Mischer und Filter für TX

Hallo NG,

zur Zeit plane ich einen breitbandigen Daten TX mit ca. 5W Sendeleistung. Beim Mischen der ZF auf die TX Frequenz mit dem HMC400 (Hittite-Mischer) habe ich festgestellt dass die Mischprodukte um die zweifache LO-Frequenz (2*LO+/-ZF) genauso stark sind wie die "eigentlichen" Mischprodukte, erst bei 3*LO sind die Produkte ca. 30dB schwächer, bei

4*LO aber genauso stark wie bei 3*LO. Was mich v.a. wundert ist dass die geraden Vielfachen der LO-Frequenz so stark sind. Beim Limiten an den Dioden sollten doch in erster Linie ungerade Harmonische entstehen? Das eigentliche Problem dass ich damit habe ist dass die unerwünschten Mischprodukte ja nicht abgestrahlt werden dürfen, bzw. nach CEPT max. mit -30dBm (1GHz). Bei 5W Sendeleistung müssen die daher um 67 bzw. 73 dB gedämpft werden. Was benutze ich dazu? SAW Filter wie der:
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sind zwar um das Passband einigermaßen scharfkantig, garantieren aber auch weit weg nur 40dB Dämpfung und zu hohen Frequenzen hin noch weniger. Zwei in Reihen verbessern die Situation bei hohen Frequenzen nicht und der Ripple im Passband wird ein Problem. Gibt es andere Arten von Filter die ein besseres Weitab-Verhalten haben?

Ist das starke Auftreten der 2*LO Frequenz ein spezielles Problem bei dem Hittie Mischer? Mit einem Minicircuits (ZFM-150) waren die Harmonischen des LO weit schwächer, das war aber ein Kästchen mit SMA-Buchsen, also nichts für eine Platine. Der LO kam aus einem Signalgenerator, sollte also recht sauber gewesen sein. Ich hab ihn direkt mit ca. 1m Koaxkabel an den LO-Anschluß angeschlossen, laut Datenblatt des HMC400 sollte das aber ok sein(S.5):

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Georg

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Georg Seegerer
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Dioden ? Laut Datenblatt ist der HMC400 ein GaAs FET Mischer, und zwar nicht Double Balanced. Da gibt es andere.

Hittite hält normal seine Daten schon ein, beachte allerdings bitte die MxN Spurious Output Tabelle (da sind schon einige heftige dabei) und den LKO Drive Level (_muss_ im angegebenen Bereich liegen, nicht mehr und nicht weniger, Hittite ist da sehr empfindlich).

Weiterhin kann eine schlechte Anpassung, ein schlechtes Layout (die Bausteine brauchen eine Ground Plane) oder auch ein defektes Einzel-IC ein Problem sein, GaAs geht schon beim scharfen Anschauen mit dem Gedanken an statische Aufladungen kaputt.

Filter ;-)

SAW in Kombination mit L/C, auch in der Anpassungsschaltung, ist das Mittel der Wahl.

Allerdings ist die Anpassung der SAW's nicht trivial und braucht viel Erfahrung. Beachte bitte auch die Signallaufzeiten im SAW bei Messungen.

Es kann bei bestimmten IC's verstärkt auftreten, generell machen die unerwünschten Vielfachen aber immer bei Sendern Stress, man tut gut daran, sie schon beim Design vorab zu bedenken. Das hat schon manches Design sehr grundlegend verändert.

Nein, das HF-Design nach harten industriellen und Normvorgaben ist wirklich nicht einfach und wird gerne unterschätzt. Da steht dies und das und jenes als Vorgabe in der Norm, und wenn man hier zu stark filtert, gibt es da Intersymbolinterferenz usw. Ohne geeignete Messtechnik (NWA, Spek, Generator) ist man verraten und verkauft und wenn noch DSP dazukommt, braucht es wirklich viel Erfahrung.

Die Funkamateure haben es da um ein vielfaches leichter, weil im Einzelfall keiner auf die Idee kommt, z.B. ISI zu messen, und wenn die Nebenwelle halt mit -40dBc durchkommt, dann passiert in der Praxis auch nichts, solange wie es keinen wirklich stört.

Gruß Oliver

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Oliver Bartels + Erding, Germany + obartels@bartels.de
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Oliver Bartels

"Oliver Bartels" schrieb

Nebenwellen mit -40dBc können sich Funkamateure auch nicht erlauben, auch für diese gelten die Vorschriften und je nach Frequenzbereich wird damit sehr wohl gestört

Gruss Peter

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DF3KV

liefert der wirklich 17 dBm? Die meisten tun's nicht. Ein paar fehlenende dB spielen hier durchaus eine Rolle.

Gruß, Gerhard

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Gerhard Hoffmann

Von welcher Frequenz auf welche Frequenz mischst Du eigentlich? Der Mischer hat ~ 1.7 bis 2.2 Gig rein und 0...300 MHz raus (oder rückwärts), das Filter hat 942.5 MHZ??

Gerhard

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Gerhard Hoffmann

Natürlich _kann_ damit auch gestört werden, aber "home brew" Afu Geräte brauchen halt kein FTEG und Afu wird nicht nach ETS & Co. zertifiziert, die Kriterien sind eher weich.

Wobei, wenn man sich ansieht, was da so alles aus Fernost geliefert wird, dann fragt man sich, ob da nicht doch der Bapperl das wichtigste am "ce" ist ;-/

Gruß Oliver

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Oliver Bartels + Erding, Germany + obartels@bartels.de
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Oliver Bartels

Ich hatte jetzt immer die Schaltung mit dem Diodenring im Kopf. Weißt du wie die Innenschaltung aussieht? Evtl. so? (S.1 unten):

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Das würde auch die starken geraden Vielfachen erklären.

Hab mich schon gewundert warum die es schaffen bei der gleichen LO Leistung 10dB mehr IP3 zu haben als die extra mit Double Balanced gekennzeichneten. Das muß kein negativ-Kriterium sein, den hohen IP3 hab ich nicht zum Spass ausgesucht, den Rest muß man dann wohl in kauf nehmen.

Die Tabelle hätte ich tatsächlich näher ansehen sollen.

Ist auf einem Eval. Board, (ich weiß, dekadent, aber gabs zu den Samples automatisch dazu) und alle Ports sahen breitbandig 50 Ohm. Die Schaltung hinterher kriegt natürlich auch eine Groudplane und 50Ohm-Leitungen.

L/C im 1-2GHz Bereich? Werde ich mal testen. Das wird mein erster Hetero-TX-Pfad bei dem es wirklich auf Qualität und (Re-)Produzierbarkeit ankommt, mit dem Posting will ich verhindern auf Schaltungskonzepte zu setzen die (aus guten Grund) üblicherweise so nicht verwendet werden.

Viele SAWs haben anscheinend heutzutage 50 Ohm Ein-/Ausgänge, die anderen zumindest im Datenblatt einen Schaltungsvorschlag zur Anpassung. Wie viel der taugt werde ich rausfinden.

Was gibts beim Messen mit NWA spezielles zu beachten? Ich habe dazu auf die schnelle keine AppNote gefunden.

Daran soll es nicht scheitern.

Daran hoffentlich auch nicht ;-)

...

Für den AFu muß ich auch mal wieder was bauen, ist stressfreier...

Georg

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Georg Seegerer

Der Filter war auch nur als Beispiel gedacht, der Verlauf der Sperrdämpfung ist bei allen ähnlich. Die Frequenz liegt im 2GHz Bereich.

Georg

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Georg Seegerer

Ich habs nicht nachgemessen sondern der digitalen Anzeige vertraut (dann muß es ja stimmen ;-) Aber normalerweise vertraue ich dem Teil. Im nachhinein gesehen war das Ergebnis gar nicht so überraschend, da das Messobjekt ja kein Double-Balanced Mischer war wie ich sie bisher verwendet habe.

Georg

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Georg Seegerer

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