Innenwiderstand alter Tantalelkos

Heute ich mein gute alter Tek465 schon wieder ausgestiegen und wieder war es dieselbe Sicherung. Diesmal aber dauerhaft.

Kurzes suchen ergab einen defekten Tantalelko 47uF/25V vor der Hochspannungerzeugung und jetzt laeuft auch wieder alles.

Ich denke mal so langsam muss ich mich damit anfreunden mal die ganzen Tantal darin zu ersetzen.

Ich frag mich nur was ist besser, wieder Tantals nehmen, LowESR Elkos oder gar nur normale Qualitaetselkos? Weiss einer was Tantals von 1974 fuer ein ESR hatten? Wenn man die aus Qualitaetsgruenden nur durch Tantals ersetzen kann dann mach ich das, aber lieber waeren mir Elkos weil Tek da teilweise ziemlich exotische Dinger verwendet hat die nicht gerade auf Baeumen wachsen. (ungewoehnliche Werte und sehr hohe Spannung)

Olaf

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Olaf Kaluza
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Ich nehme nach reichlich schlechter Erfahrung niemals Tantals. Einzige Ausnahme alle paar Jahre ist vielleicht ein Tiefpass oder Timing Cap. Aber nie als Filter. O-Ton eines Fertigungsleiters: Und dann war's wie's Popcorn.

Im obigen Fall wuerde ich lieber fuenfmal 10uF/35V keramisch aufeinander spendieren. Kostet fast nichts mehr und dann lebt das, bis Du abends Deine Zaehne ins Glas legst.

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Gruesse, Joerg

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Joerg

Joerg schrieb:

Oder die Platine sich thermisch verspannte und der schöne Keramik-C dank seiner super Härte *knacks* macht.

- Henry

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Henry Kiefer

Oder die RoHS Loetstelle aufgab ...

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Gruesse, Joerg

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Joerg

Ich produziere nur Medizingeräte ;-)

- Henry

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Henry Kiefer

Da bleibt uns das noch eine Weile erspart. Uebrigens gibt es 10uF Keramik-C in 0805, wenn man mit 16V hinkommt. Von Murata, Taiyo Yuden und AVX. 35V von Taiyo Yuden in 1206, das bricht auch nicht und mit drei bis vier US-Cents ist man dabei. Nicht ohne Grund hat Digikey meist um die 40000 davon auf Lager.

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Regards, Joerg

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Joerg

Joerg schrieb:

Nun ja, ich bin sozusagen Experte für hochwertige Kondensatoren. Wenn die Keramik-Cs erstmal die ganze Platine zum Schwingen kriegen, dann wirds erst interessant, u.a. auch für die Lötstellen. Kann man durchaus als Lautsprecher benutzen.

- Henry

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Henry Kiefer

Hallo,

Joerg schrieb:

wäre da nicht zu klären, wieviel C die Dinger bei Nennspannung überhaupt noch haben? Ich erinnere mich dunkel, dass die ziemlich nichtlinear sind.

Marcel

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Marcel Müller

Ich gehen i.d.R. nie weiter als 50% der Nennspannung und da sind solche Effekte recht gering. Beim Abblocken wird eh deutlich mehr Kapazitaet genommen als noetig und ich hatte nie Probleme. Das wichtige fuer mich ist, dass die Dinger nicht explodieren ;-)

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Gruesse, Joerg

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Joerg

Wir benutzen diese Dingse in Weltraumgeräten und es gab auch keine Probleme damit. Bei Tantalelkos kriegen die Sicherheitsfuzis schon beim Erwähnen ein Herzinfarkt.

Waldemar

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Waldemar

Den kriegen sie nicht ohne Grund. Wenn der Tantal eines Tages nach gepfeffertem Knall als klebrige Masse innen am Gehaeuse haengt, kann man bei Euren Produkten ja nicht mal schnell den ADAC anrufen.

Bei unseren waere so ein Effekt auch "sub-optimal". Man stelle sich das mal vor. Diffiziler Herzgefaesseingriff. Nanu, was zischelt denn da? ... phssst ... PAFF.

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Gruesse, Joerg

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Joerg

Hallo,

Joerg schrieb:

letztlich muss die Gesamtkalkulation stimmen. Denn welches Teil kaputt geht, ist im All völlig egal. Wenn man nicht überall Saphir oder SOI hat, muss man auch mal mit einem Latch-up rechnen. So ein paar Tantals machen die Auslegung halt für die anderen Komponenten u.U. schon knapp bis unmöglich. Wobei bei sehr geringen Spannungen, ( Bei unseren waere so ein Effekt auch "sub-optimal". Man stelle sich das

Da gilt eigentlich dasgleiche. Nur dass für sehr wenige, sehr anfällige Komponenten auch Wartungsintervalle in Frage kommen. Aber das ist auch schon Plan B.

100% Ausfallsicherheit wird man auch da nicht garantieren können. Es ist im Zweifel eher eine Haftungs- und Imagefrage.

Marcel

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Marcel Müller

Joerg schrieb:

Klar. Es ist zwar kein überlebenswichtiges Teil, aber wenn so ein Tantal von der Platine startet, gibt es eine nette Verseuchung der Umgebung und ein paar M? Schaden dazu. Im Übrigen bei den LEDs kriegen sie eine Arhytmie, mindestens. Wir mussten eine Zwei-Fehler-Sicherheitsanalyse durchführen, bei Überstrom können die LEDs die Linse verlieren und dann fliegen Plastikteile durch die Station. Dafür müssen wir ROHS-Konform sein, schöne Scheiße. Ein fliegender Tantal während eine Herzoperation ist auf jeden Fall nicht vorteilhaft.

Waldemar

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Waldemar

Warum denn das? Da oben kommt Johnny Controletti aus Bruessel doch sicher nie vorbei. Oder haben die Angst, dass das irgendwann im europaeisch verwalteten Teil der Milchstrasse landet?

Es wuerde schon ausserhalb des Koerpers passieren. Aber wenn dann ploetzlich nur noch "Hardware Error 33042" auf dem Bildschirm steht, ist das, also ob bei 100km/h nachts auf kurviger Landstrasse alle Lichter ausgehen. Was einem Bekannten mit einem BMW auf der Autobahn nach Aachen uebrigens passiert ist.

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Gruesse, Joerg

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Joerg

Olaf Kaluza schrieb:

Im Prinzip egal, ausser die Tantals sind wegen ihres geringen Reststroms verbaut worden.

Nicht wesentlich anders als heute, von den heutigen Low-ESR-Tantals mal abgesehen.

Nimm ruhig.

Gruß Dieter

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Dieter Wiedmann

Das meine ich auch. Die früheren BMWs konnte man schön abschiessen mit einem kleinen UKW-Sender. So 50W bei 144MHz und der Nachbarsmotor hustet wie ein Raucher. Aber mit dem ROHS ist es so, dass die Teile ein Ausgasungstest überleben müssen. 3 Tage in Sauerstoffatmosfäre bei 50°C schmoren und dann wird analysiert, was sich so gesammelt hat. Nicht nur Blei, aber auch diverse andere Nettigkeiten, wie z.B. Lötstopplack werden nicht sehr gemocht. Kabelchen aus Teflon sind auch ein Muß, obwohl sie nicht Halogenfrei sind, Merkelwürdig, aber wahr. Vielleicht ist im PTFE der Chlor ausreichend gebunden. Auf jeden Fall versuche ich mich nicht darum zu kümmern, aber die Kollegin, die für die Makulaturstapel zuständig ist schaut mir auf die Finger.

Waldemar

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Waldemar

Joerg schrieb:

Ich habe in Serviceaktionen niemals einen geplatzten Tantalkondensator gesehen, dagegen schon ca. 50..100 Exemplare mit einem satten Kurzschluss, daher wundere ich mich etwas über die Explosionsmeldungen.

Insbesondere bei älteren Computerboards, in denen zig Tantalperlen parallel an der Versorgung hingen, war's immer lustig, den defekten aufzuspüren. Meistens durch Anlegen einer strombegrenzten Versorgungsspannung und Auffinden der Erwärmung. Ist übrigens auch bei defekten Chips hilfreich.

Gruss Udo

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Udo Piechottka

"Strombegrenzt", das ist das Wort. In meinen Faellen waren das schon mal Schaltnetzteile, die mit links 100A nachschieben konnten. Da wird so ein satter Kurzschluss schnell "exotherm". Die Rauchwolken waren oft imposant, mal orange, mal gruenlich. Bei den dickeren hoerte es sich so an, als haette Uncle Leroy mit seiner 44er in die Luft geschossen.

Ich habe mich jedenfalls gleich zu Beginn meiner Karriere von Tantals verabschiedet. Fuer sanfte Timing-Anwendungen, ok, aber nicht als Filter-Cap an irgendeiner Versorgung. Und wenn ich ein Kundendesign mit Tantals begutachten muss, dann mit Schutzbrille.

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Gruesse, Joerg

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Joerg

Hallo,

Udo Piechottka schrieb:

also ich habe schon einige Knallen hören (und gerochen). Mit einem Kurzschluss fängt es natürlich an. Aber wenn das Netzteil genug Dampf hat, ist klar, was als nächstes passiert. Entweder der Tantal, oder eine Leiterbahn. Letzteres ist die seltene, aber unangenehme Variante, da es diverse Eingangs- und Substratdioden von ICs killt.

Wenn die Versorgungsleiterbahnen dick genug waren, habe ich mir die Strombegrenzung meistens gespart und den Ball halt ins Tor gehen lassen. Fenster auf, und gut ist es. Geht einfach schneller. Und wenn es nicht gleich beim erstem mal geklappt hat, dann musste halt das nächstgrößere Netzteil herhalten. Die Studienkollegen hat es schon irritiert, als ich das mit sauteurem (aber in manchen Belangen durchaus Schlechtem) Meßequipment gemacht habe. Aber als es eine halbe Stunde später alles wieder lief, hat es auch keinen mehr interessiert, außer vielleicht als Anekdote zum erzählen. Kurzschlüsse waren eigentlich immer die Tantals. Bis auf einmal, da hat es einen SMD Keramik-C auf die gleiche Weise erlegt. Das war fies, denn der hatte ein ganz schön niedriges R.

Marcel

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Marcel Müller

Marcel Müller schrieb:

Hallo,

diese Nichtlinearität hängt doch vom Dielektrikum ab. Nur bekommt man 10 µF in klein wohl nicht mit einem schön linearen Dielektrikum.

Bye

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Uwe Hercksen

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