OCXO anno 1972

Hallo zusammen,

ich könnte mal wieder Hilfe bei geriatronischen Forschungen gebrauchen.

Patient: Ein Schurig 72N Universalzähler, klassischer Aufbau mit 7 Nixies und TTL-Grab.

Abgesehen vom festen Bereichsumschalter funktioniert er erstmal sofern man einen externen Takt einspeist. Nur die interne Referenz läuft nicht. Es handelt sich dabei um eine "Quarzofen-Büchse", die von hinten gesteckt ist (auswechselbares Verschleißteil?) und eine kleine Platine innen. In der Büchse stecken Quarz, Transistor und Emitterwiderstände.

Die Oszillatorschaltung verstehe ich nicht wirklich - es ist wohl eine Art Colpitts, aber irgendwie seltsam. In meiner Simulation schwingt auch nichts, wobei viele Werte gemessen/geschätzt sind und weit daneben liegen können. C3 ist ein Trimmkondensator.

Mein Webhoster spinnt gerade, ich habs mal hier hochgeladen:

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Kennt jemand die Schaltung? Was außer Quarz und Transistor kann hier wohl kaputtgehen?

Der Quarz ist ein riesiges Monstrum - würde in der Schaltung auch ein moderner kleiner 10MHz-Quarz funktionieren?

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Gruß, Stephan
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Stephan Urban
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Warum nicht einfach einen fertigen Oszillator nehmen und das Signal einspeisen? Gibt es von Billigdingern mit xxx ppm über Teure mit 0.x ppm bis hin zum Rubidiumnormal für zweistellige EUR.

-ras

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Ralph A. Schmid 

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Ralph A. Schmid, dk5ras

DAs heisst ja nun nichts. Einen Oszillator, noch dazu mit einer Quarznachbildung in der Simulation ans Schwingen zu bringen ist ja schonmal eine gewisse Herausforderung. Da traue ich der Praxis mehr zu als der Theorie. :-)

Olaf

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Olaf Kaluza

Wow, der ist ja noch geriatrischer als mein selbstgebauter mit LED Anzeige.

Ist das Dingen mal runtergefallen? Dann koennte es durchaus sein dass das Plaettchen in der Quarzbuechse aus dem Halter gerutscht ist. Man hoert es nicht immer Kloetern beim Schuetteln, etwa wenn nur eine Seite abgegangen ist. Kann natuerlich auch abgegammelt sein.

Die Widerstandswerte sehen alle was niedrig aus. Ich weiss auch nicht was fuer ein Ersatzschaltbild hinter Deinem Quarzsymbol steckt, da sollte eine Induktivitaet mit bei sein (im Ersatzschaltbild). Anschwingen tun die Dinger in SPICE nicht ohne weiteres, denn ein Oszillator schwingt nur an wenn Rauschen vorhanden ist. SPICE hat von Natur aus keines (jedenfalls nicht bei der normalen .TRAN Simulation) und so muss man per Einmal-Pulsquelle einen "Schubs" geben. Ausserdem kann es bei Schwingkreisen mit sehr hoher Guete wie einem Quarz einige zig Millisekunden dauern bis der anschwingt. Also die Zeit lang genug setzen.

Eher der Quarz. Den Transistor kannst Du ja leicht nachmessen, wenn Du rund 1VDC vom Emitter nach Masse misst ist er mit hoher Wahrscheinlichkeit in Ordnung.

Ja, aber die sind oft nicht so gut wie die alten. Und wie Ralph schon vorschlug, man kann auch ganz dekadent einen superstabilen Baustein nehmen und reinloeten. Wenn die Haube drauf ist sieht's ja keiner mehr, bleibt die Nostalgie erhalten :-)

Allerdings haben viele davon 3.3V, brauchst Du noch Regler und Pegelwandlergeraffel.

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Gruesse, Joerg 

http://www.analogconsultants.com/
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Joerg

Ovenaire ist durchaus renommiert und wie man an den 75° sieht sind auch die Parameter für die Quarzheizung bekannt.

Würde auf alle Fälle den Quarz erhalten. Hat der blaue Kondi auf dem Bild mit der Fassung dicke Backen? Die grünen Tantals schon geprüft? Versorgung für Quarz und Heizung ok?

Butzo

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Klaus Butzmann

Am 31.05.2013 13:13, schrieb Stephan Urban:

Schaltung für Grundwellenquarze. Bis auf C2 könnte die Schaltung so OK sein. C2 mit 10n ist auf alle Fälle zu groß. Die gesamte Kapazität die in Serie zum Quarz liegt, dürfte so 30pF betragen. Jedenfalls nicht viel größer. Der Quarz ist nicht mit einer Kapazität zu verwechseln. Schau dir mal das Ersatzschaltbild des Quarzes für Parallelresonanz mit kapazitivem Spannungsteiler an.

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Quarzhalter HC-6/U. Thermostatquarz, vermutlich 75°C Arbeitstemperatur.

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hdw
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horst-d.winzler

Am 31.05.2013 13:13, schrieb Stephan Urban:

Hallo,

sofern man einen andern 10 MHz Quarz hat dann kann man den ja leicht mal anbauen oder nachbauen und testen. Es sind ja nur recht wenige Bauteile Das geht auch ohne die Schaltung exakt zu verstehen. Das Quarzkochbuch, siehe Suchmaschine, könnte ergänzend als Hintergrundinformation interessant sein

Den Transistor ist ja auch noch erhältlich.

Falls es nur um die Funktion geht dann könnte man wohl auch einen fertigen Quarz-Oszillator einbauen und Heizen lassen.

Bernd Mayer

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Bernd Mayer

Am 31.05.2013 13:13, schrieb Stephan Urban:

Hallo,

sofern man einen andern 10 MHz Quarz hat dann kann man den ja leicht mal anbauen oder die Schaltung aif einer Lochrasterplatine Platine nachbauen und testen. Es sind ja nur recht wenige Bauteile Das geht auch ohne die Schaltung exakt zu verstehen. Das Quarzkochbuch, siehe Suchmaschine, könnte ergänzend als Hintergrundinformation interessant sein.

Der Transistor ist ja auch noch erhältlich.

Falls es nur um die Funktion geht dann könnte man wohl auch einen fertigen Quarz-Oszillator einbauen und Heizen lassen.

Bernd Mayer

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Bernd Mayer

Am 31.05.2013 13:13, schrieb Stephan Urban:

Hallo,

sofern man einen andern 10 MHz Quarz hat dann kann man den ja leicht mal anbauen oder die Schaltung auf einer Lochrasterplatine nachbauen und testen. Es sind ja nur recht wenige Bauteile Das geht auch ohne die Schaltung exakt zu verstehen. Das Quarzkochbuch, siehe Suchmaschine, könnte ergänzend als Hintergrundinformation interessant sein.

Der Transistor ist ja auch noch erhältlich.

Falls es nur um die Funktion geht dann könnte man wohl auch einen fertigen Quarz-Oszillator einbauen und die Temperaturregelung dafür weiterverwenden.

Bernd Mayer

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Bernd Mayer

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