TTL S -> F

Moin zusammen,

ich muss in einer ziemlich diskreten DDS-Schaltung aus den 80ern mal ein bisschen aufräumen (kaputte ICs raus, heile rein, so ungefähr). Getaktet wird das Gemüse mit 64MHz, die verwendeten S163 und S257 die hier konkret aufgekocht sind sind offenbar in den letzten 30 Jahren auch gut warm geworden. Den S257 bekomme ich bei Flanell sogar noch, den S163 nur noch in Restrestmengen für viele Ecus. Ich werde mir gleich mal die Datenblätter für S163 und F163 reinziehen, wollte aber generell schon mal die Frage in die Runde werfen, da hier bestimmt Mitleser sind, die aktiv an solchen Entscheidungen beteiligt waren: wie generell eignet sich Fast als drop-in für Schottky, und welche Parameter passen grundsätzlich nicht?

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Stefan Huebner
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Am 05.05.2013 09:50, schrieb Stefan Huebner:

Hallo Stefan, ich habe von 1982 bis 1985 solche TTL-Gräber entwickelt. Auf einer Platine waren ca. 200 Ics im DIL-Gehäuse. Da Geschwindigkeit ein Thema war, hatte ich da praktisch nur 74F-Bausteine verwendet, da diese eigentlich in allen "timing specs" besser waren als 74S. Das Gute war dann auch noch die deutlich kleinere Verlustleistung die bei so einem TTL-Grab auch ein heißes Thema war. Ich sehe deshalb keinen Grund warum man die 74S nicht durch 74F ersetzen sollte.

Natürlich sollte man die Schaltung anschauen ob an einer Stelle ein "analoges" Timing relisiert wurde. Da muss man dann genau rechnen.

Gruß Helmut

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Helmut Sennewald

Moin,

darauf hatte ich gehofft

Gut, danke - ich habe auch schon alles, was ich Brauchbares bei Farnell gefunden habe in den Warenkorb geworfen. Die 74F163 für 14 Cent sind doch mal ne Maßnahme :)

Da war ich gerade dran. Sieht aber pflegeleicht aus. An einer Stelle baut ein 2/4 74S86 einen Nadelpuls, da würde ich eher einen LS86 einsetzen, weil der Puls durchaus länger sein darf als derzeit der Fall, und die anderen Gatter sind noch trägeren Aufgaben zugefallen.

Der größte Teil besteht aus Synchronzählern, alles was kritisch ist ist sauber getaktet (Latches), die Multiplexer können gar nicht schnell genug sein, und da die gesamte Karte mit ca. 50 S-TTLs über exakt EINEN Pin einer 41617-Leiste seine +5 und auch die Masse(!!!!) bekommt, ist jedes mA kostbar. Was Entwickler sich in den 80ern geleistet haben ist unglaublich. Die Karte zieht locker ihre 2,5-3A, dass die Masse fast nur DC-mäßig floatet ist reiner Zufall, das ist schliesslich keine ECL-Technik. Ich werde eine Schraubklemme auf das "Motherboard" setzen und +5/GND mit 1,5qmm ranführen. Dass die Masse auf 0,25V über Normalnull liegt kann die Zuverlässigkeit irgendwie nicht erhöhen

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Stefan Huebner

Wie Helmut schon schrieb sind F in Timingfragen durchweg besser und sollten damit als Drop-In Ersatz gehen. Es gibt allerdings zwei Punkte wo es schief gehen kann.

1) Der Designer hat das Timing der gegebenen Familie "missbraucht" um zum Beispiel Pulse zu dehnen oder Flankentriggerung zu implementieren. Sollte man in professionellen Schaltungen eigentlich nicht sehen, aber gelegentlich findet man es dennoch, allerdings eher auf Gate Niveau. 2) Ein Platinenlayout dass mit S-TTL funktioniert kann mit F-TTL bestueckt Aerger machen. F-TTL sind ziemlich sensibel was "Ground Bounce" angeht.

Gruss Klaus

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Klaus Bahner

Stefan Huebner schrieb:

Stimmt. Das Gerät hat offensichtlich 30 Jahre seinen Dienst getan. Wenn das kein Beweis für eine erfolgreiche Entwicklung ist!

Die Restauration klingt aufwendig. Muß ein teures Gerät sein, daß sich das für Dich lohnt (oder Deinen Auftraggeber).

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Martin Gerdes

3) Wenn man die Kiste nach der Umstellung einschaltet geht das Radio im Labor nebenan aus.
--
Gruesse, Joerg 

http://www.analogconsultants.com/
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Joerg

hehe - was ich zur Stromversorgung/Masse schrieb erstreckt sich natürlich über die Platine. Wie in den 80ern üblich 1,5mm breite Bahnen über die ganze Länge der IC-Reihen für GND/+5. Aber immerhin haben alle IC-Sockel Kondensatoren drin, daran sieht man schon: Kleinserie, in richtigen Volumen wäre keiner auf die Idee gekommen, diese schweineteuren Dinger einzusetzen. Und ausserdem liegen unter den IC-Sockeln noch so Folien-Kondensatoren. D.h., lange streifenförmige Gebilde, mit Beinchen alle paar

2,54mm-Inkremente, die man in die Vcc/GND Schienen einlöten konnte und die irgendeine verteilte Kapazität bereitstellen sollten. Eine Ground-Plane darf man in jedem Fall vermissen.

Das wird schon alles werden, nun noch eine Handvoll 74S189 und ich bin glücklich

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Stefan Huebner

Stefan Huebner schrieb:

Hallo,

die Ausgangs- und Eingangsströme passen nach dieser Tabelle:

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gut zusammen, bei S, AS und F ist der Ausgangsstrom bei LOW 20 mA und der Eingangsstrom 40 µA bei F und 50 µA bei S, bei AS allerdings nur

20 µA.

Von der Durchlaufzeit ist F mit 2 ns besser als S mit 3 ns und schlechter als AS mit 1,5 ns.

Bye

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Uwe Hercksen

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