Poly-/Multi-fuse als Temperatursicherung

Hallo,

die selbstrückstellenden Sicherungen aka Multi-/Poly-/Little-Fuse sind ja im Prinzip PTCs, die bei zu hohem Stromfluß ihren Widerstand erhöhen wodurch sie sich noch weiter aufheizen wodurch noch mehr Leistung abfällt usw. Prinzipiell müßte man diese dann doch eigentlich auch als Temperatursicherung mißbrauchen können. Hat das schon mal gemand ausprobiert?

Gruß Gerd

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Gerd Kluger
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Und so sprach Gerd Kluger:

Zu ungenau...

Roland

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Roland Ertelt

Am Tue, 27 Nov 2012 15:21:53 +0100 schrieb Gerd Kluger:

Es ist fraglich, ob die Kennlinie steil genug ist.

In der Funktion als Stromsicherung gibt es ja einen Kippeffekt (Widerstand steigt --> Leistung steigt --> Temperatur steigt)

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Gruß Werner
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Werner Holtfreter

Am 28.11.2012 00:08, schrieb Werner Holtfreter:

Ok, ich muß dazu sagen, dass es noch eine Mitkopplung gibt. Das ganze spielt in einem (Schalt-)Netzteil, bei dem die Temperatur ja genau dann ansteigt, wenn der Strom auch hoch ist. Die Frage ist halt, ob man damit 2 Fliegen mit einer Klappe schlagen könnte?

Gruß Gerd

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Gerd Kluger

Gerd Kluger :

Kriegst Du die Wärme an die Dinger gut angekoppelt? Ich glaube die haben 130° C im gekippten Zustand, wenn diese Temperatur noch ok ist, sollte es gehen. Die Polyfuse sind eigentlich noch steiler als PTC's, dafür aber nur für 100 Zyklen gebaut, der Widerstand im kalten Zustand steigt da an.

M.

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Matthias Weingart

Am 28.11.2012 15:28, schrieb Matthias Weingart:

Krieg ich, ja.

Das klingt doch perfekt.

Du meintest: "nach den 100 Zyklen steigt der Widerstand im kalten Zustand an"? Das mit den 100 Zyklen wußte ich nicht. Dann sollte es aber auch nicht gesund sein, wenn diese öfter mal zu warm werden? Hast Du da mal eine Quelle? Die Datenblätter, die ich bisher überflogen habe, sind da etwas sparsam mit Infos.

Gruß Gerd

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Gerd Kluger

Gerd Kluger :

Hmm, hab ich so im Gedächtnis, stand mal in einem Datenblatt, das man mit denen keinen Oszillator bauen sollte (geht aber :-). Das ist ja ein Polymer in den Kohlenstoff eingebettet ist. Das Polymer gibt halt mit der Zeit nach. Im Datenblatt steht bei den Testbedingungen, dass die nur 100 Zyklen getestet werden. Es sind halt Sicherungen - das 5. Rad am Wagen - das man normalerweise nie brauchen sollte. Hier auf S 17. steht übrigens auch fast deine Anwendung drin: die benutzen eine spezielle Polyfuse - die bei 85°C tripped - zum Schutz von Li-Akkupacks auch gegen Übertemperatur (und natürlich auch Kurzschluss, wenn die Elektronik nach einem ESD versagt haben sollte:-).

M.

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Matthias Weingart

Seh gerade, auf S.85 steht drin, dass die sich durch mehrere Zyklen nicht verschlechtern, zumindest die von Bourns.

M.

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Matthias Weingart

Am 29.11.2012 09:37, schrieb Matthias Weingart:

Oh, sehr schön, das ist wenigstens mal ein umfangreiches Datenblatt. Und ja, die Anwendung ist im Prinzip exakt die gleiche, die ich mir überlegt hatte: die Fuse eben nicht nur als Überstrom- sondern gleich- zeitig als Temperatursicherung einzusetzen.

Danke und Gruß Gerd

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Gerd Kluger

Durch den ersten schon, auch wenn man das mit einer Art Low Temperature Annealing wieder hindengeln koennte. Zitat Seite 82 "However, when the polymer recrystallizes it does not return immediately to the same base resistance. It does not compact as tightly as when it was pre-tripped, and therefore the post trip resistance is typically 50% higher then the initial resistance". Sollte man einkalkulieren.

IMHO ist es bei Leitungen wo eine gelegentliche Ueberlast zu erwarten ist besser elektronisch abzusichern. Wo im Normalbetrieb keine Ueberlast vorkommen kann dann Schmelzsicherungen, gibt es ja auch in SMT. Da wo es eh ein Fall fuer den Service ist wenn sie durchfatzt.

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Gruesse, Joerg 

http://www.analogconsultants.com/
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Joerg

Ich finde die Polyswitche für den Brandschutz hervorragend; wenn man einerseits eine Schmelzsicherung wegen der Betriebssicherheit liebere meidet, aber andererseits die Ströme doch auch schon im Amperebereich sind, dann ist das selbstrückstellende Konzept optimal.

-ras

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Ralph A. Schmid 

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http://www.bclog.de/
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Ralph A. Schmid, dk5ras

Manchmal ist das in der Tat optimal. Wobei ich schon welche gesehen habe die "exotherm" geworden sind. Das darf bei den meisten meiner Design nicht passieren.

--
Gruesse, Joerg 

http://www.analogconsultants.com/
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Joerg

Ist mir noch nicht untergekommen, auch meine Tests in der 10A-Klasse waren durchaus positiv.

-ras

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Ralph A. Schmid 

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Ralph A. Schmid, dk5ras

Am Fri, 30 Nov 2012 06:42:18 +0100 schrieb Ralph A. Schmid, dk5ras:

Dann waren wohl die Grenzwerte eingehalten. Man sollte das Datenblatt ernst nehmen. Spannung und Schaltvermögen sind die wichtigsten Grenzwerte. Wie bei Schmelzsicherungen auch.

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Gruß Werner
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Werner Holtfreter

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