Hallo Gruppe!
Ich habe gerade etwas erlebt, worauf ich mir keinen Reim machen kann, vielleicht hat ja jemand von euch eine Idee:
Ich habe gerade ein elektrisches Gerät auf dem Tisch, das aus der Zeit von 1927 bis 1945 stammt (genaueres weiss ich noch nicht), das auch einen Kondensator enthält. Dieser war irgendwann in den letzten >60 Jahren von irgendwem aus der Schaltung entfernt worden, lag dem Gerät aber noch bei. Und hat in der durchaus überschaubaren Schaltung nicht nur einen Sinn, sondern auch eine wichtige Funktion, er soll nämlich die eine Hälfte eines Schwingkreises bilden. Da ich hier zuhause kein Kapazitätsmessgerät habe, habe ich das mal an mein altes Voltcraft 7910 gehängt, das auch durchaus realistische
125nF anzeigte. So weit, so gut. Der Kondensator besteht aus zwei nebeneinander liegenden Wickeln, die wohl aus Metall- und Isolatorfolie bestehen und in irgendeinem fiesen, braunen Vorkriegskunstharz getränkt sind. Zum Glückt stinkt er nicht so wie andere Teile des Gerätes, dafür hat er aber auch keinerlei Markierungen oder Aufschriften. Das alles ist ja noch nicht bizarr.Das wurde es erst, als ich nochmal so spasseshalber rein ohmometrisch mein Voltcraft VC820 dranhielt. Bei einem Kondensator erwartet man ja normalerweise, dass zunächst 0 Ohm angezeigt werden, die dann, wenn keine Leckströme fliessen, mehr oder minder schnell den Anzeigebereich des Instrumentes verlassen. Dieser hier tut anders. Zunächst ganz kurz ~0 Ohm, steigt dann über den Messbereich hinaus, (soweit alles klar), um dann (innerhalb einer Sekunde ca.) wieder über die 30M einige Sekunden lang bis 15M zu FALLEN, um danach wieder langam (1M/s) zu steigen, bis der Messbereich verlassen wird. Das Verhalten ist reproduzierbar, wenn man den Kondensator vorher kurzschliesst.
Mir fehlt jegliche Erklärung für diesen Effekt. Hat jemand eine Idee?
Ich werde ihn am Montag mal mit in die 4ma nehmen, um dort mit einem richtigen LCR-Meter dabei zu gehen, aber ich fürchte, dass das dieses merkwürdige DC-Verhalten nicht erhellen wird.
Und nein, einen neuen bei Strixner & Holzinger zu kaufen ist keine Lösung, ich glaube der alte ist noch gut, nur eben anders als wir sie heute kennen ;-)
Wieder einmal um Erleuchtung bittet
Jens 'Paläo' Carstens