Bislang habe ich gelegentlich einfache Antennenkonstrukte mit Messingrohren gestrickt - eben weil Messing problemlos lötbar ist.
Nun würde ich gerne sowas mit Aluminium machen. Konkret das zeugs was es in Baumärkten bei den Metallprofilen gibt, z.B.:
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Allerdings stelle ich mir die Frage wie man dort eine sichere Kontaktierung hin bekommt. Oxydschicht an der Kontaktfläche beseitigen ist logisch. Aber dann: Mit Alu-Lot versuchen dort mit Kupferdraht verlöten? Oder Kupferdraht auf Ringöse crimpen und über selbstschneidende Schraube kontaktieren? Oder schweißen?
Vor knapp 30 Jahren hatte ich ziemlich frustierende Erfahrungen
Vor ca. 30 Jahren hatte ich elox. Alu-Rohr mit 6mm Außen- und 4mm Innendurchmesser aus dem Baumarkt für eine Antenne genutzt. Das war mit den 4mm innen perfekt um ein M5-Gewindebohrer einfach reindrehen zu können. Dann hat man ein blankes M5-Gewinde innen und kann beliebig über eine Schraube, Kabelschuhe o.ä. Kontakt herstellen.
Anschleifen oder bohren und dann schrauben bzw klemmen rein. Zwar bildet sich auf Alu ganz schnell eine neue Oxidschicht, aber die ist so dünn, dass sie auf die HF praktisch keinen Einfluss hat.
Geht auch.
Aufwand, zumal sich Alu nicht so leicht schweißen lässt.
Wenn Du genug Hitze erzeugen kannst, warum nicht? Ich löte Aluminium nach altem Rezept mit normalem Zinnlot: Gut kriechendes Öl auftragen. Vorsichtig unter Ölfilm blank schaben. Zügig verzinnen. Lötstelle danach am besten mit Metalllack überdecken. Scheint aber unkritisch. An Aluantennen wird meist geschraubt oder gepresst. Bei unterschiedlichen Metallen spezielles Alu-Kontaktfett benutzen und die Stelle zusätzlich vor Wasser schützen.
Es wurden ja schon einige ganz gute Lösungen gebracht. Will man DAUERHAFT eine gute Verbindung, muss man berücksichtigen, dass Alu kriecht. Dreht man also eine Schraube stramm rein, lockert sie sich im Lauf der Zeit etwas. Das kann dann zu einem Wackelkontakt führen. Gleichzeitig kommt dann Luft an die Kontakstelle, die dir dann mit der Zeit graue Haare bescheren wird.
Alu löten - kann gut gehen. Die Elektrochemie kann den innigen Kontakt aber auch zur Batterie machen. Da kann schon etwas erhöhte Luftfeuchtigkeit reichen.
Sichere Kontaktierung von Alu muss ständig (!) unter mechanischer Spannung stehen. Die Verwendung von Hohlnieten ist da schon mal eine ganz gute Idee. Noch besser ist es, Kontakte mit strammen Federn und etwas Federweg (weil Alu kriecht und damit nachgibt) zu verwenden. Solche Kontakte werden dann im Lauf der Zeit sogar immer besser. Gerade wegen des Kriechens wird die Kontaktfläche im Lauf der Zeit größer und damit niederohmiger und Gas kommt an die Kontaktflächen auch nicht dran.
Die Elektrotechnik hat da auch gegenteilige Beispiele geschaffen. Etwa die mit Alu auf Alu genieteten Anschlüsse alter Frako-Elkos. Mit der Zeit ansteigender ESR kommt dort von zunehmend wackelnden Nieten.
Neue Elkos mit Gewinde gehen da schon, wenn man, wie du sagst, ein federndes Element mit einbaut.
Damaliges Speziallot für Alu mit fettem Lötkolben (120 oder 150W) versucht zwei Alu-Rohre T-förmig zusammen zu löten. Oxydschicht weggeschliffen, erhitzt und Speziellot dran. Hat sich kaum bis gar nicht mit dem blanken Alu verbinden wollen. Statt dessen spritzte das Lot in Kügelchen wie wild umher.
Zu dem Zeitpunkt war dann schon wieder eine Oxydschicht drauf. Du musst verhindern, daß das blanke Alu mit Sauerstoff in Berührung kommt. Also Oxydschicht unter Öl entfernen o.ä.
Oh...wie schnell geht das denn bei gerade geschliffenen blank-Alu? Tatsächlich in Sekunden?
Saublöde Idee/Frage die mir da gerade kommt: Kann man frisch geschliffenes/gebohrtes Alu galvanisieren mit einem freundlicherem Material? Lötbar, nicht oxidierend.
Ich nicht, aber kann natuerlich helfen. Meist ist dann nach einiger Zeit eh alles von Raben, Spatzen, Kolibris und so weiter "gasdicht" zugeschissen :-)
Echt preisguenstig. Wobei ich die meisten Rohre aus alten Antennen geschlachtet habe.
Hmm, ich nie. Ich habe bis auf die Drahtantennen (80m Dipol und so) alles aus Alu gebaut. An Kontaktstellen mal kurz mit der struppigen Seite eines (trockenen) Spuelschwaemmchens drueber, dann zusammengeschraubt. Mit diesem Schwaemmchen sollte man danach nicht mehr die Kaffeetasse saubermachen :-)
Hielt Jahrzehnte, bis zu unserer Auswanderung. Vor gut zwei Jahren habe ich am neuen Standort wieder angefangen und Kontaktprobleme bei der rund ein halbes Jahrhundert alten Fritzel Ground Plane gab es nicht gross. Die loeppt wieder. Es waren sogar noch Leichen germanischer Spinnen im Sperrkreis. Den habe ich natuerlich saubergemacht.
Dann brauchte ich eine 2m Yagi, weil die alte in Deutschland nicht mehr zerlegbar war und dableiben musste <heul>. Also Rohre genommen, die ich noch hatte, viel Ausschlachtmaterial. Teilweise waren auch die mehrere Jahrzehnte alt. Das Gamma Match zeigte auch vor dem Reinigen mit dem Putzschwaemmchen keine Probleme. Ich habe erst geputzt, nachdem ich die optimale Stelle mit niedrigem SWR gefunden hatte.
Letztens beim googeln was gefunden das erst mal interessant aussieht. Allerdings gehen die weder auf die Oxydschicht ein, noch findet man Hinweise zur Oberlfächen vorbehandlung, was mir erst mal suspekt vorkommt. Andererseits kommt das von einem renommierten Kompetenzkonzern:
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Kurzfassung, wie ich es verstanden habe: Alu-Teil auf mindestens 250°C oder besser bis 400°C erhitzen und Lötdraht aufschmelzen. Hmm, dieses Lötzinn habe ich bei den üblichen Händlern gesehen. Spiele aber mit dem Gedanken mir soein kostenloses Musterwickel zu bestellen und gucken ob ich damit ein 2m Dipol und dessen Gamma-Match zusammenbrutzeln kann.
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