Frage zur Optik

Hallo!

Eine kleine Frage, die sich mir aufdrängt:

Unsere "Zapfen" im Auge reagieren mit einem Maximum bei einer Wellenlänge von 420 (S), 534 (M) und 564 (L) nm. Wäre es nicht sinnvoll einen Bildschirm oder eine Multifarb LED á la eine rote, eine grüne und eine blaue genau auf diese Wellenlängen zielen zu lassen? Oder ist das Unsinn oder wird das sogar versucht bloß nicht erreicht?

Grüße!

Reply to
David Pritzkau
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"David Pritzkau" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@mid.dfncis.de...

Macht man ja. So exakt muss es nicht passen, Menschen sind verschieden und die Empfindlichkeitskurven der Dinger recht breit.

Taugt allerdings nur als Bildschirm.

Als Beleuchtung reichen die 3 Grundfarben nicht. Denn ein z.B. oranger Gegenstand (der also nur 610nm reflektiert) wuerde dann nichts zu refektieren haben und schwarz (oder zumindest dunkler) erscheinen.

Deshlab haben 3-Banden Leuchtstofflampen (oder 3-farb WeisslichtLEDs) einen schlechten Color Rendering Index CRI, man jmuss sie heller drehen damit man den orangen Gegenstand ebenso erkennen kann, wie bei einer guten Lichtquelle (Gluehlampe).

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Manfred Winterhoff, reply-to invalid, use mawin at gmx dot net
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MaWin

Ich glaube Eizo verkauft TFT-Monitore, die weder mit CCFLs noch mit weißen LEDs, sondern mit einzelnen R-,G- und B-LEDs hinterleuchtet werden. Sollen sich besonders gut für farbechte Wiedergabe eignen und damit für Bildbearbeitung etc., wofür z.Zt. noch CRTs verwendet werden.

Allerdings kostet so ein Monitor WIMRE 5000EUR, ist 5cm dick und braucht einen ständig auf voller Drehzahl laufenden Lüfter. :-)

Gruß Henning

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Henning Paul

David Pritzkau schrieb:

Hallo,

man muß wie immer einen Kompromiß finden zwischen dem was fürs Auge optimal wäre und dem was die LEDs oder die Leuchtstoffe des Bildschirms oder auch die Pigmente für den Farbdruck oder die Farbstoffe des Farbfilms hergeben. Aber da die Maxima ja ziemlich breit sind hat man schon Spielraum.

Bye

Reply to
Uwe Hercksen

cht

n

Jaja, der menschlische Sehapparat und die Farbwahrnehmung. Das ist so eine Sache, die immer noch nicht restlos gekl=C3=A4rt ist, denn wenn man die Empfindlichkeitsverteilung von S- und M-Zapfen vergleicht, sieht man, dass die Empfindlichkeitsverteilung eine Untermenge von S darstellt und an dem kleinen Unterschied im kurzwelligen wird die Gr=C3=BCn-/Blau-Farbwahrnehmung festgemacht. Dann gibt es aber wieder Effekte, mit denen man das System total durcheinanderbringt.

Letztendlich l=C3=A4uft es darauf hinaus, dass man drei Basisvektoren in den Farbraum haben will, die jeweils eine sehr eindeutige Signalantwort der Zapfen hat. Das funktioniert am besten mit schmalbandigen Lichtquellen (um m=C3=B6glichst nur eine Zapfensorte gezielt anzusprechen) und mit Grundfarben, die m=C3=B6glichst weit weg voneinander sind, aber immer noch gen=C3=BCgend Signalantwort bringen =3D>

Rot bei 630nm Gr=C3=BCn bei 556nm Blau bei 420nm

Wolfgang Draxinger

--=20 E-Mail address works, Jabber: snipped-for-privacy@jabber.org, ICQ: 134682867

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Wolfgang Draxinger

"Henning Paul" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@moskau.comm.uni-bremen.de...

Wer sie verkauft, weiss ich nicht, Samsung und noch einer stellt sie her, konnte man auf der CeBit anschauen, die sind gar nicht dick und stromhungrig, im Gegenteil, da aber die LCD-Pixel pro Beleuchtung eine andere Graustufe darstellen muessen, dazu aber enige msec brauchen, und nur

5msec pro Farbe zur Verfuegung stehen, ist die Darstellung noch suboptimal.
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MaWin

Ok, NEC wars:

Carsten Meyer (cm) Leuchtstofflos LCD-Monitor mit LED-Backlight und erweitertem Farbraum Prüfstand,LC-Display,Gamut, Farbtemperatur, CCFL,TFT 21",NEC Mitsubishi SpectraView 2180WG c't 22/05, Seite 86

Siehe auch

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Ok, das waren dann wohl Consumer-Geräte, bei denen es nicht unbedingt um die Farbwiedergabe geht.

Gruß Henning

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Henning Paul

"Henning Paul" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@moskau.comm.uni-bremen.de...

Also der Farbraum war schon erkennbar groesser, die Displays konnten so satte Farben darstellen, wie kein Filterdisplay, aber die Mischfarben waren nicht korrekt weil die Graustufen nicht stimmten. Das Bild war bunt aber nicht farbig, wuerde man sagen.

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MaWin

Moin,

David Pritzkau schrub:

Es bringt nichts, weil das Auge die Farben nicht so gut trennt. Beleuchtest du das Auge mit 420nm (S), wird S zwar maximal angesprochen, aber M wird auch noch angesprochen. Beleuchtest du das Auge jedoch mit 380nm, dann wird nur S angesprochen (ich sag das jetzt mal so daher, ob die Zahlen genau stimmen weiß ich nicht, ich meine das eher prinzipiell). Willst du also den Farbeindruck von 380nm erreichen, brauchst du Licht, dass nur S aber nicht M anspricht, mit 420nm geht das nicht.

CU Rollo

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Roland Damm

"Roland Damm" schrieb im Newsbeitrag news:47a0fef6$0$27198$ snipped-for-privacy@newsspool1.arcor-online.net...

Nein, so ist es eben nicht, wir koennen rot (z.B. 633nm) sehen, obwohl das Maximum des Rezeptors bei 564nm (gelb) liegt und nach rot hin immer schwaecher wird.

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Rot ist einfach ein Verhaeltnis von viel gelb und wenig gruen (und gar kein blau) und einer angenommenen Helligkeit die dabei nicht zu gelb oder gruen passt.

Daher funktionieren schwarz/weiss-File auch so gut. Der Kopf rechnet die erwartete Helligkeit in der Gegend und bestimmt aus der geringeren Helligkeit dort dann die Farbe.

--
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MaWin

Moin,

MaWin schrub:

Sag' ich doch. Wieso das 'nein'? 633nm erzeugen einen anderen Farbeindruck als 564nm. Wenn aber die roten Bildpunkte nur 564nm erzeugen können, können sie den Farbeindruck von 633nm nun mal nicht erzeugen, denn man kann die grünen Pixeln nun mal nicht negativ aussteuern (Anti-Licht:-) ).

CU Rollo

Reply to
Roland Damm

MaWin schrieb:

Ein Gegenstand, der nur schmalbandig 610 nm reflektiert, erscheint dunkelbraun, nicht orange. Orange Gegenstände reflektieren alles im Bereich von z.B. 600-7xx nm. Bei RGB-Beleuchtung sieht er ungünstigenfalls eben rot aus, aber nicht dunkel.

Ja schon, aber gerade miese LL und Weiss-Leds auf der Basis von Blau-LED mit Leuchtstoff haben wenig Rotanteil, daher sieht dann orange irgendwie graugelb aus. Aber hier wurde explizit nach RGB- Beleuchtung gefragt. Glühlampenlicht hat den Nachteil, dass grün und blau manchmal schwer zu unterscheiden ist, jedenfalls konventionelle Funzeln. Mit Halogen scheint es besser zu sein.

--
mfg Rolf Bombach
Reply to
Rolf_Bombach

Wolfgang Draxinger schrieb:

Wie kommst du denn auf diese Zahlen? Unterhalb 470 nm wirkt das Licht schnell einmal Violett; und bei 420 nm hat man eh kaum mehr Empfindlichkeit.

--
mfg Rolf Bombach
Reply to
Rolf_Bombach

Das sehe ich an dem leuchtend orangen T-Shirt, das ich heute anhabe; je nach Beleuchtung variiert der Farbeindruck bis hin zu dunklem Rot (unter den billigen ESL im Klo :-)

Ralph.

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Skispringen für Jedermann:
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Ralph A. Schmid, dk5ras

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