An Trafoberechnungen ander rangehen

Moin,

Ich wollte man wissen ob es prinzipiell Möglich ist, an eine Trafoberechnung/auslegung auch mal ganz anders heranzugehen. Und zwar so:

Man hat ja idR eine vorgegebene Frequenz und man weiß, wieviel Energie man pro "Wellenlänge" übertragen muss.

Beispiel:

Man möchte 100Watt übertragen. Bei z.B. 50Hz Netz macht das pro Wellenlänge

2 Wattsekunden wenn ich mich jetzt nicht vertu'. Oder es sind nur 1 Watt, weil beide Halbwellen etwas übertragen, oder muss man hier schon irgendwie den Faktor sqrt(2) einbringen?

Also muss man doch jetzt nur gucken, dass man "irgendeinen" Eisenkern findet, der 2 Watt/s bzw 2 Joule speichert, lange bevor er in Sättigung geht.

Wie dick das Kupferkabel der Wicklungen sein muss und wie viele Wicklungen man benötigt, kann man dann ja ganz stumpf mit komplexen Widerständen errechnen.

Meine eigentliche Frage ist jetzt: Was für Werte muss man aus Datenblättern heraussuchen, um herauszufinden, "wieviel Joule Magnetischen Flusses" ein Kern aufnimmt, bevor er in Sättigung geht. Oder ist an der Vorgehensweise ein grundsätzlicher Denkfehler drin?

Markus

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maqqusz
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"maqqusz" schrieb im Newsbeitrag news:4602795b$0$15958$ snipped-for-privacy@newsspool4.arcor-online.net...

Das gilt nur bei Sperrwandlern, wie Flyback oder Buck-Boost. Nur dort speichert der Trafo die Energie por Impuls.

Beim 50Hz Trafo geht es nur um Kopplung der Wicklungen, Induktivitaet ist dort nur staerende Streuinduktivitaet.

Zumindest Billings Switchmode Power Supply Handbook enthaelt mehrere Trafoberechnungswege, darunter deinen (fuer Sperrwandler und ganz ausgearbeitet), also wenn's dich interessiert, lies dort nach.

--
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MaWin

MaWin schrub:

Hm, naja... also, wenn Du bei einem Trafo auf der Sekundärseite die Energie nicht abnimmst, kommt sie Dir auf der Primärseite durchaus wieder entgegen - über die Hauptinduktivität... man stelle sich einen Trafo vor, dem die zweite Wicklung einfach mal fehlt (oder die leerläuft, was nahezu aufs Gleiche rauskommt). Das ist dann auch nix anderes als eine einzelne Induktivität mit Eisenkern.

Ansgar

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Ansgar Strickerschmidt

Ansgar Strickerschmidt schrieb:

Richtig, und diese Induktivität spielt bei der Berechnung eines Trafos eine zentrale Rolle.

Gruß Dieter

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Dieter Wiedmann

maqqusz schrieb:

Wie die anderen schon geschrieben haben, gilt Dein Ansatz nur für Sperrwandler, bei denen Energie im Kern gespeichert werden muss.

Beim Trafo wird bei Vollast keine Energie im Kern gespeichert, allerdings bei Leerlauf. Du musst den Trafo so auslegen, dass er bei der vorgegebenen Frequenz und vorgegebenen Spannung ohne Last NICHT in Sättigung geht. Dafür brauchst Du die Induktivität. Mit der berechnest Du den maximalen Strom (im Leerlauf) und schaust in den Kerndaten nach, ob der bei der gegebenen Windungszahl und dem maximalstrom schon sättigt.

Michael

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Michael Rübig

Michael Rübig schrieb:

Nö, beim idealen Trafo machts keinen Unterschied, beim realen wird

*etwas* weniger Energie gespeichert. Man Magnetisierungsstrom.

Gruß Dieter

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Dieter Wiedmann

Hallo Dieter, Dieter Wiedmann schrieb:

Deine Antwort ist mir nicht ganz klar. Was genau an meiner Aussage war falsch? Stimmt zumindest die Aussage, dass der Kern im Leerlauf die meiste Energie speichern muss, da die primäre Induktivität dann am größten ist?

Sobald man den Trafo belastet scheint die Induktivität auf der Primärseite weniger zu werden, deshalb fließt nun mehr Strom. Schließt man den Trafo sekundär kurz, bleiben die Streuinduktivität und der ohmsche Widerstand, welche den Strom begrenzen. Energie wird nun keine mehr im Kern gespeichert, weil ohne Induktivität kein Energiespeicher.

Falls meine Aussagen falsch sind, dann erkläre mal bitte etwas ausführlicher.

Michael

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Michael Rübig

Michael Rübig schrieb:

Bei einem idealen Trafo machts keinen Unterschied. Du machst dir das Verständnis des Trafos unnötig schwer mit deiner Modellvorstellung, lass doch einfach die Primärindukivität wie sie ist und betrachte die Sekundärlast als auf die Primärseite transformiert, sie liegt dann einfach parallel zur Induktivität.

Der ohmsche Widerstand der Wicklungen spielt eine *viel* größere Rolle als die Streuinduktivität (*), überleg mal wie man ihn in o.g. Modell einfließen lässt.

Ich hoffe das war ausführlich genung für den fallenden Groschen.

Gruß Dieter

(*) außer man legts extra darauf an, Streufeldtrafo halt.

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Dieter Wiedmann

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