Schaltpläne für Elektrobaukasten

Wobei man heute im Laden um die Ecke mal eben 15 neue Transistoren fuer unter $3 nachkaufen kann:

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Das war in meiner Kindheit anders, da legte man soviel Geld fuer einen auf den Tisch und das war damals viel mehr wert.

Dann bist Du juenger als ich :-)

Einer meiner bezahlten Jobs neben dem Studium war das Erstellen von Schaltungen und Aetzschablonen zum Selbstbau von Messgeraeten. Anfang

80er. Da waren interessante Sachen bei, inklusive einem Spektrumanalyzer bis 1MHz der weniger als 50 Maerker kostete. uC und so gab es darin nicht, das waere auch viel zu teuer geworden. Ok, der Spektrumanalyzer hatte eine Moeglichkeit ueber einen Commodore PET den Spiegel aus der Direktmischung wegzurechnen. Aber das hat kein einziger der Nachbauer getan, denn PET und Apple II waren fuer den Durchschnitts-Studiosus unerschwinglich. Man brauchte nur ein einfaches Oszilloskop und wenn ich mich recht erinnere hatten die meisten damals ein russisches vom Conrad oder so.
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Gruesse, Joerg

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Joerg
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Ein seltener Fall, in dem das Jörg mal was schreibt, dem ich zustimmen kann.

Als ich meinen EE1010 und EE1011 bekam, war ich sieben Jahre alt. Das einzige Teil, das ich - erst nach Jahren der Nutzung - durch Schusseligkeit kaputt bekommen habe, war der BF194. Das war aber auch kein Beinbruch, obwohl Halbleiter damals noch wesentlich teurer waren, als heute. Ein Kumpel brachte mir vom Radio-RIM ein Ersatzexemplar mit, das kostete mich ein paar Mark fünfzig, was schon ein rechtes Loch ins Taschengeld-Budget riss. Aber es war es mir wert. Von in die Ecke schmeißen keine Spur. Und es war auch gleich noch ein Erfolgserlebnis, dass, nachdem ich die Trümmer des Originals aus- und den neuen Transistor auf der Trägerplatine eingelötet hatte, alles wieder wie erwartet funktionierte. Das war insgesamt ein Erlebnis, aus dem ich viel mehr gelernt habe, als daraus, nur die vorgefertigten Schaltungen nachzubauen.

"Kindgerecht" -- das wäre damals das Braun-Lectron-Zeug gewesen. War sauteuer und wenn man mehr als vier von den Würfeln zusammengesetzt hatte, war der Kontakt zwischen der ersten schon wieder weg. Da hat man mehr Zeit damit verbracht, die Würfel an allen Ecken und Enden wieder zusammenzuschieben, bis endlich alle Verbindungen Kontakt hatten, als mit dem eigentlichen Aufbau. Man wusste nie, ob eine Schaltung einen Fehler hatte, oder ob bloß wieder Kontakte schlecht waren. Ein Klassenkamerad hatte einiges davon und anfangs war ich ziemlich neidisch. Aber nach einigen wenigen Experimenten war der Neid ganz schnell weg und ich war froh über meine kruden Philips-Kästen. Deren Fingerkiller-Federn gaben _immer_ Kontakt. Auch die KOSMOS-Kästen waren da bezüglich Kontaktqualität weit abgeschlagen.

Örks. Wie soll ein Kind die Realität kennenlernen, wenn man ihm alle Fehlermöglichkeiten vorenthält?

Grüße,

Günther

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Günther Dietrich

Oh, muss ich im Kalender markieren :-)

EE1010? Ihr seid alles junge Spunde. Bei mir gab's noch gar keine B-irgendwas Transistoren. Wenn ein Bein am AF116 abbrach war das finanziell eine mittlere Katastrophe. Die AC127 konnte man leicht ueberlasten, irgendwann brach ich die Philips-Linientreue und kaufte mir einen TF80 von Siemens. Mit orischinol Loetfahnen dran. Der hatte mehr Mumm und es konnten keine Beinchen abbrechen.

Hier muss ich aber zugeben dass ich das ganze in die Ecke schmiss als ich so 9-10 war. Aber die Neugier war geweckt und mit etwa 13 fing ich wieder an zu basteln. Diesmal aber richtig, mit Bauteilen aus Sperrmuellgeraeten, italienischem Loetkolben ohne Schutzerde , Roehren und allem PiPaPo.

Einen Vorteil hatten diese Kosmoskaesten. Wer stolzer Loetkolbenbesitzer war und mit dem Dingen als Kind umgehen konnte der war fein raus. Da konnte man den anderen die Ersatzbauteile reinloeten und bekam dafuer was von deren Weihnachtsteller oder sonstwas ab. Oder Deals wie "Du flickst mir den Fahrradschlauch und ich loetet Dir dafuer den Kosmos-Kram ein" :-)

Wenn ich dran denke dass mein Loetkolben ungeerdet war wundert mich wieso das hinterher alles funktioniert hat.

[...]
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Joerg
*Joerg* wrote on Tue, 10-01-19 18:47:

Ja? Vor 1990 gab es solche Ecken in Aachen und in Jülich. Heute gibt's Web und Versand. Das hat viele Vorteile, aber geht eben nicht schnell noch vor halb sieben. Daß die Hemmschwelle, für drei Transistoren die Versandpauschale zu bezahlen, größer ist als die, sich in Belgien oder Eilendorf mal eben noch mal nach Aachen ins Auto setzen, kommt, noch dazu.

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Axel Berger

Günther Dietrich schrieb:

Ich habe den damals übrigens mechanisch kaputt gekriegt (Beinamputation). War versehentlich mal draufgelatscht. Ein herber Verlust, keine Radios mehr bauen zu können. Ich meine aber viel mehr als 5 oder 6 Mark hat der damals im Spielwarenladen auch nicht gekostet.

Bernd

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Bernd Laengerich

Unsere Kindheit mit den Baukaesten war aber nicht in der 80ern oder

90ern. Schoen waer's :-)

Selbst als ich schon im Teenager-Alter war, durfte man in der Weltstadt Leverkusen vier (!) Maerker fuer einen einzelnen BFY90 hinblaettern. Weiss ich genau weil ich die hingeblaettert hatte. War beim RCE kurz vor Ende der Fussgaengerzone, vielleicht kannst Du Dich an den Laden erinnern. Rund 10km von zuhause. Nach Opladen waren es nur 6-7km aber der Laden dort hatte sowas nicht und war teilweise noch teurer.

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Joerg

Joerg schrieb:

Viel zu modern. Hier ist das Richtige fuer deine Traeumereien ;-)

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mfg hdw
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Horst-D.Winzler

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Da habe ich noch etliche von, auch andere OC und AC Typen sowie ganz miniaturisierte die damals fuer Hoergeraete gedacht waren. Die sind manchmal echt praktisch wenn man was mit ein paar hundert mV machen muss, genauso wie Detektoren mit OA-Dioden wovon ich auch einige gehoertet habe.

Aber der wertvollste Vorrat ist der nicht ganz so alte, LH0033 und einige wenige verbliebene LH0063 Treiber sowie Plessey SL6440 Mischer. Nicht viele, doch das hat schon so manchen Messaufbau ohne grosse Loeterei mit Transistoren auf die Beine gebracht.

Wenn unsereins mal nicht mehr auf Erden ist landet das vermutlich alles in der Tonne :-(

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Joerg
*Joerg* wrote on Wed, 10-01-20 16:10:

Den Laden gibt's noch, hat aber jetzt nur noch Dudeltronik. Offenbar habe ich später angefangen als Du, erst kurz vor dem (ersten) Vordiplom. Wegen der Verspätung ist ja auch nie etwas aus mir geworden.

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Axel Berger

Joerg schrieb:

...

Der war ja "damn fast" ... ;-) (was IIRC wohl Ärger gegeben hat).

Leider nur 033er besitzend grüßt freundlich

Reinhard

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Reinhard Zwirner

Oh, weisst Du naeheres? Hat einer die Standpauke abbekommen? Die "Schuldigen" duerften aber inzwischen im Ruhestand sein oder nicht mehr unter uns irdischen weilen.

Die sind aber auch nicht schlecht. Leider gibt es fuer den 0063er echt keinen Ersatz und nun sitzen wir wieder da wie frueher und piddeln Kupferlackdraht durch Ferrite fuer diskretes Gegentakt :-(

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Joerg

Joerg schrieb:

April 14, 1997

Dear Mr. Pease: You write like some of my best teachers taught. Theory is fine, but experience passed on is crucial. I repair a lot of pc boards, most of which come from computers/electronic systems in machine shops. Some of this technology literally goes back to to the late 1960's and earlier. Some parts are difficult to find, so we sometimes substitute a newer, more-reliable component. We look for old data books and hang on to them to identify said old chips so we can test them. Imagine my surprise, therefore when I looked in the National Semiconductor 1982 Linear Databook. It officially describes your LH0033 and LH0063 as Fast and Damn Fast Buffer Amplifiers. 'Fess up, Bob. You wrote these, didn't you? MATT J. McCULLAR Arlington, Texas.

No, I didn't write those; they were done before I came to NSC in '76. About 1985, some born-again Christian wrote to Charlie Sporck and asked him why he couldn't delete the naughty word. He couldn't think of a good reason to argue.-RAP

All for now. / Comments invited! RAP / Robert A. Pease / Engineer

Im 88er Linear Databook sind beide Typen nicht mehr aufgeführt, so daß ich jetzt leider nicht feststellen kann, ob die humorlose Beschwerde Erfolg hatte.

Übrigens habe ich Bob Pease bei 2 NS-Seminaren erleben dürfen: erfrischend! Und seit einem dieser Seminare besitze ich ein signiertes Exemplar von "Troubleshooting Analog Circuits" ...

Good night

Reinhard

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Reinhard Zwirner

Aha, danke. Charlie muss das wohl daraufhin geaendert haben zu "ultra fast". Ich habe noch das 82er Datenbuch mit "damn fast", obwohl wir ein christlicher Haushalt sind :-)

Verzapft haben koennte es aber eher Barry Siegel. M.W. lebt Charlie noch, bei Barry weiss ich es nicht.

Huch, haben die bei Euch andere Buecher verteilt? Guck zur Sicherheit nochmal nach, in meinem 88er ist der LH0063 auf Seite 3-8.

Die Beschwerde hatte Erfolg, hier ist das 1994er Datenblatt, wohl kurz bevor der Schwanengesang ertoente :

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Kontakt hatte ich auch mit ihm, aber diese Ehre wurde mir noch nicht zuteil. Falls ich jemals ein antiquarisches VW Ersatzteil brauche koennte ich ihn fragen, auf seinem Grundstueck sollen immer noch alle moeglichen mehr oder weniger ausgeweideten Busse rumliegen.

Sleep well in den bettgestell :-)

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Gruesse, Joerg

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Joerg

Axel snipped-for-privacy@b.maus.de (Axel Berger) schrieb:

Eine Versandkostenpauschale von meinetwegen 5 Euro hat eine enorme Schutzgebührwirkung.

Mit dem Auto bekommst Du für 5 Euro nur, wenn Du ganz sparsam rechnest,

20 km, und die sind gerade in der Großstadt schnell verfahren (von der eingesetzten Zeit nicht zu reden). Aber zugegeben: Mit dem Auto bekommt man so vielleicht noch am gleichen Tag Ersatz, während Versand einige Tage dauert.

"Abholen" zur Versandkostenersparnis lohnt allenfalls, wenn die Ware um die Ecke angeboten wird. In der Großstadt lohnt das ggf. noch nicht einmal innerhalb der gleichen Stadt.

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Martin Gerdes

War in den 70ern. Aber uns geht das nicht besser. Der RadioShack Laden hier im Ort, bei dem man wenigstens noch Einfachst-Transistoren bekam, ist zu einem Handy-Vertrieb verkommen . Ihr habt es sogar besser. Sicher gibt es in Duesseldorf noch Arlt und Buerklin. Sacramento hat etwa die gleiche Groesse und die Anzahl solcher Geschaefte ist Null :-(

Wieso? Wenn Du keine Ader fuer Elektronik haettest waerst Du nicht in dieser NG dabei. Und wenn jemand der aus dem Fachbereich Energietechnik kommt trotzdem an Elektronik Spass hat finde ich das gut, und beinahe ungewoehnlich.

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Joerg

"Joerg" schrieb:

[Bauteile-Läden]

Noe, die am Wehrhahn sind beide weg. Arlt schon laenger (seit 02/03?), Buerklin seit letztem Jahr.

Rudi Fischer

--
...and may good music always be with you.
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Rudi Fischer

Joerg schrieb:

Gerade mal gegoogelt... Bürklin hat letztes Jahr dichtgemacht, Arlt könnte es noch geben. Mal bei Gelegenheit vorbeischauen (ich wohne in Essen, bin aber oft genug in Düsseldorf).

In den meisten nicht allzu speziellen Fällen reicht mir aber Conrad. Ich hab den Eindruck, die sind bei Bauteilen über die Jahre echt besser geworden.

Hanno

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Hanno Foest

"Hanno Foest" schrieb:

Die Ladies dort an der Theke haben (im Gegensatz zu deren anderen Laeden) jedenfalls durchaus Ahnung - waren ja auch damals(tm) schon bei Radio Fern (im Keller).

Rudi Fischer

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...and may good music always be with you.
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Rudi Fischer

Oh jeh. Geht das bei Euch auch schon los :-(

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Regards, Joerg

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Joerg

Dichtgemacht ...

Hier gibt's in 150km Umkreis in dieser Hinsicht echt nix mehr. Aber zum Glueck haben wir Digikey, Mouser und Newark. Bestellung geht echt fix. Gerade sind per FedEx 430 Pfund Teppichfliesen eingetrudelt, geschlagene zwei Tage ab South Carolina, ueber 3000km. Mit Luftfracht koennen die an sich nicht transportiert worden sein, ist mir ein Raetsel wie die das hinbekommen haben.

Ja, manchmal wird Conrad auch ein wenig schlechtgeredet. Ich fand sie ab und zu teuer, als ich noch in Deutschland lebte. Aber was ich dort gekauft hatte das war dann auch ordentliche Qualitaet.

--
Gruesse, Joerg

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Joerg

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