Es werden auch andere Dinge angemeckert die schaltungstechnisch richtig sind aber in SPICE nicht konvergieren. Z.B. muss von jedem Ende einer Transmission Line ein (fiktiver) Widerstand nach Masse sitzen.
Ja, Du kannst mit einem einzelnen BSS123 locker ein Kilowatt PMPO erzeugen. Aber nur in SPICE. Das geht allerdings auch mit dem Dingen was man bei Discounter im glitzernden Blister-Pack kaufen kann, steht jedenfalls drauf ... :-)
Das ist aber irgendwie ätzend, ich habe bei mir gerade einen Transistor in der Schaltung gefunden, dessen V_EBO überschritten wurde, das war aber reiner Zufall.
Geben die Modelle die Grenzwerte nicht her oder warum wird das nicht geprüft? Wie sieht es bei den kostenpflichtigen Programmen aus?
Ist das gleiche, habe derzeit u.a. Cadence PSpice und da gibt es den "Smoke Mode". Damit kann man Limit-Einhaltung sehen, aber man muss das vorher alles eingeben. Und natuerlich $3475 Aufpreis abdruecken.
formatting link
Die reinen SPICE Modelle haben solche Limits nicht mit drin.
Die Aussage von Mike (betreut das LTSpice bei Linear) war "na der Entwickler soll auch auch selber ein wenig nachdenken"; also Temperturlimits, Spannungs- Durchbrüche, Temperaturabhängigkeiten, Exemplarschwankungen u.a. sind tatsächlich nicht drin. War bei Spice schon immer so, es sind halt Modelle, irgendwo muss man bei der Idealisierung anfangen. Stichwort dafür ist Monte- Carlo-Analyse, wenn das in dem Spice drin ist, kannst Du zumindest schon mal Exemplarschwankungen simulieren.
Bei den meisten mir bekannten geht das genausowenig, weil auch die SPICEModelle keine Grenzwerte kennen. Ich habe schon Spicemodelle gesehen, die einen zusätzlichen Ausgang definiert hatten, wo der Temperatur entsprechen sollten, allerdings elektrisch abgebildet, mit Wärmestrom als elektrischem Strom und Temperatur als Spannungsgröße. Daran muss man aber selbstredend dann Widerstände anschließen, die den Wärmeableitwiderständen entsprechen und Kondensatoren, die die Wärmekapazität simulieren. Das Ganze wird dann ziemlich anspruchsvoll, nicht unbedingt übersichtlicher und überwacht dabei immer noch keine Grenzwerte. Dafür ist man als Entwickler verantwortlich.
Und selbst die ist in entsprechenden Kreisen nicht unumstritten, weil sie ein statistisches Verfahren darstellt, das eben nur bedingt taugliche Aussagen machen kann. In vielen Bereichen ist einfach eine worst case Betrachtung erforderlich. die gibt es nicht automatisiert, die gibt es nur mit echtem Nachdenken.
Wenn dann mache ich das mit Wost Case (min-max), was LTSpice aber nicht kann.
Es gibt in SPICE Trick wie man Warnungen doch hinkriegt. Z.B. dem Drain Knoten einen nicht variablen Namen geben, also anstatt V(n034) dann DRAIN3 oder so. Nun in einer Ecke Comparators und so plazieren, aber einfache schnelle Behavioral Models. Die Ausgaenge kann man auf einen Knoten zusammenfuehren den man z.B. FATZPENG oder so nennt und den im Sim Fenster mitlaufen lassen. Wenn der was vermeldet kann man die Ausgaenge der einzelnen Comparators ansehen und feststellen "M3 ist gerade bei einem Ausschwinger virtuell explodiert".
Ja, selber basteln kann man sich da was, wobei man mit LTSpice ja sogar Leistungen ausrechnen und darstellen kann. Dann aber zu modellieren, das ein Mikroseundenpeak der 3x über der Nennleistung liegt, noch kein Problem ist (wegen der thermischen Trägheit des Chips), da müsste man dann schon wieder ziemlich viel Zeit rein stecken.
SOA-Limits vermelden? Doch, das geht auch. Man kann z.B. das Produkt bilden, das ueber einen Tiefpass schicken und erst dann in den Comparator. PSpice ist was komfortabler, da gibt es aber auch fuer fast alles fertiggekochte Schaltungsbloecke wie etwa "ABS". Nur stuerzt das viel zu oft ab und ist mir auch zu langsam, ich benutze lieber LTSpice.
Fuer nicht-lineare Zeiteffekte kann man Transmission Lines als "Speicher" nehmen, mit etwas Logik dran. In SPICE bekommt man selbst drei Kilometer Kupfer verlustlos und der Kupferpreis an der Boerse ist wurscht.
Man kann auch vieles mathematisch beschreiben. Es gibt Leute die haben halbe Triebwerke in SPICE simuliert. Ein Kunde macht sowas aehnliches oft komplett in Excel.
Jetzt muesste es nur script-faehig sein sodass man bei Ueberschreiten des Limits einen sonoren Knall aus den PC-Lautsprechern bekaeme :-)
Eher im Gegenteil. Wenn man sich bei SPICE ein Repertoire an Tricks aufbaut kann einem das sehr viel helfen. Anfang diese Jahres wollte z.B. ein Kunde eine Simulation der Extremwerte einer grossen Schaltung, also mit Offsets und allem. Musste in PSpice sein. Offsets im Min-Max abfahren kann dieses suendhaft teure Programm nicht (!), zu meinem Entsetzen. Oh nein, dafuer muesse man das Advanced Modul zukaufen, kostet ein paar tausend Dollars und funktioniert aber auch nur mit Opamps die in der Advanced Lib drin sind, hiess es.
Long story short, habe ich mich hingesetzt und das mit Strom- und Spannungsquellen sowie Widerstaenden hingedengelt. Das hat den Kunden
1.5 berechnete Arbeitsstunden gekostet, aber nur einmal. Ab da immer copy & paste. Allein die Miete dieses PSpice-Moduls haette ein mehrfaches gekostet. Und ein kurzer Blick in die Advanced Libs zeigte dass sie deren Opamps eh nicht drin haben, d.h. ich haette den Job ohne diese Tricks gar nicht machen koennen.
Bei Excel ist das aehnlich. Dieser Kunde hat sich ein derart grosses Arsenal an Routinen zusammengearbeitet, dass sie jetzt das meiste wie Lego zusammenstoepseln koennen.
ElectronDepot website is not affiliated with any of the manufacturers or service providers discussed here.
All logos and trade names are the property of their respective owners.