mein Sohn (7 Jahre) hat einen Elektrobaukasten geschenkt bekommen. (mit LEDs, div. Transistoren, div. Widerständen, div. Kondensatoren usw.)
Nun würde ich mir mit ihm gern die Funktion und Nutzen der einzelnen Bauteile anhand von einfachen Schaltungen erarbeiten. (z.B. Blinklicht für einen Kondensator, eine helle und dunkle Lampe für einen Widerstand, keine Ahnung wie man sich einen Transistor veranschaulichen kann)
Kennt jemand eine Quelle, wo ich einfache Schaltlpäne für mein Vorhaben einsehen kann?
Ja, aber nur in Englisch (sollte der Junior eh mit vertraut werden):
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Es macht nichts wenn man mit groesseren Schaltungen beginnt und "rueckwaerts" lernt zu verstehen. Als ich in dem Alter den Philips EE20 Baukasten vom Weihnachtsmann bekam, baute ich mit Vattern als erstes die elektronische Orgel auf. Der komplizierteste Schaltplan der ganzen Kiste. Hab's dann trotzdem bis zum Diplom geschafft :-)
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Gruesse, Joerg
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On Fri, 15 Jan 2010 12:41:56 -0800, Joerg wrote in de.sci.electronics:
Jo, genauso bei mir. Faszinierend. Der Weihnachtsfrieden litt aber, als ich dann die "amerikanische Polizeisirene" baute.
Vorher gab es bei uns in einer Kooperation von Philips und unserer monopolen Tageszeitung einen Wettbewerb, bei dem man einen Philips-Radiobaukasten zum Zielobjekt transformieren mußte.Da ungefähr setze sich das bis heute anhaltende Interesse an dem Fach durch, wenn es vom Studium auch eher was etwas anderes wurde. Beruflich dann aber doch wieder.
Didaktisch besser aber war auf jeden Fall später das Kosmos Elektroniklabor XG plus Zusätze. Die gibt es auch heute noch vereinzelt in der Bucht, aber da ist viel Schrott dabei. Wenn ich aus meinem die Batterien rechtzeitig rausgenommen hätte...
Die haben wir hier live, mit begleitendem Geheul von drei Hunden. Der Rottweiler konnte die sauber nachmachen bis im Alter jetzt seine Stimme nicht mehr so mitmacht.
Kosmos war nie mein Fall, da waren die Bauteile in so Kloetzchen, man konnte sie nicht direkt anfassen und der Ersatz eines Transistors nach einer fatz ... *PAETSCH* Episode kostete die Jungs mit Kosmoskaesten immer ein halbes Vermoegen. Beim EE20 konnte man bei Laeden wie Arlt oder Buerklin einfach einen neuen von der Stange kaufen. Notfalls auch beim Radiohaendler, aber der hatte nur die Transistoren von Henninger und wollte immer drei bis vier Maerker pro Stueck.
Didaktisch am besten war aber mit Abstand eines: Der Sperrmuell. Zu Spitzenzeiten hatte ich 15-20 Fernseher in mehr oder weniger geschlachtetem Zustand im Hausflur aufgereiht :-)
Wundert mich heute noch dass meine Eltern das mitgemacht haben, bin ihnen aber sehr dankbar dafuer. Man entwickelte auf dem Papier eine Schaltung. Dann ging man im Flur einkaufen. Bargeld war nicht noetig, nur eine Verlaengerungsschnur, ein Loetkolben, Zange und Schraubenzieher. Nach groesserem Einkauf noch das Badezimmerfenster kippen, damit der Kolophonium-Mief abzog.
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Gruesse, Joerg
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On Fri, 15 Jan 2010 13:50:43 -0800, Joerg wrote in de.sci.electronics:
Ein non-virtueller Vorläufer von Spice sozusagen. Es ist ja ohnehin fsaizinierend, wie es immer wieder gelingt, genuine Softwareobjekte nachzubilden. Neulich hab ich sowas gesehen, da hatte jemand Membranen kunstvoll auf Sperrholzzylinder gespannt und konnt da so geschickt draufschlagen, daß es fast wie ein Drumsampler klang. Auch für string- und piano-Soundsets gibt es fasizinierende Simulationen aus Holz und Metall...
Nur diese Kontaktfedern von Phlipsi waren ne Pest. Traningslager für spätere Schneidklemmtechnikverdrahter.
Ist da nicht eine Anleitung bei gewesen, die genau das machen sollte? Ich kann mich noch dunkel an meinen Kosmos Baukasten vor ewigen Zeiten erinnern und da war z.B. ein Transistor mit Wehren und Wasser beschrieben. Hab's gerade im Web wiedergefunden:
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Frank Buss, fb@frank-buss.de
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On Fri, 15 Jan 2010 23:33:34 +0100, Frank Buss wrote in de.sci.electronics:
Das war sehr einprägsam. Mein Physiklehrer war damals immer auf der Suche nach einem erklärbaren Modell. Also habe ich ihm das gezeigt. Überraschenderweise (damals für mich) bemäkelte er dann aber, daß das dem Mechanismus der Ladungsträgerzufuhr nicht so richtig entspreche, daher wollte er es nicht übernehmen. Aber ich hab's mir trotzdem gemerkt... :)
On Fri, 15 Jan 2010 14:39:10 -0800, Joerg wrote in de.sci.electronics:
Und Fingernägel. Nach zwei Stunden Intensiv-Phlippsen war Klavierüben ne Qual.
Oder vier Bauteile und zwei (zu kurze) Drähte unter eine solche Feder zu klemmen, Pest! War bei Kosmos aber auch nicht viel besser.
Bei Jugend forscht traf ich dann einen, der hatte das Prinzip umgedreht: Eine große Sammlung von Bauelementen hinter einer Riesenmatrix von Bananensteckerbuchsen, und dann entsprechende Verdrahtungsmatrizen dazu, mit denen er mit einem kräftigen Hau-Ruck! aus einem Verstärker z.B. ein Radio oder sogar einen Oszillographen machen konnte. Hat sich erst später als FPGA durchgesetzt...
"Tim Franke" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@mid.individual.net...
Was für einen denn ? So was:
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Da liegt dich eine Anleitung bei.
Oder einen der älteren:
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Manfred Winterhoff, reply-to invalid, use mawin at gmx dot net
homepage: http://freenet-homepage.de/mawin/
de.sci.electronics FAQ: http://dse-faq.elektronik-kompendium.de/
Read 'Art of Electronics' Horowitz/Hill before you ask.
Lese 'Hohe Schule der Elektronik 1+2' bevor du fragst.
jede Menge Sekundärartikel dazu und auf Youtube Videos, die die Funktionen der Schaltungen zeigen.
Auch dieses Jahr gab es wieder einen Adventskalender
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Den finde ich persönlich nicht so gut wie den ersten, aber auch der ist allemal noch einen Blick wert.
Den 2009er-Adventskalender verramscht Conrad momentan für 5 Euro. Das ist schon von den Bauteilen her ein Schnäppchen (Du bekommst damit für billig Geld einen guten Teil der Bauteile für den m.E. instruktiveren ersten Kalender).
Also meine ersten Erfahrungen mit Ekeltronik hatte ich während der Technikerausbildung meines Vaters mitgenommen, da war ich 5. Verstanden habe ich davon natürlich gar nichts. Aber ich fand es trotzdem klasse, dass mein Vater sich zeit nahm um mir seinen 74er Baukasten zu erklären. Den hatten sie in der Technikerschule selbst gebaut (Feinwerktechnik, tolles Konzept, erst macht man im mechanischen Teil den Baukasten und dann erarbeitet man sich mit diesem die Elektronik. Ich kann mich gut daran erinnern, wie mir mein Vater dann die Logikfunktionen zu erklären versucht hat. Darauf hin kamen die Flipflops mit denen man dann schon tolle Lauflichter machen konnte. und wenn dann alle 32 Lämpchen geleuchtet haben (je 200 mA) dann ist der Spannungsregler (TO3-Gehäuse) schon so warm geworden, dass man besser wieder ein paar lämpchen aus gemacht hatte, sonst sind die Lämpchen dunkler geworden und die Schaltung hat nicht mehr zuverlässig das gemacht, was sie sollte, weil der Spannungsregler dann offenbar die Spannung abgedreht hatte, was die 74er Serie bekanntlich weniger mag. Mit 5 habe ich davon natürlich noch wenig wirklich verstanden, aber es hat interesse geweckt. Spätestens als ich lesen konnte habe ich dann die städtische Bibliothek gestürmt und habe die Bücher zum Thema verschlungen. Wieviel ich da tatsächlich verstanden hatte, lass ich mal dahingestellt. Dann hab ich Schaltungen aus den Bastelbüchern nachgebaut (Brett, Reisnägel und Draht als Baukasten) und mich gefreut, wenns getan hat. Wenn nicht, habe ich mich gefreut, wenn Papa das Teil zum laufen gebracht hatte. Zu Weihnachten gabs dann irgendwann einen E-Baukasten von Quelle. Das war der Flop schlechthin, weil das war viel begrenzter als mit der Brettersammlung.
Kurzum: Bevor Kinder was verstehen lernen, müssen Sie Fasziantion erfahren. Dann kommt die Motivation von innen und der Rest ist dann schon fast ein Selbstläufer. Ich hoffe daher, dass es nch lange Mittelwellensender gibt, die mit einer einfachen (Ge-)Diode hinter einem Schwingkreis hörbar werden. Das war ein richtiges Highlight. Da ist jedes blinkende Lämpchen völlig witzlos dagegen.
Hi Tim, ich würde das mit der Erklährung gar nicht zu kompliziert und theoretisch machen. Als erstes solltest Du den Anspruch aufgeben, Dein Sohn könnte das alles tatsächlich schon verstehen. Es ist völlig in Ordnung, wenn er in dem Alter zunächst mal staunt und sich ernst genommen fühlt, wenn Du ihm erklärst, was das macht. Sei nicht frustriert, wenn davon nach 5 Minuten nichts mehr übrig ist. In dem Alter ist das Spiel. Das ist so wie beim Lesen lernen: Die Kids kennen zwar theoretisch relativ bald alle Buchstaben einzelnd, bis es zum Textverständnis reicht fehlt dann noch ganz viel... Machs spielerisch, der Rest kommt dann irgendwann später.
der Baukasten ist ein Geschenk und die Anleitung leider in Russisch. Wobei eh nicht viel Text drin steht, sondern nur Schaltbild nach Schaltbild. Die Bauteile sind eigentlich vom Bild her identisch mit dem KOSMOS easy electronic. Das heist die Elemente werden auf einer Steckplatte mittels Druckknöpfen miteinander verbunden.
Richtig verstehen möchte ich die Funktionen von Kondensator, Transistor un Co. innerhalb einer Schaltung. Meinem Sohn würde ich es dann natürlich gefiltert altersgerecht darbringen. Das Gleichnis mit einem 1D-Strömungskreis in Bezug auf einem Stromkreis hilft ihm da schon ganz gut weiter, die Grundprinzipien zu verstehen. Ich kann das aber nur solange "einfach übersetzen", solange ich das selbst begriffen habe.
Soweit zu meinen Motivationen.
Hat jemand noch einen Tipp zu einem Buch, dass sich mit einfachen Schaltkreisen und deren Erläuterung beschäftigt?
Noe, war schon Kosmos, was anderes hatten die Spielzeuglaeden bei uns nicht (den EE20 hatte Vattern in Duesseldorf besorgt).
Das Problem bei Kosmos war, dass man zwar selbst montieren konnte, aber was kaputt ging waren die Traegermodule oder "Schiffchen" aus Deinem Link und die Dinger kosteten richtig Geld:
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Auch beim Lectron koennte man neue Bauteile reinloeten, aber wenn ein Modul zerbroeselt duerfte auch das nicht billig gewesen sein. Bei Philips gab's keine Module, nur diese Reiter und Federn. Die konnte man billig besorgen, aber sie gingen eh nie kaputt. Man musste eben aufpassen dass keins in den Teppich getreten wurde. Didaktisch fand ich das auch besser, denn man sieht die Bauteile direkt vor sich, kann sie formen wie auf einer Platine. Der Schritt vom EE20 zur Leiterplatte war im Prinzip nur ein Gang zur Apotheke, fuer die Aetzchemikalien, und beim Eisenwarenhandel einen 1mm Bohrer besorgen. Die ersten Loecher hatte ich mit Vaters dicken Metabo geboehrt.
Gruesse
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Volle Zustimmung. Es geht darum Interesse zu wecken. Ob das hinterher vom Sohnemann weiterverfolgt wird oder nicht, egal, er lernt dadurch dass man durchaus Sachen selbst bauen kann. Spaeter im Studium fiel es mir auf: Kids aus reichen Haushalten wo aber auch alles vom Handwerker erledigt wurde waren im praktischen Aufbau von Geraeten meist deutlich ungeschickter als andere.
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Sieh mal in Eurer Stadtbuecherei nach, ob sie noch die Buechlein vom Franzisverlag haben. Buchhandlungen kannst Du inzwischen vergessen, da gibt's fast nur noch "Das Gross MS-Excel Buch" und so Kram.
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