Antennenbau: Wie Aluminium sicher kontaktieren?

Am 08.03.23 um 15:55 schrieb Jürgen Hüser:

Die werden irgendein Flußmittel haben, das das Aluminiumoxid reduzieren kann. Das sollte funktionieren. Allerdings könnte ich mir vorstellen, daß, je nach Material, die Lötspitze damit Probleme hat.

Beim Dachrinnen-Lötkolben aber vermutlich eher egal.

Hanno

Reply to
Hanno Foest
Loading thread data ...

Am 08.03.23 um 15:55 schrieb Jürgen Hüser:

Richtig Oldschool. Macht man das heute nicht mit Ultraschall Lötkolben?

Wer Google nach "Flussmittel Weichlöten Aluminium" fragt dürfte einige Treffer erhalten.

Meine Erfahrungen was das Löten von Kupfer und Aluminium angeht hatten eher mit Kältemaschinen zu tun.

Versuche Cu und Al direkt zu verlöten (z.B. mit AlSi Lot) haben nicht getan, denn Cu und Al bilden eine sehr weiche und spröde intermetallische Phase die schnell bricht.

Mit einem Widerstandslötgerät (vom Klempner, war Zubehör für einen Tautrafo) Flussmittel (Irgend ein niedrig schmelzendes Fluorsalz) und einem giftigen Weichlot (Zinn/Blei/Cadmium) ging es: Stabile und Kältemitteldichte Verbindungen Kupfer Aluminium, ohne Zwischenstücke aus Stahl.

War leider alles etwas giftig. Es gab damals zwar noch kein ROHS, aber ängstliche Entscheider ;-)

O.J.

Reply to
Ole Jansen

Wozu denn dieser Aufwand? Ich habe mir meine 4el Yagi mit MMANA-GAL berechnet, etwas Alu aus dem Garagenbestand genommen, alles gesaegt und gebohrt, dann zusammengeschraubt. Die Reiter des Gamma Match habe ich aus einem Stueck Delrin (bei Euch POM?) gesaegt und gebohrt, dann jeweils laengs durchgesaegt, sodass "Doppelklammern" verblieben. Eine davon bekam duennes Alu eingeschlagen und macht den Kontakt zum C-Schieberohr. Hier ist sie tief montiert zum Abgleich des Gamma Match, wo ich sie auch fotografieren konnte:

formatting link
Die einzige Loetstelle ist oben an der SO-239 Buchse, anschliessend mit Baukleber gegen Regenwasser zugekleistert.

Diese Antenne hat im Winter kernige Stuerme mitgemacht, wo ansonsten einiges weggeflogen ist. Abgedeckte Daecher, ausgewurzelte Baeume und so.

Ich wollte erst ganz dekadent eine kaufen, aber als ich sah, wie fimschig die meisten schnell beschaffbaren Yagis waren, haben ich lieber selbstgebaut. Bei M2 Systems haette ich eine gute kaufen koennen, haette aber einige Hunderter gekostet und wenige Tage spaeter war bereits die SSB Runde, wo ich mitmachen wollte. Net Control Mike K6MYC bei dieser Runde ist uebrigens der Gruender von M2 Systems, die bauen richtig solide Antennen.

Reply to
Joerg

Hallo Jörg

Am 08.03.2023 um 21:50 schrieb Joerg:

Bei mir geht es aktuell nicht um ein verschiebbares Gamma-Match. Wenn ich bislang mit MMANA-GAL was berechnet habe, konnte ich mich auf die Maße i.d.R. so gut verlassen das ich nix mehr am speisepunkt verschieben musste.

Aktuell, prototype aus Messing bereits zusammen gelötet und funktionsfähig (mit VNA ausgemessen):

Exakt 1m langer Strahler Ms Rohr D:6mm. Mittig RG402 mit Schirm angelötet. Phasenleitung D: 2mm in 14mm Abstand (Abzüglich Radien 10mm Luftspalt) zum Speisepunkt 184mm entfernt von Strahlermitte angelötet. Zwischen Innenleiter RG402 und Beginn der Phasenleitung 6,8pF Kompensation.

Da Messing aber nicht wetterfest ist überlege ich wie ich das mit Alu hin bekäme. Erst der kontaktpunkt Alu-Phasenleitung an Speisepunkt Strahler sowie Kondensator an Phasenleitung. Wobei letzteres schwebt mir Ringöse, Gewindeschneider und Schraube vor. Dann halt mit dickerer Phasenleitung, damit da M2,5 oder M3-Gewinde ins Rohr passt.

Jürgen

Reply to
Jürgen Hüser

Ich hatte die Antenne bewusst auf Strahlungscharakteristiken berechnet, nicht auf 50 Ohm und dabei ergab sich die uebliche sehr niedrige Strahlerimpedanz, IIRC waren es in meinem Fall 18 Ohm.

Den Kondensator meines Gamma Match habe ich aus RG8U Koaxseele und druebergeschobenem Alurohr gebaut. Dann hat man nur noch eine Loetstelle, in meinem Fall die an der SO-239 Buchse, wo der Zentral-Pin eh aus vergoldetem Messing ist. Er ist damit auch durch Verschiebung abgleichbar. Das Roehrchen habe ich am Ende zugekniffen und unten ein Ablaufloch hineingebohrt.

Entweder das oder an der Anschraubstelle flachklopfen.

Der Kondensator wird eine wunde Stelle, weil dessen Draehte nicht aus Alu sind und man damit Kontaktkorrosion bekommt. Das muesste gut zugekleistert werden. Ich wuerde den Kondensator aus zwei ineinandergeschobenen Alu-Roehrchen mit unterschiedlichem Durchmesser fertigen. Um den inneren 2-3 Mal Schumpfschlauch, je nachdem, wieviel Leistung Du draufbraten moechtest. Kapton geht auch, kostet aber mehr. Damit haettest Du immer Alu-auf-Alu Kontakte, ausser beim Uebergang auf die Anschlussbuchse. Meine Kondensator aus RG8U Seele sollte auch mal ein Kilowatt aushalten und der loest das Problem mit der Anschlussbuchse, da dielektrischer Uebergang.

Reply to
Joerg

Hanno Foest schrieb:

Es wird wohl das Oxid lösen. Reduzieren kaum. Aluminium reduziert ja praktisch alles.

Reply to
Rolf Bombach

Am 09.03.2023 um 22:52 schrieb Rolf Bombach:

man muss die oxydschicht unter petroleumabdeckung entfernen, dann direkt mit der loetspitze ins petroleum, wer vorher wischt hat verloren. vom prinzip sollte alles funktioniern was den sauerstoffabschluss garantiert. hab mal eine probe bestellt, werde berichten.

73 kalle
Reply to
Kalle

"Kalle" schrieb:

Wenn das nur Kontakt haben soll, und keine großen mechanischen Kräfte aushalten muß, dann geht auch Reiblöten:

formatting link
habe damit schon öfter Kupferdraht an Alublech gelötet, als Lot habe ich dabei bleifreies Sn95Sb5 genommen, und einen einfachen größeren Lötkolben mit breiter stabiler Spitze mit der man auf dem Alu reiben kann.

Frank

Reply to
Frank Müller

Am 09.03.2023 um 23:26 schrieb Kalle:

hallo,

die probe ist angekommen. die loetprobe wuerde ich als gescheitert bezeichnen. habe es an diversen alu resten probiert, kein erfolg. vllt. habe ich auch was entscheidendes falsch gemacht?

73 kalle
Reply to
Kalle

Am 25.05.23 um 16:37 schrieb Kalle: ...

Hallo,

schau mal hier, genau das hatte ich:

formatting link
Ein Aluminiumlot mit Flussmittel F235. Das funktionierte kapillar, wunderbar: "Aluminiumlot Weichlot AL235 1,3m + 20ml Flussmittel F235 230°C Arbeitstemperatur "

Es wird wohl nicht mehr angeboten.

Peter

Reply to
Peter Thoms

ElectronDepot website is not affiliated with any of the manufacturers or service providers discussed here. All logos and trade names are the property of their respective owners.