ROHS-Bauteile "mit Blei" löten? / Elko-Bezugsquelle

Joerg schrieb:

Du erstaunst mich. Hast du bei deinen bisherigen Entwicklungen nicht die Lebensdauer der Elkos mit berücksichtigt, insbesondere deren Abhängigkeit von Temperatur und Last?

Als Beispiel siehe S.23ff in:

formatting link

Gruß Dieter

Reply to
Dieter Wiedmann
Loading thread data ...

Am Mon, 01 Jan 2007 01:21:15 GMT schrieb Joerg:

Ich habe gerade gestern meinen alten Sachsenwerk Olympia wieder mal eingeschaltet. Funktioniert noch, die Tasten und Potis muss ich mal reinigen.

Lutz

--
Mit unseren Sensoren ist der Administrator informiert, bevor es Probleme im 
Serverraum gibt: preiswerte Monitoring Hard- und Software-kostenloses Plugin 
auch für Nagios - Nachricht per e-mail,SMS und SNMP: http://www.messpc.de
Kostenloser SNMP-Monitor für Windows: http://www.snmpview.de
Reply to
Lutz Schulze

Joerg schrieb:

Erstmal ein frohes neues Jahr allen!

Ja, und diese Beobachtung kann ich nur teilen, offenbar war es zu anderen Zeiten möglich, Elkos zu bauen, die ein (Geräte-)Leben lang hielten. Nur mal als Beispiel aus meinem direkten Umfeld: Emud-Radio, Bj.1961, läuft immer noch tadellos und ohne brummen, ebenso der Riesen-Nordmende-Fidelio aus den 50ern. Und gerade vorgestern habe ich einen 75mF(!) Elko aus der Bastelkiste reanimiert, der laut Aufdruck aus dem Jahr 77 stammt. Hat (nach ein wenig formieren) noch die volle Kapazität und vernachlässigbaren Leckstrom. Ich denke mal, die ganzen hierzugruppe hinlänglich bekannten Elko-Probleme sind eine typische geiz-ist-geil Folge.

meint Jens

Reply to
Jens Carstens

Mein Vater hat auf seinem Schreibtisch seit etwa 1959 ein Nordmende Elektra Radio. Seither beinahe täglich ein paar Stunden in Betrieb, nie eine Reparatur, und läuft heute noch wie am ersten Tag.

Stefan

Reply to
Stefan Heimers

Waren die u.U etwas weniger belastet? Schaltnetzteile gabs ja damals noch nicht und genau hier machen die Elkos den meisten Aerger.

Gerrit

Reply to
Gerrit Heitsch

Gerrit Heitsch schrieb:

Vergleiche einfach mal die Baugröße pro Kapazität, die Verlustleistung konnte einfach problemloser abgeführt werden. Und durch Fremdwärme belastete Elkos sind auch früher schon zeitig verstorben, allerdings hats den Unfug früher selten gegeben, war ja auch mehr Platz in den *Kisten*.

Gruß Dieter

Reply to
Dieter Wiedmann

Hallo Jens!

Hatten das nicht schon Dr. Lesch und Dr. Vossenkuhl bemerkt :-), zwecks geiz is geil.... (absoluter Schwachsinn)

Mit freundlichen Grüßen,

Daniel Mandic

P.S.: Das Hinrichten von Übertretern des I. Gebot ist auch wirtschaftlicher für die Hölle ;), so kann er/sie/es noch einen Fluch aussprechen, aus welchem Rechtsblick auch immer. Bei normalem Todeseintritt ist die Sache sicher erledigt... Exil oder Einsperren fokussiert das Böse auf o.g., somit läßt sich es sich leichter durchschau'n.

P.P.S.: Auch Caesar meinte, noch dieses eine Barbaren Dorf und das Böse ist für immer getilgt. Doch kaum war es vernichtet/verbrannt, beschlich ihn wieder das Gefühl.....

Reply to
Daniel Mandic

Dieter Wiedmann schrieb:

Einerseits das, andererseits war man mit der Angabe der Spannungsfestigkeit wesentlich "konservativer".

--
mfg Rolf Bombach
Reply to
Rolf_Bombach

Hallo Dieter,

Vielleicht hatten die Ingenieure damals auch etwas mehr Praxisahnung. Alle jedoch nicht. Bei unserer Hammondorgel sitzt der Elko direkt neben der Gleichrichterroehre. Design so aus den 40ern. Erstaunlicherweise haelt er trotzdem, obwohl solche Orgeln oft den ganzen Tag eingeschaltet bleiben und mangels Netzleuchte bei vielen Leuten abends das Abschlaten vergessen wird.

Die hatten uebrigens nicht mal eine Sicherungs fuer den Trafo, was ich natuerlich sofort bereinigt habe.

--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com
Reply to
Joerg

Hallo Dieter,

formatting link

Seite 37 bringt es auf den Punkt: "Data on useful life have been obtained from experience gained in the field and from accelerated tests."

Nach meiner Erfahrung kommt es vorrangig auf das Fabrikat an. Auch wenn ich ueber Philips und NXP wegen deren IMHO mangelhaften Marketing manchmal wettere, deren Elkos sind schon recht wacker. Auch andere Bauteile. Wenn man sie denn mal bekommt...

--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com
Reply to
Joerg

Hallo Jörg,

Diese Elkos waren aber sicher nicht mit so enger Naht genäht, wie das heutzutage üblich ist und ausserdem sind die schon lange ausserhalb jeglicher specs, garantiert, sofern es solche damals schon ggeben hätte und dann auch nach den heutigen Maßstäben ermittelt worden wären. Üblicherweise wurde damals aber so dimensioniert, dass die Kapazität auch mal um 50% fallen durfte ohne dass die Funktion deswegen aussetzt. Und ESR war damals wahrscheinlich eine Abkürzung von irgend einer Evangelischen Sozial Runde oder so :-)

Marte

Reply to
Marte Schwarz

Hallo Marte,

Mit anderen Worten, damals konnten die Ingenieure das noch :-)

Aber die Dinger behalten durchaus ihre Kapazitaet. Beispiel: Ich habe hier einen Kondensator zweimal 150uF von Juni 1969. Den hatte ich nur aufbewahrt wegen einer schoenen Einpraegung Marke "Ducati". Liegt seit gut 12 Jahren in der Schublade. Letztes Jahr mal spasseshalber gemessen. Beide Seiten bei circa 165uF.

--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com
Reply to
Joerg

Dann miss mal einen Elko nach der seit 12 Jahren oder mehr in deinem Radio arbeiten durfte...

Gerrit

Reply to
Gerrit Heitsch

Hallo Gerrit,

Dieser hatte das, von 1969 bis 1994. War uebrigens nicht der erste. Auch die Caps aus einem Nordmende Fernseher Jahrgang Ende 50er hatten Nennkapazitaet und sind bei mir nach Zeilentrafo-Abrauch in einem HV-Netzteil gelandet, weil ich eines fuer das Labor brauchte. Diese Caps hatten mit Sicherheit kein einziges Bundesligaspiel ausgelassen, das Ding war m.W. im Dauerbetrieb.

--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com
Reply to
Joerg

Hallo Jörg,

oder durften :-(

Die Kapazität steigt sogar :-) Ist normal so, dafür sinkt die Spannungsfestigkeit (Kann man aber vorsichtig reformieren) und das ESR steigt wegen Trocknung.

Marte

Reply to
Marte Schwarz

Hallo,

dank eurer Tips habe ich nun alle Elkos des Netzteils bei Farnell bestellt und getauscht. Das Löten der ROHS-Bauteile war ja wirklich kein Problem! Netzteil/PC läuft spitze.

Danke nochmals!

Reply to
Rudi Gerberich

ElectronDepot website is not affiliated with any of the manufacturers or service providers discussed here. All logos and trade names are the property of their respective owners.