Handy zum Laden ueberreden

Hallo,

Ich habe hier einen kleinen Lade-Akku mit USB-Anschluss, mit dem man so ziemlich alles aufladen kann, was 5 Volt haben will (Handies, mp3-Player, Kamera, ...). Das Ding liefert stabile 5,2 V (gemessen) und bis zu 1000 mA.

Nur mein privates Handy widersetzt sich standhaft dem Aufladen. Es ist zwar nicht zum Laden per USB gedacht, aber sein Original-Netzteil passt von den Werten her eigentlich genau: 5,2 V und 700 mA. Schließe ich den Lade-Akku über einen selbstgelöteten Kabeladapter an, erscheint im Display für ein paar Sekunden das Lade- symbol, aber dann behauptet das Handy, der Akku sei voll. Trenne ich dann das Kabel, fällt die Akku-Anzeige nach einem Moment wieder auf "fast leer" zurück.

Also habe ich mal genauer untersucht, was das Original- Netzteil beim Laden so anstellt. Und siehe da: Anfangs zieht das Handy rund 600 mA und die Spannung sinkt auf rund 4 V. Wenn der Akku allmählich voll wird, steigt die Spannung, und der Ladestrom sinkt. Offenbar nutzt das Handy den Spannungswert, um festzustellen, wann der Ladevorgang beendet wird.

Meine Idee wäre jetzt, diesen Vorgang durch eine kleine Schaltung nachzubilden, die ich an den Kabeladapter dranbastele. Am simpelsten wäre wohl ein Lastwiderstand in Reihe. Wenn ich mich nicht verrechnet habe, müsste ein 5W-Widerstand mit 2 Ohm ungefähr hinhauen, um den gewünschten Effekt zu erreichen.

Was meint Ihr dazu? Mein Physik-Schulunterricht ist schon eine Weile her, und ich möchte weder am Handy noch am Akku einen Schaden anrichten, daher dachte ich mir, ich frage hier erstmal. Ich weiß, welches Ende vom Lötkolben heiß wird, aber das war's dann auch schon.

Viele Grüße Olli

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Oliver Fromme
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Am 18.11.2010 15:47, schrieb Oliver Fromme:

Versuche erstmal einen Widerstand im 2-stelligen Ohmbereich vorzuschalten, erst danach runtergehen. Die Nokia-NTs haben meistens um

7V Leerlaufspannung, danach geht es in die Knie. Für einen Autolader habe ich mal das Ding mit 7808 umd 10 Ohm nachgebildet.

Waldemar

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Waldemar Krzok

Ich würde eher annehmen, das Telephon schaut auf den Datenleitungen des USB-Anschlusses nach, ob entweder ein PC da ist oder ein bestimmter Widerstand angeschlossen ist. Das ist eigentlich gängige Praxis...man muß dann nur noch am Originallader den Widerstand bzw. Spannungsteiler ausmessen und eben in dem Lade-Akku nachbilden.

-ras

--

Ralph A. Schmid

http://www.dk5ras.de/ http://www.db0fue.de/
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Ralph A. Schmid, dk5ras

Eine Frage: Fällt dein Problem bei einem Eifon an? Falls ja könnte dich das hier interessieren:

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Bye

Peter

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Peter Kunze

Oliver Fromme stellte die Frage :

Lithium Ion oder Lithium Polymer Accus werden in der Regel mit Konstantstrom bis auf ca 90-95 % voll geladen, dann geht der Ladevorgang in eine Konstantspannungsladung ueber, um die Zellen vor zu hoher Spannung zu schuetzen. In der Regel ist diese Elektronik schon im Geraet drin, aber es muss sichergestellt erden, dass das Ladegeraet den benoetigten Strom liefern kann.

Bei Apple sind es Spannungspegel auf den Datenleitungen, die stimmen muessen, dann zieht das Iphon auch 1 A, sonst an standardconformen USB Anschluessen nur 500mA.

Ich weiss nicht Dein Modell, aber hier wurde mal was similares fuers Iphone gebaut.

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Ich wuerde einfach mal alle 3 USB Leitungen(5V und die beiden Datenleitungen) bei einen vollen Ladevorgang in irgend einer Form mitloggen. Dann weisst Du, was Du bauen musst.

Gruss Mark

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Mark Wolf

Ralph A. Schmid, dk5ras wrote: > Oliver Fromme wrote: > > > Also habe ich mal genauer untersucht, was das Original- > > Netzteil beim Laden so anstellt. Und siehe da: Anfangs > > zieht das Handy rund 600 mA und die Spannung sinkt auf > > rund 4 V. Wenn der Akku allmählich voll wird, steigt > > die Spannung, und der Ladestrom sinkt. Offenbar nutzt > > das Handy den Spannungswert, um festzustellen, wann der > > Ladevorgang beendet wird. > > Ich würde eher annehmen, das Telephon schaut auf den Datenleitungen > des USB-Anschlusses nach, ob entweder ein PC da ist oder ein

Das Handy hat keinen USB-Anschluss, nur so ein zweipoliges Ding, wie es bei Steckernetzteilen häufig anzutreffen ist. Daher habe ich ja einen Kabeladapter gebaut.

Viele Grüße Olli

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Oliver Fromme

Peter Kunze wrote: > On 18.11.2010 15:47, Oliver Fromme wrote: > > [...] > > Nur mein privates Handy widersetzt sich standhaft dem > > Aufladen. Es ist zwar nicht zum Laden per USB gedacht, > > aber sein Original-Netzteil passt von den Werten her > > eigentlich genau: 5,2 V und 700 mA. > > Eine Frage: Fällt dein Problem bei einem Eifon an? Falls ja könnte dich > das hier interessieren:

Nein, mein letztes Apple-Produkt habe ich vor 12 Jahren verkauft.

Bei dem fraglichen Handy handelt es sich um ein M342i von Mitsubishi. Ich hatte es im ersten Posting nicht erwähnt, da ich annahm, dass es ohnehin niemand kennt (die meisten Leute reagieren mit "Was, die stellen auch Handys her?!?" oder so ähnlich) und es für die beschriebene Problematik irrelevant ist.

Das Original-Netzteil ist jedenfalls ein ganz normales, billiges, unstabilisiertes Ding, soweit ich das bisher herausfinden konnte. Ich habe testweise mal 'ne 6V-Glüh- lampe drangebastelt, die dann auch prompt geleuchtet hat. Also wohl nichts Kompliziertes.

Viele Grüße Oliver

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Oliver Fromme

Waldemar Krzok wrote: > Am 18.11.2010 15:47, schrieb Oliver Fromme: > > [...] > > Meine Idee wäre jetzt, diesen Vorgang durch eine kleine > > Schaltung nachzubilden, die ich an den Kabeladapter > > dranbastele. Am simpelsten wäre wohl ein Lastwiderstand > > in Reihe. Wenn ich mich nicht verrechnet habe, müsste > > ein 5W-Widerstand mit 2 Ohm ungefähr hinhauen, um den > > gewünschten Effekt zu erreichen. > > Versuche erstmal einen Widerstand im 2-stelligen Ohmbereich > vorzuschalten, erst danach runtergehen. Die Nokia-NTs haben meistens um > 7V Leerlaufspannung, danach geht es in die Knie. Für einen Autolader > habe ich mal das Ding mit 7808 umd 10 Ohm nachgebildet.

Danke für den Tip. Werde ihn beherzigen und erstmal mit einem größeren Widerstand anfangen. Die Leerlaufspannung ist in diesem Fall tatsächlich genau 5,2 V (gemessen), wie aufgedruckt.

Inzwischen habe ich mir überlegt, dass es eigentlich etwas suboptimal ist, knapp 5 Watt im Widerstand zu verbraten. Das reduziert den Wirkungsgrad des Ladeakkus vermutlich spürbar (wobei es im Winter dann evtl. auch als Taschen- wärmer verwendet werden könnte). Gibt es eine einfache Schaltung, mit der man das Problem ebenfalls lösen könnte?

Hinweise auf evtl. Webseiten oder die richtigen Google- Suchbegriffe würden mir auch schon genügen. Bisher war Google diesbezüglich leider nicht so richtig mein Freund.

Viele Grüße Olli

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Oliver Fromme

Oliver Fromme schrieb:

Meine diversen Nokias arbeiten auch nicht mit sauberem externen DC. Sie erkennen zwar das Einstecken des Spannungslieferanten. Sagen dann aber (sinngemäß) "Gerät wird nicht geladen"

Aus den Nokianetzteilen kommt eine irgendwie modulierte Spannung raus. Sieht aus wie wie nach einem ordinären 4-Weg-Gleichrichter. Ca. 15 Volt Spitze unbelastet. Mit DMM 8,5V DC. Diese Nokias brauchen diese "Modulation" wohl. Mit sauberem DC laden die eben nicht. Zumindest meine.

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Jens Fittig

Mark Wolf wrote: > Lithium Ion oder Lithium Polymer Accus werden in der Regel mit > Konstantstrom bis auf ca 90-95 % voll geladen, dann geht der > Ladevorgang in eine Konstantspannungsladung ueber, um die Zellen vor zu > hoher Spannung zu schuetzen. In der Regel ist diese Elektronik schon im > Geraet drin,

Ja, die Elektronik ist im Handy drin. Zumindest spricht alles dafür.

Mein Ladegerät (ein Ladeakku) kann 1000 mA liefern. Das Originalnetzteil liefert nur 700 mA, insofern sollte ich eigentlich keine Probleme bekommen.

Das Handy hat keinen USB-Anschluss, nur eine ganz normale

2-polige Buchse. Es gibt keine Datenleitungen. Es tut mir leid, wenn ich das im ersten Posting nicht klar genug beschrieben habe.

Das Handy scheint wirklich nur allein anhand der Spannung zu entscheiden, wann die Ladeschaltung fertig ist.

Viele Grüße Oliver

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Oliver Fromme

Das sind dann vermutlich ältere Geräte, die mit den konventionellen "Trafo-Netzteilen". Die scheinen nur mit 100Hz-Gleichstrom zu laden und setzen dabei vermutlich auf den Innenwiderstand des NEtzteils.

-ras

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Ralph A. Schmid

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Ralph A. Schmid, dk5ras

Ralph A. Schmid, dk5ras schrieb:

siehst zumindest bei schnellem Scoptest so aus

Ne - die haben schon eine etwas inteligentere Steuerung. Und wissen anhand des Akkus, wann sie voll sind. Möglich, dass sie die Strombegrenzung anhands des Netzteiles machen.

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Jens Fittig

mind. 5.7V? (wenn Nokia)

-- Daniel Mandic

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Daniel Mandic

Daniel Mandic wrote: > mind. 5.7V? (wenn Nokia)

Nein, kein Nokia. Das Problem ist nicht, dass die Spannung zu gering ist, sondern eher im Gegenteil. Wie ich im ersten Posting schon schrieb, liefert das Original-Netzteil 5,2 V (sowohl laut Aufdruck als auch nachgemessen), und mein Lade- akku liefert ebenfalls 5,2 V.

Der entscheidende Unterschied ist, dass ersteres nicht stabi- lisiert ist und beim Laden erstmal einbricht (und die Lade- enderkennung des Handys verlässt sich offenbar auf dieses Verhalten), während letzteres stabilisiert ist und auch bei den 700 mA, die das Handy maximal zu ziehen versucht, wacker seine 5,2 V beibehält.

Der Ladeakku ist übrigens dieser hier, falls es jemanden interessiert:

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Und das Handy ist ein Mitsubishi M342i. Was mich aber eben gerade stutzig gemacht hat, ist die Angabe, dass das Origi- nalnetzteil angeblich einen "Überladungsschutz" haben soll. Ist das nicht die Aufgabe der Ladesteuerung, die sich doch eigentlich im Handy befindet, nicht im Netzteil?

Verwirrte Grüße Olli

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Oliver Fromme

Genau diese Ahnung habe ich schon die ganze Zeit. Wo genau steht, dass die Ladeschaltung ins Handy gehört? Die meisten kennen diese Dinger für die Steckdose als "Ladegerät für's Handy" und welche Bestandteile der Ladeschaltung in welchem Teil sind, das weiß erstmal nur der Hersteller. Das hat sich natürlich geändert, seit verstärkt Mini-USB zum Laden genutzt wird. Da darf man dann schon davon ausgehen, dass dort einfach 5V reingehen und das Handy den Rest erledigt.

Gruß

Manuel

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Manuel Reimer

Am 19.11.10 18:00, schrieb Oliver Fromme:

Üblicher Blabla. Von irgendwelchen uralten Vorgängergeräten abkopiert.

Bei den Nokias ist das typisch. Das Original Schaltnetzteil liefert ohne Last gemessen hübsche 5.1-5.2 Volt. Gibt man dem Handy 5V aus einem stabilen 1-2A Schaltnetzteil, tut sich nix. Selbst an 5V aus USB üblicherweise nicht. Das Ding will einfach den Spannungsabfall sehen.

- Carsten

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C.P. Kurz

Falls nicht, musst Du Dir die Spannung am Oszilloscope genauer ansehen.

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Gruss
Mark
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Mark

Ja, so meinte ich das; Abschalten tun die auf jeden Fall selber.

-ras

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Ralph A. Schmid

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Ralph A. Schmid, dk5ras
*Jens Fittig* wrote on Fri, 10-11-19 13:25:

Doch, die neuen mit Schaltnetzteil haben genau das und laden daran. Die älteren, 6110 etc., verlangen aber tatsächlich die Halbwellen aus dem Trafo. Bei den noch richtig guten ganz alten wie dem 2110 ist es wieder umgekehrt, die billigen Trafonetzteile kamen erst später.

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Axel Berger
*Jens Fittig* wrote on Fri, 10-11-19 15:11:

Oder sie machen etwas ganz schlaues, das ich in meinem Bleiakklader für's Auto umsetze, und auf das ich glaubte, ein Monopol zu haben. Ein Spitzenwertgleichrichter und Spannungsmessug in der stromlosen Lücke. Bei mir ist der Hauptgrund der Kabelwiderstand aber die NiMH-Lader treiben Extraaufwand, um den Strom periodisch zu unterbrechen und ein Trafo liefert das vollkommen umsonst. In dieser Generation von Telephonen war noch NiMH normal und LiIon Luxus.

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Axel Berger

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