MOSFET ohne Inversdiode?

Hallo liebe Experten,

kennt jemand zufällig MOSFET ohne die übliche inverse Diode?

In meinen Schaltungsentwürfen kommt es immer wieder vor, dass ich einen Strom mit einem MOSFET schalten will und ich beim weiteren Überlegen feststelle, dass in bestimmten Betriebsfällen die blöde Invers-Diode leitend wird - also eine Diode mit weiterem Spannungsabfall in Reihe erforderlich. Nach meinem Kenntnisstand ist der MOS-Effekt selber noch nicht polungsabhängig, sondern erst der der Source-Anschluss am Substrat. Wenn ich mich richtig erinnere gab es vor vielen Jahren MOS-Transistoren mit extra herausgeführten Substratanschluss. Gibt es die noch?

Wie arbeiten eigentlich geschaltete Gleichrichter?

Ich habe im Augenblick keine konkrete Anwendung und bin mehr grundsätzlich interessiert, damit ich bei nächsten Projekt darauf zurückgreifen könnte.

MfG Horst

Reply to
Horst Bartig
Loading thread data ...

Du meinst warscheinlich die Powermosfet's. Dort ist die Diode durch die Produktion bedingt weil der Kanal mit dem Substrat ein PN Übergang bildet.

Wenn dich das stört musst du entweder deinen Schaltungsentwurf ändern oder dir einen MosFet suchen der den Substranschluss seperat herausgeführt hat und den auf ein passendes Potential legen.

Tschüss Martin L.

Reply to
Martin Laabs

Da schaltet man den Mosfet an, wenn der Strom über die Diode fließen würde. Man muß den dann umgepolt einbauen.

Grüsse Robert

Reply to
Robert Rottmerhusen

Horst Bartig wrote: : Hallo liebe Experten,

: kennt jemand zufällig MOSFET ohne die übliche inverse Diode?

: In meinen Schaltungsentwürfen kommt es immer wieder vor, dass ich : einen Strom mit einem MOSFET schalten will und ich beim weiteren : Überlegen feststelle, dass in bestimmten Betriebsfällen die blöde : Invers-Diode leitend wird - also eine Diode mit weiterem : Spannungsabfall in Reihe erforderlich. : Nach meinem Kenntnisstand ist der MOS-Effekt selber noch nicht : polungsabhängig, sondern erst der der Source-Anschluss am Substrat. : Wenn ich mich richtig erinnere gab es vor vielen Jahren : MOS-Transistoren mit extra herausgeführten Substratanschluss. Gibt es : die noch?

Nicht als Leitungstypen

: Wie arbeiten eigentlich geschaltete Gleichrichter?

Geschickte Einbeziehung der Substratdiode oder zwei entsprechend angesteuerte anti-seriell geschaltete Mosfets

: ...

--
Uwe Bonnes                bon@elektron.ikp.physik.tu-darmstadt.de

Institut fuer Kernphysik  Schlossgartenstrasse 9  64289 Darmstadt
--------- Tel. 06151 162516 -------- Fax. 06151 164321 ----------
Reply to
Uwe Bonnes

Hallo Martin,

Das gibt es normalerweise nur bei Kleinsignaltypen. Etwa beim Viererpaket SD5400.

Gruesse, Joerg

formatting link

Reply to
Joerg

Horst Bartig schrieb:

Einen zweiten Mosfet antiseriell einfügen.

Gruß

Uwe

Reply to
Uwe Bredemeier

Hallo, | Einen zweiten Mosfet antiseriell einfügen.

ggfs über einen IGBT nachdenken

MArtin

Reply to
Martin Schönegg

Martin Schönegg schrieb:

Das geht nur, wenn einem der recht hohe Spannungsverlust (ca. 2V) nichts ausmacht. Das dürfte nur in wenigen Fällen der Fall sein. Übrinx, die gängigen IGBTs haben ebenfalls inverse Dioden...

Zum Thema antiserielle MOSFETs: Einige der Halbleiterrelais von Nais/Matsushita (PhotoMOS-Relais) haben genau so etwas drin. Damit kann man DC beliebiger Polarität schalten, sogar galvanisch getrennt. Je nach Anwendung kann sowas schonmal sinnvoll sein (wenn die auch erheblich teurer sind als zwei FETs).

--
Dipl.-Ing. Tilmann Reh
Autometer GmbH Siegen - Elektronik nach Maß.
http://www.autometer.de
Reply to
Tilmann Reh

Hi Tilmann | > ggfs über einen IGBT nachdenken | Das geht nur, wenn einem der recht hohe Spannungsverlust (ca. 2V) | nichts ausmacht. Das dürfte nur in wenigen Fällen der Fall sein. | Übrinx, die gängigen IGBTs haben ebenfalls inverse Dioden...

Das kommt ziemlich auf die Anwendung an, das können durchaus weniger sein, als bei einem Mosfet gleicher Baugröße.

MArtin

Reply to
Martin Schönegg

Hallo Tilmann,

Teuer ist das Stichwort. Ich habe die Dinger bisher nie hinein, sondern immer nur heraus entwickelt. Ich weiss nicht, was den Preis von Halbleiterrelais rechtfertigt. Die paar Schrauben und ein Plastikgehaeuse? Das erinnert mich jedesmal an hochisolierende DC-DC Konverter. Auch die flogen bei mir immer hinaus. Oder an Fast Food, wo man den Hamburger fuer einen Bruchteil des Geldes viel leckerer selbst hinbekommt ;-)

Gruesse, Joerg

formatting link

Reply to
Joerg

Joerg schrieb:

Manchmal gibt es trotzdem Gründe für sowas.

Wir haben z.B. in einer Anwendung ein (fertig gekauftes) SSR drin, weil der Kunde es partout so haben will. Ansonsten bauen wir entsprechendes oft gleich mit in unsere Elektronik ein (MOC + TRIAC + Schutzbeschaltung kostet weniger als fertiges SSR).

Diese PhotoMOS-Relais sind aber was anderes. Die gibt es auch in klein (DIP4), wie Optokoppler. Nur daß sie beliebig Gleich- und Wechselstrom schalten können, galvanisch trennen und rein ohmsch schalten. Diese Eigenschaften können manchmal den relativ hohen Preis (einzelne Euro, IIRC) wert sein. Scheint zumindest so, sonst könnte Nais die wohl nicht verkaufen...

--
Dipl.-Ing. Tilmann Reh
Autometer GmbH Siegen - Elektronik nach Maß.
http://www.autometer.de
Reply to
Tilmann Reh

Hallo Tilmann,

Ja, wenn es nur ein paar Euro sind, dann gibt es gute Anwendungen dafuer. Ansonsten habe ich den Eindruck, dass SSR oft deshalb gekauft oder spezifiziert werden, weil Ingenieure unter zuviel Zeitdruck stehen oder sogar eine simple Eigenloesung nicht mehr auf die Beine bekommen. Letzteres macht mich immer ein wenig traurig. Auf der anderen Seite sorgt es fuer sehr zufriedene Kunden, wenn man durch Integration dieser Funktionen auf die Leiterplatte in wenigen Auftragsstunden einige zig Dollars aus den Materialkosten herausgeholt hat. Das gab schon Faelle, wo sie mein Honorar mit der ersten produzierten Einheit wieder heraus hatten. Allerdings flogen dabei auch alle DC-DC Wandler heraus.

Gruesse, Joerg

formatting link

Reply to
Joerg

Klingt gut.

Leider ist es für kleinere Chargen (100er Batches) immer recht schwierig, an die passenden Mini-Trafos für kleine DC-DC Wandler zu bekommen.

Wir packen regelmässig so einen winzigen 5V-5V isolierenden DC-DC Wandler in unsere RS485 Schnittstellen.

So einen Wandler selbst in dieser kleinen Form auf ein PCB zu designen stelle ich mir fast unmöglich vor. Immerhin steht der fertige Wandler hochkant auf dem PCB, während eine Eigenkonstruktion sich da eher flächig ausbreitet.

Gruß, Olav

Reply to
"O. Wölfelschneider"

Hallo Olav,

Wir haben so etwas in der Produktion wickeln lassen oder auch schon mal ausser Haus fertigen lassen. Wenn man das nicht will, geht es ueber Firmen wie diese:

formatting link

Wenn er nicht viel mehr als eine Eigenentwicklung mit Amortisierung kostet, ist das ja in Ordnung.

Geht. Den letzten habe ich beidseitig bestueckt entwickelt. Der Wandleranteil der Schaltung nimmt gerade mal einen Quadratzentimeter ein. Dieses Mal mit dem LM3478, sonst normalerweise ohne PWM Chip mit Wald- und Wiesenbauteilen.

Wenn es hochkant besser ist, nehme ich Ringkerne hochkant. Montiert entweder mit Aussparung in der Platine und Vergusstropfen oder per Schaumpuffer und Cable Tie.

Gruesse, Joerg

formatting link

Reply to
Joerg

ElectronDepot website is not affiliated with any of the manufacturers or service providers discussed here. All logos and trade names are the property of their respective owners.