MSP430 ATC2004 Nachruf

Hallo Mikrocontroller Interessierte...

heute (naja eigentlich gestern 9.12.2004) ist das dritte Technik-Seminar über die Details der Mikrocontrollerfamilie Texas Instruments MSP430 zu Ende gegangen. Hier ein paar Eindrücke eines Teilnehmers.

Kurz das Konzept: In einem Hotel (dieses Jahr im 4 Sterne Hotel Marriott in Freising) trifft sich das MSP430 developer team von TI (mit FAE's und 3-rd parties) mit ca.

110 Teilnehmern aus aller Welt für 3 Tage (inkl. Übernachtung), und gibt Nachhilfe in MSP430 Architektur, Applikationen und echtes Spezialisten-Know-How. Dabei kommt das, was das Leben lebenswert macht, nicht zu kurz. Sprich es gibt vollen Talk / Breakfast / Lunch / Dinner (auch in Weihenstephans Keller) / Relax Service.

Das Besondere an dem Meeting sind die Laborexperimente. Man bekommt ein Paket aus einem kleinen Eval-KIT - diesmal (etwas kleiner), ein Board mit dem neuen MSP430F2131 - einer Weiterentwicklung der 20-poligen 'F11x1 Serie, einem USB Stick mit zig SW und ein Download Adapter von Olimex. Im Laborraum standen sogar Oszis zur Verfügung. Es gibt vorgefertigte Experimente, die die Controlereigenschaften schön veranschaulichen. Z.B gab's ein Beispiel mit Haarföhn, das die Frequenzstabilität des neuen DCO's verdeutlicht. Die Lektionen sind allesamt auf Englisch.

Das Konzept ist sehr gelungen, man hat Kontakt zu den Spezialisten, bekommt einen guten Überblick, und es ist sogar recht preiswert. Ca. 799 Euros kostet das für einen Teilnehmer inkl Allem, 100Euros gibts Frühbucherrabatt. Das ist zwar nix für einen Bastler, aber für Leute, die ihre täglichen Brötchen (oder Semmen) mitunter mit Mikrocontrollerentwicklungen verdienen, ist das ein echtes Highlight.

Nächstes Jahr wird es wieder ein ATC geben, und hoffentlich gibts dann auch alle neuen angekündigten MSP-Varianten.

MIKE

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M.Randelzhofer
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Hallo Mike,

Nicht schlecht. Also auch mit Bockbier und Hefeweizen. Vielleicht ist es doch besser, solche Seminare in Europa mitzumachen.

Schoen. Nur dass der Olimex Download Adapter mit neuen Laptops nicht funktioniert. Sie haben keinen Parallelport mehr und ueber die USB-parallel Konverter soll das laut Expertenmeinung von TI und anderen nicht gehen.

Ist die DCO Stabilitaet irgendwo veroeffentlicht? Das waere sehr interessant. Bisher hatte TI nur Notes ueber die Stabilitaet des 32kHz Oszillator. Den DCO kann man ja ueber den Timer schoen regeln, nur ist ueber die Struktur des Ringoszillators nichts verlautbart worden. Und der entscheidet ja ueber das Phasenrauschen etc.

799 Euro sind wirklich ein guter Preis, vor allem bei dem Hotel.

Hoffentlich kommt TI einmal mit sehr kleinen Achtbeinern heraus. Bisher sucht man ja auf der Web Site vergebens nach dem angepriesenen $0.49 Prozessor. Doch den braucht man dringend, besonders da Atmel und Microchip so etwas schon lange anbieten.

Gruesse, Joerg

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Joerg

(Joerg) 10.12.04 in /de/sci/electronics:

Wie bitte? Ich habe mich immer gewundert warum Low-End Notebooks diese riesige S$5&-Parallel-Schnistelle haben, aber keine V24 mehr. Resp. im Falle von FSC geärgert das es V24 nur ab 1400 Euro gibt...

Ganz ohne alles Sub-D sind wohl nur Subnotebooks und superbillig-Teile.

Sicherlich wird der Paralleport aussterben, da man über UBS den Drucker wesentlich bessern ansteuern kann. Durch einen Zeichenfehler be IBM ist der LPT ja leider nur unidirectional geworden (ursprünglich). (Wenn man sich den Schaltplan sieht, steht genau da ein D-FF ausgang frei in der Landschaft rum, wo 5mm weiter ein offener OE rum hängt...)

Das gilt auch für Geräte die an die Serielle angeschlossen werdern.

Rainer

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Rainer Zocholl

Joerg schrieb:

Empfehle ein Samsung P35 oder HP NX5000

Gerald

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Gerald Oppen

Hallo Rainer,

Nein, auch eine Menge der Dell Inspiron Modelle. Sie haben mehrere USB, aber sonst nichts bis auf RGB und vielleicht S-Video.

Er geht bidirektional, jedenfalls bei mir immer. Fuer den MSP430 Programmadapter muss er das.

Immerhin haben die MSP430 einen werksmaessig eingebrannten Boot Loader, sodass man sie mit Pegelanpassungen auch ueber RS232 programmieren kann. Soweit ich weiss kann damit aber nicht die JTAG Fuse geblasen werden und mit Debug Strategien kann es auch eng werden.

Gruesse, Joerg

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Joerg

Gibt es inzwischen auch schon eine grössere Version vom MSP430-149? Da war doch was mit 10MB Ram angekündigt? Würde gerne den 149 vom EasyWeb tauschen...

Gruss Gerald

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Gerald Oppen

Hallo Joerg,

Bei dem Seminar war schon zu spüren, dass Kosten gespart werden sollen. Ti hat ja bereits den USB Adapter, aber der wird wahrscheinlich unter Preis verkauft. Ausserdem ist er noch nicht verfügbar.

Fürs Austesten hat ja sicher jeder noch einen richtigen PC rumstehen, daher die Billiglösung.

Über die DCO Stabilität hab ich auch noch nix Konkretes gelesen. Der Witz ist halt, dass bei den alten 'F11x1 MSP's für die Software FLL der DCO öfters mal nachkorrigiert werden soll, die neuen '2xx brauchen das nur einmal.

Für 49c gibts MSP's, aber nur in der Maskenversion ('C11x1-Variante). Bei einem Angebot bezüglich dieser Teile war von Maskenkosten von ca 25000$ zu rechnen.

Ein 14-poliger MSP ist in Arbeit, und im TSSOP ist der genauso gross wie ein SO8 von Microchip. Der Jtagport erlaubt auch keinen 8Pinner. (Übrinx ist der Jtagport für Boundaryscan nicht zu haben. Nur zum Update und zur Emulation).

Es gab mehrere Teilnehmer die es gerne gesehen hätten, wenn TI mehr Konkurrenz zu Microchip machen könnte. Aber da kommt dann immer das Marketinggeschwätz, von wegen TI möchte nicht in jedem Markt mitmischen.

TI hat ehrlich zugegeben, nicht genügend manpower zu haben, um alles machen zu können, was sie machen wollten.

MIKE

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M.Randelzhofer

Hallo Gerald,

60KB ist m.W. bisher die Grenze. Das ist fuer einen uC aber schon eine riesige Menge. Man kann eben nur nicht so viel Speicherplatz verplempern wie das offenbar die Programmierer mancher PC Software tun. 10MB halte ich ehrlich gesagt fuer ein Geruecht. Da nimmt man doch eher eine PC oder DSP Architektur.

Gruesse, Joerg

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Joerg

Hallo Gerald,

Kann es sein, daß Du "M" mit "k" verwechselst?

10kB RAM sind bei einem Controller schon absoluter Luxus. 10MB wäre weit davon weg ... und die braucht doch auch niemand. Außer PC-Programmierer, die meinen, daß Controller "fast das gleiche" wie PCs sind. Und für diese Spezies werden hoffentlich erst mal keine Controller gebaut. Die bräuchten dann ja auch mindestens 1GHz Takt, 512MB Flash, eine Doom-fähige 3D-Graka, und evtl. eine Windows-API ;-)

Tom

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Thomas Langhammer

Hallo,

Und von den 14 Pins sind dann alleine 4 Pins nur für JTAG? Kein gutes Verhältnis... da sollten die Pins doch wenigstens auch für andere Sachen nutzbar sein, sonst hängen sie 99,99% der Zeit doch nur nutzlos auf dem Layout herum.

Tom

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Thomas Langhammer

Hallo Mike,

Laut TI Web Site ist er es. Mich hatte jemand in dieser NG darauf gestossen.

Nicht wenn man beim Kunden ist. Da ist die Zeit zu kostbar, einen PC aus deren Rumpelkammer wieder flott zu machen.

Leider laesst sich TI nicht viel darueber aus. Werde mal versuchen, sie dazu zu bewegen. Dieser DCO oeffnet vermutlich Anwendungsgebiete, die mit anderen uC nicht drin waeren.

Mir hatte unser Disti gesagt, dass TI nur ungern solche Geschaefte eingeht. Es sagte, alles geht in Richtung Flash, sogar bei Stueckzahlen, die auf die 100000 zugehen.

Fuer die Produktion waere das egal. Bei solchen Anwendungen ist meist nur wenig Code zu laden und da tut es der RS232 Boot Loader. Dessen Pins kann man im Share nutzen, zumindest einen. 14-pin TSSOP waere allerdings schon etwas gediegenes. Solange JTAG keinen Boundary Scan kann, ist er fuer die Produktion eh nicht so sehr bedeutend. Im Engineering sieht das natuerlich anders aus, doch da kann man mit einem uC in beliebigem Gehaeuse arbeiten. Solange nur sichergestellt ist, dass hinterher auch alles in den kleineren passt.

Mit etwas Test Code kann man bei einem uC seinen eigenen Boundary Scan hinlegen. Per Pulsoperation laesst sich sogar feststellen, ob ein Kondensator bestueckt wurde und ob er in etwa der richtige ist.

Ein kleines Manko bei grossen Firmen ist, dass sie potentielle Maerkte oft nicht sehen. Oder keiner dazu Zeit hat. Die heissesten Eroberungen oder radikale Produktaenderungen haben wir fast immer mit Firmen gemacht, die weniger als 300 Angestellte hatten. Manchmal hatte das deren Jahresergebnis heftig ins Gruene gebracht. Oder in Finanzdeutsch ins 'Schwarze'.

Schade. Wahrscheinlich scheut man zuviel Personal, aber zuviel Scheu kann Marktchancen kosten. Wenn sich TI etwas nach aussen oeffnen wuerde und z.B. Consultants und andere Freiberufler verstaerkt mit heran laesst, geht viel mehr. Das machen wir in der Medizinelektronik staendig so. Manchmal arbeiten an Projekten mehr Consultants als feste Angestellte. Im Fall MSP etwa braucht man kaum analogen Leute. Aber man koennte sich ein paar 'mieten' und die tuefteln dann aus, wo dieser uC analoge Funktionen abloesen oder uebernehmen kann. Danach laesst man die Leute wieder fuer einige Zeit ihres Weges ziehen.

Der DCO ist hier ein heisses Thema. Ebenso der Comparator. Wenn wenigstens einer der Eingaenge per MUX mehr als einen Port Pin haette, dann oeffnet das eine ganze Latte von Low Cost Anwendungen, fuer die SAR zu kostspielig ist. Man kopiert einfach den MUX, den die Chips mit SAR Konvertern schon haben.

Gruesse, Joerg

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Joerg

Hallo Joerg,

Joerg schrieb:

Ups, Tippfehler, meinte natürlich 10kB Ram. Mit den 60kb meinst Du vermutlich Flash, oder?

Für einen uC-Webserver sind ein paar kB Ram schon sinnvoll...

Gerald

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Gerald Oppen

Thomas Langhammer schrieb:

Ja, hast ja recht... :-)

Kommt auf die Anwendung an... bis in den 100kB Bereich kann man gelegentlich schon brauchen. Und der verzicht auf externes Ram bzw. Bus bringt doch einen gewissen Preisvorteil.

Gerald

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Gerald Oppen

Ich will ja nicht klainlich sein, aber müsste es nicht sowieso "KiB" (KibiByte) heissen?

Immerhin gibt es diese Einheiten schon seit mehrererereren Jahren... und in einer Gruppe mit "sci" könnte man ja schon mal anfangen diese zu benutzen :-)

Rainer

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Rainer Zocholl

Ich habe derzeit in der Firma eine Anwendung wo ich etwa 512kB Ram fuer Messdaten und Grafikdisplay brauche. Die eigentliche Anwendung wuerde dagegen in die 128kb Flash eines besseren Microcontrollers passen. So gesehen wuerde ich es total super finden es einen solchen Controller gaebe weil ich dann extern nur noch meine Steuerleitungen braeuchte.

Jau, Webseitenprogrammierer als Hardwareentwickler. :-]

Olaf

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Olaf Kaluza

Du verwechselst ing mit sci. Hier rechnet man noch mit Torr und Angstrom.

--
mfg Rolf Bombach
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Rolf Bombach

"Joerg" schrieb im Newsbeitrag news:JMLud.41426$ snipped-for-privacy@newssvr14.news.prodigy.com...

Preis

gestossen.

Jaja, das war ich. Ich habe 2 Teile vor ca. 2 Monaten bei SPOERLE bestellt. Sie sind immer noch nicht da.

Interessant, was wären das für Anwendungen ?

25000$

Das ist auch was für Sesselpfurzer. Bis so eine Maske fertig ist, ist der Markt eh schon wieder verschwunden.

ein

und

Der Jtagport kann auch als normaler Port genutzt werden.

Ubrinx, das QFN Package con Microchip (1.27mm Raster) ist genauso gross wie das SO8, man kann es auf den SO8 footprint löten. Vorteil ist nur die geringere Bauhöhe.

Das 14pol QFN von TI (0.5mm Raster) hat ca. 3.5x3.5mm, also winzigst. Das 24-polige QFN (ebenfalls 0.5mm) hat 4x4mm. Mein letztes Design nutzt den 'F1111 im QFN. Ein Kollege hat den in ca 10min mit einer Weller Lötausrüstung und einem Vision Lynx perfekt per Hand eingelötet. Das hat in der Firma niemand für möglich gehalten.

Was fasziniert so am DCO?

Der 'F2xxx hat muxes an den Komparatoreingängen.

MIKE

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M.Randelzhofer

Hallo Gerald,

Ja, hatte uebersehen, dass Du RAM meintest. 10K RAM sind noch viel unwahrscheinlicher, da kaum ein Markt dafuer existiert. Fuer einen Web Server ist ein echter Prozessor a la Pentium 'Light' oder eine PC104 Architektur guenstiger. Es sei denn, der Server dient nur der Messwerterfassung.

Regards, Joerg

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Joerg

Ich halte das schon fuer einen sehr interessanten Markt - Mini-Webserver in Hardware, die bis jetzt ohne IP auskommen musste - z.B. Netzteil, Ueberwachung in Schaltschrank, etc. Zur Ueberwachung (SNMP, HTTP) oder Konfiguration (HTTP, einfache Webseite mit Formular). Ein Betruebssystem braucht man dafuer nicht, aber ein paar zig KB RAM sind schon notwendig, wenn das Ding mehrere TCP-Connections gleichzeitig handeln koennen soll. Und wenn man dann zu dem µC nur noch einen Ethernet-Controller braucht (wie das Ethernut-Projekt oder der MSP430-Webserver), dann ist das um einiges billiger und stromsparender als ein full-featured-embedded System, womoeglich auf x86-Basis.

Gruss,

Steffen

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Steffen Koepf

Hallo Steffen,

Wenn man einen NIC Chip an Board hat, welche ja sehr billig sind, sollte das mit weniger als 'zig kB' gehen. Ein Beispiel, wo es jemand fuer eine Verbindung locker mit 8kB auf einem kleinen PIC schaffte:

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Damit wurden sogar Bilder uebertragen, in 2kB Bloecken. Das Formular sollte natuerlich nicht viel Firlefanz enthalten. Eine Textmaske reicht. Wenn es mit Ledersitz und Berberteppich sein soll, tut es besser die PC/104 Architektur mit einem kompakten und robusten Betriebssystem wie QNX. Oder mit einem uC, der einen externen Speicher ansprechen kann.

Gruesse, Joerg

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Joerg

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