Altes Netzteil an Router

Also schrieb Tanja Kalies:

Wärme ist immer an Leistung gekoppelt. Wo eine Spannung in Verbindung mit Stromfluss vorhanden ist, entsteht immer auch eine Portion Verlustleistung und damit Wärme.

Ein Netzteil ist in der Lage, eine bestimmte maximale Leistung zu liefern. Je nachdem, welche Komponente wie ausgelegt ist (Netztrafo, Linear- oder Schaltregler), wird sich beim Erreichen der maximalen Leistung ein entsprechendes Verhalten einstellen. Geht einfach ein Netztrafo in die Knie, sinkt die Spannung ab. Ironischerweise kann ein nahcfolgender Schaltwandler das ausgleichen; der sorgt also im Prinzip dafür, dass die nachfolgende Schaltung ihre gewünschte Leistung bekommt (Spannung wird per Regelung konstant gehalten und soviel Strom geliefert, wie gebraucht wird.). Dadurch ist der Schaltwandler aus Sicht des Trafos eine nichtlineare Last. Anders gesagt: Der Schaltwandler holt sich seine Energie, so gut er kann - sinkt die Eingangsspannung, steigt dafür der durchschnittliche Strom, weil der Schaltwandler bei der niedrigeren Spannung einfach längere Zeiten "einschaltet", um sich seinen Nachschub zu holen. Erreicht er 100% Einschaltdauer, ist die Lastgrenze spätestens erreicht.

Linearregler dagegen liefern gleichbleibende, glatte Spannung bis zu ihrem maximal zulässigen Strom und schalten dann (bei Kurzschluss oder Überlast) hart ab - vorausgesetzt der speisende Trafo geht nicht schon vorher in die Knie und liefert am Eingang schon weniger Spannung an, siehe oben.

Ansgar

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*** Musik! ***
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Ansgar Strickerschmidt
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Je nach Netzteil kommt normalerweise der Maximalstrom, den das Ding liefern kann, und die Spannung geht 'runter - aber so pauschal kann man das nicht sagen.

-ras

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Ralph A. Schmid

http://www.dk5ras.de/ http://www.db0fue.de/
http://www.bclog.de/
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Ralph A. Schmid, dk5ras

"Tanja Kalies" schrieb...

Entweder ist das Handy-Netzteil ein Schaltnetzteil (weil es kühl bleibt), was den höhren Strom zufällig aushalten kann, oder es ist ein herkömmliches Netzteil mit Trafo und Spannungsregler, wo durch die Überlast die Spannung nun so weit in die Knie geht, das der Längsregler komplett niedohmig wird und dadurch nur geringste Verlustleistung erzeugt. Auch dann bleibt das Netzteil kühl. Egal welche Variante nun zutrifft, es kann noch Jahre so funktionieren oder nächste Woche kaputt gehen. Eventuell mit zusätzlichem Schaden am Router. Die paar Euro wäre mir das Risiko nicht Wert und ich würde bei der nächsten anstehend Bestellung bei einem Elektronikhändler ein NT besorgen, was dann im "grünen Bereich" läuft.

W.

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Wolfgang P u f f e

Kommt drauf an. "Netzteil" ist ein weites Feld. Bei manchen ist einfach die entnehmbare Leistung limitiert, da geht die Spannung mit wachsender Stromentnahme runter (und meist auch bei sinkender Stromentnahme hoch).

Stabilisierte Netzteile haben meist eine harte Strombegrenzung, fahren in der Praxis aber meist eher an die Übertemperatur-Schutzschaltung, die bei Überlastung ebenfalls den entnehmbaren Strom begrenzt.

Kommt drauf an. Normale (billige) Regler-IC brauchen schon 1.5V und mehr zwischen Eingang und Ausgang, um zu funktionieren. Sogenannte Low-Drop-Typen kommen bis 0.5V runter. Je nachdem, was genau da verbaut wurde, wird dein Router also bis ca. 3.8V noch funktionieren. Oder er wird vielleicht sporadisch abstürzen.

Die Wärmeentwicklung *wo*? Prinzipiell gilt U*I, aber U ist an verschiedenen Teilen ja auch verschieden. Betrachtest du den Router als Ganzes, ist U=5V. Betrachtest du den Regler für 3.3V, dann ist U=5V-3.3V=1.7V. Im Netzteil kann die Sache sehr verschieden aussehen, je nach Aufbau. Für Netzteile gibt man meist einen Wirkunggrad an: \eta = P_out/P_in. Die Differenz zwischen Ein- und Ausgangsleistung wird dann im Netzteil verheizt.

Beispiel: dein Router braucht 5V und 480mA. Macht 2.4W. Das Netzteil hat 60% Wirkungsgrad. Dann braucht es 4W aus dem Stromnetz (60% von 4W sind 2.4W). Die Differenz von 1.6W wird im Netzteil verheizt.

Du kennst den Wirkungsgrad deines Netzteils nicht? Böse ist die Welt. Aber 60% sind ein guter Daumenwert für so kleine Teile.

XL

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Axel Schwenke

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