CRT zu den Rändern hin unscharf

Hallo,

ich habe hier eine Monochrom-Bildröhre vor mir (in traumhaftem Grün), die im Zentrum noch gestochen scharf ist, zu den Ecken hin aber immer unschärfer wird. Lässt sich das u.U. mit einem Trimmer justieren oder ist das ein irreversibler Alterungsfehler der Röhre? Auf dem PCB der CRT sind einige Trimmer zu sehen, ich muss aber erst noch die Kiste zerlegen, um wirklich dran zu kommen - wie hieße der Trimmer wohl, so es ihn denn gäbe?

Nur zur Info: ist die Bildröhre eines alten Kaypro 1.

Grüße, Niko

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Nikolaus Riehm
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"Nikolaus Riehm" schrieb im Newsbeitrag news:4ba7bb3e$0$6975$ snipped-for-privacy@newsspool4.arcor-online.net...

Normalerweise hatten die alten Röhren dynamische Focussierung, die sich mit einem Poti einstellen lässt. Es könnten natürlich auch Bauteile dieser Focussierung kaputt bzw. gealtert sein. Wenn Kaypro nicht wusste was dyn Focus ist, stell den Focus wenigstens in die Mitte damit es überall gleich unscharf ist. Oft sind die Einstellregler nur mit langen gut isolierten Abgleichwerkzeug erreichbar.

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Manfred Winterhoff, reply-to invalid, use mawin at gmx dot net
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MaWin

Am 22.03.2010 20:35 schrieb MaWin:

Hallo Manfred,

das ist im Inneren alles open-frame, man kommt recht gut dran (der geplatzte X-Kondensator vom SNT ist schon getauscht).

Also es gibt folgende Trimmer auf dem CRT-PCB: "Focus" "Sub.Bright" "+B ADJ" "H.ADJ" "V.LIN" / "V.SIZE" / "V.HOLD" und direkt neben dem Zeilentrafo eine turmhohe Spule mit Innensechskant-Ferrit.

Die H./V.-Geschichten sind klar, Focus erklärt sich auch von selbst nur "+B ADJ" ist mir unklar und was man mit der Spule abgleicht auch. Unterm Schnitt heißt's wohl, eine Balance zwischen Brightness und Focus zu finden und die Finger von der Spule zu lassen, oder?

Die Platine sieht so aus (das IC ist ein Toshiba TA7634AP):

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Grüße und Danke, Niko

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Nikolaus Riehm

Nikolaus Riehm schrieb:

H-Size

Versorgungsspannung der H-Ablenkung, damit stellt man letztlich die Hochspannung (ca. 12kV) ein.

Diese kleinen Monochrommonitore sind alle ziemlich ähnlich aufgebaut, hier ein Schaltplan von dem des Commodore PET:

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Der dynamische Focus wird von Q5 und Konsorten gemacht, das Focuspoti ist R11.

Gruß Dieter

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Dieter Wiedmann

Das ist üblicherweise H-lin.

Das ist die Betriebsspannung.

Nur Fokus drehen reicht. Dynamische Fokussierung dürfte die Kiste nicht haben.

Marcel

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Marcel Müller

Marcel Müller schrieb:

Nein, die wäre nicht einstellbar, und hat üblicherweise einen Dauermagnet aufgeklebt.

Hatten die alle, aber üblicherweise nicht einstellbar.

Gruß Dieter

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Dieter Wiedmann

ja, mit Vormagnetisierung gibt es das auch. Ich habe aber auch schon Lösungen gesehen, wo wohl irgendwie ein Resonator gebastelt wurde, der je nach Abstimmung im Verhältnis zur Zeilenfrequenz die Geometrie einstellbar machte. Aber es stimmt schon, es könnte auch einfach eine in Serie geschaltet Spule für die Größe sein.

Das meinte ich.

Marcel

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Marcel Müller

Am 22.03.2010 21:22 schrieb Nikolaus Riehm:

Hm, jetzt taucht doch noch ein Problem auf, das dazu geführt hat, dass die Dreherei an der CRT noch nicht hat stattfinden können: das Schaltnetzteil läuft nicht immer an. Wie oben erwähnt war da ein X2-Kondensator geplatzt, den ich ausgetauscht habe.

Es startet meistens, wenn ich mit 'ner Multimeter-Messspitze wahllos an den Lötpunkten auf der Primärseite herumpiekse. Gebrochene Lötstellen können es nicht sein, die habe ich alle nachgearbeitet. Der Brückengleichrichter ist auch i.O., es sitzt aber ein deutlich sichtbarer Ripple auf der Gleichspannung. Ich kann mir nur nicht erklären, was das Gepiekse mit der Messspitze verursacht, so hochohmig wie das ist kann das doch kaum einen Einfluss haben, oder?

Das SNT ist diskret ohne integrierten PWM-Controller aufgebaut, leider sind keine Unterlagen dazu zu finden (Typ Astec AA12450). Als Schalttransistor sitzt da ein 2SC1325 (NPN, 6A/1500V), die primärseitigen Elkos sind vier 100µF/250V von Marcon. Sollte man die als erstes mal überprüfen (mehr als die Kapazität zu messen kann ich hier aber auf die Schnelle nicht machen)?

Grüße und Danke, Niko

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Nikolaus Riehm

Nikolaus Riehm schrieb:

Anlaufwiderstand und kleine Elkos primär prüfen/austauschen.

Gruß Dieter

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Dieter Wiedmann

Das waere schonmal ganz gut. Meist haben selbst diskret aufgebaute Schaltnetzteile eine Starthilfsschaltung. Das ist ein Widerstand der die Betriebsspannung fuer den Oszillator per Spannungsabfall bereitstellt bis das Netzteil "gekommen" ist, danach uebernimmt eine Hilfswicklung. Oft ist auch noch eine Zenerdiode da, ganz mutige Entwickler lassen die aber auch mal weg. Wenn der Widerstand hochohmiger geworden ist springt es so schlecht an wie ein Auto im Winter mit fast platter Batterie. Dieser Widerstand geht an die gleichgerichtete Eingangsspannung und kann z.B. teilweise abgekokelt sein wenn das Netzteil einmal viel zu lange zum Start gebraucht hat.

--
Gruesse, Joerg

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Joerg

Diese vier und einen kleineren Niederspannungselko (das ist wohl der der Hilfsspannung) habe ich jetzt ausgetauscht und anscheinend tut's nun wieder, jedenfalls startete es bisher mehrfach anstandslos. Die primärseitige Ripplspannung ist zwar immer noch da, aber funktionieren tut es, anscheinend war der Ripple nicht ausschlaggebend.

Eine Frage noch: mangels Verfügbarkeit sind das jetzt keine Low-ESR Elkos, aber die braucht's bei SNTs ja auch in erster Linie auf der Seite der hohen Ströme, also sekundärseitig, oder?

Grüße und Danke, Niko

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Nikolaus Riehm

Beim kleineren Niederspannungselko vermutlich nicht, bei den 250uF an sich schon. Werden sie denn nach einigen Stunden Betrieb warm?

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Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com/

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Joerg

Da müsste ich die Kiste jetzt erstmal eine Weile laufen lassen. Viel blöder: es startet leider immer noch nicht richtig, nur nach zehnmal anschalten klappt's dann irgendwann. Ich hab mir inzwischen schonmal ein passendes Ersatznetzteil ausgeguckt (aus der Traco Power TXL-Serie), das käme bei Schuricht auf knapp 70 Euro - da lohnt es sich bald nicht mehr, das vorhandene noch zu fixen (trotz Ergeiz läuft die Zeit). Vielleicht zieh ich mir als letzte Aktion die Primärseite nochmal vom PCB in einen Schaltplan und poste das hier...

Grüße, Niko

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Nikolaus Riehm

Hast Du schon mal die Startwiderstände gemessen? Ein oder zwei Widerstände, meist größere Bauform, Werte gerne zwischen 220 k und 1.5 M. Die werden gerne hochohmig, dann kommt es genau zu dem Effekt.

-ras

--

Ralph A. Schmid

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Ralph A. Schmid, dk5ras

Ja, die schienen i.O. (dürften in dem Fall 2x 100k sein, kommt das hin?)

Ich bau das jetzt aber eh nochmal aus und mess die in ausgelötetem Zustand nochmal alle durch. Da sind auch einige Kleinleistungsdioden in perlenförmigen Keramikgehäusen verbaut, die statt mit einer Beschriftung nur farblich markiert sind - wie bekommt man da raus, was genau das ist (Shottky/Zener/normal)? Das Ding ist Baujahr 1982.

Grüße, Niko

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Nikolaus Riehm

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