Nachbarn abhören

Guten Morgen zusammen,

folgender Sachverhalt:

ein Nachbar beschuldigt einen anderen Nachbarn, dass dieser im Fenster hinter der Gardine Richtmikrofone aufgebaut hat, die auf diverse Nachbarhäuser gerichtet sind.

Von mir als Laie dazu folgende Fragen:

  1. Bin ich hier mit dem Thema überhaupt richtig?

  1. Was für Möglichkeiten des Abhörens hat man, wenn die nächsten Häuser ca. 30m entfernt sind?

  2. Kann man tatsächlich hören, was im Haus gesprochen wird?

  1. Wie wäre dieser Sachverhalt rechtlich zu bewerten?

Gruss, Tim

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Tim Franke
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Schätze Abhören ist absolut verboten !

Es sei denn Du bist beim Geheimdienst oder der "Terrorfahndung".

Ob die abgestrahlte Schallleistung eines geschlossenen Fensters ausreicht um in 30m durch Störungen was zu hören halte ich für fraglich (es sei denn man schreit). Geht wohl eher mit einem "Lasermikro". Das dürfte aber reichlich überzogen sein.

Matthias D.

Tim Franke schrieb:

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Matthias D.

Das muß ja eine lustigee Gegend sein. :-) Wie kommt der Darauf? Bist du vielleicht der andere Nachbar? Die Frage stellt sich mir insbesondere auch wegen 4. Was sollen Richtmikrofone _hinter_ Gardinen, also auch hinter dem eigenen Fenster, bringen? Wie sollen die da hinpassen? Was hast du da stehen, daß für Nachbarn wie ein Richtmikrofon aussieht? Gibt's ein Bild davon? :-))

Das kommt vielleicht auf den Teilaspekt an. Mit 4. wärst du hier falsch.

Richtmikrofone mit extremer Richtwirkung, Laserstrahlen, Funkstrahlen, Teleskop + von den Lippen ablesen.

Wenn die Fenster nicht offen sind, stelle ich mir das sehr schwierig vor. Würden die Leute auf dem Balkon sitzen, würde ich sagen, daß das wohl nicht weiter kompliziert wäre.

Sehr böse.

Gruß Lars

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Lars Mueller

Tim Franke schrieb:

Was das technische angeht wohl schon, aber wenn wir damit fertig sind ist es wohl doch eher ein Fall für de.sci.psychologie oder de.soc.recht.misc...

Ein hochempfindliches Richtmikrofon könnte die Schwingungen der Scheibe aufnehmen, ein Laser- oder Mikrowellenstrahl, dessen modulierte Refektionen ausgewertet werden, wesentlich besser/störungsfreier. Bei heutigen Isolierscheiben ist das aber nicht ganz einfach, d.h. der Aufwand ist ziemlich hoch. Wenn man dann noch durch die eigene Gardine und die eigene Fensterscheibe muss, dann ist es technisch grenzwertig und wenn überhaupt nur mit immensem Aufwand machbar. Fraglich, ob jemand diesen Aufwand treibt, nur um die vermutlich höchst langweiligen Gespräche seines vermutlich paranoiden Nachbarn mitzuhören.

Weiss ich nicht, aber ich glaube in jedem Fall müsste einer der beiden beteiligten dringend in ärztliche Behandlung, eventuell sogar stationär, und ich glaube nicht, dass es der Nachbar ist, bei dem die Mikrofone vermutet werden... (meine ganz persönliche Meinung)

dito, Jens

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Jens Carstens

Jens Carstens spoke thusly:

ACK, soweit.

Wer von den beiden in die Geschlossene gehört, hängt IMHO stark davon ab, ob *tatsählich* Abhöreinrichtungen installiert sind oder nicht. :-)

Tschüs,

Sebastian

--
http://www.baumaschinen-modelle.net
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Sebastian Suchanek

Du kannst auch einen Kilometer weit weg sein und trotzdem noch alles gut hören, die richtige Ausrüstung vorausgesetzt. Es gibt sogenannte "Laser-Listener". Die schicken einen Laserstrahl auf eine Glasscheibe, die auch weiter weg sein kann und empfangen die Vollreflexion davon wieder. Und durch die Schwingung der Glasscheibe wird der Laserstrahl moduliert. Das ganze muss natürlich sauber ausgerichtet sein, was auch nicht so einfach ist. Es geht aber :-)

Die Teile sind aber nicht besonders verbreitet ...

Ja

Superillegal

Mfg Thomas Pototschnig

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Thomas Pototschnig

Wie stellst du dir eine "Vollreflexion" denn genau vor? Was soll das sein und wie willst du das machen?

Gruß Lars

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Lars Mueller
*Sebastian Suchanek* wrote on Tue, 05-07-12 16:44:

Wenn hinter der eigenen Fensterscheibe *und* hinter Gardinen noch etwas erkennbar ist, dann ist dieser Raum derart gut schallisoliert, daß er für sehr viel Geld stundenweise an industrielle Meßlabors vermietet werden könnte (und betreten werden kann er natürlich auch nicht).

Wenn jemand etwas aufstellt, von dem er sich einbildet es sei ein Mikrophon, dann sollte das rechtlich auch dann unbedeutend sein, wenn ein anderer diese Einbildung teilt. ("Sollte" deshalb, weil deutsche Juristen oft genug objektive Tatsachen ignorieren und allein in ihren theoretischen Phantasiegebilden leben - genau wie die hier besprochenen Kontrahenten.)

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Axel Berger

Moin.

Winfried Buechsenschuetz schrieb:

Na, wenn du das Wörtchen Licht aus LASER mal nicht so genau nimmst, sollte das auch im nicht sichtbaren Bereich gehen.

Oder doch senkrecht, einen Teil des Ausgangstrahls abzwacken und mit dem Reflektierten interferieren lassen.

--
Gruß Christoph	
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Christoph Hinkelmann

Das ist dann keine Totalreflexion. Dazu mußt du überhaupt erst einmal in eine Position sekkrecht zum Fenster kommen (wehe, es wird plötzlicch gekippt). Wozu überhaupt interferieren lassen? Doppler existiert.

Gruß Lars

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Lars Mueller

Ich habe nirgends von Totalreflexion gesprochen. Sollte nur eine Alternative zum Vorschlag mit der Ablenkungswinkelmessung sein.

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Gruß Christoph	
www.rhwverein.de	www.mozilla.org
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Christoph Hinkelmann

Hi!

Und wie bildet man am einfachsten die Differenz zwischen zwei sehr hohen Frequenzen, welche zudem noch common mode schwanken?

Gruß, Michael.

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Michael Eggert

Lars Mueller schrieb in der newsgroup de.sci.electronics:

Anscheinend gar nicht. Vielleicht meint er Totalreflexion, die ab einem bestimmten Einfallswinkel an Glas-Luft-Flächen auftritt. Dann geht der Strahl aber nicht mehr dahin zurück, wo er herkam. Das würde er nur bei senkrechtem Auffallen tun - und dann würde er auch den Nachbarn auffallen, weil er dann eben nicht mehr total reflektiert wird, sondern zum allergrößten Teil durch die Glasscheibe dringt.

Auch wird der Strahl dadurch nicht moduliert. Er wird höchstens durch die Bewegung der Reflexionsfläche unterschiedlich abgelenkt. Mit einem Positionsdetektor könnte man eine dem Ablenkwinkel proportionale Spannung erzeugen.

Winfried Büchsenschütz

--
Immer auf dem aktuellen Stand mit den Newsgroups von freenet.de:
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Winfried Buechsenschuetz

Hmm - Ja - Vollreflexion ist blödsinn ... und Totalreflexion ist wohl auch nicht das richtige Wort :-) Eigentlich wollte ich nur sagen: Du schickst einen Laserstrahl auf die Glasscheibe und das was davon wieder zurückkommt wird aufgefangen und demoduliert.

Ne - ist anscheinend wirklich einfacher. In "Minispione-Schaltungstechnik", Band3, ist ein Laser-Listener drin. Es reicht anscheinend, dass der Laserstrahl sehr wenig an der Fensterscheibe abgelekt wird. Auf die Entfernung ist das wohl etwas mehr und da "zittert" dann der Punkt auf dem Phototransistor "hin und her" und erzeugt dadurch verschiedene Bassisströme, die nur noch verstärkt werden müssen.

Sorry - etwas laienhaft, aber ich wusste gerade nicht, wie ich es besser erklären soll.

Mfg Thomas Pototschnig

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Thomas Pototschnig

Ohje, ich dachte, dieser Mist sei vor 20 Jahren ausgestorben. :-) Ich erinnere mich an tausend unsinnige Schaltungen mit Tunneldioden. *g*

Also so primitiv, wie man es von diesem Machwerk erwartet.

Jetzt überleg mal, wo der Sender und wo der Empfänger stehen müßten. Ich nehme außerdem an, es handelt sich um einen scharf gebünmdelten Laserstrahl, sonst würde das mit der Ablenkung und dem Fototransistor nicht funktionieren. Was bedeutet das wohl für die Gesundheitsgefährdung? Ich nehme an, es müßte sich um einen IR-Laser handeln, denn sonst wäre der helle Punkt extrem auffällig. In der Öffentlichkeit mit Infratotlasern umherschießen, das macht sich überhaupt nicht gut, wenn es herauskommt. Erst recht nicht, wenn schon jemand daran erblindet ist. Aber um noch einmal auf den ersten Satz zurück zu kommen: Einfallswinkel=ausfallswinkel. Nehmen wir an, der Probant wohnt im ersten oder zweiten Stock. Nehmen wir an, man muß ziemlich schräg auf die Scheibe schießen. Von schräg unten senden geht schon mal nicht, es sei denn, man stationiert einen Zeppelin mit dem Empfänger absolut ortsfest neben dem Fenster. Gut: Einen Zeppelin, der sich nicht bewegt, gibt es wohl nicht. Bleibt eine Hebebühne. Da kann ich eigentlich auch gleich einen Arbeiter mit Stetoskop oder Körperschallmikrofon zum Fenster hoch schicken.

Gruß Lars

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Lars Mueller

Jetzt überleg' mal, warum Du brav 80km/h fährst, wenn Du so ein rotes Taferl mit der Zahl 80 in einem roten Kreis am Strassenrand als Führer eines Kraftfahrzeuges siehst.

Alles nur ganz brave Einsicht ?

Oder doch Erfahrung mit der Trachtentruppe "grün-weiß" ?

Nix, wenn man es richtig macht.

Polizei Laser existiert und kassiert ;-/

Geh' mal davon aus, dass wenn es auch nur den geringsten Hebel unter dem Buzzwort "Gesundheitsgefährdung" gegen Polizei Laser zur Geschwindigkeitskontrolle gäbe, dass dann Heerschaaren von Rechtsanwälten, die nur darauf lauern, diesen Hebel zu finden, sofort losschlagen würden ...

Laser-Abstandsmesser sind _Realität_ und funktionieren nach Beschreibungen der messenden Beamten besonders gut, wenn man sie auf glatte Flächen wie eine Windschutzscheibe hält. Und zwar auch, wenn das KFZ deutlich weiter als 100m entfernt ist. Am Mopped funktionieren sie (leider ;-/ auch, gewisse Alpenländer haben diese Messtechnik sehr perfektioniert :-|

Etwas Reflexion geht immer an einer Scheibe _und das reicht_. Die Optoelektronik-Bauteile sind heutzutage sehr gut und saumäßig empfindlich (Einzelphotonen!), hinzu kommen bestimmte Möglichkeiten der digitalen Signalverarbeitung wie Korrelation mit einem modulierten Sendesignal zur Fremdlichtstörungsunterdrückung.

( Hint: Der Laser hebelt mit seinem enormen "Antennengewinn" das 1/r^4 Leistungsgesetz in abgehender Richtung praktisch aus, auch wenn er sich auf die Entfernung etwas aufweitet, was ein Teil der Gesundheitsproblematik entschärft, für den anderen Teil nimmt man einfach eine geringe Leistung. Für das refektierte Streulicht gilt ergo fast 1/r^2 für die Leistung wie beim Funk oder Licht, für das es nicht umsonst die Distanzeinheit "Lichtjahr" gibt. Und ja, Ferngläser und Teleskope funktionieren ... )

Glaub das und werd' seelig. Du fühlst Dich dann sicherer und ein Gefühl von Sicherheit mindert Stress und ist gesund ;-)

Solltest Du allerdings vorhaben, irgendetwas zu machen, was gewisse "Dienste" interessiert, dann geh' davon aus, dass Dein Vorhaben nicht ungehört bleibt.

Laser-Listener existieren und funktionieren sehr gut, auch wenn sie vielleicht professionell aufgebaut etwas komplexer sind als die tumben Schaltungen aus besagtem "Tunneldiodenbuch".

Gruß Oliver

--
Oliver Bartels + Erding, Germany + obartels@bartels.de
http://www.bartels.de + Phone: +49-8122-9729-0 Fax: -10
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Oliver Bartels

Nur weil ich paranoid bin, bedeutet daß noch lange nicht daß da draußen niemand hinter mir her wäre ;-)

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Dr Engelbert Buxbaum

Bist du ganz sicher, daß du Reflexion meinst? Windschutzscheiben sind eigentlich immer schräg, oder du kennst andere Autos als ich! Bist du ganz sicher, daß auf die Windschutzscheibe gezielt wird? Ich kenne das eher so, daß auf das Kennzeichen gezielt wird und - oh Wunder: Das ist so gebaut, daß es möglichst viel Licht zurückwirft. AFAIR sind auch in KFZ-Kennzeichen Prismen enthalten, die das Licht exakt zum Ausgangspunkt zurückwerfen. Ich weiß nicht, wie du dir die Glasoptik vorstellst, aber nur soviel: Die Windschutzscheibe ist völlig irrelevant! Zum Glück, sonst hätten wir mit der Linsenoptik ein ernsthaftes Problem.

Einzelphotonen, ja? Hast du Thomas's Posting gelesen?

Die kommt von der Laufzeit, nicht etwa vom Reflexionsverhalten oder Ausbreitungsgesetz. Und ja: Es gibt sehr starke (viel Stärker als Sonnen) und auch extrem gebündelte Lichtquellen im Universum.

Von Teleskopen hatte er es nicht und jetzt denke doch bitte noch einmal zurück, worum es ging: Man wollte nicht mit dem Doppler arbeiten, sondern den Strahl durch die Schwingung der Scheibe ablenken und direkt auf einen Fototransistor fallen lassen und die Amplitudenänderung durch die Strahlablenkung messen! Wie paßt das mit deinem Polizeigerät und deinem angedachten Teleskop auch nur annähernd zusammen? Und ja: Ich kenne kommerzielle Laser, z.B. als Datenübertragungsstrecke über einige km. Das Zeug ist nicht ganz wartungsfrei und nicht hochverfügbar, um es mal so auszudrücken. Es ist außerdem nicht ganz billig.

Blablubbb? :-) Hattest du den Satz davor gelesen?

Klar und die stehen an jeder Ecke. Außerdem ist der Terroranschlag in London dank vollständiger Überwachung verhindert worden? Gut: Man hat inzwischen Bildchen von den Selbstmordattentätern und ihren Rucksäcken, aber welches Opfer hat eigentlich etwas davon?

Hier ging es aber im Beispiel um die Schaltung aus so einem Buch und nicht um Geheimdienste! Jetzt erklärst du mir vielleicht noch einmal, wie du mit aufgeweitetem Strahl, Teleskop und "ein Bißchen Reflexion kommt an einer Scheibe immer, egal ob der Winkel stimmt" (was ich für Blödsinn halte) ohne Modulation (das wäre der Ansatz gewesen, an den ich beim Doppler gedacht hatte, hier ging es aber um möglichst primitiv und um Strahlablenkung zur Modulation) garantierst, daß die Grenzwerte für dauerhafte Exposition des Auges eingehalten werden und dann noch die Winkelablenkung durch die Vibration mißt. Noch dazu aus beliebiger Position, wie du angedeutet hast. Bist du immer noch ganz sicher, das Posting oder wenigstens die Zitate gelesen zu haben? Bist du sicher, daß deine angedeuteten Ideen dazu passen?

Gruß Lars

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Lars Mueller

Damit es nicht mißverstanden wird: Es hätte "die Winkel stimmen" heißen müssen. Außerdem stand im Originalsatz "geht" statt "kommt".

Reply to
Lars Mueller

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ACK! :-) Aber achte trotzdem auf die markierte Stelle.

Lars

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Bitte re: nicht vergessen (Filter)
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Lars Mueller

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