Ich habe vor einige Tagen eine Endstufe 125 W Sinus gebraucht erstanden und war überrascht über das aussehen der Platine. Überall ist so ein weisser Dreck drauf - sieht aus wie extreme Wasserflecken. Was ist das? Ist das schlimm?
Hier ein Bild:
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Gruss
btw:
Der Trafo liefert 28V +- bei 3,2A. Das macht knapp 180 Watt. Können die 125W Sinus dann überhaupt stimmen? Ich meine gut, wenns nur 100W waeren wuerd ichs auch ueberleben ;-)
Das wird eher über die verzerrungsfreie (dynamische) Aussteuerbarkeit mit Spannung und Strom gerechnet, sowie über die Wärmebalance vor allem in der Leistungsstufe und im Netzteil. Wenn es 28 V Wechselspannung am Trafo sind, dürfte es sich in etwa ausgehen, für eine 4 Ohm-Last und halbwegs dicke Endstufenhalbleiter - dann dürfen in diesem Fall unterwegs etwa 10 V als imtermer Spannungsabfall verheizt werden. Meist werden aber eher 8 Ohm als 4 Ohm angeschlossen (dann könnte man immer noch 2 solche Verbraucher parallelschließen, ohne dass es gleich instabil wird), dann bleibt grob gerechnet die Hälfte, faktisch wahrscheinlich etwas mehr, weil durch geringere Ströme der Wirkungsgrad besser wird.
Für die Wärmerechnung der Leistungsstufe geht man von der minimal zu verkraftenden Temperaturdifferenz aus (z.B. Umgebung 40 Grad und 90 Grad am Halbleiter als obere Grenze der Arbeitstemperatur, das ergibt den erforderlichen Wärmewiderstand, womit die verheizte Leistung bei 50 Grad Differenz an die Umgebung abgeliefert wird); da wird bei Wohnzimmergerät vernünftigerweise gespart, weil auch bei recht hoher 'Wohn'-Lautstärke kaum einmal mehr als 10 bis 20 Watt Dauerleistung anfallen. Bzw. wundert sich mancher Wohnzimmerbewohner, wenn er die Kühlkörpermassen sieht, die es für das verlässliche Wegkühlen bei andauernd anfallenden 100 W tatsächlich braucht.
Das lässt sich auch überschlägig betrachten: selbst bei hochkomprimiertem Gedudel ist der Maximalpegel leicht 10 bis 15 dB über dem Durchschnittspegel, soll heißen, die abverlangte Dauerleistung ist dann
1/10tel bis 1/30stel der maximalen Aussteuerbarkeit, bei einem 100 W-Gerät also lausige 3 bis 10 Watt. Das addiert sich zu den Verlusten aus den erwünschten Querströmen, meist ergeben die letzteren schon einen thermischen Arbeitszustand, zu dem die tatsächliche Aussteuerung dann kaum mehr ins Gewicht fällt. Oder auch schnell zuviel wird, je nach Auslegung. Man könnte so eine 'Simusleistung' natürlich auch angeben, erst nachdem damit die thermische Balance des Geräts sich neu einpendeln musste. In manchen Testberichten findet man das.
Für Wohnbedingungen würde ich aber vielmehr danach fragen, ob das Ding dauernd betriebssicher ist (Kurzschluss, Übertemperatur usw.), und hohe Impulsströme auch bei exotischen Phasenverhältnissen korrekt beim Verbraucher abliefern kann, das klingt dann transparenter. Für den alltäglichen Betrieb wäre es dann weiters sehr nett, wenn nicht allzu hohe Querströme weggeworfen würden. 100 und mehr Watt, die als Dauerzustand ständig aus der Steckdose gezogen werden, nur dass man fallweise ein Gedudel nicht versäumt, bei üblichen 50 oder so Milliwatt am Verbraucher, ist als Massenkonsumenten-Erscheinung eine lausig ineffiziente Angelegenheit (bei meinen Geräten hier kommen da auch leicht 150 W zusammen, ergo höre ich das Alltagsgedudel tatsächlich mit kleinerem Gerät, das sich hierzu mit bis zu etwa 30 W begnügt).
Der 'wahre' Verschwender, wie er lange Zeit umworben wurde, würde im Sinne des Erfinders natürlich prinzipbedingt die etwa 3-fache Leistung von dem, was er maximal am Lautsprecher erwartet, als erwünschten Dauerverlust wegwerfen.
(Nicht mich zu dem weißen Belag fragen, vielleicht bei Werkstätten umhören, ob es dagegen ein harnloses Lösungsmittel gibt?)
Das sind extreme Wasserflecken. Entweder das Teil hat ne =DCberschwemmung (ausgelaufene Waschmaschine, weil Flecken weiss, Kanal gibt andere Farbe) mitgemacht, oder die sind vom "Waschen" der Platine bei der Fertigung, was ich in der extremen Form bisher aber nicht gesehen habe. Auch noch m=F6glich w=E4re, das einer extrem mit W=E4rmeleitpaste rumgesaut hat. Wenn sich das Zeugs gut in Alkohol l=F6st, ist das die naheliegendste Erkl=E4rung.
Weiss ich nicht. Waschmaschinenr=FCckst=E4nde w=E4ren mir unsympatisch, weil die bei der geringsten Feuchtigkeit z=2EB. bei Betauung anfangen zu leiten......das bringt u.U. hochomige Schaltungsteile durcheinander und f=FChrt auf Dauer zur zersetzung der Leiterbahnen. Waschr=FCckst=E4nde sind z.T. schon in "trockenem" Zustand so leitend, das sie C-Mos durcheinanderwirbeln k=F6nnen.....andere leiten nicht und sind eventuell leicht "fettig" so das Wasser auch abperlt. Sympatisch ist das alles nicht...... W=E4rmeleitpaste w=E4re ne schmierige Angelegenheit, aber elektrisch eher unbedenklich, solang es nicht dieses =FCble Zeugs mit Silbersp=E4nen drinn ist......
125W
Eine "lineare" Endstufe im A betrieb hat einen Wirkungsgrad von 50%. D=2Eh. 180W geteilt durch 2 w=E4ren 90W sinus. wieweit das Teil soviele Reserven hat, das Du die wirklich dauernd machen kannst weiss ich nicht. Meist ist auch noch die K=FChlung untedimensioniert, weil die wenigsten Leute mehr als 5W brauchen und das darum selten auff=E4llt.... Ob das Teil wirklich A-Betrieb macht weiss ich auch nicht.....eventuell reduzieren die den Ruhestrom, dann wird das Teil ein bisken nichtlinear, verbr=E4t aber weniger Verlustleistung. H=E4ngt auch von deinen Ohren ab, wieweit du das aktzeptierst. Nach meinen eher vorsichtigen Sch=E4tzungen w=FCrde ich dem Teil mit gutem Gewissen 40-50W geben, ohne das es unsympatisch heiss wird. Andere Leute w=FCrden da m=F6glicherweise weiter gehen.....und so von dem bild her isses schlecht zu sch=E4tzen. Die Transistoren kenn ich aus dem Kopf nicht....und Datenblatt suchen mach ich jetzt auch nicht.
Mit freundlichem Gru=DF: Bernd Wiebus alias dl1eic
--
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Selbsterkenntnis ist der erste Schritt zur Depression. Jeder echte Wettbewerb ist ruin=F6s. Darum beruht jede funktionierende Wirtschaft auf Schiebung. Ich will keine besseren Politiker, ich will ein besseres Volk.
Mit freundlichem Gru=DF: Bernd Wiebus alias dl1eic
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Selbsterkenntnis ist der erste Schritt zur Depression. Jeder echte Wettbewerb ist ruin=F6s. Darum beruht jede funktionierende Wirtschaft auf Schiebung. Ich will keine besseren Politiker, ich will ein besseres Volk.
falls die Wasserflecken nicht nur auf der Platine sind könnte es sich um einen Schaden durch Löschwasser handeln. Falls der Verstärker aus einer Disco/Jugendclub o.Ä. stammt könnte auch Bier o.Ä. hineingelaufen sein.
Nach einem Schaden durch Löschwasser habe ich einen Tektronix-Oszi, nach Ausbau von Teilen die evtl. wasserempfindlich sein könnten, mal mit unter die Dusche genommen und gründlich mit warmen Wasser abgespült, danach einige Tage im Sommer an einer luftigen Stelle trocknen lassen (dabei öfters mal die Lage verändert) und danach Schalter u.Ä. mit diversen Kontakt- und Reinigungssprays nachgereinigt. Das hat gut funktioniert.
"Frank Fier" schrieb im Newsbeitrag news:ep2fm9$i7g$ snipped-for-privacy@online.de... ..
und
Hi, halte das für Wärmeleitpaste. Oder die "klebrige Variante", Silikonkleber. Ist jedenfalls bei einer Endstufe, die schon ne Weile läuft, nicht (mehr) schlimm.
125W
Fragt sich, wie lange, und was genau meinen die mit "Sinus". RMS, soeine Angabe würd ich lieber hören. Einen Sinus-Ton von 1kHz mit 125 Watt Dauerlast sollte soein Verstärker, wie Du schon rcihtig vermutest, nicht schaffen können, sofern sich nicht enormes in Sachen Effizienz getan hat...danach klingt das Gegentakt-B-Prinzip aber nicht. Und welcher Klirrfaktor im Leistungspeak hörbar wird, möchte ich garnicht erst raten....
Er hat etwas von Gegentakt geschrieben. Hier wird meist auf AB-Betrieb gegangen. Selbst C-Betrieb im Gegentakt w=FCrde ich zutrauen, denn ich sehe keinen K=FChlk=F6rper.
AB sch=E4tze ich auf ca. 70 bis 80 % und C d=FCrfte so bei 80 bis 95% vom Wirkungsgrad liegen.
Wie bekomme ich das raus?: Ich schalte das Teil ohne Eingangssignal ein und dann nach einigen Stunden wieder aus. Ist es hei=DF, so habe ich whk. A-Betrieb. Ist es kalt so war es C-Betrieb oder die automatische Abschaltung. Ist es leicht warm, so habe ich AB-Betrieb. Ansonsten k=F6nntes du auch mit den y oder h - Parametern rechnen oder die Spannungen messen.
^^^ Ein nicht harnloses Lösungsmittel hätte ohnehin nur eingeschränkt gute Reinigungseigenschaften, daher dürfte soetwas wohl kaum in Betracht gezogen werden ;) BTW:Ich würde es mal mit IPA versuchen.
Naja, harnhaltige L=F6sungsmittel sind zwar leicht verf=FCgbar und zumindest von M=E4nnern auch gut plazierbar, w=E4ren aber f=FCr die Platinen eher kontraproduktiv... Gruss Harald
"Frank Fier" schrieb im Newsbeitrag news:ep2s5g$b0p$ snipped-for-privacy@online.de... | "gUnther nanonüm" schrieb im Newsbeitrag | | >
| > Hi, | > halte das für Wärmeleitpaste. Oder die "klebrige Variante", Silikonkleber. | > Ist jedenfalls bei einer Endstufe, die schon ne Weile läuft, nicht (mehr) | > schlimm. | | | Hm ne das Zeug is staubtrocken und laesst sich mit alkohol kinderleicht | entfernen.
Das sind Reste der Bestückung. Ist harmlos und läßt sich mit Alkohol entfernen.
Wenn ich nicht selbst schon vollbesetzte Turnhallen zum Tanze beschallt hätte... mit 2* 100 W Endstufen. Ja, da gings wirklich Laut zur Sache, Mit diversen Discotheken konnten wir nicht mithalten, aber es war allen laut genug. Eine Leistungsmessung im Vereinheim (wei's mir keiner glauben wollte...) brachte eine reale Spitzenleistung von 4* 5 W auf 1000 m² Festsaal mit ca 200 Personen, die dann lauthals protestierend und armefuchtelnd zu verstehen gaben, dass man die Musik bitte leiser machen solle.
Ja, das kenne ich - ich habe diverse Klassenfeten mit 2*2 EL84 beschallt. Die bringen nicht viel Leistung, diese aber nachweislich und konstant, auch ohne Notabschaltung durch Dauer-Vollast :)
Ich vergaß, damals im Jugendhaus hatten wir mehrere kW an Leistung und haben es bei einem soundcheck geschafft, eine Fensterscheibe mit einem Sprung zu versehen :-) Die einhellige Meinung war, daß wir sowohl an Klangqualität wie auch Lautstärke locker die örtlichen Discotheken in die Tasche stecken konnten. Mit dieser Anlage haben wir ein Schulfest beschallt, den Hausmeister damit gestreßt, eine passende Stromversorgung aufzustellen, und letztlich die Anlage bei nur wenigen Prozent Aussteuerung gefahren.
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