100% entlöten

Woraus ist denn der Ohrring? Ggfs. kann man das Zinn elektrochemisch entfernen. Es gibt auch Ätzrezepturen für Zinn. Leider wollten mir die Chemiker der Uni die notwendigen Ingredienzien nicht aushändigen.

MfG Michael

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Michael Schlegel
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Hallo Kollegen,

meine Mutter wollte einen Ohrring gelötet haben. Dummerweise ist mir ein Tropfen Zinn in das Gelenk des Verschlusses geraten, der sich jetzt nicht mehr bewegen läßt. Auch die Entlötpumpe hilft nicht.

Kann mir jemand einen Trick sagen, wie ich das Gelenk wieder 100% zinnfrei bekomme? - Habe schon mal Sprühöl probiert, das hülft nix.

Mit Dank und herzlichen Grüßen

Wolf

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Wolf

Am 06.12.2011 17:46, schrieb Wolf:

Wenn sich das Zinn "sauber" mit dem Metall verbunden hat, so wie beim Rest eigentlich auch beabsichtigt, war's das. Da hilft m.E. nur noch Gelenk auseinanderbekommen, etwas an die neuen Gegebeneiten anpassen und/oder das Zinn wegpolieren versuchen und Gelenk wiederherstellen...

Sprühöl gegen eine metallische Verbindung? Glaub ich gerne, daß des nix hülft!

Gruß und gutes Gelingen, wie auch immer, Muttern wird nicht begeistert sein.

Rolf

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RR

Wieder veflüssigen, entfernen was geht, und dann beim Abkühlen das Gelenk bewegen, bis der Rest fest ist.

-ras

--

Ralph A. Schmid

http://www.dk5ras.de/ http://www.db0fue.de/
http://www.bclog.de/
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Ralph A. Schmid, dk5ras

Würde ich auch so probieren. Ansonsten erinnere ich mich an das Stöhnen eines Goldschmieds, der mit Zinn gelötete Sachen bekam. Zinn scheint nicht das geeignete Mittel zu sein.

--
Viele Grüße Werner
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Werner Holtfreter

n das

Wenn dann das Gelenk immer noch zu fest ist, kann man dann nicht versuche= n, den Rest des Zinns mit Kolophonium in einen m=C3=B6glichst d=C3=BCnnen ho= mogenen Film zu bekommen, statt dass es sich vor allem in den Spalt des Gelenks zieht?

Gru=C3=9F, Michael Karcher

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Michael Karcher

Und größere Zinnbrocken nicht mit der Pumpe, sondern durch pusten oder abschlagen entfernen, also das Teil im heißen Zustand auf z.B. auf die Tischkante schlagen. Aber das Zinn, was in das Material des Ohrrings eindiffundiert ist, wird man nicht mehr entfernen können.

Gruß

Stefan DF9BI

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Stefan

Hallo Kollegen,

Dank für alle Hinweise. Die Kombi aus "beim Abkühlen bewegen" und "Kolophonium" hat es gebracht.

Habe das Trumm über eine Gasflamme gehalten, dann in Kolophonium (meine dunkle Musiker-Vergangenheit war also doch zu was gut?) getunkt - weiter erhitzt - dann ganz langsam hin und her bewegt - und dann ganz langsam von der Flamme entfernt.

Sogar das Anlöten eines Drahtes hinterher hat funktioniert, ohne daß das Gelenk die Beweglichkeit wieder verloren hätte.

Achja - was wär' ich ohne diese Gruppe - umzingelt von unlösbaren Welträtseln?

Grüße

Wolf

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Wolf

Kolophonium verflüssigt weder am Lot noch am Grundmaterial irgendwas. Seine Aufgabe ist lediglich, eine etwaige Oxidschicht chemisch zu reduzieren, um nicht gegen Keramikschichten ankämpfen zu müssen.

Eine ideale Lötstelle enthält nach dem Löten überhaupt kein normales Zinn mehr, sondern nur noch Legierungen mit dem Grundmaterial und dem zu Fügenden. Diese Legierung hat auch ganz andere Eigenschaften als das Lot oder das Basis- oder Fügematerial.

Praktisch ist es meist so, dass zwischen den beiden zu fügenden Materialien noch etwas reines Lot übrig bleibt. Die Chance ist relativ groß, dass du den Fall hast und du kriegst dein Gelenk wieder beweglich hin. WENN es dir gelingt, das Lot wieder raus zu bekommen. Pumpe hast du ja schon versucht. Lötlitze wär' vielleicht noch einen Versuch wert.

Je länger du die Lötstellen heiß machst, desto mehr wird sich der Legierungsbereich allerdings ausdehnen und desto mehr schwinden deine Chancen. Ich drück' die Daumen.

--
Servus
Christoph Müller
http://www.astrail.de
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Christoph Müller

Am 07.12.2011 10:44, schrieb Wolf:

Gratuliere!

--
Servus
Christoph Müller
http://www.astrail.de
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Christoph Müller

Am 07.12.2011 10:51, schrieb Christoph Müller:

sprechen wir jetzt vom Hart- oder vom Weichlöten?

Eric.

--
Who the hell ist general failure and why is he reading my harddisk?
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E.-R. Bruecklmeier

Du hast schon mal Hartlöten mit Zinn versucht? Wozu?

Schönen Gruß Martin

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Martin Τrautmann

Wenn wir also vom Weichlöten sprechen, dann ist aber die folgende Aussage so nicht richtig:

"Eine ideale Lötstelle enthält nach dem Löten überhaupt kein normales Zinn mehr,..."

Es bildet sich nur eine relativ dünne intermetallische Phase aus, der Rest bleibt praktisch unverändert.

Grüße

Eric.

--
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E.-R. Bruecklmeier

Am 07.12.2011 11:00, schrieb E.-R. Bruecklmeier:

Da Zinn (Smp.: 232°C) erwähnt wurde natürlich von Weichlöten, aber beim Hartlöten ist das nicht anders. Allerdings ist eine ideale Lötstelle ähnlich real wie eine ideale Stromquelle.

Gruß Dieter

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Dieter Wiedmann

Am 07.12.2011 11:11, schrieb E.-R. Bruecklmeier:

Bei einer idealen Lötstelle gibts keinen Rest.

Gruß Dieter

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Dieter Wiedmann

Am 07.12.2011 11:16, schrieb Dieter Wiedmann:

Die aber nur nach unendlicher Lötzeit erreicht wird und insofern keine praktische Relevanz hat.

Aber ja, in der Theorie habt ihr Recht...

Eric.

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E.-R. Bruecklmeier

Am Wed, 07 Dec 2011 11:21:26 +0100 schrieb E.-R. Bruecklmeier:

Wobei man im Zweifel ja lieber etwas mehr Zinn nehmen wird.

Ich würde folgendes versuchen: den Ring des OP wieder erwärmen bis das Zinn flüssig wird und dann hart aufschlagen so dass alles was zu viel ist die ungewollte Lötstelle verlässt.

Lutz

--
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Lutz Schulze

Am 07.12.2011 11:00, schrieb E.-R. Bruecklmeier:

Zinn -> weichlöten.

Ob hart oder weich, ist jedoch egal. Das flüssige Metall löst in beiden Fällen den Untergrund teilweise und legiert damit. Das ist das Wesen des Lötens.

--
Servus
Christoph Müller
http://www.astrail.de
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Christoph Müller

Am 07.12.2011 11:11, schrieb E.-R. Bruecklmeier:

Du sprichst den Unterschied zwischen ideal und real an.

--
Servus
Christoph Müller
http://www.astrail.de
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Christoph Müller

Am 07.12.2011 11:14, schrieb Dieter Wiedmann:

Welch wahres Wort!

--
Servus
Christoph Müller
http://www.astrail.de
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Christoph Müller

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