einigen hundert Metern Entfernung zum First Level Prozedere bei der Störungsmeldung gehört

MfG Rupert

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Rupert Haselbeck

Am 18.01.2024 um 12:50 schrieb Rupert Haselbeck:

Nur in diesem "Signaturkabel" scheint ein rudimentärer Überspannungsschutz integriert zu sein. Ich hatte sowas noch nie in der Hand.

ich möchte jetzt lieber nicht näher darauf eingehen, was bei mir alles an der bundespostalischen Leitung hing. ;-)

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Eric Bruecklmeier

Und die Glimmlampe (Gas Discharge Tube) ist...

... wofür? Signaturkabelinnenbeleuchtung?

Ich habe keine Erwartungshaltung. Ich wollte wissen, wie so ein "Signaturkabel" aufgebaut ist, was in einer Telekom-TAE-Dose-1 bzw. einen DSL-Splitter drinnen ist, ob der Kram nur für Diagnosezwecke gut ist oder evtl. auch Schutzfunktion hat. Um ggfs. den Dosenkram zu entsorgen und die Telekom-Leitung direkt auf einem Patchpanel aufzulegen und der FritzBox zu füttern. Was ich dann getan habe.

Könnte mir vorstellen, daß der Widerstand nebst Zenerdioden das Debugging erleichtert. Aber vielleicht speist man heutzutage einfach irgendwelchen HF- Krams ein und mißt das Spektrum. Keine Ahnung. Meine Störungen sind meist anderer Natur, z. B. das grandiose Inexio-Deutsche-Glasfaser-VoIP, welches nach reproduzierbar 20 Minuten und 34 Sekunden abbricht, falls man ein ausgehendes Gespräch mit einem M-Net Analoganschluß führt.

Volker

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Volker Bartheld

Ich sprach von dem passiven Netzabschluß in der Dose - das dürfte auch relativ klar gewesen sein.

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Eric Bruecklmeier

Da ist keine Glimmlampe drin...

Ach so. Dann hab ich dein "wenig überzeugend" flasch verstanden

Richtig. Genau dazu ist der PPA ("passiver Prüf-Abschluss", eine Diode in Reihe mit einem 470k-Widerstand) vorgesehen In manchen Routern (z.B. FritzBoxen) findet sich das aber auch schon intern, so dass die "1. TAE" bzw. das Signaturkabel entbehrlich sind

Auf der Leitung sollte nach wie vor eine Gleichspannung von etwa 60Volt anliegen. Die Diode des PPA sollte in Sperrrichtung liegen. Zur Messung (Unterbrechung, Kurzschluss, Fremdspannung,...) kann man die Speisespannung umpolen

Da ist dann der PPA nicht dran schuld. Evtl. legt dein Gesprächspartner ja nach dieser Zeit reproduzierbar auf?

MfG Rupert

Reply to
Rupert Haselbeck

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