Knisternde Potis: Neue Erkenntnisse?

Alle kennen es, bei vielen alten Geräten knistern die Lautstärkepotis. Ein Ärgernis!

Man kann sie reinigen, dann geht es eine Zeit gut und dann fängt der Ärger wieder an. Man kann sie ersetzen, wenn man denn passende findet.

Bei einem Lenco R50 Receiver ist mir dann aber aufgefallen, dass der auch knistert, wenn gar kein Signal anliegt. Kann denn das sein? Ein Poti mit 0V am Eingang kann doch nicht knistern. Egal wie man es einstellt oder wie der Kontakt des Schleifers ist, raus sollte immer 0V kommen.

Meine Idee war, dass ein Poti ohne Signal nur knistern kann, wenn ein Leckstrom fliesst. Also habe ich den Receiver aufgemacht und die beiden Tantal-Elkos (2.2 uF) NACH dem Poti gegen Folienkondensatoren getauscht. Und siehe da: Die Potis knistern nicht mehr! Ohne Reinigung, ohne Ersatz der Potis.

Der Leckstrom bei den Tantals war minimal, kaum zu messen. Auch neue Tantals haben nicht geholfen. Aber wie gesagt, mit den Folienkondensatoren war Ruhe.

Eine andere Variante das Knistern zu vermeiden ohne Reinigung oder Tausch der Potis wäre, eine sehr hochohmige Verstärkerstufe nachzuschalten. Dann würde auch ein hoher Übergangswiderstand bei schmutzigem Poti nicht mehr schaden. Diese Variante habe ich noch nicht getestet. Aber die Tatsache, dass die Potis bei alten Röhrengeräten, mit hochohmigem Abgriff, relativ wenig Probleme mit knisternden Potis haben, spricht für diese Idee.

Gruss, Stefan

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Stefan Heimers
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Hallo,

Stefan Heimers schrieb:

Das gilt genau so lange, wie keine laustärkeabhängig klangregelnden RC-Netzwerke am Schleifer hängen. Aber ansonsten ist es korrekt. Allerdings mus auch die Impedanz bei 20kHz noch niedrig sein. Allzuviele Picofarad sind da nicht drin.

Wobei ich dazu sagen muss, dass gründlich gereinigte Potis bei mir durch die Bank über 5 Jahre gehalten haben. Die meisten leben noch heute.

Marcel

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Marcel Müller

Stefan Heimers schrieb:

Ist mir nicht neu.

Wenn das noch nicht reicht sollte man auch die Schleiferbahn von Gleichstrom abkoppeln.

Wenn man nichts aufschrauben will hilft es für eine Weile, wenn man das Poti ein Dutzend mal schnell hin- und herdreht.

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Gruß Werner
"Einen Staat, der mit der Erklärung, er wolle Straftaten verhindern,
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Werner Holtfreter

Die hier mit FaderLube 5% gereinigten tun seit Ewigkeiten auch im Einsatz "on the road" hervorragend und ohne weitere Ausfälle. Wenn die Bahn natürlich einmal weggeschliffen ist, bringt das auch nichts mehr.

Zuendi

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"Der Prophet sagt: 'Vertraue in Gott, aber binde dein Kamel an!'"
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Sebastian Zuendorf

"Stefan Heimers" schrieb im Newsbeitrag news:47a9cad9 snipped-for-privacy@news.bluewin.ch...

Wenn sie viel schneller wieder Aerger machen, als die Originalpotis, hast du sie vielleicht sauber gemacht, aber kein neues (staubbindendes) Fett mehr hineingetan. Ohne Oeffnen kann man Potis nicht ordnungsgemaess instandsetzen.

Ja, wenn das POi nicht gleichspannungsfrei ist. Da habe viele Hersteller nicht drauf geachtet.

Tantals sind gepolte Kondensatoren, also war die Gegend wohl nicht gleichspannungsfrei.

Wie gesagt, gleichspannungsfrei ist der Weg. Man will schon bei Audio bei ca. 10kOhm bleiben, damit Rauschen und Einstreuungen optimal gering sind.

--
Manfred Winterhoff, reply-to invalid, use mawin at gmx dot net
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MaWin

Es gibt dramatische Unterschiede in der Langlebigkeit. Bei guten Exemplaren ist die Zahl der garantierten Betätigungen im Datenblatt spezifiziert z.B. "15000 cycles" beim Alps RK11K112. Bei schlechten Potis wird der Wert schamhaft verschwiegen.

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Kai-Martin Knaak
http://lilalaser.de/blog
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Kai-Martin Knaak

Mit dem besten Kontaktspray von Philips, den ich je hatte, genuegte stets eine Anwendung und das Problem war man fuer immer los. Leider gibt's diesen Spray heute nicht mehr. :-(

Gruss Thomas

--
Mein ELKO-Buch ueber Opamp, OTA und Instrumentation-Amplifier:
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Thomas Schaerer

"Kai-Martin Knaak" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@lilalaser.de... ..

Potis

Hi, nein, da ist es eben wahrheitsgemäß "nicht der Angabe wert"...

--
mfg,
gUnther
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gUnther nanonüm

Kai-Martin Knaak schrieb:

is=20

Dralowidpoti Baujahr vor 1940. Kohleschicht hochglanz, Schleifer Kohlestift. Fast t=E4glich genutztes Radio. Keine Kratzger=E4usche.

--=20 mfg hdw

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Horst-D.Winzler

s

Naja, in der 50 EUR-Preisklasse bekommt man wohl gute Potis. Was ich vermisse, ist die Golfklasse f=FCr einen Preis so um die 5 EUR sowas wie das von Dir genannte Dralowid. Gruss Harald

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Harald Wilhelms

Hallo Horst-D.

Ich wette, das die Dralowids vor 1940 damals auch deutlich oberhalb der "Golfklasse" waren.

Mit freundlichem Gru=DF: Bernd Wiebus alias dl1eic

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Selbsterkenntnis ist der erste Schritt zur Depression. Jeder echte Wettbewerb ist ruin=F6s. Darum beruht jede funktionierende Wirtschaft auf Schiebung. Wer auf eine bessere Welt hin arbeitet, baut sich selber eine H=FCrde, zu dieser Welt zu geh=F6ren. Ich will keine besseren Politiker, ich will ein besseres Volk.

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Wiebus

Harald Wilhelms schrieb:

Oft waren diese Potis gleich mit dem Netzschalter kombiniert, häufige Betätigung wurde also vorausgesetzt.

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Gruß Werner
"Einen Staat, der mit der Erklärung, er wolle Straftaten verhindern,
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Werner Holtfreter

Stimmt. In dem Fall war aber keine messbare Gleichspannung auf der Eingangsseite der Potis.

Hier nicht, der Receiver steht bei meinen Eltern und wird täglich verwendet, den Potis mangelt es nicht an Betätigung.

Stefan

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Stefan Heimers

Ich glaube, Du kennst die Preise von neuen "G=F6lfen" nicht. SCNR Harald

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Harald Wilhelms

Hallo Harald.

Das ist richtig. Ich habe mir in meinem ganzen Leben noch nie einen Neuwagen gekauft, und meine Erfahrungen durch Beobachtung meines Umfeldes gehen dahin, dieses auch nach M=F6glichkeit in Zukunft zu vermeiden.

Mit freundlichem Gru=DF: Bernd Wiebus alias dl1eic

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Wiebus

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