Schraube im Kopf (Video 2000)

Hallo allerseits,

Ich habe neben mir einen alten Video 2000 Rekorder (Philips VR2020) mit einer beinahe fabrikneuen Videokopfscheibe. Die Kopfscheibe habe ich vor ca. 15 Jahren über einen Radiohändler als Ersatzteil bestellt und selbst eingebaut, das Gerät funktioniert auch, aber das Bild ist recht körnig (Bildrauschen), sonst aber stabil. Deshalb habe ich es seither fast nie gebraucht.

Eingestellt habe ich bis jetzt nur den Trimmer für die Verstärkung des Wiedergabesignals, das hat aber nichts geholfen. Vom Servoteil habe ich die Finger gelassen, ich denke die Trimmer, die mit Lack fixiert sind, sollten auch bei einer Revision nicht verstellt werden, stimmt das?

Nun ist mir oben auf der Bildkopftrommel noch eine kleine Schraube in einem viereckigen Loch aufgefallen. Weiss jemand wozu die dient? Muss die nach dem Einbau eingestellt werden?

Gibt es noch anderes zu beachten nach einem Wechsel der Kopftrommel? Oder ist das Bildrauschen (Deutlich stärker als bei VHS oder bei VCR-Longplay) bei den ältesten Video2000 Geräten vieleicht sogar normal?

Freundliche Grüsse, Stefan

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Stefan Heimers
http://www.heimers.ch/
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Stefan Heimers
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Hallo Stefan,

bei den VR20XX bis VR2030 wird ein baugleiches Laufwerk verwendet. Ein Umlenkstift der Bandführung verurschte oft Teillöschungen, weil sich durch Bandablagerungen in seinen Poren winzige Dauermagnete bildeten, die eine intakte Aufzeichnung anlöschten. Hier half nur ein Austausch des Stiftes. Dieser Fehler ist ohne spezielle Hilfsmittel erkennbar: Zeichnet man eine Testaufnahme auf, so sind jeweils die ersten sechs Sekunden der Wiedergabe intakt (rauscharm). Jedes schnelle Vorspulen in eine noch nicht gelesene Zone liefert erneut während der ersten sechs Sekunden ein einwandfreies Bild. Der VR2020 und seine Nachfolger erforderte beim Wechsel der Kopfscheibe ein Justieren der Bandführung; meist gnügte eine Sichtkontrolle des Ablaufbildes an der unteren Führungskante der Trommeleinheit. An die erwähnte Justierung kann ich mich nicht mehr genau erinnern.

Gruß Hans Jürgen

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Hans Jürgen Riehl

War damit wirklich ein starkes Bildrauschen gemeint, oder doch eher die geringfügig kleinere Videobandbreite? Und wie kommt es, dass etliche Leute auf die überragende Qualität von Video2000 schwören? Waren neuere Geräte besser?

Die Bildqualität bei meinem Gerät ist so viel schlechter als bei VCR-Longplay, dem älteren Philips-System. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Philips sich so einen Rückschrit erlaubt hat und glaube eher an einen Fehler in meinem Gerät.

Apropos Band: Kann man ein VHS-Band in eine VCC-Kassette einrollen, oder stimmen dann magnetische Eigenschaften und die Ausrichtung der Magnetpartikel nicht mehr?

Stefan

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Stefan Heimers

Stefan Heimers schrieb:

Geht schon, aber Bänder gibts doch via eBay massenhaft.

Gruß Dieter

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Dieter Wiedmann

Hallo Jürgen,

Interessant, bestand das Problem die ganze Zeit, oder hat Philips mit der Zeit das Material des Stiftes verbessert?

Und muss ich ihn wechseln, oder hilft auch eine Entmagnetisierung? Ich hätte eine Entmagnetisierungsgabel für Ton- und Videoköpfe.

Ich glaube aber nicht, dass dieser Stift das Hauptproblem ist. Der Effekt mit den paar Sekunden gutem Bild ist mir nicht aufgefallen.

Gruss, Stefan

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Stefan Heimers

Stefan Heimers schrieb in der newsgroup de.sci.electronics:

Ich kann mich erinnern, daß in der 'Funkschau' bei Einführung des V2000-Systems geschrieben wurde, daß die VHS-Hersteller sich bisher noch nicht getraut hätten, Geräte mit einer so schlechten Bildqualität wie V2000 auf den Markt zu bringen. Erklärbar wäre es auch durch die Bandqualität - für V2000 gibt es (AFAIK) keine Kassetten auf dem heutigen Stand der Magnetbandtechnik.

Winfried Büchsenschütz

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Winfried Buechsenschuetz

Dieter Wiedmann schrieb:

Ich habe das mal vor ca 20 Jahren bei einem Grundig 2*4 Stereo gemacht. Das Band war ein VHS-Zweischichtband von Fuji. (Damals war SVHS noch unbezahlbar und hin und wieder wollten Bandhersteller zeigen, was sie konnten.

Die Bildqualität war absolut superspitzenmäßig. Hätte es solche Bänder für Video 2000 gegeben, hätte das System überlebt. Video 2000 hatte immer das Problem, daß nur die halbe Breite gegenüber VHS und Beta zur Verfügugn stand, denn man musste das Band ja umdrehen können. Immerhin hatte Grundig noch einenLongplay-Recorder auf den Markt gebracht, der konnte auf einer Kassette 2 * 8 Stunden aufnehmen. (Schade, daß es nie ein Autoreverse gab :-) )

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  Andreas Bockelmann    
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Andreas Bockelmann

Hallo,

| > > Apropos Band: Kann man ein VHS-Band in eine VCC-Kassette einrollen, | > | > Geht schon, aber Bänder gibts doch via eBay massenhaft.

Ich auch und dann hats das Teil zuerst mal zerlegt... Das Video2000 Band ist am Ende zur Hälfte verspiegelt. Das muss man mit einem Silberfarbenen Stift auch machen, sobst kann der Reflexkoppler das Bandende nicht erkennen und das Teil saust mit Schmackes ans Bandende und reist jenes ab.

MArtin

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Martin Schönegg

Ich habe noch nie einen gesehen, aber gerüchteweise gibts mindestens zwei:

"And in 1982 Grundig announced a new V2000 recorder featuring Auto Reverse, which enabled the tape to be played or recorded for 8hr, for around £625. "

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"By 1986, Philips had released a Hi-Fi Stereo, Long-Play, Auto-Reverse version of the machine"

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Stefan

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Stefan Heimers
http://www.heimers.ch/
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Stefan Heimers

Martin Schönegg schrieb:

Da ich damals Tonbandamateur war, hatte ich natürlich auhc das passende Klebeband, um das VHS-Band an die teilverspiegelten V2000-Bandenden anzukleben. Vom Selbstbeschichten würde ich da prinzipiell abraten.

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Andreas Bockelmann

Stefan Heimers schrieb:

Hatten Philips udn Grundig eigentlich wirklich je eine Modellreihe selbst entwickelt. Ich kann mich an Philipsgeräte erinnern, die den damaligen Grundigs auch innerlich mehr als ähnlich sahen.

Zum Thema Autoreverse: Die Mechanik muß wahnsinnig gewesen sein. Es müsste ja nahezu die komplette Laufwerksmimik spiegelverhkehrt ein zweites Mal vorhanden sein. Oder hat man die Kopfscheibe komplett gekippt?

Was ich bei Video2000 ebenfalls hervorragend fand, war das dynamic tracking genannte Verfahren, mit dem die Videoköpfe auf Spur gehalten wurden. Während VHS bis zu 6 Köpfe benötigte, um eine einigermaßen störungsfreie Zeitlupe zu liefern, kam V2000 immer mit 2 Köpfen aus.

Frage an die Kenner: gab es V2000 noch mit HiFi-Ton oder war das System zu dem Zeitpunkt schon tot?

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Andreas Bockelmann

Hi!

Nicht spiegelverkehrt, sondern um 180° gedreht.

Wahrscheinlich eher ne zweite Reihe Köpfe drauf und andersherum rotieren lassen.

Gruß, Michael.

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Michael Eggert

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