wire-wrap oder Fädeltechnik?

"Frank Buss" schrieb im Newsbeitrag news:msgovhbfgvut$. snipped-for-privacy@40tude.net...

Na ja, das faellt unter Werbung sauber abgeschriiben.

Auch dass es nicht automatisierbar sei, wird IBM abstreiten, die ihre Backplanes natuerlich automatisch gefertigt haben, schliesslich waere sonst die Fehlerhaeufigkeit eklatant gewesen.

Abbrennen des Lacks des Kupferlackdrahtes erst nach umwickeln gleich beim Einloeten geht nur, wenn auf der Platine keine Kupferinseln sind, die loesen sich sonst bei dersleben Temperatur ab.

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MaWin
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Ok, ich bekenne mich in diesem Fall der Wikipedia-Ignoranz schuldig.

Mir war in der Tat nicht klar, dass beim Wickeln gar nicht gelötet, sondern mit Druck geschweißt wird. Das wäre dann automatisch bleifrei ;-)

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Kai-Martin Knaak
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Kai-Martin Knaak

Ich wag's ja eigentlich nicht zu sagen, aber als Schueler erschienen mir die Preise der Kaemme als Wucher. Zahnstocher waren dagegen billig. Also eine Dose davon besorgt, Spitzen abgepitscht und selbige mit etwas UHU Endfest in eine Reihe von Veroboard-Loechern gesteckt. Tada, hatte ich einen Kamm!

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Joerg

"Joerg" schrieb im Newsbeitrag news:13Qyk.154$ snipped-for-privacy@flpi144.ffdc.sbc.com...

Die Kaemme sind in jeder Hinsicht eine Katastrophe:

Preislich, Fertigungstechnisch, weil man keinen Draht der 10 mehr verfolgen kann, die in derselben Farbe links um den Block rumlaufen, Elektrisch, weil Draehte lange parallel laufen und damit kapazitiv koppeln wie Sau, Zuverlaessig, weil ein Kratzer das Risiko birgt, dass mehrere Leitungen untereinander Kurzschluss bilden, sie liegen ja schon nebeneinander, Unreparabel, weil man aus dem Verhau keinen Draht herausziehen kann.

Hingegen Kreuz und quer Direktverdrahtung: Billig, wenig Kopplung, nachverfolgbar (dran zupfen, man sieht welcher Draht es ist), kaum Beruehrungsstellen also kaum Kurzschlussgefahr drastisch reduziert, reparabel, sieht hinterher nicht anders aus als vorher.

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MaWin

Christoph Matuschek schrieb: ...

Natürlich: Keine parallelen Leiterbahnen, jede Verbindung so kurz, wie möglich. Man hat schließlich einen eigenen Layer für jedes Signal.

Mit Kämmen sieht es halt hübscher aus.

Falk

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Falk Willberg

Theoretisch entstehen beim Aufwickeln unter Norm-Zug pro Umdrehung vier gasdichte Verbindungen. Theoretisch ...

Ich habe eher gegenteiliges gesehen. Das schlimmste waren Backplanes mit ueber tausend Pfosten. Irgendwo macht es leise "plink" und dann hiess es "Wo kam das her?". Ueberall wurde gezupft, aber man fand nichts. Danach konnte man nur noch hoffen, dass es wenigstens die Messe uebersteht.

Und dann war da noch die huebsche Sache, wenn die letzten 2-3 Aufsetzer am Pfosten keine gute Verbindung machten. DC-maessig war alles ok, aber nun hatte man eine kleine Induktivitaet, deren Eigenschaften unbekannt waren und die sich beim Klopfen aufs Chassis veraenderte. Kann mich noch gut an die Worte eines High-Speed Digital-Entwicklers erinnern: "Ich krieg' hier bald die Krise!"

Hier nannte man es meist Pencil Wiring. Warum weiss ich auch nicht, ich habe dabei normalerweise keinen Stift benutzt.

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Joerg

So habe ich das auch meist gemacht. Meine Zahnstocherkaemme waren kurz und nur da, wo z.B. unbedingt Befestigungsloecher freibleiben mussten. Oder auch mal, wenn ein 8-16 Bit Bus von A nach B musste. Da brauchte man nichts wieder rausziehen. Es sei denn, man hatte vor dem Loeten eine halbe Buddel Bommerlunder weggepitscht ...

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Joerg

Michael Schwingen schrieb:

Überhaupt nicht! Das Teil ist sein Geld nicht wert. Liegt bei mir irgendwo auch noch rum. Heute nehme ich den Draht mit einer Pinzette, das geht auch sauber und man verbrennt sich nicht immer die Finger ;-) 73 de Tom
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Thomas 'Tom' Malkus
*Christoph Matuschek* wrote on Sat, 08-09-13 10:04:

Ich nähme zu akzeptablem Preis einen ab.

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Axel Berger

Doch, das geht - selbst mit den billigen Pertinax-Lochrasterplatinen. Man erhitzt erst mit ganz wenig Zinn Pin/Draht, bis der Lack weg ist, und gibt dann genug Zinn zu, daß das auf das Pad fließt, ich habe das ohne Anleitung von Anfang an so gemacht. Mit einem heißen Lötkolben geht das schnell, flüssig und ohne die Pads zu ruinieren.

cu Michael

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Michael Schwingen

Da hat unsereins doch schon gut Hornhaut drauf :-)

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Joerg

Ich gebe zu, dass ich da im Laufe der letzten Jahre mit überwiegender Softwareentwicklung etwas verweichlicht bin.

73 de Tom
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Thomas 'Tom' Malkus

Kai-Martin Knaak schrieb:

Janz einfach:

Fädelstift heißt Verbindung mit isolierendem Draht fädeln und anschließend an den benötigten Stellen die Isolation mit Lötkolben/Lözinn durchschmelzen.

Wrappen ist sozusagen die Inverse zur LSA-technik, beim Wickeln um scharfkantige Stifte wird die Isolation durchtrennt und die Verbindung beim drumwickeln hergestellt.

Butzo

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Klaus Butzmann

Fast rischtisch, evver nidde su janz:

Die Isolation wird von der Wrap Pistole auf einer einstellbaren Laenge abgetrennt. Dann wird der blanke Draht um den Pfosten gezogen und durch entsprechende (ebenfalls dosierte) Zugkraft entsteht an den scharfkantigen Pfostenecken eine gasdichte Verbindung zwischen Draht und Pfosten. Jedenfalls meistens ...

Damit das klappt, muss man speziellen Wire-Wrap Draht nehmen, der eine definierte Steifigkeit, Zugfestigkeit und chemische Beschaffenheit hat.

Das mit dem Durchtrennen der Isolation findet man bei Isolation Displacement Connectors (IDC). Koennte in Deutsch Schneid-Klemmtechnik heissen, findet man oft bei Ethernet Dosen.

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Gruesse, Joerg

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Joerg

Joerg schrieb:

Ah - Danke, nie selbst gemacht.

Schneid-Klemm ist korrekt, in postalischen Abgründen auch als LSA+ bekannt - mit dem tollen Krone Originalwerkzeug zu DM 80,-

Und jetzt festhalten: LSA? --> [L]öt-, [S]chraub- und [A]bisolierfreie Anschlußtechnik

Butzo

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Klaus Butzmann

Kann man auch kaum sehen, denn das geschieht innerhalb der Cooper Pistole.

Ich mache das mit so einem $1-Plastikstoessel. Die 66er Bloecke allerdings mit Profieinsatz. Der hatte knapp $20 gekostet, aber den Halter fuer >$40 habe ich mir verkniffen.

Der Oberfeldwebel wuerde schreiben:

Technik, Anschluss, abisolierfrei.

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Gruesse, Joerg

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Joerg

ACK

NACK, Nö, nicht ganz, die unteren 2(?) Windungen sind noch mit Isolation, danach dann 8-10(?) Windungen blanker Draht, der so stramm um die Ecken gezogen wird, dass dort eine gasdichte Verbindung entsteht.

Entweder mit vorher abisolierten Drähten in diversen Längen in Röhrchen angeliefert (so fings an), später dann von der Rolle mit automatisch absisolierenden (schweineteuren) Einsätzen für Wrappistolen. Ich hab gerne mit den akkubetriebenen gearbeitet, die mit Kabel waren zwar kleiner, aber das Kabel störte mich. Fabrikat war IIRC Copper Tools.

Und die Drähte hatten eine Tefzel(?) Isolation. Hab immer noch wenige Meter, prima zum flicken von Layoutfehlern...

WW-Technik wurde gerne für backplanes in Computern verwendet. Da gabs ürsprünglich keine Leiterplatten. Alles wurde mehr oder wenig kundenspezifisch verdrahtet. Ich hab auch Ultraschall-Prüfanlagen so verdrahtet. Es gab aber auch 19" 1HE Einschübe, in denen die kundenspezifische Rangierung und Anpassung auf riesigen Leiterplatten mit Wrap-Pfosten auf der Unterseite geschnitzt wurde.

BTW wrapen ist viel älter als LSA. Und schon wieder hab ich mich als alter Sack geoutet :-)

Die Fädeltechnik wurde AFAIR erstmals für die Minuteman Rakete entwickelt. In herkömmlicher Technik (Lötstützpunkte) oder mit WW wäre die wohl nur ohne Nutzlast hochgekommen.

Saludos Wolfgang

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Meine 7 Sinne:
Unsinn, Schwachsinn, Blödsinn, Wahnsinn, Stumpfsinn, Irrsinn, Lötzinn.
Wolfgang Allinger   Paraguay             reply Adresse gesetzt !
ca. 15h00..21h00 MEZ  SKYPE:wolfgang.allinger
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Wolfgang Allinger

Joerg schrieb:

Mein Lieblingspruch aus einer TDV: Hammer, Hand, 1.0 kg, Gewicht 0.5 kg

Butzo

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Klaus Butzmann

Joerg schrieb:

Der muss auch die Schilder in einem Supermarkt hier formuliert haben. Da gibt es u.a. "Melone, Wasser, rot".

Christian

--
Christian Zietz  -  CHZ-Soft  -  czietz (at) gmx.net
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Christian Zietz

Wolfgang Allinger schrieb:

Man lernt nie aus...

Jep.

Toll, und zum Schluß die Stecker mit Schmelzkleber fixiert und die Platine mit Gaffa-Tape an irgendeine Ecke geklebt

- genau wie bei mir :-)))))))))))))))))))))

Fällt mein Centronics / Brother CE-50 Zwischengesicht unters Kriegswaffenkontrollgesetz?

Butzo

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Klaus Butzmann

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