SW-Videosignal einer Kamera auf Musikkassette speichern?

Ich habe hier eine sehr alte SW-Videokamera mit Composite-Ausgang. Das Signal der Kamera ist wunderbar auf dem Fernseher zu sehen. Die Signal- stärke liegt laut Multimeter bei 6,9V. Die Signalfrequenz liegt laut Fre- quenzzähler bei ca. 100-102kHz.

Rein Spaßeshalber habe ich dieses Video-Signal mal an mein olles Kasset- tendeck angeschlossen. Bekam sogar eine Ausschlaganzeige, die bei Hel- ligskeitsschwankungen auch schwankte. Danach nahm ich das Signal ein- fach mal auf Kassette auf. Nun habe ich den Ausgang des Kassettendecks mit dem AV-Eingang des Fernsehers verbunden. Nur bekam ich ein dunkles Bild.

Ist es möglich, dieses 100kHz-Composit-Videosignal auf eine gewöhnliche Musikkassette aufzunehmen? Stören da eventuelle Filter im Kassettendeck die Übertragung der HF? Ist eventuell die Motorgeschwindigkeit des Decks zu gering?

Danke und Gruß, Nils

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Nils Beyer
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Nils Beyer schrieb im Beitrag ...

Warum wurden Videorecorder erfunden ? Ein composite Signal hat 5.5MHz. Ein Cassettenrecorder 0.02MHz. Dein Frequenzzaehler zaehlt (aus irgendwelchen Gruenden die doppelte) Bildwiederholfrequenz, nicht die Pixelfrequenz.

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Manfred Winterhoff, reply-to invalid, use mawin at despammed.com
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MaWin

Videosignale kann man nicht mit Frequenzzähler und Multimeter vermessen. Du benötigst dazu ein Oszilloskop! Google mal nach der Bandbreite des Fernsehsignals oder kaufe ein gutes Tabellenbuch für Radio und Fernsehtechnik.

100 KHz wäre noch keine HF, aber bitte, erkundige dich wenigstens mal grundlegend, welche Bandbreite so ein Tapedeck hat. Dazu reicht in aller Regel ein simpler Blick in deine Bedienungsanleitung! Übrigens sind die Eingänge auch nicht unbedingt für 6,9V ausgelegt, auch wenn man die Signalspannung natürlich nicht einfach mit dem Multimeter messen kann.

HTH

Lars

PS: Der Videorecorder wurde schon erfunden und ist für ein paar Euronen auf Flohmärkten erhältlich.

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Lars Mueller

hnliche

Wusste gar nicht, dass die V-Sync 50 _k_Hz sind ;-)

Das mit dem Frequenzz=E4hler ist einfach zu erkl=E4ren. Wahrscheinlich = liegt die Samplerate von dem Teil weit unterhalb von 1MHz, womit auch die Nyquist=

Frequenz entsprechend niedriger liegt. Da kann dann schon mal ne Freque= nz rauskommen, die viel zu niedrig angegeben wird.

Das ist mir erst vorgestern beim Testen eines 8MHz Quarzoszillators passiert. Hab das Teil an ein Tektronix Digital Oszilloskop drangeh=E4n= gt und bekam ne Frequenz von 80Hz angezeigt. Gr=FCbel, Gr=FCbel... Was war pas= siert: Von der vorherigen Messung war noch eine sehr geringe Samplingfrequenz eingestallt, die sich mit dem Signal =FCberlagerte. Das ist der gleiche=

Effekt, mit dem sich schnelle zyklische Bewegungen bei Stroboskopbeleuchtung sehr sch=F6n erkennen lassen.

Was das aufzeichnen der Bilder angeht: Frequenz-Bandbreite (=FCber den = Daumen gepeilt): NF-Verst=E4rker: 100Hz -> 15kHz Kassette: 110Hz -> 12kHz Videosignal: Wie schon angemerkt 5.5MHz. Ob Farbe oder nicht spielt ers= t mal keine Rolle.

Videorekorder arbeiten im Schr=E4gspurverfahren. Bei dem die Kassette n= icht nur der L=E4nge nach bespielt wird, sondern auch "in der Breite" Informationen gespeichert werden (siehe Spurlageneinstellung am VCR). D= a die Frequenz-Bandbreite eines Aufzeichnunsmediums daruch ergibt, wie of= t die Fl=E4che, die zum Speichern einer Informationseinheit ben=F6tigt wi= rd sich auf das Speichermedium draufpacken l=E4sst erh=F6ht sich diese Menge mi= t der Breite des Mediums.

Glaube mir: Die Entwicklung der Videoaufzeihnungstechniken hat vergleichsweise lange gedauert.

Wolfgang

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Wolfgang Draxinger

Ok, Manfred, Wolfgang und Lars, vielen Dank für Eure Antworten.

Wieder was gelernt. ;-) Wie jedes mal hier in der Gruppe. ;-))

Aber ist schon eine interessante Technik, dieses Composite-Signal. Werde mal ein wenig darüber lesen...

Noch 'nen schönes Wochenende an Alle hier und Gruß, Nils

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Nils Beyer

Die Messung ist völlig untauglich. Ein Frequenzzähler zählt eine *einzelne* *diskrete* Frequenz, Du hast hingegen ein Frequenzgemisch von Ist es möglich, dieses 100kHz-Composit-Videosignal auf eine gewöhnliche

[X] Du willst Dich mit den Grundlagen der Signalübertragung befassen.

Bandbreite ist Bandbreite und heißt Bandbreite, weil man sie Bandbreite spricht und schreibt, und Bandbreite ist durch nichts zu ersetzen außer durch Bandbreite ...

( Das gilt selbst digital bei vergleichbarem S/N, Shannon's Formel zur Kanalkapzität läßt grüßen, das S/N steht nämlich hinter einem dualen Logarithmus ... )

Dein Kassettendeck hat viel zuwenig Bandbreite für das Videosignal, so schnell kannst Du das Band garnicht laufen lassen, dass es reichen würde. Echte Videorecorder arbeiten deshalb mit einem

*breiten* Magnetband und einer sehr schnell rotierenden Kopftrommel, die typischerweise schräge (früher sogar vertikale) Spuren nacheinander auf das Band schreibt.

Wenn man die teure Kopftrommel wegsparen könnte, hätte man es längst getan, selbst bei den kleinen digitalen DV Recordern ist sie aber immer noch enthalten, da auch die digitale Datenrate selbst nach Datenkompression für ein gewöhnliches Bandlaufwerk mit stehendem Kopf zu groß ist.

Gruß Oliver

--
Oliver Bartels + Erding, Germany + obartels@bartels.de
http://www.bartels.de + Phone: +49-8122-9729-0 Fax: -10
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Oliver Bartels

"Nils Beyer" schrieb:

"Composite" ist übrigens die _Farbversion_ eines Videosignals. Dabei wird trickreich die Farbinformation ins SW-Signal gemischt.

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Wolfgang Hauser

Das ist IMHO seine Zeit nicht Wert. Composite/FBAS wurde entwickelt um = bei der einf=FChrung des Farbfernsehens alte S/W Fernseher nicht auf's Abstellgleis zu schieben.

In Zeiten von digitalem Fernsehem solltest Du dich eher mit der Konvertierung YUV RGB und dem Aufbau von MPEG2 Datenstr=F6men besch=E4ftigen.

Wolfgang

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Wolfgang Draxinger

Wolfgang Draxinger schrieb:

Dennoch ein gute Lösung des gestellten Problems, bis heute.

- Udo

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Udo Piechottka
[...]

Frueher [TM], als die guten Oszis noch analog waren gab es bei TEK die Option "Trigger-Counter", mit der ware das nicht passiert...

--
Dr. Juergen Hannappel          http://lisa2.physik.uni-bonn.de/~hannappemailto:hannappel@physik.uni-bonn.de  Phone: +49 228 73 2447 FAX ... 7869
Physikalisches Institut der Uni Bonn Nussallee 12, D-53115 Bonn, Germany     
CERN: Phone: +412276 76461 Fax: ..77930 Bat. 892-R-A13 CH-1211 Geneve 23
Reply to
Juergen Hannappel
[...]

Und wie schaffen DLTs dann ihre Datenrate?

-- Dr. Juergen Hannappel

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Juergen Hannappel

Hallo Nils, Antwort auf die letzte Frage: Ja. Du brauchst ca. die 300-fache Geschwindigkeit. Plus einige Umbauten am Cassettenrekorder, die etwa doppelt so viel kosten, wie ein neuer Videorekorder... SCNR Harald

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Harald Wilhelms

Aloha,

Oliver Bartels schrieb:

Deine Argumente sind allesamt gültig, aber es gibt tatsächlich ein Videoaufzeichnungssystem auf CC-Basis: Pixelvision.

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Die arbeiten wohl mit:

- nur 25 bilder, d.h. jedes 2. Halbbild

- S/W

- 6facher Bandgeschwindigkeit

- und einem mördermäßigem Band- und Kopfabrieb...

Einen fröhlichen Tag wünschend LOBI

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Andreas Lobinger

Oliver Bartels schrieb:

Hallo,

vor Jahrzehnten hat man mal probiert ohne Kopftrommel, aber daf=FCr mit=20 sehr hoher Bandgeschwindigkeit Video aufzuzeichnen. Allerdings war in wenigen Minuten das Band einmal umgespult, dann sollte =

blitzartig die Spulrichtung ge=E4ndert werden und den Kopf ein kleines=20 St=FCck verschoben werden um eine neue Spur parallel zur vorhergehenden=20 aufzuzeichnen. Nur mit besonderen Tricks sollte das Band =FCberhaupt das =

schnelle Reversieren aushalten k=F6nnen. Die Methode hat sich offenbar nicht bew=E4hrt und ist schon l=E4ngst wied= er=20 in der Versenkung verschwunden.

Bye

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Uwe Hercksen

Am Sat, 08 May 2004 15:30:07 +0200 hat Oliver Bartels geschrieben:

Er könnte ja digitalisieren, gut komprimieren, MPEG4 oder so. und etwas wie einen Internet Live Stream (einige 10kbit/s), über Telefonmodem halt noch gerade zu übertragen über selbiges auf die Kasette spielen (300Hz..3400Hz). :-) Über das verhältnis Aufwand/Ergebnis hab ich ja noch nix gesagt :-)

--
Martin
Reply to
Martin Lenz

Udo Piechottka schrieb:

Hallo,

weil man ja auch bisher mit hochaufl=F6sendem Video immer noch nicht zu=20 Pote kam.

Bye

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Uwe Hercksen

Juergen Hannappel schrieb:

Wichtig für die Datenrate ist die relative GEschwindigkeit zwischen Magnetkopf und Bandmaterial. In DAT und Videotechnik wird in der Regel die Schrägspurtechnik angewandt. Hier bewegt sich der Kopf schnell über das Band, welches selbst nur langsam weiterbewegt wird, damit der Kopf beio jedem Durchgang eine neue Spur erwischt.

Beim DLT oder SLR oder beim alten QIC80 Streamer steht der Kopf still und das Band bewegt sihc mit hoher Geschwindigkeit. Bei den guten alten Spulentonbandgeräten konnte man meist auch die Geschwindigkeit einstellen, üblich waren 76 cm/s (Studio) bis 2,4 cm/s (Sprachanwendungen). Hierbei merkte man recht deutlich die Unterschiede im Frequenzverlauf.

Der erste Viedeorekorder aus dem Hause Telefunken arbeitete auch mit stehendem Kopf und hoher lienarer BAndgeschwindigkeit.

Für analoge Videotechnik kann man das aber vergessen. Hier will man längere Zeit ungestört aufnehmen. Würde man ein lineares Verfahren anwenden, so würde alle paar Minuten das Bild ausfallen, da das Band von einem Ende zum anderen umgespult wäre und der Kopf in die nächste Spur umgeschaltet werden müsste. Bei Datenlaufwerken ist das sinnvoll, da die Daten sowieso blockweise geschrieben werden. Für TV-Mitschnitte müsste man die Werbepausen besser abpassen :-)

--
Mit freundlichen Grüßen
  Andreas Bockelmann    
   V+49-172-6993141
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Andreas Bockelmann

Wobei 5.5 MHz genau _nicht_ als Video wiedergegeben wird, hat extra Sperrkreise dagegen eingebaut.

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mfg Rolf Bombach
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Rolf Bombach

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