Quarzfilter terminieren

Hallo,

ich informiere mich gerade über Quarzfilter und habe jetzt schon öfters seltsame Terminierungsimpeanzen gesehen.

So finde ich bei Quarzfiltern >40MHz Angaben wie

4K//-1.0 (ohm//pF). Nun ist eine negative Kapazität keine Induktivität und ich wüsste beim besten Willen nicht wie ich das bei HF realisieren sollte. (negative impedance converter ist schon bekannt ...)

Nun weis ich damit nicht so viel anzufangen, kann mir aber vorstellen das der Hersteller zu faul war es anders hinzuschreiben und eigentlich meint ich soll die Impedanz von 4K//-1.0pF im Passband (45MHz) ausrechnen und dann induktiv abschließen. Also bei f=45MHz den o.g. Werten 1.7k in Reihe mit 4uH.

Stimmt das so oder steckt da was ganz anderes dahinter?

Tschüss Martin L.

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Martin Laabs
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Naja, in diesem speziellen Fall könnte man schon ganz einfach

-1pF=15,5uH setzen..;-)

Richtig, genauso ist es gemeint. Die Daten werden ja IDR in Form von größeren Tabellen aufgelistet, und in den meisten Fällen ist auch C>0. Es wird also übersichtlicher, wenn keine frequenzabhängigen Impedanzen, sondern nur die Kompensationswerte angegeben werden.

Gruß Ulrich

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Ulrich Strate

Super. Wobei die Kompensationsnetzwerke ja auch nur bei dieser bestimmten Frequenz diese Impedanz haben. Würde sich wohl beides nichts nehmen. Evt. kann mir ja jemand noch ein paar Fragen beantworten die mir so in den Sinn kommen:

  1. Ist ein Quarzfilter umkehrbar?
  2. Ist die Treiberimpedanz auch gleich der Lastimpedanz? Wenn nein wo steht die optimale Treiberimpedanz?
  3. Wie hoch ist die maximale Amplitude/Leistung die ich filtern darf?
  4. Wie hoch ist die Intermodulation im Passband?

Sowas sollte doch alles in einem ordentlichen Datenblatt zu finden sein, oder? Gibt es *den* oder *die* Hersteller für Quarzfilter wo man anstaendige Datenblätter findet?

Und wenn jemand versuchen möchte mir zu erklären was ich mit der Pmax Angabe von normalen Schwingquarzen anfangen kann wäre ich ihm/ihr sehr dankbar. Denn bei den hohen Güten entstehen doch so gut wie gar keine Verluste im Quarz. Was soll dann also diese Angabe überhaupt?

Viele Grüße Martin L.

PS: Das Quarzkochbuch kenne ich, will aber die Quarze nur verwenden, nicht selber herstellen.

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Martin Laabs

Der gleiche Filtertyp kann ja häufig mit gleichen Kompensationsdaten für einen größeren Frequenzbereich bestellt werden; da wären Impedanzangaben nicht besonders sinnvoll.

Im Normalfall sind neuere Quarzfilter symmetrisch aufgebaut..,

..das gilt dann auch für die Abschlüsse.

Bei Filtern, die für den Antenneneingang gedacht sind, steht das normalerweise dabei. Die maximale Eingangsleistung liegt in der Größenordnung 0 dBm, wobei damit wirklich die Leistung gemeint ist, die im Durchlaßbereich reflektionsfrei ins Filter geht.

Bei ZF-Filtern sind diese Angaben nicht üblich, da müßte man schon beim Hersteller gezielt nachfragen.

Im Filter werden meist auch noch Übertrager eingesetzt, die natürlich auch wegen der geringen Größe nichtlinear sind; aus der maximalen Quarzbelastbarkeit läßt sich daher nicht automatisch auf das Großsignalverhalten schließen.

Hier geht es weniger um thermische Überlastung als um die maximal zulässige Schwingamplitude. Auch ein Weinglas hat ja eine relativ hohe Güte und wird beim akustischen "Zersingen" nicht durch Hitze zerstört..

Gruß Ulrich

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Ulrich Strate

Hallo Ulrich,

Klappt das wirklich bei Weinglaesern? Beim Quarz weiss ich es aus leidiger Erfahrung, da hat es schon ein paar bei Tests zerlegt.

Gruesse, Joerg

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Joerg

Ja, das geht wirklich:

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Wurde auch bei uns in der Vorlesung live vorgeführt, macht aber bis man die Resonanzfrequenz des Glases gefunden hat erstmal jede Menge unangenehmen Lärm.

Thomas

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Thomas Faust

Thomas Faust schrieb:

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Aber 'Zersingen' klappt nicht, so gut kann kein Mensch bei der nötigen Lautstärke den Ton halten.

Gruß Dieter

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Dieter Wiedmann

naja, Thomas hat ja schon einen eindrucksvollen Link gepostet.. ob die Schalleistung realer menschlicher Stimmen für unpräparierte Gläser ausreicht, darf man bezweifeln. Ich hatte mich auch an die Anfänger-Physikvorlesung (Tongenerator+Druckkammer-LS) erinnert; damals gab es sogar einen aktuellen Bezug: Ein Hersteller von Kassettentonbändern brachte gerade eine Werbung, in der Ella Fitzgerald mit dieser Methode (angeblich unverstärkt) ein Glas zerstörte; als "Beweis" für die hohe Wiedergabetreue des Bandmaterials sollte dann der Versuch mit der Lautsprecherwiedergabe des aufgenommenen Tons herhalten..;-)

Interessant; bei welcher Stromstärke ist das passiert?

Gruß Ulrich

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Ulrich Strate

Ulrich Strate schrieb:

Bei meinem "Versuch" mit Uhrenquarzen als Filter waren das einige mA. Andererseits hat der Quarzstrom bei Oszillatoren schon Glühlampen (Indikator) zum relativ hellen Glimmen gebracht.

--
gruß hdw
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horst-d.winzler

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