Billige Schaltnetzteile & Spannung auf Gehäuse

Hallo NG,

ein Bekannter meinte letztens, daß er ein starkes Kribbeln in den Fingern spüren würde, wenn er seinen DVB-T-Receiver und seinen Videorekorder gleichzeitig anfassen würde. Nun habe ich mal das Gehäuse des DVB-T-Receivers (hat keinen seperaten Schutzleiter) gegen den Schutzleiter der Steckdose gemessen und war ziemlich überrascht. Ist der Receiver am Netzschalter ausgeschaltet liegt zwischen Gehäuse und Schutzleiter tatsächlich 230V lt. Multimeter an. Ist der Receiver eingeschaltet liegen noch 110V an. Die Spannung bricht aber bei Last dann zusammen, sodaß halt nur das Kribbeln in den Fingern zu fühlen ist. Somit Gerät aufgeschraubt und festgestellt, daß das Netzteil über einige Bauteile auf das Gehäuse geschaltet ist und somit auch anzunehmen ist, daß die Spannung über den Schirm der Scart & Audioleitungen am TV & Stereoanlage anliegt.

Gemessen habe ich ohne extern angeschlossene Geräte.

Etwas beunruhigt habe ich dann weitere billige Nonamegeräte (VCR, Sat-Receiver, Verstärker etc.) gemessen und kam meist zu dem gleichen Ergebniss, es liegt meist eine messbare Spannung 50V-230V gegen Schutzleiter an.

Ich kann mir gar nicht vorstellen, daß das im Sinne der VDE ist. Was meint Ihr dazu?

Gruß M.

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Markus Lesch
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Markus Lesch schrieb:

[Y-Kondensatoren]

Ist aber so, bis zu 4,7nF (eigentl. 0,5mA) sind zulässig, und wegen EMV auch nötig.

Gruß Dieter

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Dieter Wiedmann

Juhu, das Dr. Sommer Team lebt wieder. Fragemaschinen stellen periodisch dieselben Fragen, um die Aufklärung der Jugend voranzutreiben ;) Nee im Ernst: diese Frage wird genauso wie die Frage nach Gigabyte = eine Millarde Byte??? in der c't ständig gestellt, kurzes Googeln hätte alle Antworten gebracht. Es ist in der Tat so, dass neben Streukapazitäten, die bei einem 10MegOhm-Multimeter auch schon messbare Spannungen bewirken können, einige nF von der Primärseite des Schaltnetzteils zum Gehäuse geschaltet sind. Gehört zu den Entstör- und Abschirmmassnahmen, bei geerdeten Geräten ist das genau so, nur merkt man da das Kribbeln halt nicht. Dazu parallel liegt dann meistens noch ein Widerstand gegen statische Elektrizität von einigen MegOhm, gerne auch mehrere in Reihe.

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Stefan Huebner

Stefan Huebner schrieb

Das ist so bemessen, dass der Verbraucher "Mensch" keinen -bleibenden- Schaden leidet. Unangenehm ist es aber auch für Elektronikteile. Wenn man mit dem Innenleiter von geschirmten Kabeln zuerst in der Buchse ankommt, dann liegt diese Spannung an der Elektronik an. Das kann dann natürlich unangenehm werden (für die Bauteile).

Gruss Kurt

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Kurt Bindl

leidet.

Besonders schön lassen sich damit übrigens Soundkarten und Verstärker himmeln, dank der voreilend kontaktierenden Mittelstift von Cinchsteckern. Been there...

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Stefan Huebner

Stefan Huebner schrieb

Schaden leidet.

Mit ein paar -Pfennigen- könnten die Platinn und Karten gegen Überspannung resistent gemacht werden. Es ist ja nicht nur das was von der Netzseite her auftritt sondern auch alle sonstigen statischen Aufladungen.

Gruss Kurt

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Kurt Bindl

"Stefan Huebner" schrieb ...

[...]

War mir echt nicht bewußt, daß solche Fragen immer wieder kommen. Trotzdem ein dickes Danke an alle die mich "aufgeklärt" haben.

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Markus Lesch

Mess zum Spaß noch aml mit nem 5k Wiederstand parallel zum Multimeter

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Philipp Zipf

Am Thu, 22 Sep 2005 18:25:57 +0200 schrieb Markus Lesch :

Ist normal, für den Menschen ungefährlich, aber nicht immer für Geräte die man anschließt. Hab hier ein Mischpult von einem Freund mit einem Eingangsdefekt, der vermutlich von solchen Spannungen herrührt "im Betrieb umgesteckt - lautes Brummen" das normale Eingangssignal wird den Eingang nicht killen und ausschalten hilft auch nicht (immer) gegen diese Spannungen.

--
Martin
Reply to
Martin

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