TTL-Frage (zu doof das Datenblatt zu lesen?)

Hallo Leute,

ich konnte mein Problem mit dem Oszillator erfolgreich loesen, indem ich wie in der FAQ beschrieben einen 74HC14 genommen habe, der 74LS14, den ich vergeblich versucht hatte, war wohl entweder defekt, oder fuer diesen Zweck nicht zu gebrauchen.

Mir war nicht ganz wohl HC und LS zu mischen, aber es funktioniert (in eine Richtung war's ja ok). Jetzt stehe ich mit meiner Ampel-Schaltung aber vor einem anderen Problem. Sie funktioniert... aber ich wuerde gerne wissen, ob ich das so machen darf:

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Ich bin zu bloed im Datenblatt eine Angabe zu finden, wieviel Saft ich aus einem TTL rausziehen darf. Die Werte, die ich dort fand (-0.4 mA??) fand ich dann anderswo als Input-Current. In dem Buch, nach dem ich bastel, stand als Faustregel, dass man 10 andere LS damit steuern kann, aber fuer LEDs verwenden die dann immer eine Treiber-Schaltung (BC 547B,

100 kOhm an Basis, LED mit 180 Ohm an VCC). Brauche ich die, wenn ich pro TTL nur eine bzw. beim NOR zwei LEDs betreiben will?

Vielleicht kann mir ja auch noch jemand einen Denkanstoss geben, warum mein 2-Bit-Zaehler rueckwaerts zaehlt, ich habe nur erstmal gestaunt und es akzeptiert, aber es erscheint mir unlogisch. Haengt das davon ab, ob das FF bei steigenden oder fallenden Flanken schaltet? Ich muss auf dem Schlauch stehen.

Gruss, Felix

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Felix Opatz
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Hallo Felix,

alle TTL (egal ob Standard, LS o.ä.) können am Ausgang nur Ströme nach

0V vernünftig schalten (hängt mit dem inneren Aufbau der Endstufen zusammen), also immer LED mit Vorwiderstand an +5V anschliessen und nach 0V ´runterziehen lassen. Dadurch kehrt sich natürlich die Logik um (High am Ausgang = LED ist AUS)!

Vorschlag für Deine Schaltung: nimm die restlichen beiden NORs vom

02er als Inverter und verwende diese dann als LED-Treiber wie oben beschrieben. Für das FF nimmst Du einen der restlichen HC14 und schliesst den an Q an (Led dann wie oben nach +5V). Dem HC ist es (fast) egal, ob er nach + oder - schaltet, der Ausgang ist weitestgehend symmetrisch.

Noch ein Hinweis: das Verwenden des Q-Ausgangs als LED-Treiber und gleichzeitig als Logik-Ausgang ist ohnehin problematisch (schau Dir mal die Pegel an, wenn die LED leuchtet); und: nicht vergessen, die restlichen unbenutzten HC-Eingänge mit 0V belegen.

Gruss, Helmut

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Helmut Kundel

Hallo Felix,

[Ampelschaltung]

falls Dich der Ehrgeiz packt: ein IC läßt sich einsparen, wenn Du für den Oszillator einen '132 statt einen '14 einsetzt.

Gruß Ernst

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Ernst Schwab

Steht auch nicht unbedingt im Datenblatt. Gescheite Datenbücher haben Kapitel, wo allgemeines über Eigenschaften der TTL-Bausteine zu finden ist.

Nicht unbedingt. Wenn Du eine ggf. low-power-LED direkt dranhängst, wird zwar der Ausgang etwas überlastet, durch den Innenwiderstand stellt sich dann aber in etwa die passende Spannung ein. 180R Vorwiderstand ist für normale LEDs gedacht, die ca. 10 bis 20mA ziehen, bei low-power kannst Du einiges mehr nehmen (470R). Wenn nötig, kannst Du auch einen Treiber dahinterhängen (z.B. ULN2803 oder so), oder einen Bustreiber (74LS245), der 20mA absondern kann.

Winfried Büchsenschütz

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Winfried Buechsenschuetz

Ernst Schwab wrote: : Hallo Felix,

: [Ampelschaltung]

: falls Dich der Ehrgeiz packt: ein IC läßt sich einsparen, : wenn Du für den Oszillator einen '132 statt einen '14 einsetzt. Wenn der OP low current LEDs einsetzt, kann er mit HC-FF direkt Und- Verknüpfungen mit 2 Variablen erstellen. Der Trick dabei ist, daß HC-Gatter symmetrisch in ihrer Ausgangsleistung sind, d.h. Ilow==Ihigh. Wenn LED1 z.B. beim Zählerstand 01 leuchten soll, kommt die Kathode an Q1 und die Anode (via R natürlich) an Q1. Solange die 4mA, die ein HC-Ausgang treiben kann, nicht überschritten werden, kann z.B. mit einem Doppel-FF ein 4-fach Lauflicht gebastelt werden.

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Peter Heitzer

Peter Heitzer schrieb:

das wäre auch eine Möglichkeit, aber auch die braucht 2 Chips. Mit einem wirds wohl schwierig - hat jemand eine Idee?

Gruß Ernst

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Ernst Schwab

Ernst Schwab wrote: : Peter Heitzer schrieb: :> Solange die 4mA, die ein HC-Ausgang treiben kann, nicht überschritten :> werden, kann z.B. mit einem Doppel-FF ein 4-fach Lauflicht gebastelt :> werden.

: das wäre auch eine Möglichkeit, aber auch die braucht 2 Chips. : Mit einem wirds wohl schwierig - hat jemand eine Idee? Den Oszillator könnte man mit Transistoren aufbauen. Leider gibt es zwar Zähler mit eingebautem Oszillator (4060) aber keine FFs.

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Peter Heitzer

Peter Heitzer schrieb:

Das ist ist doch eine Lösung - der 4060 hat genug Flipflops :-)

VCC | | V LED rot - | R | QN -+ | V LED gruen - | R | QM -+ | V LED gelb - | R | GND

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Ernst Schwab

Peter Heitzer schrieb:

Das ist doch eine Lösung - der 4060 hat genug Flipflops :-)

VCC | | V LED rot - | R | QN -+ | V LED gruen - | R | QM -+ | V LED gelb - | R | GND

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Ernst Schwab

TTL liefert etwa 3.5V/150 Ohm, LS-TTL sogar dito mit etwa

75 Ohm Ausgangswiderstand. Die Volts sind etwas knapp für "bunte" LED.
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mfg Rolf Bombach
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Rolf Bombach

Felix Opatz schrieb im Beitrag ...

Ein offener Eingang bewegt sich irgendwo zwischen GND und +5V, und so in der Mitte (2.5V) steigt die Stromaufnahme des CMOS-Chips an, weil beide internen Transistoren leitend werden, und das will man nicht. Ausserdem kann es zu schwingen anfangen, dann wird der Chip sogar heiss und stoert andere Teile der Schaltung. Die Stromaufnahme/Eingangsspannung steht in vielen guten datenblattern drin (ich hatte nun mal als Beispiel AD7524

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Figure 3).

Warum denkst du, Dinge, die gesagt wurden, nicht machen zu muessen, nur weil dir spontan keine Begruendung dafuer einfaellt ? Wenn's andersrum waere, und du belegen kannst warum man es besser nicht so tun sollte, koennte man es verstehen, aber so rum ?

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Manfred Winterhoff, reply-to invalid, use mawin at despammed.com
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MaWin

OK. Werde mich mal auf die Suche nach Datasheets machen, die solche Gemeinsamkeiten der Familien beschreiben, da man sie ja entweder kennen, oder jemanden der sie kennt fragen muss. In den einzelnen, speziellen Datasheets wird darueber kein Wort mehr verloren, oder ich habe bisher immer schlechte erwischt (sehen sowieso meistens wie eingescannt und in PDF gewurstet aus). Ich habe gelegentlich schon Verweise auf solche uebergeordneten Dokumente gesehen, werde meine Sammlung nochmal durchwuehlen.

Denke ich das? Ich sagte "Das leuchtet mir noch nicht ganz ein.", ich habe nicht gesagt, dass ich es nicht machen werde, oder es fuer ueberfluessig halte. Ich mache nur viel lieber Dinge, von denen ich weiss wofuer sie gut sind, anstatt blind irgendwo "abzuschreiben".

Ein Physik-Lehrer sagte mir mal, dass man unklare Dinge hinterfragen solle, bevor man sie einfach als gottgegeben hinnimmt. Mit dieser Philosophie bin ich bisher ganz gut gefahren.

Gruss, Felix

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Felix Opatz

Falls noch jemand sowas sucht, ich bin bei Philips fuendig geworden, das Ding heisst "HC/T User Guide". Hier noch mehr:

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In Kapitel 7.4, Termination of unused inputs, steht dann z.B., dass man die ungenutzen Eingaenge auf etwas definiertes legen muss, damit nicht unnoetig viel Strom verbraucht wird.

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Felix Opatz

Felix Opatz schrieb im Beitrag ...

Na schau de.sci.electronics FAQ:

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: Megabytegrosse Datenblattsammlungen (DL111/126 Transistoren, DL135 MOSFETs, DL128 Analog-IC-Übersicht, DL129 Digital-HCMOS-ICs) gibt's bei
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, recht geeignet um mal eine Übersicht und einen Datenblatt-Grundstock zu bekommen. Sogar die Pocket Guide gibt es noch
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Manfred Winterhoff, reply-to invalid, use mawin at despammed.com
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MaWin

Hast ja recht, bei so einer FAQ eruebrigt sich das Posten hilfreicher URLs. Und selbst wenn man mal einen findet, dann kennt ihn Google ja bereits schon. Wozu auch eine leichtverdauliche Einleitung in 40 Seiten lesen, wenn man einen 4 MB-Brocken mit 400 Seiten kriegen kann. Botschaft angekommen.

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Felix Opatz

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