Bleifreies Lot schuld am LHC Unfall

Den einen oder anderen hier dürfte interessieren, daß nach Meinung des verantwortlichen Physikers Lucio Rossi ein Grund für das Versagen der Lötverbindung das Verbot von belhaltigem Lot gewesen ist. die Vorschrift galt zum Schutz der Arbeiter. Offenbar wird das schlagartige abschalten der Supraleitung, die explosive Verdampfung von Tonnen von Helium, und das Herumkegeln tonnenschwerer Magnete als sicherheitstechnisch vergleichsweise harmlos angesehen.

Der Artikel ist leider nicht für jeden frei zugänglich:

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Axel Berger
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Also schrieb Axel Berger:

Bleihaltig, meinst Du.

Also, ich kriege beim Thema Bleifrei so einen Hals. Da müssten ja Generationen von Lötern (wohl überwiegend: Löterinnen) unheilbar (demenz-)krank sein. Abgesehen davon: gegen die Dämpfe beim Löten kann man sich durch passende Entlüftungseinrichtungen hinreichend schützen. Und selbst wenn man täglich ein, zwei Platinen abschlecken würde, wären die aufgenommenen Mengen so minimal, dass man da weniger Dauerschäden erleiden würde als durch die eh vorhandene restliche Umweltbelastung. Was ist überhaupt mit den tausenden Tonnen Blei(tetraethyl) passiert, die wir bis in die 80er Jahre durch den Auspuff geblasen haben? Von denen redet irgendwie kein Mensch. Sind die im Boden gebunden? Ins Grundwasser gespült? In Mensch und Tier zwischengelagert? Mannomann... und ob das Zeug in den Bleifrei-Loten so viel besser ist, bezweifle ich auch mal. Sind auch irgendwie Schwermetalle. Ich finde Blei insgesamt ziemlich harmlos und eine unserer geringsten Sorgen. Man muss ja nicht gerade wie die alten Römer seinen Wein in Bleikesseln bereiten...

Ansgar

--
*** Musik! ***
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Ansgar Strickerschmidt

Hallo Axel.

Was meinst Du, wie Du erstmal in Dein Atemger=E4t fluchst, wenn Du in der Gie=DFhalle eines Stahlwerk neben dem Konverter stehst und feststellst, das die Kindersicherung der Schukodose dort klemmt. :O)

Mit freundlichem Gru=DF: Bernd Wiebus alias dl1eic

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Selbsterkenntnis ist der erste Schritt zur Depression. Jeder echte Wettbewern ist ruin=F6s. Darum beruht jede funktionierende Wirtschaft auf Schiebung.

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Wiebus

Also schrieb Wiebus:

Kinder - in der Gießerei? Oder sollte die Kindersicherung dort verhindern, den Schmelzofen dort einzustecken?

SCNR

Ansgar

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*** Musik! ***
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Ansgar Strickerschmidt

=A0

h =A0

=A0

=A0

Du hast noch etwas vergessen: Angeblich sterben inzwischen mehr Enten durch verschossenes Bleischrot beim Gr=FCndeln als durch direkte Treffer.

=DCbrigens, wenn man Klempner fragt, die haben noch nie was von bleifreien Lot geh=F6rt. Ich denke, die Mengen, die von denen verarbeitet werden, d=FCrften nicht ganz unerheblich sein. Die nehmen n=E4mlich eher 10mm Dicke statt 1mm.

Immerhin soll das ja den Untergang des r=F6mischen Reichs verursacht haben. (Oder ist das auch ne "urban legend"?)

...zwei, drei! (Frei nach Wum und Wendelin)

Gruss Harald

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Harald Wilhelms

"Ansgar Strickerschmidt" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@invalid.invalid...

Hi, naja, einige haben zumindest postmortem ein langes "Leben".

Das ist ein Irrtum. Bleilot abzuschlecken dürftest Du innert Wochen merken. Die alten Römer hatten Bleigeschirr, eigentlich Zinngeschirr mit zuviel Blei und sind des öfteren daran verreckt. Allerdings löst Deine Zunge nicht soviel Blei wie ein Wein, der stundenlang gegen die Bleioxidschicht schwappt.

Hauptsächlich letzteres. Und fein verteilt.

Hast Du denn einen grund für Deine Zweifel? Schwermetalle sind auch Gold und Platin...

Es ist eine Sorge. Wir haben noch mehr. Nur weil es die Katholen gibt, ist das doch kein Grund, an einer Bleistange zu lutschen.

--
mfg,
gUnther
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gUnther nanonüm

"Ansgar Strickerschmidt" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@invalid.invalid...

Hi, eher den Feinstaub von den Kontakten fernhalten. Oder der Elecktricker hatte nur solche Dosen. Einen Deckel sollte sie dennoch haben.

--
mfg,
gUnther


.
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gUnther nanonüm

Nun ja, zum einen sagt Rossi nicht, dass bleifreies Lot schuld am Unfall war, sondern lediglich das Lot mit niedrigerer Schmelztemperatur den Unfall verhindern haette koennen - unter der Voraussetzung, dass die Verbindung zu den Kupferstabilisatoren dann eventuell besser gewesen waere. Sicher ist das nicht. Zum anderen glaube ich nicht, dass die LHC Problemstellung wirklich viel Aussagekraft ueber bleifreies oder nicht bleifreies Lot hat, der kritische Punkt ist hier die Verbindung von Supraleitern, wo der Uebergangswiderstand nur 0.6nOhm betragen darf. Die defekte Verbindungsstelle hatte einen Uebergangswiderstand von 220nOhm. Das duerften Anforderungen sein, die weit unter ueblichen Problemstellungen liegen.

Das das Verdampfen "von Tonnnen von Helium als vergleichsweise harmlos angesehen" wurde, ist uebrigens deine Aussage, das steht weder im Nature noch in den zitierten Artiklen. Peinlich ist allerdings, dass man ein Design baut in dem Helium mit 8 bar Ueberdruck auftreten kann, das auf einen max. Druck von 1.5 bar ausgelegt ist. Die Ueberdruckventile waren aufgrund einer Maximum Credible Incident Berechnung um einen Faktor 10 unterdimensioniert. Wie das geschehen kann, wuerde mich mehr interessieren als ueber Lot zu diskutieren.

Den im Nature-Artikel zitierten Artikel von Rossi gibt's offenbar bis zum 31.03. frei zugaenglich unter:

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Gruss Klaus

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Klaus Bahner
*Ansgar Strickerschmidt* wrote on Wed, 10-03-03 15:12:

Klar, ich werde eben doch langsam dement.

Dachte ich mir doch, daß die Meldung beim einen oder anderen hier gut ankommt.

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Axel Berger

Harald Wilhelms :

Die kaufen das Sanitärlot aus dem Fachhandel und das war schon so lange ich denken kann bleifrei! (Klar guckt da der Klempner nicht drauf was für Legierungen er verarbeitet ;-).

M.

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Matthias Weingart

Hallo Ansgar.

=A0

=A0

Die sind im Boden beziehungsweise in den Schl=E4mmen von Gew=E4ssern gebunden. Die meisten Schwermetalle haben die Tendenz, in einer basischen Umgebung auszufallen und sich stabil irgendwo abzulagern, =E4hnlich wie in den urspr=FCnglichen, meist hydrothermalen, Erzlagerst=E4tten.

Eine versauerung des Milj=F6s reaktiviert aber das ganze, ebenso wie in einer Erzlagerst=E4tte.

Der gro=DFe Unterschied zu den Erzlagerst=E4tten ist aber die gro=DFfl=E4chigere, feinere Verteilung. Sonst w=FCrde sich ja die R=FCckgewinnung lohnen. Und da=DF aus Gew=E4ssern schneller etwas zur=FCck = in die Nahrungskette gelangen kann.

Mit freundlichem Gru=DF: Bernd Wiebus alias dl1eic

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Selbsterkenntnis ist der erste Schritt zur Depression. Jeder echte Wettbewern ist ruin=F6s. Darum beruht jede funktionierende Wirtschaft auf Schiebung.

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Wiebus

Außerdem wird bei Neuinstallationen seit > zehn Jahren nicht mehr gelötet, sondern gecrimpt.

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-- Kai-Martin Knaak tel: +49-511-762-2895 Universität Hannover, Inst. für Quantenoptik fax: +49-511-762-2211 Welfengarten 1, 30167 Hannover

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Kai-Martin Knaak

Oder seine Snacks mit 'sugar of lead' (Bleiacetat) suessen...

Gerrit

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Gerrit Heitsch
*Ansgar Strickerschmidt* wrote on Wed, 10-03-03 15:53:

Eben. und trotzdem würde mich heutzutage Bernds Szenario auch nicht mehr überraschen. Ein IQ über ca. 90 scheint das schlimmste Beförderungshindernis geworden zu sein.

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Axel Berger
*Klaus Bahner* wrote on Wed, 10-03-03 16:54:

Natürlich. An der Stelle hatte ich in der Gruppe funktionieren Sarkasmusdetektoren vorausgesetzt.

Wenn es auch nur eine geringe Wahrscheinlichkeit gibt, daß bleihaltiges Lot geringfügig zuverlässiger sein könnte und man nimmt es für solche Zwecke wegen blödsinner PC-Argumente trotzdem nicht, dann ist das für mich eine deutliche Ansage. Wir reden hier nicht über Akustikmodule in Quäkpuppen für sabbernde Kleinstkinder.

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Axel Berger

Logisch! Blei ist ja so schwer, dass die Enten ersaufen. Und schmeckt so gut (den Enten).

Peter

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peter

peter schrieb:

M.W. ist das Problem die Säure im Magen der Ente.

Aber obwohl Enten nur selten alte Leiterplatten fressen, müssen wir bleifrei löten.

Servus

Oliver

--
Oliver Betz, Munich
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Oliver Betz

Vermutlich koennen die keinen Underberg bekommen :-)

Wir nicht, aber wir muessen bleifrei schiessen:

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Gruesse, Joerg

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Joerg

Joerg schrieb:

F=FCr US-Flak gabs Bleimunition? Interessant ;-)

--=20 mfg hdw

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Horst-D.Winzler

Die nehmen doch abgereichertes Uran.

Gerhard

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Gerhard Hoffmann

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