ADC/DAC von TI

Hallo, mir bzw. meinem Kollegen ist soeben aufgefallen, dass die Homepage von TI fast keine eigenen ADC-DAC (außer die von BurrBrown) mehr enthält. Unglücklicherweise ist unser TLV990 darunter. Hat jemand Informationen über Verkauf oder Auflösung der Abteilung? Offiziell hab ich noch nichts finden können.

Jan

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Jan Pietrusky
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"Jan Pietrusky" schrieb im Newsbeitrag news:g4g13s$im1$ snipped-for-privacy@online.de...

Im Zuge des share holder values interessiert das board nur noch, wie viele neue Chips die Entwickler pro Jahr auf dem Markt werfen koennen, eine Steigerung gum 10% wird als Ziel des naechsten Jahres ausgegeben.

Da bleiben Chips nach ein paar Jahren schon mal auf der Strecke. Dich hat es besonders getroffen, weil es ein CCD-Wandler ist, und CCDs, verbunden mit Optoelektronik, hat TI schon vor Jahren als angeblich unlukrative Sparte zur Verbesserung des share holder values der Restfirma ausgeliedert, heisst jetzt

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aber die meinen nicht zustaendig fuer TLV990 zu sein, und TI ist nicht zustaendig fuer CCD-Wandler. Das schliesst sich der Kreis um den Kunden, der irritiert in der Mitte steht, fuer den sich aber kein Schwein interessiert.

Noch Aktien von TI? Verkaufen!

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MaWin

Digikey hat sie noch:

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?name=296-10740-ND

Allerdings kommt das Datenblatt vom Digikey Server selbst und da wuerden auch bei mir die Augenbrauen hochgehen. Waere Zeit fuer einen sofortigen Anruf bei TI und dann notfalls den Digikey Restbestand abraeumen.

Hint: Bei solchen Chips ist oft Analog Devices die bessere Adresse, nehme ich fast immer. Der Burr Brown Bereich steht bei mir auf der Sperrliste, da gab es zuviele langfristige Lieferprobleme.

--
Gruesse, Joerg

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Joerg

Wir brauchen 16000. Digikey hatte 245.

Traurig, aber danke für die Antworten

Jan

Joerg wrote:

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Jan Pietrusky

[TLV990]

Arrow hat auch nur noch wenige hundert. Sieht nicht gut aus. Koennte sein, dass ein eiliges Redesign ansteht. Auf jeden Fall wuerde ich alle Haendler abklappern und Vorraete horten. Jeder Tag, den man den Line Stop hinauszoegern kann, gibt Euch Luft fuer das Redesign.

Mouser hat noch einen ganzen Schwung davon. Diese 3500 Stueck koennen in

10 Tagen verschifft werden:
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Hier noch einige Batzen:

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Muesstest Du nur jeweils sehen, ob Gehaeuse und andere Daten stimmen.

16000 kannst Du bei denen nicht zusammenkratzen, aber wenigstens einen guten Teil davon.
--
Gruesse, Joerg

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Joerg

Ja, pflichte bei, der Burr Brown Bereich ist problematisch, da haben sie leider _massiv_ abgekündigt :-(

Ich kann dto. Analog Devices und Linear Technology empfehlen.

Gruß Oliver

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Oliver Bartels + Erding, Germany + obartels@bartels.de
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Oliver Bartels

Nicht nur das. Manches wird einfach ohne Worte und aus dem blauen heraus, wie wir sagen, "unobtanium". Und der "Support" bei TI, na ja, den kann man inzwischen vergessen. Die Firma ist bei mir nicht mehr auf der Vorzugsliste.

So isses.

Falls da jetzt was aus heiterem Himmel kommt, hatte in der DSP NG einen shameless plug fuer Euch gemacht, da braucht offenbar eine Firma etwas in FPGA oder DSP gegossene Signalverarbeitung und haben die Expertise dazu nicht im Hause.

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Gruesse, Joerg

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Joerg

Oliver Bartels schrieb:

Bei Linear Technology bin ich jetzt etwas vorsichtiger. Vor ein paar Wochen (3) hat ein Oberguru von Linear Technology der Markt und Technik ein Interview gegeben. Wenn man das liest, dann überlegt man mehr als

2mal, ob man Bausteine von denen einsetzt, wenn man nicht gerate ex und hopp Geräte entwickelt.

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Gruß Rolf

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Rolf Mennekes

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Danke fuer den Link, sehr interessant. Vor allem klingt er offen und ehrlich.

Zitat "Zum Glück haben wir Alternativen, und wenn die Margen nicht mehr stimmen, verlassen wir den Markt sofort."

Das ist einer der Gruende, warum ich jeden Spezial-Chip mehrmals umdrehe und ueberlege, ob es nicht doch irgendwie ohne geht. Ganz besonders bei Single Source.

Zitat "Speziell in Zeiten des Mangels an erfahrenen Analog-Ingenieuren sind viele Kunden nicht in der Lage, diese Lösungen selbst zu produzieren ? und wenn ja, können Sie mit diskreten Elementen keine solch kompakte Lösung schaffen."

Wenn der wuesste. Vielleicht sollte ich ihm mal ein Bild eine Produktes von vor knapp zwei Jahren schicken. Ueber 50 Teile auf der Flaeche einer Briefmarke, alles SC75 und so. Und billisch ...

Zitat "Nur in sehr wenigen Fällen hat eine diskrete anwendungsspezifische Lösung Vorteile, ..."

ROFL!

Zitat "... und wenn Sie die nutzen wollen, brauchen Sie erfahrende Designer. Diese sind bei den meisten unserer Kunden Mangelware."

Die kann man mieten. Genauso wie Autos, LKW, Presslufthaemmer usw. Irgendwie scheinen jedoch Halbleiterfirmen nicht besonders bereit zu sein, externe Ingenieure zu nutzen. LTC hatte bislang hier noch nie angefragt. Ein Konkurrent allerdings schon, und nun koennen die ihren Kunden sagen, dass sie da jemand wuessten ...

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Gruesse, Joerg

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Joerg

Die bisherige Historie zeigt, dass man sich im Wesentlichen auf Linear Technology verlassen kann, mit Ausnahme eines Bausteins (ein VCO Treiber), bei dem wohl irgendetwas gründlich schiefgelaufen sein muss, sind mir keine Abkündigungen bekannt.

Ich lese das so, dass man für einen Markt, in dem nichts mehr verdient ist, nichts mehr neu entwickelt. Da die Entwicklungskosten bei IC's der Kostentreiber sind, ist das auch verständlich. Das machen am Ende alle Firmen nicht anders, von Verlusten kann auf Dauer keiner leben.

Gruß Oliver

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Oliver Bartels

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Hauptsache, diese Strategie erweitert sich nicht in Richtung Chip Produktion, wo bei fallenden Margen dann abgekuendigt wird. Ist mir bei LTC allerdings auch noch nicht passiert, doch der neue CEO ist ja erst drei Jahre am Ruder.

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Gruesse, Joerg

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Joerg

Standard-Digital-Bauteile und DSP's kann man von TI bedenkenlos nehmen, bei Spezialitäten wäre ich auch vorsichtig, der Laden ist inzwischen zu groß und hat zuviele Shareholder-Value Manager.

Beim Support sehe ich ganz klar das Thema, dass die Produkte inzwischen zu komplex für Otto Normalsupporter werden.

Es gibt Bauteile, es gibt Tools, die Designer versuchen, alle erdenklichen Gimicks, für die sie einen Markt sehen, in ein IC zu packen, solange das Gimick digital ist, hingegen schaut es anwendungsbezogen ganz mau aus.

Häufig wissen die IC-Hersteller selber nicht, wie man genau ihre Produkte anwenden soll ;-)

Gerade bei DSP und FPGA haben wir inzwischen nette Software-Bibliotheken, die der Hersteller gerne hätte, das fängt mit so Dingen wie verschlüsseltem Flash Update per USB in allen Geräte-Lebenslagen an und hört mit speziellen Signalverarbeitungsfunktionen nicht auf.

Wir haben z.B. gerade ein neues Patent für eine spezielle Art von Filter nicht nur für unser neues Multicarrier-Modulationsverfahren angemeldet, da haben die Großen alle gnadenlos gepennt.

( Inzwischen kann ich etwas mehr sagen, wir haben erste Ergebnisse, das Verfahren ist echt neu und geht jetzt den internationalen Weg. Es geht um einen Ersatz der bescheidenen OFDM Filterung durch echte Kanalfilter, das bringt mehr Störfestigkeit, welche jeder übersprech- geplagte DSL Benutzer als sinnvoll empfindet. Es würde aber mangels Orthogonalität Bandbreite kosten, genau das läßt sich aber weitgehend vermeiden, wenn man eine Lücke nutzt, die bisher nicht genutzt wurde ;-)

Es fehlt einfach inzwischen speziell in der Kommunikations- technik vorne, hinten, oben und unten an Know How, inzwischen haben auch die Managers festgestellt, dass es sehr wohl Implikationen für das Outsourcing von Ingenieurdienstleistungen nach China hat, dass dorthin noch kein Nobelpreis vergeben wurde. Ohne Freiheit für die Gedanken gibt es halt auch keine Freiheit für innovative Gedanken.

Ok, Danke!

( Puh, 4Q usw., wir sind ganz schön ausgebucht ... )

Gruß Oliver

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Oliver Bartels + Erding, Germany + obartels@bartels.de
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Oliver Bartels

Wenn Du da 100% sicher sein willst, dann hilft Dir unabhängig von LTC bei jedem IC Hersteller nur, dass Du bestimmte IC Technologien selber im Griff hast. Heutzutage gibt es keinen börsennotierten Hersteller mehr, der nicht Shareholder- Value gefährdet wäre. Und natürlich geht es um Interessen- konflikte, ein Hersteller möchte Dir gerne die neuesten Produkte verkaufen, die er am wirtschaftlichsten produzieren kann und die seine neue Fab auslasten, Du möchtest gerne Dein Design nicht ändern und lieber beim alten Produkt bleiben. Da wird mit "Mature"-Unsicherheit dann gerne Deinem Meinungsumschwung etwas nachgeholfen.

Ich pflege neu anklopfenden Halbleiter-VB's immer so ein komplexes Mixed Signal IC Layout auf dem Bildschirm zu zeigen, mit Zoom bis auf die Diffusionsebene (da bekommen dann die Leute große Augen ;-) , alles selbstredend im eigenen EDA System (*) mit eigenem Autorouter und DRC, gerade eben geladen über das eigene Internet-Routing ;-)

Die Botschaft lautet: "Wir können natürlich nicht alles selber machen, dazu sind wir zu wenige, wir brauchen zuverlässige Komponentenlieferanten, aber wir können im Prinzip doch jedes einzelne Teil bauen, wenn wir nur wollen. Wir wollen das aber nicht, das ist nicht unser Geschäft, aber bitte zwingt uns nicht dazu" ;-)

Gruß Oliver

P.s.: (*) Haben wir jetzt 20 Jahre und _wir_ haben keine Sorge, dass es abgekündigt wird. Diese Stabilität und die Möglichkeit, neue Technologien selber einzuführen, ist sehr viel wert.

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Oliver Bartels

Ich werde das Gefuehl nicht los, dass sie einige "teure" Supportleute gar nicht mehr haben. Nur noch Telefonisten, die dann weiterleiten. Sagen sie, und dann kommt nichts mehr. Ich warte seit Monaten auf Antwort einiger einfacher Fragen zu einem Schaltregler, weil das Datenblatt, ahem, lueckenhaft ist. Ein toller Chip, habe ihn aber wieder herausentwickelt. Nun ist's zu spaet.

Maxim ist in dem Metier sehr umtriebig. Wir nennen das "Panacea Chips". Kommt bei mir aber nicht in die Tuete, aus schon erwaehnten Gruenden.

Ok, aber dann sollen sie auch ehrlich sein. Waehrt am laengsten. So wie ein Analog Devices App Ingenieur, der sich nach fast einer Stunde geschlagen gab "To be honest I don't have the foggiest idea why this happens". Ehrlichkeit bildet Vertrauen.

Koennt Ihr auch etwas erfinden, damit diese "Strumpfgesichter" beim digitalen Fernsehen wieder weniger nach Fettoepfchen aussehen?

:-)

So ist es. Frueher hatten sie noch vieles erfunden. Wie Fensterglas, als wir Teutonen und Bavarier noch am zugigen Windauge (Window ...) sassen und uns die blauen Haende an der Feuerstelle rieben.

Beim Taiwan-Design Scope hier muss ich allerdings den Hut ziehen. Wie die das fuer $1600 Endkundenpreis hinbekommen haben, ist mir ein Raetsel. Da ist edle Analog Devices Technologie drin und in Sachen Rauschen spielt es manch teurem Tek in der Telefonzelle Knoten in die Beine.

Das hatte ich denen schonmal vorsichtig angedeutet.

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Gruesse, Joerg

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Joerg

Meinen Kunden, die so etwas nicht selbst koennen, rate ich immer zu der Hard Business Methode. Entweder der Alleinhersteller raeumt denen fuer den Fall der Abkuendigung die Rechte an den Masken zu akzeptablen Konditionen ein, notfalls bei einem Rechtsanwalt in "Escrow" hinterlegt, oder ich mache ratz-fatz ein Design-Out und der Umsatz ist von vornherein futsch.

Das ist der echte Shareholder Value. Ausser dass Ihr eben eine GmbH seid und wohl keine normalen Aktien ausgebt. Hier muss das so ziemlich jede Firma, ausser Sole Proprietors. Ist lustig, alle drei Monate haelt ein Bekannter mit seiner Frau zu zweit ein Board Meeting ab. Muss er, ist Pflicht und es muss protokolliert werden.

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Gruesse, Joerg

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Joerg

Der Vollständigkeithalbe möchte ich nachtragen, das TI den Baustein wieder auf der Website hat. Es kam wohl zu einem Fehler bei der Änderung zum Status nach NRND (Not recommended for new Design). Das ist so zwar auch nicht schön, gibt aber mehr Planungssicherheit. Evtl. gibt es aber ein Nachfolgermodell.

Grüße, Jan

Jan Pietrusky wrote:

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Jan Pietrusky

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