Strombegrenzung Labornetzteil reagiert zu spät

Hallo,

ich habe mir vor einiger Zeit für meine Basteleien ein einfaches Labornetzteil zugelegt, welches ziemlich ähnlich diesem Modell ist:

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Das Teil ist linear geregelt. Auf der Rückseite befindet sich ein Kühlkörper mit aufgeschraubtem Transistor. In Grenzbereichen wird das dann auch ordentlich heiß.

Der Trafo hat zwei Abgriffe. Um den Verlust am Kühlkörper zu begrenzen wid ab einer gewissen Spannung via Relais zwischen den Abgriffen umgeschaltet.

Auf der Platine gibt es genau einen IC (LM324N).

Vor kurzem habe ich das Gerät zum Testen von ultrahellen LED verwenden wollen. Also Ausgang kurzgeschlossen, Strom auf knapp 10mA gestellt und ran an die LED. Bei der dritten LED bin ich dann doch stutzig geworden, warum keine funktioniert.

Spannung hatte ich voll auf. Ich habe dann die Spannung soweit rungergedreht, bis das Relais den Abgriff am Trafo gewechselt hat. Jetzt war das Netzteil schnell genug, dass die LED überlebt haben.

Frage ist jetzt, woran das gelegen haben könnte. Kann es sein, dass hier tatsächlich das Relais der entscheidende Punkt war? Ich hätte erwartet, dass die Umschaltung nachrangig erfolgt und für den Sekundenbruchteil halt etwas mehr Wärme erzeugt wird.

Ist es möglich, z.B. durch Tauschen des Relais durch Elektronik, die Geschwindigkeit in sofern zu erhöhen, dass LED auch bei falsch eingestellter Spannung überleben?

Und noch eine Frage, die nur bedingt On Topic ist: Für meine Zwecke ist das Labor-Netzteil eigentlich soweit ausreichend. Was aber stört ist die hakelige Einstellung an den Potis. Kleine Ströme, wie ich sie unter anderem zum Laden von Akkus manchmal nutze, kann man nur schwer einstellen. Außerdem driftet die Einstellung dann auch schonmal weg.

Lohnt ein Ersetzen der Potis durch 10-gang-Potis?

Danke im Voraus

CU

Manuel

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Manuel Reimer
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Hallo,

Es ist wohl eher der Strom/Spannungs Regler, der da zu langsam ist.

Etwas? Ich würde sagen die Leistung an der LED war um viele Grössenordnungen zu hoch.

Nein. Die saubere Lösung sieht so aus, dass die LED mit Vorwiderstand getestet wird. Oder die LED wird zuerst angeschlossen, und erst dann wird das Netzteil eingeschaltet.

Nein. Wenn der Strom langsam wegdriftet, liegt das wahrscheinlich nicht am Poti, sondern an der Elektronik.

Gruss Michael

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Michael Koch

Manuel Reimer schrieb:

Der Elko am Ausgang war halt nicht mehr proppenvoll.

Gruß Dieter

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Dieter Wiedmann

4-fach Opamp. Sagt nicht viel über die Schaltung aus.

Stop. Warum stellt das Relais auf hohe Spannung, wenn der Ausgang kurzgeschlossen ist?

Mechanische Schalter stellen auch immer die Frage "break before make?". Im Falle eines Trafos, der ja auch eine gewisse Induktivität aufweist, kann durchaus "make before break" gesünder für die nachfolgende Schaltung sein.

Ich wäre nicht sonderlich überrascht, wenn hinter der Strombegrenzung noch ein Siebkondensator gegen Regelschwingen hinge. Wenn Du mit voller Spannung anfängst, hat der auch noch was zu bieten.

--
David Kastrup
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David Kastrup

Autsch. Jetzt ist der Groschen gefallen. Vor dem Ausgang hat das Netzteil zwei Elkos sitzen. Die waren dann natürlich mit 16V geladen... Wäre schon ein Wunder, wenn das Netzteil die dort geladene Spannung beim Anschluss der LED "mal eben so" entsorgen könnte.

War also wohl nicht die langsame Elektronik, sondern die noch geladene Spannung am Elko. Wenn man's weiß kann man sich drauf einstellen...

Der Drift bewegt sich im einstelligen mA-Bereich. Ich könnte aber mal für zwei Stunden das Netzteil bei Kurzschluss und Begrenzung auf 40mA stehen lassen um zu sehen wie stark der Drift wirklich ist, wenn man nicht via Poti nachregelt.

Frage ist ob es für so eine Netzteil lohnend ist, die 20 EUR für zwei

10Gang-Potis noch zu investieren. Die Einstellung an einem 1-Gang-Poti, auf dem dann an der Spannungs-Seite von 0 bis 16V und an der Strom-Seite von 0 bis 3A geregelt wird, ist wirklich fummelig.

Die Potis haben folgende Werte: 1KA und 6K8A.

Was es mit dem "A" auf sich hat, weiß ich nicht, aber es handelt sich wohl um ein 1KOhm und ein 6,8KOhm Poti. Ersteres wird in der Schaltung als Widerstand verwendet (Wert muss passen). Letzteres wird als Spannungsteiler verwendet. Wert muss also wohl nicht so genau passen.

Das Poti, bei dem der Wert wichtig sein dürfte, hat Reichelt passend:

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Für das Poti, welches als Spannungsteiler genutzt wird, kann ich nur entweder drunter oder drüber wählen. Reichelt hat 5KOhm und 10KOhm. Was ist eher geeignet?

CU

Manuel

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Manuel Reimer

Manuel Reimer schrieb: ...

Warum? Hattest Du geplant, daß der Kondensator hinter dem Regler alleine mit der LED *fertig* wird um die Regelung zu entlasten? ;-)

Oder war das eine geplante Selbstbestrafung, falls Du eine LED versehentlich verpolst?

Wie andere schon schrieben: Bischen mehr als die Durchlasspannung einstellen und einen Widerstand in Reihe zur LED. Damit machst Du Dir die Physik zum Freund, statt zum Feind.

Falk

--
"Keine Geschäfte mit Kriminellen" Otto Fricke, Geschäftsführer der
FDP-Fraktion
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Falk Willberg

"Manuel Reimer" schrieb im Newsbeitrag news:4b655123$0$9752$ snipped-for-privacy@read.cnntp.org...

Das Gerät ist auch nicht für Konstantstrombetrieb spezifiziert. :-(( Da reicht ja schon ein kleiner Kondensator am Ausgang, um eine LED zu überlasten. Hat evtl. gar nichts mit der Regelung zu tun.

Wahrscheinlich nicht, das Relais wird mit dem Verhalten weniger zu tun haben.

Die kosten ja mehr als das ganze Gerät. Und ob das dann stabiler ist?

Irgendwie hab ich den Eindruck, du bist da auf dem falschen Dampfer, solange du aber keine aussagekräftigen Messungen machst und den Schaltplan erstellst, wird hier jeder Rat nur guesswork sein. ciao Ban Apricale, Italy

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Ban

Positiv logarithmisch.

--
David Kastrup
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David Kastrup

Mist. Die 10Gang-Potis von Reichelt sind wohl linear. Passt also nicht... :-(

CU

Manuel

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Manuel Reimer

Normalerweise lohnt das nicht.

Kommt natürlich drauf an, was du unter fummelig verstehst. Für mich wäre nur interessant, die Spannung einigermaßen exakt einstellen zu können. Da reicht aber eine Auflösung von 0.1 V für Bastelzwecke meist aus. Schaltungen, die z.B. mit 5V oder 3.3V laufen, haben sowieso einen eigenen Spannungsregler und sind unkritisch, was die Eingangsspannung angeht.

Die Strombegrenzung dient eher dem Schutz vor einem Kurzschluss in der Schaltung. Deshalb muss da auch nichts exakt eingestellt werden. Für mich ist es absolut ausreichen, die Strombegrenzung von 200mA bis 3A auf 50mA genau einstellen zu können. Bei kleineren Strömen wie bei deiner LED Ansteuerung arbeitet man sowieso mit Vorwiderstand.

Wenn du wirklich eine genaue Stromquelle benötigst, wäre es vieleicht besser, einen externen Strombegrenzer vorzusehen, also eine zwischen Ausgang des Netzgerätes und deine Schaltung gebaute Strombegrenzerschaltung. Die kannst du dann so feinfühlig wie gewünscht aufbauen, z.B. mit mehrern Potis (grob + fein) oder Bereichsumschaltung...

Gruß

Stefan DF9BI

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Stefan Brröring

Hi,

Oder linear, siehe

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Gruss Michael

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Michael Koch

Das ist jetzt nicht Dein Ernst, oder? Die Skala kannst du doch eh vergessen, was kümmert Dich da die Kennlinie?

--
David Kastrup
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David Kastrup

Erster Teil der Frage ist ja inzwischen erschlagen :-)

[...]

IMHO, ja. Habe ich bei den einfachen Russky-Netzteilen hier auch getan. Natuerlich ist das alles unlinear und sonderlich zeitstabil sind diese Netzteile auch nicht. Aber das feine Verstellen einer Spannung z.B. wenige zig Millivolt um die Bandgap-Schwelle ist damit ueberhaupt erst moeglich geworden. Sollten jedoch gute Potis sein, bei mir kommen in Messgeraete nur so Sachen wie "Spectrol Reliance" rein. Sie haben ueber $10 pro Stueck gekostet, aber die halten dann Jahrzehnte.

--
Gruesse, Joerg

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Joerg

Michael Koch schrieb:

Lineare Potentiometer haben keine oder die Kennzeichnung lin, B (früher A) oder 1, zum Beispiel ?10 k 1? für ein 10-kOhm-Potentiometer mit linearer Widerstandsbahn. Positiv logarithmische Potentiometer tragen die Kennzeichnung log, A (früher B), Audio[2] oder 2 hinter dem Widerstandswert, zum Beispiel ?10 K 2?. Auch ein ?+? vor dem Wert ist üblich.[3] Hier verläuft die Widerstandsbahn logarithmisch ansteigend.

Negativ logarithmische Potentiometer sind mit einem ?-? vor dem Wert oder mit C oder 3 hinter dem Wert gekennzeichnet.

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Michael Schulz

Michael Koch schrieb:

"Potentiometer. Weitergeleitet von 'Potenziometer'"

Die sonst so rechtschreibbesoffene Wikipedia erstaunt einen immer wieder.

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Martin Gerdes

Wieso? Ist doch offiziell beides neurechtschreiblich erlaubt.

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Kai-Martin Knaak
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Kai-Martin Knaak

Was meinst du mit "zeitstabil"?

Die für knapp 10 EUR von Reichelt werden es sicher tun. Muss ja nicht sein, dass die Potis den Wert des Netzteils bei weitem übersteigen.

Ungeklärt ist dann aber noch, ob ich für das als Spannungsteiler genutzte Poti für die spannung größer oder kleiner wählen soll. Drin sind 6,8k. Reichelt hätte 5k und 10k.

Mal sehen wann es mich das nächste mal nervt, dass die Werte nur unpräzise einstellen zu können. Typisches Problem ist halt das Zweckentfremden als Ladegerät für "spezielle" Akkus. Für meine

9V-Block-Akkus werde ich mir aber jetzt sowas bestellen:

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CU

Manuel

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Manuel Reimer

Wenn man 1.27V einstellt sind es nach einer halben Stunde schonmal 1.4V oder 1.1V geworden. In Russland kamen Technologien im zivilen Bereich oft spaet oder sehr spaet an, auch der LM723 ;-)

Im Ernst, da sind noch dicke Bakelitplatinen drin und Transistoren in gefalzten Blechgehaeusen, so wie anno dunnemal. Dafuer lassen sich diese Netzteile von HF nicht beeindrucken, ist der Hauptgrund warum sie hier stehen.

Dann sorge aber dafuer dass die Spannung nicht hochschnackt wenn der Schleifer mal abhebt. Sonst koennen die gesparten Euro eine teure Platine grillen.

Muesstest Du die Schaltung aufnehmen. Bei meinen hatte ich das Problem auch, Spectrol hat nur 3-4 Werte pro Dekade und was billiges kommt mir da nicht rein. Was normalerweise geht: 10k nehmen und passenden Widerstand parallelschalten.

Hmm, die Firma kenne ich nicht. Fuer die Kirche brauchten wir das auch, weil die Sennheiser Mikes diese leidigen 9V Bloecke haben. Da hatte ich gute deutsche Wertarbeit besorgt, zwei Ansmann Stationen fuer je vier Batterien. Damit leben diese Akkus weit ueber die ueblichen 500 Zyklen. Die waren sogar so nett Amistecker beizulegen :-)

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Gruesse, Joerg

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Joerg

Manuel Reimer tipperte in news:4b655123$0$9752$ snipped-for-privacy@read.cnntp.org

Das war nix. Die eingestellte Spannung sollte nahe der Betriebsspannung liegen. Und bei LEDs gehören Widerstände davor. Immer. Sonst grillen die ausgangsseitigen Beruhigungskondensatoren den Prüfling.

Ein 4-Quadrantennetzteil wäre dann etwas für dich.

Dann konntest du ein weiteres Poti als Feinregler hinzuschalten?

DAS ist in der Preisklasse üblich. Minderung: Gerät warmfahren und dann einstellen.

Nö. Feinstellpoti ist günstiger.

--
Thomas
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Thomas Hu"bner

Kai-Martin Knaak schrieb:

Das schon, in solcher Situation bevorzugt die WP sonst aber stets die "neue" Version.

"Potenzial", "selbstständig", "aufwändig".

Das gehört hier aber eigentlich nicht hin, daher fup2p.

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Martin Gerdes

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