Starke Überschwinger an Primärwicklung von Vollbrücken Gegentaktwandler

Hallo NG

Letzte Woche wollten wir mal die zuvor hier

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diskutierte Regelung implementieren und dazu vorher kurz nochmal alle Kanäle unserers DCDC Wandlers durchtesten und da wurden wir erstmal wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt... :) Kanal 1 hat seine 2,8 KW schön geschafft, die Halbleiter von Kanal 2 haben aber bei ca. 50% PWM ihren bunten Rauch verloren. Die 40A KFZ Sicherung war zwar noch ganz, dafür aber eine Leiterbahn auf der Platine nicht mehr... :( Nachdem alle MOSFETs gewechselt waren haben wir die ganze Sache dann natürlich mal (mit 24V statt 48V) etwas genauer untersucht und starke Überschwinger beim Einschalten an den Primärwicklungen der Übertrager festgestellt und können uns nicht so richtig erklären wo die herkommen und was wir dagegen tun können. Daher würde ich euch gerne nochmal um Rat zu diesem Problem bitten.

Hier also nochmal die Fakten:

Es geht um einen Vollbrücken Gegentaktwandler nach

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Als H-Brücke kommen 4xIRFB3077 zum Einsatz, angesteuert von zwei IR2184 und 10 Ohm Gatewiderstand. Die Gleichrichterdioden sind 4x BYT12P-1000, die sekundäre Glättungsdrossel hat 1mH. Eingangselkos ca.

8mF LowESR, Ausgangselkos ca. 1mF, LowESR. Der Übertrager besteht aus zwei dieser Kerne:
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und 4 Primärwindungen (Folie) und 63 Sekundärwindungen (1,6mm² Draht). Nominal Eingangsspannung des Wandlers: 40V - 55V, Ausgangsspannung 540V, Ausgangsleistung 2,5 KW. Extra Freilaufdioden haben wir auf der Primärseite jetzt nicht vorgesehen, da die intrinsische Diode des IRFB3077 laut Datenblatt ja eigentlich ausreichen sollte (Trr = 42ns). Weitere Daten zum gesamten Wandler stehen ja schon im alten Thread drin.

Hier das ist direkt die Spannung über der Primärwicklung bei 24V (25% Tastverhältnis, 1 div = 5us/5V):

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Wie zu sehen entsteht bei jedem Einschalten der PWM ein starkes Überschwingen. Wenn wir statt den 24V 48V verwenden ist damit auch klar, warum die FETs kaputt gehen, die können ja nur max 75V ab. Wir haben daraufhin mal die Ansteuerung gecheckt, und die scheint auch unter Last einwandfrei zu funktionieren. Hier die Spannung an den High Side Gates (unterscheided sicht praktisch nicht), (1 div = 5V): home.rz-online.de/~wdreschm/dcdc/Gate_Highside.JPG

Und hier die Spannung an den Low Side Gates:

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Hier mal beide Gatespannungen, die von der High Side wackelt natürlich übel, weil ja auch der Source des Highside FETs stark wackelt, aber ich denke man erkennt das verzögerte Schalten

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Wie man vielleicht erkennt, sind die Low Side FETs auch in den PWM Pausen komplett leitend, der Enable des IR2184 Treibers ist also immer an. Hier die Schwingung nochmal in Großaufnahme, hat ca. 8 MHz

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Die H Brücken werden direkt aus zwei 100mm² Stromschienen versorgt, an denen auch keine großen Spannungsschwankungen messbar sind. Windungsschlüsse der Übertrager können wir eigentlich ausschließen (gemessen mit 1V 50Hz, das Übersetzungsverhältniss stimmt).

Wir könnten jetzt einfach FETs mit größerem Uds einbauen, aber eig. würde ich das Problem schon gerne verstehen und beseitigen. Falls also jemand ne Idee hat, warum das so stark überschwingt wären wir da sehr Dankbar.

Gruß, Michael

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Michael Dreschmann
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Zitat "Material is similar to N27, N67 and N87." Was so gerade auf dem LKW war? Gibt es denn wenigstens ein Datenblatt mit garantierten Werten drin? Die haben wohl einfach das Epcos Datenblatt da reingesetzt, an sich nicht die feine englische.

Taete ich dennoch welche rein, Schottky. Beim einem Halbbrueckenwandler letztens hatte ich es mir zwar verkniffen, aber bei Euren Leistungswerten ist das echt angesagt. Geschwungen hat nur der Spulenstrom, und auch nur weil ich noch eine unorthodox belastete Hilfswicklung mit drauf hatte.

Sieht nach ziemlich viel Streuinduktivitaet aus, verbunden mit zu langsamem Schalten und den Kapazitaeten der FETs klingelt das dann.

Eine geschlagene Mikrosekunde bis das Gate rumgerissen ist. Autsch. Sieht so aus als laege hier zumindest ein Teil des Problems. Koennt Ihr Treiber der MIC44xx Serie oder aehnliche bekommen?

An sich sollten solche derben Schwinger allein wegen der Body Diodes nicht moeglich sein, aber die sind nicht beliebig schnell. Falls es nicht geheim ist, kannst Du das Schaltbild und ein Photo des Aufbaus als Link bringen?

Koennt Ihr Kernhaelften von einem einschlaegigen Hersteller besorgen? In Eurer Gegend z.B. von Kaschke.

--
Gruesse, Joerg

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Joerg

"Michael Dreschmann" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@news.t-online.de...

Oszillogramm der sekundären Trafoseite, und Photo vom Aufbau des Trafos wäre nützlich.

1mH kommt mir sekundär verdammt gross vor.
--
Manfred Winterhoff
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MaWin

Hm, gute Frage, ist mir so noch gar nicht so gekommen. Ich wäre jetzt davon ausgegangen, dass PL7 auch irgendwie definiert ist. Wir haben auch die Induktivitäten gemessen, allerdings komm ich da erst morgen an die Werte. Lag so in dem Bereich 120uH für primär und 22mH für sekundär.

Ok, probieren wir aus. Hatten auch schon welche bestellt aber bessere Werte als die interne laut dem IRFB Datenblatt haben die glaub ich auch nicht.

Was ist viel Streuinduktivität. Wenn man die Primärwicklung mit kurzgeschlossener Sekundärwicklung misst kommen etwa 5uH raus, wobei man sagen muss, dass das Messgerät allein von der Anzeige hier nicht besser als 1uH ist. Hier mal ein Bild des ersten Übertragers:

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Die anderen haben Kupferlackdraht drauf, unterscheiden sich aber nicht wesentlich in ihrem Verhalten.

Ehr so 500ns, sieht man auch auf dem Bild wo High und Low Side abgebildet sind, die Totzeit sind 500ns. Im lastlosen Zustand hatte ich mal 200ns gemessen. Allerdings ist der Wirkungsgrad vom dem Gesamtteil mit ca. 95% eigentlich recht gut, bzw. reicht uns. Von der Seite müssten wir die Anstiegszeiten also nicht unbedingt verkürzen. Was das Schwingen angeht, dachte ich, wird das durch ne langsamere Anstiegszeit ehr gedämpft, so dass ich mir daher darum keine Gedanken gemacht hab. Du meinst also, dass steilere Flanken hier das Problem entschärfen können?

Naja, ich kann ja auch einfach erstmal den Gatewiderstand kleiner machen oder ganz weglassen.

Das dachte ich eigentlich auch und ist Rätsel nummer zwei ;)

Klar, ist ja ein Hobbyprojekt und soll ja auch mal veröffentlich werden, wenns tut:

Platine von oben (bitte beachten, es sind insgesamt vier Wandler, wir haben die aber einzeln getestet):

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Platine von unten (Das war noch, als wir mit geringeren Leistungen getestet haben und dann irgendwann klar wurde, dass der Querschnitt an der Stelle zu klein ist. ;) Mittlerweile sind auf den breiten Zuführungen oben und unten 1x1cm Kupferstangen angebracht und alle belasteten Leiterbahnen gut verstärkt):

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Hier noch Schaltplan und Layout:

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Das Layout ist an einigen Stellen noch nicht ganz fertig geroutet, weil das die kommende zweite Version des Wandlers ist. Version eins, auf der das aktuelle Board basiert enthielt noch recht viele Fehler, weshalb ich das jetzt mal nicht reingestellt hab. IC10 im Schaltplan (OR Gatter, 74HC32) wird nicht mehr verwendet und die Enables (/SD) der IR2184 sind fest auf 5V gelegt. Am Anfang wollten wir die H Brücken in den Tastverhältnispausen ganz floaten lassen, um die Energie in den Streuinduktivitäten wieder in die Eingangselkos zu entladen, aber das ganz noch wildere Spitzen an der Primärwicklung.

Hängt davon ab, was das kostet. Wie gesagt, wir machen das hobbymäßig. Was wäre denn der mögliche Vorteil? Großartige Verluste oder so haben wir ja nicht, es geht eigentlich nur um die Überschwinger, die die FETs killen.

Gruß und Danke, Michael

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Michael Dreschmann

[...]

Kann ich mir kaum vorstellen, welche hattet Ihr denn bestellt? Schottky vermeidet (weitgehend) dass die Body Diode "kommt" und ist erheblich schneller.

Oha, Freilufttechnik :-)

Das sieht alles viel zu lang aus auf der Primaerseite. 5uH und einige hundert pF, da klingelt es dann schon mit einigen MHz. Wie auch immer, man sollte versuchen weit unter 5uH zu kommen und das geht nur wenn die FETs unmittelbar in der Naehe das Wickelpaketes sitzen. 4% ist was viel.

Es hilft auch wenn man das Primaerkabel verdrillt, was natuerlich beinahe rohe Kraefte erfordert. Auf jeden Fall darf das nicht soweit auseinander sein, auch bei den Blechfahnen nicht. Muss alles schoen eng zusammen sein, selbst wenn es nicht zu verdrillen geht.

Auch die Sekundaerseite muss sauber weggefuehrt werden. Es sieht so aus als lasse es sich recht einfach verdrillen, selbst wenn die Isolierung des blauen Drahtes etwas dick und unhandlich ist.

Das Gewebeband ist u.U. auch nicht so der Hit. Vielleicht habt Ihr stabile Kabelbinder oder Schlauchschellen um die Kernhaelften zusammenzupressen.

Ob sie es entschaerfen laesst sich noch nicht sagen, aber ein solcher FET im linearen Betrieb ist ein heisses Eisen (Miller laesst gruessen).

95% ist bei dem Leistungsbereich auch durchaus verbesserungsfaehig, das gibt noch keinen Umweltengel :-)

Die benutze ich so gut wie nie, ausser wenn EMV Probleme aus Platzgruenden echt nicht anders wegzuputzen sind. Ein Gate Widerstand macht einem die ganze Kraft der Ansteuerschaltung wieder kaputt. Ist wie das Erhoehen der Abgastemperatur beim Diesel damit er die Vorschriften schafft, der Wirkungsgrad geht runter.

Vielleicht bringt der Postbote ja bald die Schottkydioden und der Spuk ist zumindest grossenteils vorbei. Aber nur wenn das ausreichend fette Schottkys sind.

Im Powerbereich sieht man nur Elkos. Da muessten auch noch ein paar Keramik-C hin, im MHz-Bereich kann man Elkos als Kondensatoren vergessen.

Huebsch. Sieht allerdings so aus dass die Platine keine durchgehende Masseflaeche hat, das koennte problematisch werden. Aber nicht unmoeglich. Mache auf jeden Fall sicher dass nicht irgendwas anderes in die Messleitungen spukt. Am besten mit angeloetetem Koax messen und nicht mit Tastkoepfen. Aber keine Masseschleifen bilden. Hatte ich schonmal. "Was stinkt denn hier so nach Ampere?" ... da hatte sich der Mantel des RG58 schon fast verfluessigt und das Scope brauchte ein neues Netzkabel (war blasig geworden).

Der Treiber ist was schwach auf der Brust, aber erstmal wuerde ich die

10ohm Gate Widerstaende ueberbruecken.

Fast einlagig ist echt nicht einfach. Auf jeden Fall brauchst Du noch ein paar Keramik-C zwischen den beiden Hochstromschienen.

Kann man immer noch machen, aber zuerst muessen die Spitzen weg. Ich glaube, dass mit einer HF-gerechteren Verlegung der Primaeranschluesse schon viel gewonnen ist. Sie es mal so an als sei das eine Antennenleitung fuer einen dicken Sender. So kurz wie moeglich und so eng wie moeglich zusammen.

Leider sitzen die FETs jetzt laengs zu den Stromschienen und damit muss man die Primaeranschluesse kurz vor der Leiterplatte auffaechern, und dabei sind die Elkos im Weg. Falls Ihr noch ein weiteres Layout macht koennte man das bereinigen.

Versuche es erstmal mit besserer Verlegung der Primaer- und Sekundaeranschluesse und mit den Schottkys, vielleicht tut der Kern ja.

--
Gruesse, Joerg

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Joerg

Morgen wird wieder gebastelt, dann mach ich die.

Das kam bei dem Schmidt Walter so raus. Der mittlere Sekundärstrom ist

5A bei 25 KHz.

Gruß

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Michael Dreschmann

Ok, wird morgen getestet.

Die Anschlussleitungen sind mitterweile sogar noch deutlich länger geworden. Das werden wir morgen mal als erstes Testen, eventuell schaffen wirs ja auch direkt die Folienenden an die Platine zu löten.

Ich dachte für Elektrofahrzeuge gibts im Moment perse schonmal nen Umweltengel ;) Naja, also ich hab natürlich nix gegen weitere Wirkungsgradsteigerungen. Ist ja kein Problem mal den Gatewiderstand wegzulassen.

Die sind schon da, leider ist der Herr Kollege aber gerade nicht da, daher weiß ich den Typ nicht. Wir probieren das aber morgen mal aus.

Hast du da ne Größenordnung bzgl. der Kapazität? Ich schätze mal 100nF reichen nicht... :)

Die Messleitungen waren am Anfang auch ein Problem, funktionieren aber mittlerweile recht stabil. Ich nehme auch an, dass die abgestrahlten Störungen noch abnehmen, wenn wir die die Überschwinger dämpfen.

Wie man vielleicht am Layout sieht, bekommen die FET Treiber auch ihren "richtigen" GND direkt vom zu schaltenden FET, genau deshalb um Ströme an Stellen zu vermeiden, wo se nit hingehören. Die Übergabe der Steuersignale der CPLDs an die Treiber funktioniert problemlos und auch die ganze Ansteuerung hat bisher noch keinerlei zicken gemacht. Von daher bin ich da guter Dinge.

Dann wirds aber mim Kühlkörper schwierig. Wir probieren morgen erstmal die ganzen Tipps hier aus, das warn ja doch schon einige, und dann meld ich mich nochmal mit den Ergebnissen.

Vielen Dank jedenfalls schonmal!

Gruß, Michael

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Michael Dreschmann

Am 06.04.2010 00:16, schrieb Michael Dreschmann:

Zwischenruf: Gibt's beim Bürklin.

Butzo

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Klaus Butzmann

[...]

Viel ist schon damit gewonnen die Leitungen so gut wie moeglich parallel zu fuehren. Die Induktivitaet die ein offener Kabelsalat addiert muss so klein wie moeglich bleiben. Verdrillen ist fuer den Versuchsaufbau erstmal nicht unbedingt noetig, das hilft eher Abstrahlungen zu verringern.

Was Du dann sehen solltest ist eine Erhoehung der Frequenz und ein schnelleres Abklingen bei den Ausschwingern. Und wie gesagt, Parallelfuehrung auch auf der Sekundaerseite.

Falls kapazitiv von der Skundaerseite was durchklingelt gibt es noch weitere Kniffe, z.B. eine offene Schirmwicklung. Aber keine Draehte, sondern duennes Kupferblech in voller Wickelkoerperbreite und dann leicht isoliert ueberlappend. Doch dafuer muesste der ganze Trafo auseinander, erstmal sehen was sich ohne solchen Klimmzug machen laesst.

Im Alltagsbetrieb kommt es auch darauf an, dass man auf Luefter wie in einem Deiner Photos zu sehen soweit wie moeglich verzichten kann. Das versifft alles irgendwann und stopft zu.

Hoffentlich TO220 oder so, damit sie das aushalten. Der Trick wird sein, die zu kuehlen aber trotzdem unmittelbar an den FETs zu haben. Nicht mit Draehten anschliessen.

Zufaellig habe ich auch gerade ein Kraftprodukt mit 48V in Arbeit, die Rohplatinen muessten morgen eintrudeln und werden dann bestueckt. Da habe ich 4.7V/100V in X7S und 1812 Groesse draufgesetzt. Die verlieren bei 48V etwa die Haelfte der Kapazitaet, aber X7R ginge nur in 2220 Groesse und das gibt dann irgendwann Stressfrakturen. Zumindest wenn Ihr damit spaeter ueber den Rubicon Trail brettert :-)

Anzahl weiss ich nicht mehr im Kopf wieviel im Layout draufgepasst haben, aber es sind definitiv ueber 50 Stueck. Einige davon strategisch verteilt, damit die Punkte wo Stromspitzen auftauchen (obere FETs) abgedeckt sind. Ganz so viele brauchst Du nicht, wir durften wegen Hi-Rel ueberhaupt keine Elkos benutzen. 10-15 Stueck muessten bei Euch reichen. Aber sicherheitshalber die Stromspitzen ausrechnen, nicht dass zuviele Ampere ueber jeden gehen. Je mehr Einzelkondensatoren desto besser. 30-40 Stueck 1uF/100V in X7R muessten auch reichen weil Ihr Elkos fuer die langsamen Sachen habt. 1uF sind bei Euch u.U. leichter beschaffbar.

SMT ist besser, weil weniger Induktivitaet. Nachtraeglich koenntest Du die draufbekommen, indem Du eine der dicken Leiterbahnen mit Kupferfolie verbreiterst. Oder auch beide, wie es halt besser passt.

[...]

Ich druecke die Daumen. Andere hier sicher auch. Mit dem Kuehlkoerper koennte man das hinkriegen, allerdings muessten dann pro Inverter zwei fette T-Stuecke auf dem Hauptkuehlkoerper verschraubt werden und in die Paerchen hineinragen. Leider gibt das aber Scherkraefte auf die Anschlusspins. Vielleicht geht's ja am Ende doch mit der Reihenanordnung.

--
Gruesse, Joerg

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Joerg

Am 06.04.2010 20:59, schrieb Michael Dreschmann:

Hallo,

das Layout sieht viel zu luftig aus, zu wenig optimiert! Die 8-beinigen Treiber sollten mit den Ausgängen näher an die FETs, die Widerstände vor den FETs sind auch zu langbeinig angeschlossen.

Bernd Mayer

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Bernd Mayer

Prinzipiell hast Du recht, aber die Gate-Oszillogramme sehen gar nicht schlecht aus. Abgesehen von den schlappen Flanken.

Mich hat es ein wenig gewundert dass die Chose ohne Ground Plane ueberhaupt funktioniert. Aber das kann im endgueltigen Layout alles bereinigt werden, wenn Michael erstmal diese 8MHz-Ausschwinger losgeworden ist.

--
Gruesse, Joerg

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Joerg

So, morgen ist rum und wie versprochen gibts hier nun ein paar Ergebnisse:

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Zunächstmal haben wir die Gatewiderstände überbrückt, war zu noch
etwas höheren Spannungsspitzen geführt hat:
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Michael Dreschmann

"Michael Dreschmann" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@news.t-online.de...

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Du willst also sagen, daß das Leiterplattenlayout zwischen MOSFET und MOSFET-Treiber und um den MOSFET Treiber drumrum nichts taugt, nicht für die Geschwindigkeit des Treibers nidrigimpedant genug ausgelegt ist....

--
Manfred Winterhoff, reply-to invalid, use mawin at gmx dot net
homepage: http://freenet-homepage.de/mawin/
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MaWin

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Da haette nichts ausschwingen duerfen. Irgendwo habt Ihr zu viel Induktivitaet (Drahtlaengen?), denn eine Gluehlampe stellt in dem Frequenzbereich eine ganz brauchbare ohmsche Last dar.

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Da ist was faul, da darf nicht die Bohne ausklingeln weil ja keinerlei Induktivitaet mehr dran ist. Das mit den langen Leiterbahnen und der fehlenden Ground Plane ist u.U. doch nicht so der Hit.

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Gate-Widerstaende sind ungefaehr so wie Oel auf Bremsbelaege damit's nicht mehr so sehr quietscht :-)

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Macht am besten mindestens eine Zweilagenplatine wo die zweite Lage eine volle Masseflaeche ist. Abblock-C an jeden Gate Treiber und sonstige Chips, mindestens 1uF keramisch. Dann diese endlos langen Draehte loswerden die man im Uebersichts-Photo sieht. Der Uebertrager muss im Prinzip moeglichst direkt an die FETs. Aber viel waere schonmal geholfen wenn die erstmal saubere Ansteuersignale bekaemen.

BTW, die 1N4007 Dioden zur Versorgung der Bootstrap Caps sind nicht so guenstig, ziemlich lahm. Ich habe beim derzeitigen Design BAT46 reingesetzt, beide Einzeldioden parallel. Das koennte sich lohnen.

Schoenes Wochenende. Ich darf Samstag einen Schaltregler durchmessen, auch 48V aber viel weniger Power als Deiner. Langsam werden die Dinger langweilig :-)

--
Gruesse, Joerg

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Joerg

Michael Dreschmann schrieb:

Ich habe mir Dein Layout mal etwas näher angesehen. Zwischen Gate-Sorce und den Treiberausgängen hast Du unglücklicherweise die Schleife so groß gemacht, wie es nur geht und direkt darunter liegt eine viel Strom führende Leiterbahn. Damit wird sehr viel aus dem Leistungskreis ins Gate eingekoppelt. Entferne doch mal die Leiterbahnen zwischen Treiber und Transistor komplett und ersetze sie durch verdrillte Drähte.

Ansonsten hätte ich noch einen prinzipiellen Tip am Rande zur Wirkungsgraderhöhung und EMV-Verbesserung. Im Moment sieht es so aus als hättest Du einen hart schaltenden Wandler gebaut. Bei einem Vollbrückenwandler mit MOSFET bietet sich allerdings ein nullspannungsschaltender (ZVS) Wandler mit Phase-Shift-PWM an. Das heisst, beide Halbbrücken arbeiten mit 50%-Tastverhältnis und werden zueineander zwischen 0 und 180° phasenverschoben. Da Du die PWM mit programmierbare Logik gemacht hast, sollte sich das leicht implementieren lassen. Das Prinzip ist folgendes: der Durch die Streuinduktivität (muß hierfür höher sein als für einen hart schaltenden Wandler) fließende Strom wird durch aktives anlegen einer Spannung von Null an den Trafo (beide untere oder obere Transistoren ein) gehalten und lädt beim nächsten Einschalten die parasitären Kapazitäten der MOSFETs um. Dadurch enstehen bei diesem Umladevorgang keine Verluste. Zur genauen Funktionweise findest Du in verschiedenen Application Notes etwas: Stichworte: ZVS, Phase-Shift-PWM

Rick

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Rick Sickel

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Ich kann mir irgendwie kaum vorstellen, dass am Ausgang der H Brücke noch soviel Induktivität ist, dass das so stark überschwingt. Vermutlich hängts wirklich an der Ansteuerung der Gates. Allerdings dürfte da doch dann nichts hinter den FETs überschwingen? Damit etwas überwingt muss doch irgendwo Energie dazu gespeichert werden, oder lieg ich da falsch?

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Ja, vermutlich. Wir schauen demnächst mal, ob wir den Ausgang des Treibers sauber bekommen, mit ein bischen gefrickel an der Platine ;) Kann das denn die (mit) Ursache für die Überschwinger am Ausgang sein?

Wird gemacht, neue Platine muss sowiso her, nur wollen wir noch möglichst viele Infos aus der alten rausholen ;)

Ja, wobei der Übertrager ja scheinbar keine so sehr negativen Auswirkungen hatte. Immerhin hats ja komplett ohne Last noch genauso geschwungen.

Ok, wird geändert, wobei das ja nur zum Aufladen des Upside Elkos wichtig ist und das funktioniert soweit.

;) Wenn du ja nicht so weit weg wärst könnteste ja zur Abwechslung mal bei uns vorbeischaun ;)

Gruß, Michael

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Michael Dreschmann

Ja, das hab ich beim Layout in der Tat nicht beachtet, dachte auch nicht, dass das so ein Problem werden würde. Allerdings bin ich mir auch nicht so sicher, ob das wirklich das eigentliche Problem ist. Denn ganz gleich wie falsch eine Gateansteuerung ist, am Ausgang der H-Brücke dürfte doch eig. kein (bzw. nur sehr wenig) Überschwingen auftreten, wenn z.B. eine ohmsche Last angeschlossen ist wie hier:

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Oder liege ich da falsch?

Du meinst die Brücke, die den Sourcepin vom MOSFET zum Treiber führt und den entsprechenden Gatewiderstand? Werden wir mal testen, aber vermutlich muss erstmal die Treiber gescheit gelayoutet werden.

Danke für den Tipp. Das schauen wir uns mal an.

Gruß, Michael

Reply to
Michael Dreschmann

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Da hast du vermutlich recht... :( Die nächste Platine wird zweiseitig... :)

Gruß, Michael

Reply to
Michael Dreschmann

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Nein, nicht so lange. Die Gate Ansteuerung ist zwar auch total schlapp (vermutlich wegen zu langer Leiterbahnen) aber sie bricht nur einmal nach dem Schaltvorgang auf die Haelfte runter, danach nicht mehr.

Da liegst Du richtig, und die kann nur in einem Schwingkreis gespeichert sein und der braucht Induktivitaet. Man kann ja auch sehen dass die Ausschwinger jetzt schnell sind und rasch abklingen, doch da duerften bei einer ohmschen Last ueberhaupt keine mehr sein.

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Mitwirken kann das schon, vor allem wenn der Treiber mangels Masseflaeche und guter Abblockung von der Cgd eines angeschlossenen FET wild durch die Gegend geschleudert wird. Da muss unter allen Lasten ein kerniges Rechteck ohne jeden Ausschwinger anliegen.

Schalte beim naechsten Mal am besten die V/Div Anzeige des Scopes mit ein :-)

Nur wird das irgendwann zur Sysiphus-Arbeit, weil die alte Platine ueberhaupt keine GND-Struktur hat und man dann ein halbes Dutzend Effekte hat die man kaum auseinander halten kann.

Das kommt darauf an wie Du das gemessen hast. Wenn es kein FET Tastkopf war hat man ja beim Messen eine kapazitive Last. Aber seltsam ist das schon.

Die muessen schnell schalten, und die 1N4007 ist eher das Gegenteil von schnell. Fuer 50Hz sind sie ok, aber als Bootstrap-Dioden nicht so. Ich verwende meist Sachen wie BAT46.

Tja, sind leider rund 10000km :-(

--
Gruesse, Joerg

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Joerg

Hallo,

Mir ist nach all dem gelesenen eher danach im Messaufbau zu suchen. Es klingt mir verflixt nach irgendwelchen Schleifen die da klingeln. Bei den Frequenzen müssen das keine ohmisch geschlossenen Schleifen sein. Ich hab auch ganz ohne zweiseitige Platinen sogar mit Lochrasteraufbauten Gateunits gebaut, die nicht geklingelt haben, auch nicht bei 2 kV und 20 Ampere, die ich an 5 mH hin und hergerissen habe. Aber ich habe dabei gelernt, dass jede Messleitung mehr als nur ein stück Draht ist ;-) Und dass eine Masseleitung selten einfach nur als konstantes Potential zu sehen ist, auch die Messleitung nicht. Ohne galvanisch sauber getrennte Differenztastköpfe misst man an H-Brücken höherer Spannung meist nur Müll. Die Tatsache, dass hier Schwingungen am Gatesignal sein sollen, ohne dass an der Last Strom fließt sagt mir, dass die Schwingungen nicht am Gate liegen, sondern im Messkreis nachklingeln. Ich tippe auf lausige Messleitungen und ganz doof versteckte Schleifen größeren Durchmessers, z.B. via Masseleitung des Oszis über deren Schutzleiter zurück in ein Netzteil, das einen Schaltungsteil versorgt. Manchmal reicht schon, wenn von beiden Oszileitungen die Masseclips an der Schaltung angeklipst sind. Oder auch ganz nett, keine Teilertastköpfe verwendet und damit mit einer schönen kapazitiven Kopplung die Masseschleife über die Kapazität der Tastkopfleituung zurück in das System geführt... Einmal hab ich es geschafft mit 2 kV unfreiwillig die Isolationsstrecke zwischen Schutzleiter und Masse des Labornetzteils zu testen. Wer denkt denn schon, dass ein Stromkreis vom Oszi über den Schutzleiter zum Netzteil geht, wenn die 2 kV Quelle ein geladener Kondensator ist...

Marte

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Marte Schwarz

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