Anbindung von PE über Leiterplatte

Hi Leute, ich habe hier eine Leiterplatte, die einen BL-Motor ansteuert. Das ganze mit Netzspannung. Das Motorgehäuse muss auf PE liegen, die Anbindung von PE soll über die Leiterplatte erfolgen. PE kommt nun über einen Steckverbinder vom Netz auf die Leiterplatte und von da über ne fette Leiterbahn auf den Stecker zum Motor. Gibts hier irgendwelche Vorschriften, die zu beachten sind?

Weiterhin ist die Leiterplatte über metallische Abstandsbolzen auf einer Grundplatte aus Aluminium montiert, die auch auf PE gelegt werden muss. Ich habe nun 2 der Befestigungslöcher als Durchkontaktierung vorgesehen, so dass beim Verschrauben der Leiterplatte eine elektrische Verbindung entsteht. Beide Durchkontaktierungen sind auch über fette Leiterbahnen (>5mm bei 70µ) mit PE verbunden.

Ist das so zulässig?

Die metallische Grundplatte kann berührt werden.

Gruß Michael

Reply to
Michael Rübig
Loading thread data ...

"Michael Rübig" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@individual.net...

Ich hab mal gehört, dase es nicht zulaessig ist, Schutzleiter ueber Bauteile weiterzuleiten, die durch nichtleitende ersetzt werden koennten, die meinetn Schrauben, aber Abstandsbolzen die nicht mit der Grundplatte vernietet sind waeren so was wohl auch. Da seit CE alles erlaubt ist wenn man meint es vertreten zu koennen, wird Schutzleiter oft ueber die Platine geleitet, insofern ist das wohl inzwischen Stand der Technik. Frueher galt das wohl als noch zu unsicher, ich erinnere mich an die Tuermchen zur Schutzleitermonatge per Schraube.

--
Manfred Winterhoff, reply-to invalid, use mawin at gmx dot net
homepage: http://www.geocities.com/mwinterhoff/
 Click to see the full signature
Reply to
MaWin

Am 2006-03-24 schrieb Michael Rübig:

VDE0100 Teil 540 bzw heute die entsprechenden EN Vorschrifeten.

Ein ungeschützer PE aus CU muss einen Mindestquerschnitt von 4mm² haben. Das ist eine Menge Platinenfläche (60 mm breit!). Übergangstellen müssen dementsprechend auch diesen Querschnitt aufweisen. Eine separate (isolierte) PE Leitung muss einen Mindestquerschnitt von 2,5 mm² (CU) aufweisen. Also: PE System separat mit passenden Querschnitten in isolierter Einzelader (H07V-K 1x2,5 gnge) ausführen und gut ist. PE Anschlüsse dürfen keine Montageschrauben, die zur Befestigung eines Bauteils dienen, sein. AMP Ringösen Quetschverbindungen (geeigneter Größe) sind meist geeignete Anschlussmaterialien an M5 Schrauben mit Fächerscheiben. Passende Klemmsysteme für den Anschluss von Anschlussleitungen baut ansonten Wago/ Phönix/ Weidmüller und andere.

--
Mit freundlichen Grüßen 

Jürgen Bors
Reply to
Juergen Bors

Hallo Michael,

In meinem Fachbereich (Med-Elektronik) ist es normalerweise nicht zulaessig, den Schutzleiter an einer Verbindung zu kontaktieren, die gleichzeitig eine mechanische Aufgabe erfuellt. Der Hintergedanke ist wahrscheinlich, dass sie sich durch mechanische Belastung lockern koennte oder dass beim probeweisen Ausbau gar keine Verbindung mehr vorhanden waere.

Zum Beispiel darf der Schutzleiter nicht einfach an einer der Befestigungsschrauben einer Leiterplatte, einer Gehaeuseplatte, eines Transformators oder des EMV Filters mit untergeklemmt werden. Er braucht eine "private" Schraubverbindung, die nur fuer ihn vorgesehen ist.

Ob er in Deiner Anwendung per Leiterbahn heruebergebracht werden darf, kann ich nicht sagen. Ich mache das grundsaetzlich nicht. Wir muessen alle unsere Entwicklungen einer Pruefstelle wie UL oder TUEV vorfuehren und das empfiehlt sich auch in nicht-medizinischen Faellen. Schon aus Gruende der Produkthaftung.

Gruesse, Joerg

formatting link

Reply to
Joerg

Joerg schrieb:

Auch sonst nicht.

Genau.

Richtig.

Prinzipiell schon, erfordert aber relativ breite Bahnen (nicht aber den gleichen Querschnitt wie die Leitung).

ACK, insbesondere Michaels Idee das Gehäuse indirekt zu erden ist übel.

Gruß Dieter

Reply to
Dieter Wiedmann

Am 2006-03-24 schrieb MaWin:

Dem ist so. Wenn ein Montageteil benutzt werden soll, so ist sicherzustellen, dass durch dessen entfernen die PE Funktion nicht beeinträchtig wird. Sprich: Prinzipell spricht nicht viel dagegen, die Platine als PE zu benutzen (außer der Baugröße), wenn sichergestellt ist, dass der Motor auch beim Ausbau der Platine (Überbrückung mit Lüsterklemme) mit einem PE verbunden ist, wenn der Motor eben ohne die Platine in Betrieb geht.

Über die Platine führt man öfters eine PE Leitung, die ihren Grund in der Störminimierung hat (Entstörfilter, Abschirmung eventuell auch Ableitung von Überspannungen, wobei ich da schon sehr skeptisch bin, dass das sinnvoll ist), aber nicht um eine Erdungsfunktion im Sinne von VDE zu erfüllen.

Naja, grundsätzlich gilt das auch heute noch so, nur baut man heute eher schutzisolierte Geräte beziehungsweise benutzt oft Steckernetzteile. Auch haben sich die Montagetechniken für PE etwas vereinfacht.

Grundsätzlich gilt, dass ein PE Anschluss bei einem 230 V Steckergerät Ströme > 1 kA > 0,2 sek ohne Beeinflussung des Übergangswiderstandes locker überstehen muss. Die können nun mal im ungünstigsten Fall fließen, wenn ein Kurzschluss auftritt. Meist begrenzt aber schon die Anschlussleitung des Gerätes den maximalen Strom auf kleinere Werte. Deshalb sind aber so große Querschnitte für einen PE angesetzt.

--
Mit freundlichen Grüßen 

Jürgen Bors
Reply to
Juergen Bors

ElectronDepot website is not affiliated with any of the manufacturers or service providers discussed here. All logos and trade names are the property of their respective owners.