Verstärker für MP3-Player basteln

Moin,

ich möchte mir auf 9V-Basis einen Verstärker für meinen Mp3-Player bauen. Der soll dann zwischen Ohrstöpsel und Player kommen.

Zwei Dinge sind das Ziel.

1.) Hochfrequente Dinge über 16 KHz analog wegfiltern (ist aber kein Problem), weil die am Ohr wehtun.

2.) und hier ist der Knackpunkt. Mit einem Oszi und mehreren Test-MP3s habe ich ein Frequenzprofil des Players erstellt. Dabei musste ich ernüchternder Weise feststellen, dass der Player Frequenzen unterhalb von 120 Hz komplett weglässt. Sprich auf dem Oszi ist bei den Frequenzen eine Nulllinie. Gibt es eine Möglichkeit da analog Frequenzen unter den 120 Hz wiederzugewinnen? Weil ich mein irgendwie sind die tiefen Frequenzen ja in den oberen vermischt nur ebend in der FT betrachtet nicht.

MfG,

Markus

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Markus
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Markus schrieb:

Brauchst du nicht. Machen sowieso erstmal eine Tiefpassfilterung des Eingangssignals, bevor codiert wird. Die Grenzfrequenz ist von der Datenrate abhängig und liegt bei 128 kbit/s irgendwo zwischen 15 und 16 kHz. Erst bei sehr hohen Datenraten (auf jeden Fall größer 250 kbit/s) wird das gesamte Spektrum codiert.

Bist du sicher, dass du richtig misst (Oszi ist ja eigentlich nicht das richtige Messinstrument dafür). Im MPEG-Datenstrom sind diese Frequenzbereiche jedenfalls enthalten. Vielleicht spart sich der Decoder den Bereich, da billige Ohrstöpsel da sowieso nicht funktionierten. 120 Hz ist aber schon arg hoch. Rekonstruktion des Spektrums ist ohne Zusatzinformationen (Amplitude etc.) nicht möglich. (Bei MPEG4-AAC gibt es etwas das sich SBR, Spectral Band Replication nennt, das macht sowas ähnliches aber für die hohen Frequenzen. Dafür muß der Encoder aber bestimmte Parameter in den Datenstrom mit einbetten, damit das funktioniert.)

Markus

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Markus Schaub

Markus schrieb:

Mit was für einem Encoder hast die die Test-MP3s erstellt? War das jeweils nackter Sinus?

Gruß Dieter

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Dieter Wiedmann

Markus G. hat mal wieder nichts zu lernen:

Mein MP3-Player ist mit den Stöpseln laut genug, um weh zu tun. Warum also noch mehr Leistung und teure 9V-Blöcke verschwenden?

Wenn Du bereits einen Verstärker am Ohhörer brauchst, hörst Du wahrscheinlich über 16kHz nichts mehr. Ausserdem wird der Bereich oberhalb 16kHz eh' von den meisten MP3-Encodern abgeschnitten und da dürfte dann aus dem Player nix mehr rauskommen.

Klasse Player! War sicher teuer...

Klar doch! Voodoo... Woher soll, zum Himmel, denn der Verstärker wissen, was der Player _nicht_ ausgibt??!?!?!?!?!?!?!

??? Wummert der Bass oberhalb von 16kHz?? Tut's deshalb weh? Wie wäre es mit einem neuem Player? Oder zumindest mit einem neuen Ohrstöpsel. Die Teile, die den Billig-Playen beiliegen Taugen nur, um die Funktion des Players festzustellen (kommt was?). Falls über 16kHz tatsächlich noch was rauskommt, tut es ein einfacher, passiver Tiefpass. Spart Batterien und Du kannst was über Filerdesign und Bode-Diagramme lernen.

tschuessle Bernhard Spitzer

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B. Spitzer

Bist Du sicher, dass du die Fourier-Transformation richtig verstanden hast?

Ich vermute mal, entweder macht das Frequenz-Analyzer-Tool an deinem Osko die FFT erst ab 120 Hz; bzw sweept erst ab da, falls es analog arbeitet. Dann hast du Glück gehabt; du siehst die tiefen Frequenzen nur nicht, weil der Analyzer zu billig ist.

Oder aber die MP3 sind lausig kodiert und die Bässe fehlen wirklich und sind dann originalgetreu durch nichts mehr wiederzugewinnen.

Wenn es auf Original-Treue nicht ankommt, kannst du mit einigem Rechenaufwand aus den Obertönen irgendwelche Grundtöne der Bässe "erraten". Aber es wird dann schlauer sein, die MP3 aus den Originalen neu zu erzeugen. Falls es keine Originale mehr gibt, wird es immer noch schlauer sein, den Rechenaufwand einmal pro File zu machen und aus den vorhandenen MP3 neue zu resampeln.

Es gibt jedenfalls keinen -IMO sinnvollen- Weg, aus "kaputten" MP3 "on the fly" wieder "gute" Musik zu machen.

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Emil 'nobs' Obermayr

"B. Spitzer"

Es geht mir nicht um die Verstärkung sondern um einen vernünftigen Equalizer. Die sind bei allen angetesteten Playern einfach Schrott. Bei hellen Lauten tun die einfach bei jeder Einstellung weg am Ohr. Ganz egal welche Stöpsel. Hab da schon vieles probiert. die 16 kHz habe ich deshalb genannt, weil bei 16 kHz nix mehr kommen soll. Bei erster Ordnung passiv ginge der Lautstärkeabfall dann ca. bei 12 kHz los.

Nö. Der wird nicht gefiltert. Die meisten Player haben noch nicht mal Oversampling nach Cauchyintegration oder so drin. Die Designer gehen wohl einfach davon aus, dass die meisten Stöpsel die Frequenzen schon zu schlecht wiedergeben. Tun sie aber sehr gut.

Ok. Also ist mein Vorhaben wohl nicht möglich. Bleibt wohl nur die Möglichkeit die tiefen Töne die noch vorhanden sind etwas zu verstärken.

MfG,

Markus

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Markus

Oops, falsch gelesen... Die Files sind also wohl ok, nur der Player spielts nicht ab...

Über die Wiederherstellbarkeit der tiefen Töne gilt aber dann das gleiche. Nur das damit jede sinnvolle Möglichkeit der Restauration wegfällt.

Ein DSP der das nicht originalgetreue Verfahren leistet ist sicher teuer als dieser Player...

Eine Chance noch... zugegenebermassen eine Verzweiflungstat, ich gebs zu: Hast Du schon mal das Handbuch des Players gelesen? ;)

Bei manchen Playern kann man die Bässe abschalten, zum einen um weniger "Druck" auf den Ohren zu haben und zum anderen weil es die Batterien schont.

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Emil 'nobs' Obermayr

"Dieter Wiedmann"

Ich weiß worauf du hinauswillst, aber nein, daran liegt es nicht.

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Markus

Hallo Markus,

Von Equalizer war bisher nie die Rede... Typisch! Und was glaubst Du, wieviel Aufwand ein ordentlicher, aktiver Equalizer ist? Das willst Du mit einem 9V-Block betreiben und mit dem Player herumschleppen??!?

Du solltest wirlich besser ans Lernen gehen! Ein TP erster Ordnung hat 20dB/Dekade, also ca. 6dB/Oktave. Eine Oktve unter

16kHz sind 8kHz. Wenn Du mit einem Filer 1. Ordnung bei 12kHz anfängst, wird das Signal bei 16kHz gerade mal um einige dB gedämpft. Die nächste Klausur ist ja Mathematik... da hast Du bis zur Nachrichtentechnik noch etwas Zeit zum lernen.

Wieviele Designer, die ein Produkt, das auch gefertigt wurde, hast Du denn dazu befragt?

0 um 100dB verstärkt, bleibt leider immer noch bei 0... oder war nur der Trigger bei deinem Oszi nicht in der Lage, auf so niedrige Frequenzen/Pegel einzurasten? Meinen Studis habe ich mindestens einmal ein total verstelltes Analog-Scope hingestellt :-)) War echt interessant, was die so alles gemessen haben wollten.

tschuessle Bernhard Spitzer

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B. Spitzer

"B. Spitzer" schrieb:

Hehe, das funktioniert mit nahezu jedem Messgerät, aber bei den meisten ist sowas *richtig* lehrreich.

Gruß Dieter

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Dieter Wiedmann

Ich hatte letztens ein mir bisher unbekanntes total verstelltes älteres DSO :/ Oh Mann...ich hab mich erst mal ziemlich blöd angestellt.

Reply to
Ralph A. Schmid, DK5RAS

Dieter Wiedmann wrote: [Verstelltes Scope]

genau dafür war die Aktion auch gedacht. Wenn nach 1/2 Stunde dann einer gerannt kam, war der Lerneffekt meist recht gross. Nur einer hat es mal fertiggebracht (in der Klimakammer) eine Strom- und Spannungs-Messung gleichzeitig so zu machen, dass die Masseleitung des Tastkopfes verschmort war! (War an einem Fensterheber , der an einer Autobatterie hing...brzzl) Hätte eine Warnung sein sollen... nachher hat er eine lockere GPIB- Karte wieder in den Slot gedrückt - bei laufendem PC!!!!!!!!! Zap.

tschuessle Bernhard Spitzer

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B. Spitzer

Tastköpfe mit Wackelkontakt am Abgleichtrimmer sind auch richtig fies. ;-) "Verdammt, wo kommt denn dieser Signalmüll her?!"

Meine Kollegen haben letzte Woche zwei Differential Probes eines namhaften Herstellers gebraten, da kamen dann auch seltsame Werte raus.....

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Stephan Urban

"B. Spitzer" schrieb:

ID-810?

Und das wo die Karten schon seit Jahren immer teurer und seltener werden.

Gruß Dieter

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Dieter Wiedmann

Stephan Urban schrieb:

Da brauchts nichtmal einen Wackler, einfach verstellen reicht.:-)

Gruß Dieter

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Dieter Wiedmann

"B. Spitzer"

Kenne nur einen bei dnt

Grammatikalisch interessanter Satz übrigens :-)

Reply to
Markus

Pruuuuust.... Ja!! Kennst Du ihn etwa :-))

P.S. Scheint sich zum Insider-Gag zu entwickeln. Also keine Panik!

tschuessle Bernhard Spitzer

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B. Spitzer

Moin,

B. Spitzer schrub:

...kennst dich ja aus...

...dann er zähl doch mal, wie es die Erbauer des Player geschafft haben sollen, so 'by the way' einen Hochpass in das Gerät einzubauen, dass unter 120Hz eine Absenkung auf -oo macht.

CU Rollo

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Roland Damm

"B. Spitzer" schrieb:

Gut möglich. Mitte 30, passabler Schachspieler?

Zur Fensterhebersache kann ich nix sagen, aber die paar Worte über E-Technik, die man nach einem Spiel mal so gewechselt hat waren ehr befremdlich für mich.

Gruß Dieter

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Dieter Wiedmann

Moin,

Markus schrub:

Mit gutem Grund.

Einerseits kann es der Ohrstöpsel sowieso kaum wiedergeben. Und wenn, dann nur mit sehr großem Stromverbrauch. Zweitens: Wenn man das Frequenzband am einen Ende beschneidet, dann klingt die Musik unausgewogen, wenn man sie nicht auch am anderen Ende des Frequenzbandes beschneidet. Würdest du also auf >16kHz verzichten, dafür aber unten bis 30Hz runtergehen, dann käme dir die Musik Basslastig vor.

Beim altehrwürdigen AM-Radio war das erkennbar: Um die Frequenzbandbreite (im Funkfrequenzbereich) nicht zu groß werden zu lassen wurde das Audiospektrum damals auf IMO maximal 4.5kHz begrenzt. Bässe hätte man quasi nach belieben übertragen können. Hat man aber nicht. Man hat den Bassbereich auch beschnitten, weil sonst das Ergebnis einfach subjektiv schlecht klingt.

Es gibt in wenigen großen Pfeifenorgeln 'Pfeifen', die klingen als wie wenn sie einen Ton von 16Hz abgeben würden. Und man hört sie sogar! Das ist ein Trick: Man baue kein Pfeife für 16Hz, sondern z.B. zwei für 32Hz und 48Hz - die Oberwellen des 16Hz-Tons also. Das Ohr hört dann die Oberwellen und denkt sich 'komisch, das klingt jetzt so, als ob das eigentlich 16Hz wären, also empfinde ich jetzt 16Hz'. Auf die Weise kann man Frequenzen 'hörbar' machen, die im Signal garnicht da sind weil sie gar nicht übertragen werden können oder sogar vom Ohr gar nicht gehört werden können. So gesehen macht der Beschnitt auf 120Hz (wenn es kein Messfehler war) gar nicht so viel aus, wie man meint, die fehlenden Frequenzen werden vom Ohr schon einigermaßen gut ergänzt. Deine Frage ist nun, ob man das, was das Ohr kann, auch elektronisch machen kann.

Ich hab mal davon gehört, dass es solch eine Schaltung mal gegeben haben soll, wurde zu Urzeiten angewendet, als Verstärker noch Röhren hatten und 1000W-Verstärker/Lautsprecher unbezahlbar oder technisch nicht realisierbar waren. Allerdings weiß ich dazu auch nicht mehr. Ich meine mich an den Namen Exciter zu erinnern, aber mal kurz bei Gurgel geschaut meint das wohl was anderes Artverwandtes.

Aber behalte im Hinterkopf: richtig fette Bässe hörst du sowieso nicht über die Ohren. Wenn du die in deine Ohren reinbläst, tut's höchstens weh. Das Gefühl davon, in einem Discomäßig beschalltem Raum zu stehen kann einem ein Knopfhörer nie vermitteln. 120Hz sind IMO für einen Kopfhörer schon OK.

CU Rollo

Reply to
Roland Damm

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