HF gesteuerter Wackelkontakt?

Hallo,

ich habe hier ein Phänomen, was irgendwie keinen Sinn ergibt. Ein 21" CRT Monitor hat Probleme beim Grün-Kanal. Neben jeder dunklen, senkrechten Linie folgt ein grüner Schatten. Damit erscheinen die Schriften unscharf und mit grünem Farbsäumen. Sehr eindrucksvoll sieht man das mit einem Testbild mit dünnen, senkrechten schwarz/weiß Linien. Das ganze Bild bekommt aus Entfernung Betrachtet einen heftigen Grünton, anstatt des erwarteten mittleren Grautons. (Mit andere Linienabständen bekommt man auch einen Rosa-Stich hin.)

OK, normalerweise sind das Reflexionen am Kabel. Also anderes Kabel und auch anderer Eingang (VGA vs. BNC) => keine Veränderung. Es könnte natürlich der im Test gemeinsame Stecker an der Graka einen Wackler mit schlechtem Kontakt haben. Also gewackelt, geklopft, getrüttelt, die Platine gedrückt => keinerlei Reaktion. Natürlich wären auch Kontaktprobleme im Monitor selbst denkbar. Also wieder geklopft, gerüttelt => keinerlei Reaktion.

Aber jetzt kommt es: Das Testbild mit dünnen, senkrechten S/W Linien als Desktop-Hintergrund installiert und alle Fenster minimiert. Jetzt beginnt die Farbe zu flackern und der Effekt verschwindet meist sogar nach einer Minute oder so. Aber eben nur, wenn auch wirklich der ganze Bildschirm (oder zumindest ein erheblicher Teil) das Bild anzeigt. Bei einem kleineren Areal gibt es keine erkennbare Reaktion. Und wenn man das Bild wieder entfernt bzw. andere Fenster in den Vordergrund bringt, kommt der Effekt nach einer Minute oder so wieder.

Was läuft denn da für ein Film?

Blöderweise kann ich im Moment schlecht testen, ob es an der GraKa oder am Monitor liegt, da ich für die Auflösung 1920*1440 (@ 75Hz) weder einen zweiten Bildschirm noch eine zweite GraKa habe, die bei der Auflösung noch etwas Sinnvolles von sich geben. Bei 1600*1200 fällt es schon so gut wie nicht mehr auf.

Marcel

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Marcel Müller
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Der Monitor hat doch ein OSD Menu? Wie schaut das aus?

w.

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Helmut Wabnig

Ja, mit (gefühlt) 320*200 Pixeln.

Bei der Auflösung kann man nicht wirklich etwas erkennen. Außerdem hat das OSD sowieso allerlei digitale Reste mit auf dem Bild (könnte ein

8-Bit Raster sein, und noch etwas Zeilen-Jitter). Bei der Einkopplung dieses Signals hat man sich offenbar wenig Mühe gegeben. Gefühlt würde ich sagen, bei allen Artefakten, die s/w Kanten haben keinen grünen Saum. Aber das ist wie gesagt, nicht wirklich zu beurteilen.

Marcel

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Marcel Müller

Träge Video-Endstufe? Den Farbsignalen eines Testbildes mal mit dem Oszillografen durch die Video-Stufen folgen? Ein ausgetrockneter Elko auf der Sockel-Platine?

Grüße, H.

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Heinz Schmitz

Hallo,

Was für ein Monitortyp ist es denn? Wenn es ein Philips (oder gelabelt u.a. als Siemens Nixdorf im Umlauf) ist, die hatten an der Bildröhrenplatine (wo auch die Videoverstärker als Hybridbausteine sitzen) gerne mal Probleme mit Durchkontaktierungen. Vor allem der Grünteil ist betroffen, da dessen Spannungsversorgungen vom Stecker bis zur Endstufe die längsten Leiterbahnzüge mit ein paar Dukos dazwischen haben.

Tom

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Thomas Langhammer

Es ist ein Nokia 445Xpro.

Marcel

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Marcel Müller

Ja, das werde ich mal versuchen. Wobei ich nicht recht dran glaube, da etwas brauchbares zu sehen. Bei den Frequenzen hat vermutlich schon der Tastkopf mehr Einfluss als der ganze Effekt. Schließlich sind wir bei >300MHz Pixeltakt unterwegs. (FET-Probes habe ich nicht.)

Marcel

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Marcel Müller

Neben den bereits genannten Moeglichkeiten von Fehlern in der Videoendstufe, sieht man diesen Effekt auch bei verbrauchten Kathoden bzw. verschmutzten Schirmgittern in der Bildroehre - waere dann wohl ein Totalschaden.

Das deutet meiner Meinung nach eher auf eine defekte Bildroehre - das schwarz-weiss Testbild erzeugt einen relativ hohen Strahlstrom, der ein bischen wie eine Bildroehrenregeneration wirkt.

Andernfalls waere da wohl ein thermischer Fehler in der Videoendstufe - das sollte sich mit Kaeltespray finden lassen.

Verstehe ich das richtig, dass der Effekt abhaengig von der Aufloesung ist? Das deutet dann eher auf die Grafikkarte. Defekte, taube Elkos auf Grakas erzeugen auch schon mal so einen Effekt.

Gruss Klaus

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Klaus Bahner

Liegt normalerweise am Monitor. Stichwort Konvergenzeinstellung. Theoretisch kann man das selbst abgleichen, aber das kann in den vollen Frust ausarten und hinterher schlimmer enden als vorher.

Bei Deinem Testbild aendert sich der Strom in der Bildroehre und meine Vermutung ist, dass sich die Lochmaske verzieht bzw. dann kaelter wird und wieder ein wenig in die Ausgangsstellung zurueckzieht. Am Ende des

20.Jahrhunderts hatte man das zwar im Griff, aber vielleicht doch nicht alle Hersteller.

Du musst sehr jung sein. Ich koennte mit 1920*1440 bei 21" nix mehr gross anfangen. Hoechstens mit einer Lupe.

--
Gruesse, Joerg 

http://www.analogconsultants.com/
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Joerg

nein, die Konvergenz ist ziemlich gut und hat auch definitiv nicht das Zeug dazu den mittelern Farbwert eines s/w Bildes zu ändern.

Das geht bei dem Monitor im Menü. Die Funktion habe ich aber nie gebraucht. Die Werkseinstellung sitzt.

Dann müsste es bei einem Weißbild aber noch heftiger reagieren.

Daraus zu schließen, dass die Schriften genauso viele Pixel haben, wie auf gröberen Monitoren, wäre voreilig. Die Schriften sind ähnlich groß, wie bei anderen Leuten auch, nur schärfer. Und da man bei der Auflösung auch auf Font-Anti-Aliasing gut verzichten kann, sind sie noch schärfer. Am Ende des Tages ist der Lohn weniger angestrengte Augen. Und bei der Betrachtung von Fotos kommt die hohe Auflösung auch richtig gut. Wenn man das einmal hat, gibt man es freiwillig nicht mehr her.

Marcel

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Marcel Müller

Koennte schon. Wenn Du die Farbraender siehst und dann am Rot- oder Blaupegel drehst, bleibt der gruene Rand dabei unveraendert?

Der ganze Konvergenzabgleich per Menues? Das ist natuerlich was feines.

Ja, stimmt. Doch was soll es sonst sein? Reflexionen auf dem Kabel koennen es nicht sein, da der Effekt manchmal erst nach einer Minute auftaucht. Das kann nur etwas thermisches sein, und ausser Lochmaske und Kathode wird nichts heiss.

Bei mir ist das so eingestellt, dass die Schrift genau zu den Pixeln passt. Ist ein 1920*1080 Schirm, 27". Das klappt nur bei PDF nicht, aber da ich die aufgrund nicht besser werdender Augen recht gross lasse, macht das nicht viel. Ich arbeite oefter an besser aufloesenden Bildschirmen, hat bei mir auf die Ermuedung wenig Einfluss. Frische Luft ist mir da viel wichtiger :-)

--
Gruesse, Joerg 

http://www.analogconsultants.com/
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Joerg

Das kommt mir etwas viel vor. Beim alten TV warens so um 5 MHz. Aber kann man ja aus den Monitor-Daten ausrechnen, wieviel 1mm auf dem Schirm entspricht.

Grüße, H.

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Heinz Schmitz

Heinz Schmitz schrieb:

Hallo,

beim alten TV waren es 5 MHz Bandbreite und 10 MHZ Pixeltakt. Nehmen wir mal die doppelte Auflösung horizontal und vertikal an und dazu 75 statt 25 Hz Bildwechsel, dann sind wir schon bei 2*2*3*10 MHz =

120 MHz. Bei 3,16-facher Auflösung horizontal und vertikal und 75 Hz sind wir schon bei 300 MHz Pixeltakt.

Bye

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Uwe Hercksen

Ich glaube Dir das gern, schon weil ich grad keine Zeit habe, das im einzelnen nachzuvollziehen. Wenn ich aber an die Verdrahtung und den Platinenaufbau in den Monitoren denke, sieht mir das nicht nach so hohen Frequenzen aus :-).

Grüße, H.

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Heinz Schmitz

In /dem/ Monitor sieht das schon danach aus. Da ist alles abgeschirmt. Bei den 17" Matsch-Röhren war das natürlich anders.

Marcel

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Marcel Müller

Wie sieht denn der Effekt aus, wenn Du den Monitor in dem am wenigsten anspruchsvollen Modus ansteuerst?

Grüße, H.

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Heinz Schmitz

Du meinst Standard VGA? Da passiert gar nichts. Ganz normales Bild.

Ich habe aber jetzt raus bekommen, dass andere s/w Testbilder auch komplett Rosarot werden, und das nicht nur ein bisschen. Damit konnte ich auch Kombinationen finden, die bei UXGA schon auftreten, wenn gleich nicht so heftig.

Marcel

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Marcel Müller

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