Antennenbau: Wie Aluminium sicher kontaktieren?

Hallo in die Runde!

Bislang habe ich gelegentlich einfache Antennenkonstrukte mit Messingrohren gestrickt - eben weil Messing problemlos lötbar ist.

Nun würde ich gerne sowas mit Aluminium machen. Konkret das zeugs was es in Baumärkten bei den Metallprofilen gibt, z.B.:

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Allerdings stelle ich mir die Frage wie man dort eine sichere Kontaktierung hin bekommt. Oxydschicht an der Kontaktfläche beseitigen ist logisch. Aber dann: Mit Alu-Lot versuchen dort mit Kupferdraht verlöten? Oder Kupferdraht auf Ringöse crimpen und über selbstschneidende Schraube kontaktieren? Oder schweißen?

Vor knapp 30 Jahren hatte ich ziemlich frustierende Erfahrungen

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Jürgen Hüser
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Am 28.02.2023 um 17:30 schrieb Jürgen Hüser:

Vor ca. 30 Jahren hatte ich elox. Alu-Rohr mit 6mm Außen- und 4mm Innendurchmesser aus dem Baumarkt für eine Antenne genutzt. Das war mit den 4mm innen perfekt um ein M5-Gewindebohrer einfach reindrehen zu können. Dann hat man ein blankes M5-Gewinde innen und kann beliebig über eine Schraube, Kabelschuhe o.ä. Kontakt herstellen.

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Wolf gang P u f f e

Im Fluchzeuchbau tun sie Crimpen. Alle heutichen Fliecher sind Aluverdrahtet.

So eine Verbindung drückt sich durch die Oberflächenoxidationsschicht durch und schließt dieselbige dann lufticht ab.

Ich geb bei meinen Antennen zusätzlich etwas Silikonfett dazu.

w.

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Am 28.02.2023 um 17:49 schrieb Wolf gang P u f f e:

Ja, so ähnlich war einer meiner Ansätze: Loch bohren, Gewinde reinschneiden - wahlweise mit Gewindeschneider oder eben selbstschneidende Schraube.

Ich frage mich nur ob das garantiert gasdicht ist. Bekommt man die Schraube knackig fest, darf man das wohl hoffen.

Jürgen

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Jürgen Hüser

Am 28.02.2023 um 18:11 schrieb Helmut Wabnig:

Ja, bei Alukabeln und entsprechenden Crimphülsen. Bei blanken Alu-Profil würde ich hingegen generell die Kontaktfläche schleifen.

Hmmm...

Jürgen

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Jürgen Hüser

Am 28.02.23 um 17:30 schrieb Jürgen Hüser:

Anschleifen oder bohren und dann schrauben bzw klemmen rein. Zwar bildet sich auf Alu ganz schnell eine neue Oxidschicht, aber die ist so dünn, dass sie auf die HF praktisch keinen Einfluss hat.

Geht auch.

Aufwand, zumal sich Alu nicht so leicht schweißen lässt.

Welcher Art?

Marcel

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Marcel Mueller

Die Enden breitquetschen, Loch bohren und Schraube durch. Gegen die Paranoia können Zahnscheiben beigelegt werden.

Wir hatten hier damals die HB9CV für Kanal 4 (65 MHz) gerne gebaut. Das hat immer funktioniert.

MfG hjs

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Hans-Juergen Schneider

Am 28.02.23 um 17:30 schrieb Jürgen Hüser:

Wenn Du genug Hitze erzeugen kannst, warum nicht? Ich löte Aluminium nach altem Rezept mit normalem Zinnlot: Gut kriechendes Öl auftragen. Vorsichtig unter Ölfilm blank schaben. Zügig verzinnen. Lötstelle danach am besten mit Metalllack überdecken. Scheint aber unkritisch. An Aluantennen wird meist geschraubt oder gepresst. Bei unterschiedlichen Metallen spezielles Alu-Kontaktfett benutzen und die Stelle zusätzlich vor Wasser schützen.

MfG

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Markus Schaaf

Am 28.02.2023 um 17:30 schrieb Jürgen Hüser:

Es wurden ja schon einige ganz gute Lösungen gebracht. Will man DAUERHAFT eine gute Verbindung, muss man berücksichtigen, dass Alu kriecht. Dreht man also eine Schraube stramm rein, lockert sie sich im Lauf der Zeit etwas. Das kann dann zu einem Wackelkontakt führen. Gleichzeitig kommt dann Luft an die Kontakstelle, die dir dann mit der Zeit graue Haare bescheren wird.

Alu löten - kann gut gehen. Die Elektrochemie kann den innigen Kontakt aber auch zur Batterie machen. Da kann schon etwas erhöhte Luftfeuchtigkeit reichen.

Sichere Kontaktierung von Alu muss ständig (!) unter mechanischer Spannung stehen. Die Verwendung von Hohlnieten ist da schon mal eine ganz gute Idee. Noch besser ist es, Kontakte mit strammen Federn und etwas Federweg (weil Alu kriecht und damit nachgibt) zu verwenden. Solche Kontakte werden dann im Lauf der Zeit sogar immer besser. Gerade wegen des Kriechens wird die Kontaktfläche im Lauf der Zeit größer und damit niederohmiger und Gas kommt an die Kontaktflächen auch nicht dran.

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Christoph Müller

Christoph Müller schrieb:

Die Elektrotechnik hat da auch gegenteilige Beispiele geschaffen. Etwa die mit Alu auf Alu genieteten Anschlüsse alter Frako-Elkos. Mit der Zeit ansteigender ESR kommt dort von zunehmend wackelnden Nieten.

Neue Elkos mit Gewinde gehen da schon, wenn man, wie du sagst, ein federndes Element mit einbaut.

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Rolf Bombach

Hallo!

Am 28.02.2023 um 18:55 schrieb Marcel Mueller:

Damaliges Speziallot für Alu mit fettem Lötkolben (120 oder 150W) versucht zwei Alu-Rohre T-förmig zusammen zu löten. Oxydschicht weggeschliffen, erhitzt und Speziellot dran. Hat sich kaum bis gar nicht mit dem blanken Alu verbinden wollen. Statt dessen spritzte das Lot in Kügelchen wie wild umher.

Jürgen

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Jürgen Hüser

Zu dem Zeitpunkt war dann schon wieder eine Oxydschicht drauf. Du musst verhindern, daß das blanke Alu mit Sauerstoff in Berührung kommt. Also Oxydschicht unter Öl entfernen o.ä.

Gerrit

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Gerrit Heitsch

Hallo!

Am 04.03.2023 um 19:04 schrieb Gerrit Heitsch:

Oh...wie schnell geht das denn bei gerade geschliffenen blank-Alu? Tatsächlich in Sekunden?

Saublöde Idee/Frage die mir da gerade kommt: Kann man frisch geschliffenes/gebohrtes Alu galvanisieren mit einem freundlicherem Material? Lötbar, nicht oxidierend.

Jürgen

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Jürgen Hüser

Schneller. Aluminium ist unglaublich reaktiv, es ist allein die extrem dichte Schutzschicht, die es resistent wirken läßt.

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Axel Berger

Diese Schutzschicht ist auch als Saphir bekannt wenn sie in größeren Klumpen auftritt. :)

Gerrit

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Gerrit Heitsch

Am 07.03.2023 um 13:44 schrieb Jürgen Hüser:

hallo,

das oxyd kommt ratz fatz, ich habe unter petroleum gefeilt und direkt im petroleum geloetet, hat keine freude gemacht.

73 kalle
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Kalle

Aehm ...

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Ich nicht, aber kann natuerlich helfen. Meist ist dann nach einiger Zeit eh alles von Raben, Spatzen, Kolibris und so weiter "gasdicht" zugeschissen :-)

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Joerg

Echt preisguenstig. Wobei ich die meisten Rohre aus alten Antennen geschlachtet habe.

Hmm, ich nie. Ich habe bis auf die Drahtantennen (80m Dipol und so) alles aus Alu gebaut. An Kontaktstellen mal kurz mit der struppigen Seite eines (trockenen) Spuelschwaemmchens drueber, dann zusammengeschraubt. Mit diesem Schwaemmchen sollte man danach nicht mehr die Kaffeetasse saubermachen :-)

Hielt Jahrzehnte, bis zu unserer Auswanderung. Vor gut zwei Jahren habe ich am neuen Standort wieder angefangen und Kontaktprobleme bei der rund ein halbes Jahrhundert alten Fritzel Ground Plane gab es nicht gross. Die loeppt wieder. Es waren sogar noch Leichen germanischer Spinnen im Sperrkreis. Den habe ich natuerlich saubergemacht.

Dann brauchte ich eine 2m Yagi, weil die alte in Deutschland nicht mehr zerlegbar war und dableiben musste <heul>. Also Rohre genommen, die ich noch hatte, viel Ausschlachtmaterial. Teilweise waren auch die mehrere Jahrzehnte alt. Das Gamma Match zeigte auch vor dem Reinigen mit dem Putzschwaemmchen keine Probleme. Ich habe erst geputzt, nachdem ich die optimale Stelle mit niedrigem SWR gefunden hatte.

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Joerg

Gerrit Heitsch schrieb:

Klumpen? Der letzte Klumpen, den ich gesehen habe, war 20cm Durchmesser, etwa 3 cm dick und optisch poliert. Und nicht ganz billig.

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Rolf Bombach

Hallo!

Am 07.03.2023 um 19:32 schrieb Kalle:

Wird angenehm gerochen haben..:-)

Letztens beim googeln was gefunden das erst mal interessant aussieht. Allerdings gehen die weder auf die Oxydschicht ein, noch findet man Hinweise zur Oberlfächen vorbehandlung, was mir erst mal suspekt vorkommt. Andererseits kommt das von einem renommierten Kompetenzkonzern:

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Kurzfassung, wie ich es verstanden habe: Alu-Teil auf mindestens 250°C oder besser bis 400°C erhitzen und Lötdraht aufschmelzen. Hmm, dieses Lötzinn habe ich bei den üblichen Händlern gesehen. Spiele aber mit dem Gedanken mir soein kostenloses Musterwickel zu bestellen und gucken ob ich damit ein 2m Dipol und dessen Gamma-Match zusammenbrutzeln kann.

Jürgen

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Jürgen Hüser

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