Wie kann man eine Schaltung (ein embedded system, mit Flash, also ohne bewegte Teile wie Festplatte oder Bauteile, die besonders warm werden) vor hoher Luftfeuchtigkeit schützen und vor Kondensationswasser bei starken Temperaturwechseln? Gibt es übliche Verfahren z.B. die Platine, samt Bauteile darauf, zu versiegeln oder einzugießen? Wie werden die Anschlüsse nach außen behandelt? Vorgesehen ist RS485, ein paar digitale IOs, Analogeingänge und Stromversorgung.
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Frank Buss, fb@frank-buss.de
http://www.frank-buss.de, http://www.it4-systems.de
Neben Hartverguss habe ich meist "Conformal Coating" gesehen. Die Stecker sind dabei bis auf die Front mit umschlossen.
Wichtig ist aber hier wie bei anderen Hi-Rel Designs, dass man abstrus hohe Knotenimpedanzen vermeidet. Denn irgendwann suppt doch mal ein klein wenig durch.
Frueher lief dies in Deutsch unter dem Begriff "tropenfest", vielleicht immer noch (?). Leute, die noch nie dort waren, glauben es nicht. Da laeuft morgens das Kondenswasser in Stroemen an den Fenster runter.
Stecker gibt's auch mit Dichtung, die in diesem Fall sehr zu empfehlen wäre. Halt zum üblichen Extrapreis... Auf Standardstecker ohne Dichtung wird man in einem solchen Fall sowieso verzichten müssen, weil die ratzfatz kaputt sein werden.
wenn man es nicht vergiessen will oder kann gibt es auch noch die Möglichkeit das Gehäuse mit trockenem Stickstoff zu füllen, es muß dann allerdings ein komplett hermetisch dichtes Gehäuse sein. Wird z.B. bei GPS Handgeräten für den Einsatz auf Booten so gemacht, die müssen ja eh spritz- und schwallwasserdicht sein. Stickstoff aus Druckgasflaschen ist extrem trocken.
Auf Druckausgleich achten. Wenn du ein stabiles Gehäuse "wasserdicht" machst besteht die Gefahr, dass es bei Temperaturwechseln Feuchtigkeit ansaugt und nicht wieder rausläßt. Also entweder ein Gehäuse aus wabbeligem Material, einen Druckausgleich mit Gummiball o.ä., oder ein Loch im Boden, wo das Wasser ablaufen kann.
Wo soll das Teil hin? Für "Deutschland-Draussen" mache ich das immer so (und es funktioniert schon seit Jahren für ein ähnliches System): Pack es in einen Kasten, der IP67 hat. Dann brauchst Du noch eine kleine Atmungsöffnung. Entweder Du nimmst ein GoreTech-Ventil (sieht aus wie ein Blinddeckel einer M12-Verschraubung, hat aber eine dünne Kunststoffmembran drin, über die ein Druckausgleich bei schlagartiger Abkühlung (= Platzregen im Sommer) laufen kann), oder du bohrst an der Unterseite ein kleines Loch rein, musst aber dafür sorgen, das es nicht verstopft (bzw. da Getier reinkrabbelt); GoreTech ist mir immer lieber. Ohne diese Öffnung säuft Dir das Teil im Laufe eines Jahres ab. Streich es weiss an und/oder spendiere eine Sonnenblende, die nicht direkt auf dem Gehäuse aufliegt (und es dadurch trotzdem erwärmen kann). Aluoberflächen können durch direkte Sonneneinstrahlung sehr warm werden, weiss gestrichenes Alu erwärmt sich spürbar weniger stark.
Für Tropen muss man vielleicht mehr tun, da hab ich keine Erfahrung. (Wenn die Luftfeuchtigkeit immer >90% ist, bietet sich ein System zur Trocknung an. Zugeführte Luft z.B. über ein Peltierelement führen, um sie bis unter den Taupunkt abzukühlen, Luft danach wieder erwärmen, Kondenswasser abführen). Kurzzeitig helfen Silicagelpäckchen.
Danke, das klingt interessant, werde da mal weiter nachforschen. In Verbindung mit einem guten Gehäuse mit passender Schutzklasse kann man dann eigentlich nichts mehr falsch machen.
Meinst du mit Knotenimpedanz die Impedanz zwischen beliebigen Leiterbahnen auf der Platine? Es wird von einem externen Netzteil mit Strom versorgt, sodaß ich die Schaltung insgesamt schon etwas niederohmiger auslegen könnte, dann sollte ein wenig Feuchtigkeit keine so verheerenden Folgen haben.
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Frank Buss, fb@frank-buss.de
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Ja. Der Hammer, den ich mal erlebt hatte, war ein Design mit 22M Widerstaenden in Timing Kreisen. Abgesehen von der schwierigen Beschaffbarkeit war das Geraet fuer Nasseinsatz gedacht. Naja, hatte ein Professor als Berater entwickelt. Alles rausgerissen und neu gemacht ...
nach was muß man da suchen? Das einzige, was ich da nach kurzer Suche gefunden habe, ist flüssiger Latex. Der entstammt aber offenbar anderen Lebensbereichen als der Elektronik :-) und ist vermutlich nicht brauchbar?
Ich würde gerne kleine Platinchen (max. 1,5cm breit) vor Umwelteinflüssen und nebenbei auch vor allzu neugierigen Blicken schützen. Conrad hat Flüssigsilikon, allerdings sehr teuer (15 euro für
82ml) und natürlich nicht zum Eintauchen geeignet.
"Martin Wiesner" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@mid.dfncis.de... ..
Hi, billig und sicher: Bitumen. Den kannst Du auf der Herdplatte aufkochen und mit dem Pinsel draufschmieren. Hält wirklich gut. Wer sich ekelt, kann das fertige Geschmier mit irgendeiner Folie "antihaftbeschichten". Für so kleine Platinchen würde ich aber erstmal an Schlumpfschlauch denken. Der billige ist schwarz und kann ziemlich dickwandig werden. Beim Fönen kann man endseitig durchaus auch einige Kabelmaterialien mit "einschweißen", wir haben schonmal PE/PP-Buchsenmaterial mit dem Schlauchmaterial verschmolzen. Im Prinzip spricht nichts dagegen, den fertigen "Schlumpf" mit irgendeinem Gießharz aufzufüllen. Vorschlag: pinsel erst Deine Geheimnisse mit Bitumen an, dann, noch warm, schlumpfe das ganze. Der Spion wird fluchen ;-)
Jau, aber vorher nicht vergessen, mit einer kleinen Schleifscheibe (Proxon, Dremel & Co) die Transistor bzw. IC-Bezeichnungen von den Gehäusen abschleifen. Platinen mit 'ohne Bestückungsdruck' sind auch hilfreich.
Vor dem Schlupfschlauch hilft auch noch Heisssiegelkleber an strategisch wichtigen Stellen, ggf. vor Bitumen und am Ende um Kabel noch vorm schrumpfen festzulegen.
Spion möchte ich dann nicht mehr sein. Stell Dir die Arbeit vor und hinterher weiss man nicht viel mehr. Na gut, dann muss er eben die ICs anschleifen und hoffen, dass er unterm Mikroskop noch was auf dem chip erkennen kann :-] Oder mit Röntgen Geräte wurschteln. Aber das sind dann schon fast KGB oder CIA Ausrüstungen.
Ein anderer fieser Trick: wenn Du einen uC hast, vorzugsweise mit Ports mit einem 'weak' pull-up (8051er...), dann noch eine DALLAS one wire (gibbet die überhaupt noch?) Seriennummer in einem TO-92 Gehäuse (3 pin, aber nur 2 sind aktiv, den 3. pin irgenwohin verdrahten macht es geheimnisvoller, natürlich vorher Typenbezeichnung weg). Seriennummer bei der Produktion ins P-mem kopieren und gelegentlich mal nachsehen ob die Seriennummer noch da ist und dann irgendwann (paar Millionen T- cyclen später) mal die Konsequenz ziehen mit zielführender Meldung ala M$ "checksum error" :-)
BTDT Anruf von einem (schlickefängerischem) Kunden, der 'nur' mal 3 Prototypen haben wollte um 'mal' was zu probieren: die SW funzt nicht mehr, Eprom Fehler, Eprom aus anderem Gerät kopiert, geht auch nicht mehr... Ich: ebend(tm) Für die Serienversion hat er dann doch noch voll gelatzt. Das Geheimnis hab ich aber nicht verraten, für den Serieneinsatz hab ich halt einen 'Transistor' wegoptimiert. :-)
Die DALLAS Dinger gabs auch mal mit Zählern, Uhren und was weiss ich noch alles, dann kannst Du irgendwann auch mal die Funktion begrenzen :-)
Auch Prototypen in dead-bug und/oder Fädeltechnik anschließend mit etwas Heisssiegelkleber verbessert, wirken auch Wunder :-) Wenn der Kleber entfernt wird, reissen garantiert auch ein paar Fädelungen.
Saludos Wolfgang
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"Silicon" ist schon die richtige Baustelle. Das im Baumarkt angebotene ist allerdings typisch Essigs=E4urevernetzt (deshalb riecht es auch so) und f=FCr Elektronik deshalb nicht geeignet. F=FCr elektronische Zwecke braucht man Alkoholvernetztes. Das ist dann vermutlich auch etwas teurer. Gruss Harald
Viel wichtiger, es gibt da mittlerweile kompatible Teile wo man eine beliebige Seriennummer reinbrennen kann. Die braucht man z.B wenn man kompatible Akkus fuer verschiedene Geraete nachbauen will. :-P
Keine Ahnung, ob Maxim die aufgekauft haben, auf jeden fall gibt es da einiges:
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Ein paar wenige von den Teilen kann man sogar bei Digikey oder woanders in kleinen Stückzahlen kaufen. Ich habe mal für das Auslesen der unique id auf einem DS2432 ein VHDL Modul geschrieben:
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Konnte ich letzten sogar bei einem Kunden in einem Produkt kommerziell einsetzen und läuft dort problemlos.
"dead-bug" kannte ich noch nicht, klingt aber passend, wenn man da so die Bilder zu sieht :-)
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Frank Buss, fb@frank-buss.de
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Hast Du mal eine Bezeichnung oder gar einen Link? Ich wollte schon immer ein "Backup" so eines One-Wire-ICs machen, scheute nur den Aufwand, dann einen uC zur Emulation programmieren zu müssen.
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