(Diff.) aktive Filterarchitektur mit wenig GBW

Hallo,

ich habe hier einen DAC der mir differentiell mein Signal ausgibt und nach dem Antialiasingfilter kommt ein Quadraturmischer der das Signal ebenfalls gerne differentiell hätte. Nun möchte ich den Antialiasingfilter dann auch gerne differentiell auf- bauen und weil die Grenzfrequenz bei 100kHz liegen soll möge der idealerweise aktiv sein. Nun habe ich mir einen tollen Filter ausgerechnet (ausrechnen lassen :-) und ihn noch fix mit einem LTC1992 simuliert. Leider reicht die GBW von 4MHz nicht aus um entsprechend viel Sperr- dämpfung (min. 60dB bei 900kHz) zu erreichen. Ich könnte zwar einen schnelleren Operationsverstärker verwenden aber die brauchen dann gleich wieder das zehn bis dreissigfache an Strom den ich für den Spaß eigentlich nicht habe. Ich erinnere mich, dass es aber Filterarchitekturen gab die für die Sperrdämpfung keine so hohe GBW brauchen. Leider erinner ich mich nicht mehr wo ich das gelesen habe.

Kann mir da jemand weiter helfen?

Danke, Martin L.

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Martin Laabs
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Warum ist aktiv ideal, wenn Du nicht genug Strom dafür hast?

Man kann auch mit RC differentiell filtern. Wenn Du den OpAmp brauchst um das Signal hochzupäppeln, würde ich erst mal

2 Pole vorsehen damit der OpAmp die HF nicht so stark zu sehen bekommt, wenn er nicht richtig damit umgehen kann. Nach dem OpAmp dann die restlichen Pole bis die Weitabselektion reicht.

Wenn Du nur einen lahmen OpAmp verbauen kannst, nimm ihn nur als Verstärker und nicht als Filter; das Q stresst das GBP.

Gruß, Gerhard

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Gerhard Hoffmann

Warum aktiv? Bei 100kHz geht das doch schon praechtig mit LC. Da dann der Stromverbrauch beinahe auf Null geht, darfst Du sogar einen Umweltengel draufkleben :-)

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Gruesse, Joerg

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Joerg

Hallo,

ihr habt recht. Ich war in meinen Gedanken etwas gefangen. Ich dachte Spulen für Filter unter 1MHz sind große und schwere Klötze.

Danke, Martin

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Martin Laabs

Hallo Martin,

Martin Laabs schrieb:

also meist kann man die Transitfrequenz /(100*Güte) teilen und wäre dann hier ca. bei einer Durchlaßgrenze von 4-40 KHz, je nach Polgüte. So ähnlich verhalten sich wohl die ganzen rückgekoppelten Strukturen.

Ich hab hier noch ein sehr altes Spice-Modell von Burr-Brown, nennt sich DS1750. Es handelt sich um einen Audio-Antialiasing-TP offenbar 7. Ordnung. Die Daten sind ganz außergewöhnlich gut, die Struktur ähnelt einer elliptischen, Grenzfrequenz 30 KHz, kein Überschwingen bei Sprung zu sehen, Gruppenlaufzeit im Durchlaßbereich praktisch konstant, Sperrdämpfung bei 170 KHz 60 dB. Hochskaliert auf 100 KHz wäre das besser als gefordert und vor allem als Anti-Alias-TP um _Welten_ besser als Butterworth oder Cauer. Aber es besteht aus 6 x OPM627, wovon 2 Buffer sind und 2 gyratorähnliche Strukturen, ich glaube evtl. Superkapazitäten oder sowas, aus 2 OPs bestehend.

Was solche gyratorähnlichen Strukturen betrifft, so gibt es das Fliege-Filter. Soweit ich mich erinnere, dürften die aber leicht zur Instabilität neigen, ich erinnere mich ganz dunkel an Versuche damit. Den OPM627 kann ich nicht finden, wenn es der OPA627 sein sollte, hätte das DS1750 genau den von Dir gesuchten Vorteil bis auf den hohen Schaltungsaufwand.

Ich hab hier auch noch ein Beispiel eines elliptischen TP 7. Ordnung mit rückgekoppelten Strukturen, die man so kennt, das ist noch besser als das DS1750, aber die Transitfrequenz der OPs ist da sehr hoch, um 300 MHz und nicht 10 MHz.

Burr-Brown hat auch mal einen sogenannten Diamond-Transistor rausgebracht, in einem Artikel vor langer Zeit waren damit Filter beschrieben, die weit höhere Frequenzbereiche nutzen konnten als OPs, nur leider hab ich davon nichts mehr gehört. Ich meine mich zu erinnern, daß da auch ausgefallene Schaltungskonzepte benutzt worden sind.

Blieben noch LC-Kettenleiter, ich weiß nicht genau, ob die Baugrößen der Ls noch in's Konzept passen, mit einem Entwurfsprogramm kann ich das hier schnell entwerfen, wenn auch nur Standard-Filterfunktionen wie Butterworth oder so.

Obiges bezieht sich alles auf unsymmetrische Filter, symmetrisch müßte das alles auch gehen, nur IMHO mit höherem Aufwand, vielleicht kann man auch nachträglich symmetrieren..

mfg. Winfried

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Winfried Salomon

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