Snubber bei hohen Spannungen

Hi Leute, ich habe hier in einer Schaltung (2KW Brushless-Motor-Ansteuerung) zwei Stellen, an denen ich Snubber zur Entstörung vorsehen will.

Einmal ist das an der H-Brücke (Taktung mit 18Khz), das andere mal an der Diode der aktiven PFC (Taktung mit 100kHz). In beiden Fällen habe ich sehr große schnelle Spannungshübe (380V/100ns und schneller). Im Moment habe ich noch keine Ahnung, in welcher Größenordnung die Auslegung der Snubber sein soll. Bevor ich da jetzt blind rumprobiere mal ein paar Fragen an die Experten:

  1. Mache ich den Widerstand im Snubber relativ niederohmig (unter 10Ohm) habe ich riesige Ströme im Schaltaugenblick. Bei 10Ohm wären das 38A. Das kann ja wohl nicht Sinn der Sache sein. Dass das noch eine entstörende Wirkung hat, kann ich mir irgendwie nicht vorstellen. Außerdem bekommt man wohl kaum Widerstände, die dafür spezifiziert sind und gleichzeitig praktikable Abmessungen haben. Schließlich ist die Spitzenleistung 14KW.

  1. In den Datenblättern der FoKos sind Grenzen von dV/dt angegeben, die weit unter meinen Anforderungen liegen. Ich benötige mindestens

10000V/µs, um auf der sicheren Seite zu bleiben. Welche Fokos nehme ich da?

Wie legt man so was aus? Wie entstört man die Schaltflanken bei so großen Spannungen? Ich habe in den Motorzuleitungen mal Leistungs-Ferrite direkt an der Brücke vorgesehen. Weiterhin bin ich am Überlegen, auch einen zwischen Elkos und Brücke vorzusehen. Vielleicht könnte man sowas auch in Serie zur Diode in der PFC machen, um Klingeln zu unterdrücken.

Michael

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Michael Rübig
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Michael Rübig schrieb:

Warum? Gibt es konkrete Messungen (EMV)?

Blind rumprobieren bringt da vermutlich wenig

Im Prinzip muss der Kondensator die Energie der Spitze aufnehmen, die unterdrückt werden soll. Der Widerstand vernichtet die aufgenommene Energie. Das sollte er komplett tun, bevor die nächste Spitze auftaucht. Die im Widerstand umgesetzte Leistung ist dabei unabhängig vom Widerstandswert, wenn dieser so bemessen ist dass der Kondesator komplett umgeladen wird.

Wie berechnet?

Gruss Udo

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Udo Piechottka

Hi,

Noch keine wirklich konkreten. Bei ersten eigenen Messungen haben wir jedoch festgestellt, dass die Schaltpeaks der Brücke auch auf der Netzzuleitung deutlich zu sehen sind. Allerdings war der Aufbau alles andere als gut und ich denke, dass da viel Mist gemessen wurde. Andererseits möchte ich schon vor den EMV-Messungen was tun und Pads auf der Leiterplatte vorsehen. Dazu muss ich aber wissen, wie bei solchen Schaltungen ein Snubber grundsätzlich auszusehen hat.

Wenn der Snubber über der Diode in der PFC angeschlossen wird, dann ändert sich dort die Spannung über der Diode beim Loslassen des FETs innerhalb von weniger als 100ns von 380V auf 0V. Das wären dann mindestens 3800V/µS

Michael

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Michael Rübig

Michael Rübig schrieb:

Eine Serienschaltung von R und C begrenzt ja den Spannungsanstieg. Das entspricht dem dU/dt am Anfang der Ladekurve des RC-Gliedes.

Gruss Udo

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Udo Piechottka

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