RS485 und Stichleitung auf PCB

Hallo, wir haben Steuerplatinen, die mit RS485 angesprochen werden. Wir verwenden als Treiber LT1785 oder vergleichbare. Datengeschwindigkeit - max 19200 Baud. Industriebetrieb! Auf der Platine haben wir 2 RJ45 Buchsen, die Beide paralell geschaltet sind. Es geht in die eine rein, durch die zweite Buchse raus. Auf der letzten Platine wird terminiert. Kabellänge zwischen den Platinen ~2m bis max. 30 Stück.

Jetzt muß aber die Platine um 60cm verlängert werden. Nun überlege ich, ob ich nur die RJ45 Buchsen verlege ( also 60 cm entfernt von dem Transceiver) Das wäre ja eine Stichleitung von 60cm . Wie verlege ich da am besten die Leitungen A und B ? Beide paralell ohne Masse dazwischen und ohne Masse drumherum, oder nur die beiden Leitungen mit Abstand voneinander?

Oder soll ich besser die TTL Leitungen nach dem Transceiver zum µC um die 60cm verlängern.

Die Leiterplatte ist in der Verlängerung zu schmal um die ganze Schaltung nach oben zu bringen.

Andreas

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Andreas Ruetten
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Wird wirklich die Platine 60 cm länger?

Auf der Platine jeweils mit etwas Abstand: Masse - Leitung A - Masse - Leitung B - Masse

Geht auch mit TTL- oder CMOS-Treibern und möglichst abgeschirmten Gehäuse: RJ45-Buchsen - RS485-Treiber - TTL-Treiber - 60 cm Leitung - TTL-Treiber - µC

MfG Martin

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Martin Konopka

Den Konstruktuer/Projektleiter rausschmeissen bzw. sofort beim Chef melden. Ich verstehe nicht, wie Leute auf einen derartigen Unfug kommen.

s.o.: keine Steckverbinder in Reihe schalten!!! Bei 30 Teilnehmern müssen dann alle 60 RJ45 Stecker einwandfrei funktionenen, damit es keine Probleme gibt.

Das ist kein Problem. Als Faustregel kann man sagen: alles unterhalb von Lambda / 100 ist kein Problem. Bei 9K6 solltest du Signale bis mindestens ca. 100 KHz übertragen, entsprechend 3 KM Wellenlänge. Stichleitungen bis zu 30m sind dann unkritisch.

Bei 60cm Scheißegal

Kann man auch machen, eventuell günstiger, vor allem wenn eine Isolation zwischen BUS und Microcontroller gefordert ist.

Gruß

Stefan

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Stefan Brröring

Wenn schon der Ausfall mindestens eines Teilnehmers unzulässig ist, kann durchaus diese Anschlußart gewählt werden. Handhabbare alternative Anschlußarten vermindern nicht die Anzahl der Stecker und somit die Ausfallwahrscheinlichkeit. Die Qualität der Steckverbindungen ist deutlich relevanter.

30 Stichleitungen á 60 cm ergeben 18 m parallele Leitungen. Ein leichtes Übersprechen kann hierbei schon auftreten, was durch die Masseleitungen unterdrückt wird. Alternativ könnten die Leitungen auch verdrillt werden, was aber auf einer Leiterplatte nicht ohne weitere Nachteile zu realisieren ist.

Auf jeden Fall müssen Masseschleifen vermieden werden! Das läßt sich natürlich auch mit galvanisch trennenden RS485-Treibern erreichen.

MfG Martin

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Martin Konopka

Man kann z.B. einen BUS aufbauen, bei dem die Leitungen parallel z.B. auf CAT-5 Dosen aufgelegt werden und zwar dauerhaft.

Die Bus-Teilnehmer kann man dann über Stichleitungen anschließen. Im Prinzip so, wie man das bei ISDN macht.

Patchkabel werden gelegentlich rausgezogen und wieder hereingesteckt. Außerdem werden die bewegt. Das führt dann irgendwann zwangsläufig zu Kontaktproblemen.

Ich habe mich letztes Jahr mit Maschinendatenerfassungssystemen herumgeschlagen, wo jemand eine solche Konstruktion mit einer Kette aus Patchkabeln aufgebaut hatte. Bus-System RS422 mit bis zu 30 Teilnehmern auf einem BUS, Leitungslängen bis zu 500m, teilweise über mehrere Hallen verteilt und Schlosser, die bei Umbauten die Patchkabel rausziehen und auf den Boden fallen lassen.

Gruß

Stefan DF9BI

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Stefan Brröring

Hierbei wird die Anzahl der Stecker nicht vermindert. Zudem benötigt man die CAT-5 Dosen.

Auch bringt das nur Vorteile, wenn der Ausfall von einem Teilnehmer toleriert werden kann. In meiner Welt liegt mir (und natürlich auch den Kunden) die korrekte Funktion eines jeden Teilnehmers sehr am Herzen. Diese Anforderung läßt sich nur mit hochwertigen Stecksystemen erreichen.

... uuuuaahhhh.

Ich freue mich auch immer über jeden Gabelstapler, der nicht über unsere Kabel (und Kupplungen) fährt oder seine anzuliefernde Gitterbox darauf stellt.

MfG Martin

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Martin Konopka

Das ist im Prinzip richtig. Es sollen natürlich alle Teilnehmer funktionieren. Aber wenn "nur" eine Stichleitung defekt ist, ist der Schuldige schnell gefunden.

Wenn der Bus offen ist, können Teilnehmer an einer ganz anderen Stelle ausfallen. Da hat man z.B. eine defekte Steckverbindung am 28. Teilnehmer und der 7. und 8. fallen aus. Und genau solche Phänomene fördert man mit hintereinander geschalteten Steckverbindern.

Das RJ45 Steckverbinder, CAT-5 Dosen und Patchkabel nicht für eine Produktionsumgebung geeignet sind, ist natürlich auch richtig.

Ein Kunde von mir hat aus dem Grund schon mal einen PC in ein Plexiglasaquarium gestellt. Da hat der Gabelstaplerfahrer dann eine Gitterbox mit 400 Kg Inhalt drauf fallen lassen :-)

Gruß

Stefan DF9BI

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Stefan Brröring

Martin Konopka schrieb:

Hallo,

vielleicht ist es ja doch besser Kabel und Kupplungen vom Fußboden und somit auch von den Gabelstapplern fernzuhalten...

Bye

Reply to
Uwe Hercksen

"> vielleicht ist es ja doch besser Kabel und Kupplungen vom Fußboden und

... theoretisch ja, aber ...

MfG Martin

Reply to
Martin Konopka

Andreas Ruetten schrieb:

^^^^^^^^^^^^^^^^^ ...

Na und? Bei lächerlichen 19200 Baud würde ich mir da keinerlei Gedanken machen wegen den paar Zentimetern Stichleitung

Gruss Wolfgang

--
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Wolfgang Gerber

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