Kapazitaetsangabe bei Akkus

Am Thu, 28 Oct 2010 11:31:10 +0200 schrieb Volker Staben:

Das wäre dann aber Käse*ge*menge. ;-) ... oder so ... .

Ein Akku speichert Energie (Formelzeichen W), insofern ist aus Sicht der Physik die kWh die korrekte Einheit. Historisch gibt man die Kapazität eines Akkus auch in Ah an, was aus physikalischer Sicht eine (elektrische) Ladung(smenge) (Formelzeichen Q) ist. Unter der Annahme einer konstanten Klemmenspannung U lassen sich beide Größen trivial ineinander umrechnen:

W = Q * U

Sinnvoll ist die Angabe der Ladungsmenge nur dann, wenn die Klemmen- spannung des Akkus bekannt ist. Das ist z.B. bei NiCd/NiMH Zellen der Fall (1.2V). Oder auch bei Auto-(Starter-)Akkus (12V).

Bei Akku-Packs ist der Hersteller recht frei darin, wie er die Akkus zusammenschaltet. Entweder viele in Reihe -> hohe Klemmen- spannung des Akku-Packs. Oder eher parallel -> weniger Spannung. Deswegen ist weder die Angabe der gespeicherten Ladungsmenge noch die Angabe der Klemmenspannung allein sonderlich sinnvoll (soviel zum Thema "Akkuschrauber mit brachialen 18V").

Für die Reichweite des E-Autos ist die im Akku-Pack gespeicherte Energie entscheidend, für diesen Zweck ist es unerheblich ob die Akkuzellen parallel oder in Reihe geschaltet sind. Deswegen ist die Angabe einer Energie(menge) deutlich sinnvoller.

XL

Volker Neurath schrieb:

Hallo,

bei den Autos mit Verbrennungsmotor hat man den Tankinhalt in Litern angegeben, da konnte man bei Kenntnis eines Verbrauchs in l/100 km auch leicht eine Reichweite zumindest abschätzen. Bei E-Autos geht es dann genauso bei Angaben der Energie im Akku in kWh und eines Verbrauchs von kWh/100 km. Eine Angabe von Ah würde dem E-Auto Besitzer wenig helfen, auch wenn er die Akku-Nennspannung kennt, denn die Spannung am Akku fällt von Anfang bis Ende der Entladung.

Bye

Volker Staben schrieb:

Um dezent wieder OnT zu kommen, es gibt auch Analogkäse.

SCNR

Christian Zietz schrieb:

Genau. Finde ich sehr sinnvoll, da sonst erfahrungsgemäss eine Inflation bei nicht massgebenden Zahlen auftritt. Wie etwa beim Drehmoment des Motors.

kWh löst auch das Problem mit dem Unterschied zwischen Lade- und Entladespannung. Gerade der Bleiakku "mogelt" da ganz schön.

Spiralfall aus dem LEO?

Mit DIESER Resonanz hatte ich nicht geechnet ...

Ich danke allen Antwortern, ihr habt für mich jetzt doch licht in die Sache gebracht.

Volker