Verkauf von Elektronik

Hallo!

Ich habe vor einiger Zeit mal ein USB to DMX Interface (Lichtsteuertechnik) entwickelt und im Web veröffentlicht.

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-> USB-DMX Interface)

In letzter Zeit häufen sich die Anfragen nach einem Fertiggerät und ich überlege, ob ein Verkauf möglich wäre. Ich habe dazu zwar mal den Artikel in der FAQ gelesen, allerdings ist der ja ehr auf richtig grosse Stückzahlen ausgerichtet. Da ich keinen Überblick habe was man im Moment beachten muss, wenn man ein elektronisches Gerät verkaufen will, wollte ich euch mal danach fragen. Folgendes denke ist müsste ich klären:

- USB VID/PID besorgen (vielleicht verkauft mir ja ne grössere Firma so eine Kombination für wenig Taler, vielleicht jemand ne Idee?)

- CE Prüfung

- Diesen ElektroG Kram

- VDE Prüfung? (weil das Interface möglicherweise zwei Systeme mit Schutzleiter verbindet?) In der FAQ steht ja, vergiss CE, ist das wirklich so gemeint?

Das Layout vom Interface würde ich in SMD neu machen und jemanden, der die Platinen produziert und bestückt habe ich wahrscheinlich auch zur Hand. Die Frage ist halt nur, wie das mit den Prüfungen aussieht, bzw. welche sonstigen Bestimmungen es noch gibt. Das ganze soll keine Grossauflage werden, ich denke mal vielleicht so 100 - 200 Stück im Jahr. Von daher würden sich riesige Investitionen nicht lohnen.

Die Abnehmer werden ja vermutlich Lichttechnikfirmen (also Gewerbe) sein, wäres da auch möglich das Teil ohne Prüfungen zu verkaufen, d.h. die müssen dann selber sehen, dass das ihre Anlage nicht stört?

Oder was ich noch im Kopf hatte war es als Bausatz zu deklarieren. Nur ab wann kann man das machen? Wenn das Gehäuse fehlt (würd es beim Verkauf wohl auch) oder wenn der Endnutzer noch zwei ICs reinstecken muss?

Vielen Dank schonmal, Michael

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Michael Dreschmann
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Hi Michael,

schau mal nach de.sci.ing.elektrotechnik. Da läuft unter dem Thread "Geräteverkauf" zur Zeit eine Diskussion über ein ähnliches Thema.

Was CE, ElektroG und den ganzen Kram, wie Du es nennst, angeht. Ja, das ist so ernst gemeint. CE Kennzeichnung darfst du einfach drauf- pappen. Du musst allerdings im Ernstfall dafür gerade stehen.

Wenn Du es als Bausatz verkaufst könnte ich mir vorstellen, dass das ganze dann etwas anders aussieht. Schließlich ist ja derjenige der das dann zusammenbaut für die Einhaltung von VDE bzw. EMV Richtlinien verantwortlich. Vielleicht kann das jemand hier genauer ausführen. Meine Vermutungen sind einfach so aus der Hüfte geschossen.

Grüsze, Joa

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Joachim Mueller

Der Markt für "Geräte" ist formal immer grösser als für Bausätze: nicht jeder der was braucht, will oder kann es zusammenlöten. Die Frage ist, ob die Nachfrage noch da ist, wenn der solide kalkulierte Preis des Fertiggeräts in Kleinserie feststeht.

In der Regel haben wir hierzulande Gerwerbe- freiheit, man kann selbst nebenberuflich machen. Bezüglich Vertrieb sollte man aber prüfen ob man selber Endkunden erreichen will und kann. Oder es nicht geeignete Distributoren gibt. Selbst wenn es nur Fachgeschäfte in Großstädten sind und man mit Musterköfferchen überland reisen muß um sie anzugehen kann das schon realistischer sein. Man vergleiche mal wie der Mann mit den "Diesel"-Jeans hochgekommen ist.

( Breit u. niederträchtig grinsender Smiley hier vorzustellen ).

Stückzahlen sind schwer kalkulierbar wenn man nicht bereits etwas gleichartiges verkauft. Wenn der Markt existiert, werden bald etablierte Mitbewerber entsprechende Produkte anbieten.

Bauteilpreis SMD oft höher und Packungseinheiten ( das ist das was Distributor verkauft und nur der hat den Preis ) enthalten oft mehr Teile als man braucht.

Nicht profitabel, aber risikofrei ist Auslegung auf ein Verfahren das man selber unter Laborbedingungen noch werkeln kann. Das kann bei manchen Bauteilen ( Widerstände, Kerkos ) auch SMD sein, aber in Bauformgrössen a la 1206 die harmlos sind. Was man bauen sollte ist ein Prüfgerät. D.h. etwas wo man das Board anstöpselt und auf Knopf drückt und es klappert die Funktionen durch und nach einigen Sekunden sagt es einem das das Gerät geht. Bzw. es sagt einem was nicht geht. Bei mir ist das typisch Schachtel mit Netzteil, Einplatinencomputer ( programmiert in der schönen Sprache FORTH ) die via V24 am PC hängt wo Terminalprogramm läuft. Das Haupttestprogramm ist in Teilprogramme zerlegt die einzeln verwendbar ist. Damit kann man die Kiste auch für Reparatur verwenden.

Erinnert mich an die Anbieter die ehedem von Abmahnvereinen plattgemacht wurden, wegen Preisauszeichnung in Werbung ohne MwSt in frei zugänglichen Fachzeitschriften. Man kann nicht im Vertrieb in jede Richtung für jeden Kunden offen sein, aber dann wenns unangenehm wird Einschränken haben wollen.

Nur wenn es Baugruppe wäre. Das ist aber ja nicht angestrebt.

Als Systemintegrator muß er zusehen daß das Gesamtsystem CE einhält. Aber er muß nicht die Nachentstörung von Teilen die selbst Geräte sind und damit CE einhalten müssen durchführen.

Führt zu nichts ausser zu Verunsicherung des Kunden der die Schieflage ja wahrnimmt.

MfG JRD

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Rafael Deliano

Michael Dreschmann schrieb:

Hallo Michael, als zus=E4tzliches neues Problem kommt noch die Elektro-Altger=E4teverordnung dazu. Auch da gabs vor kurzem einen l=E4ngeren Thread in dse oder dsie. Gruss Harald

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Harald Wilhelms

Hallo Michael,

eine VID kostet wohl $1500 + Mitgliedschaft bei usb.org. Hat der National-USB-Chip nicht eine Default-ID, die Du verwenden kannst (ist z.B. bei FTDI so)? Sonst hilft nur, Firmen anzusprechen, die eine VID haben und Dir eine PID ueberlassen. Wie z.B.

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(nur ueber Google gefunden, keine Empfehlung).

Du solltest Dich mit Deiner Schaltung an jemanden wenden, der darauf spezialisiert ist, Kleingeraete in kleinen Stueckzahlen zu produzieren (in Berlin koennte ich Dir ein paar Adressen nennen). CE-Konformitaet sollten erfahrene Entwickler bei Deiner Schaltung auch ohne laengere Messungs-Redesign-Iterationen hinbekommen. Und fuer eine abschliessende Messung (wenn man ganz sicher gehen will) haben viele inzwischen auch das Equipment da.

ROHS ist bei Deiner Stueckliste kein Problem. Das Elektro-Schrottgesetz kostet Geld, das einfachste ist wohl

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Da musst Du die Entsorgungskosten schlicht ausrechnen und auf die Preise aufschlagen. Dann kommt vielleicht auch ein so professioneller Preis 'raus, dass das Geraet als B2B durchgeht...

Drauf muss das Pruefzeichen glaube ich nicht, kann nur sein, dass Deine Kunden das wollen.

Noch kann man in Deutschland sowas produzieren, als Innovationsbremse hat man nur die finanziellen Huerden (CE, ElektroG) etwas hoeher gelegt.

Bei einem anstaendigen Verkaufspreis ist das schon eine Stueckzahl, mit der man Geld verdienen kann.

Da das doch die Endkunden sind, geht das eher nicht. Du koenntest Dich auch an eine Lichttechnikfirma wenden, die aehnliche Produkte herstellt/vertreibt, und mit denen entweder eine Lizenzvereinbarung treffen oder OEM-Produzent werden. Dann bist Du die meisten Probleme los.

Gruesse Hartmut

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Hartmut Schaefer

Harald Wilhelms schrub:

Das ist mit ElektroG gemeint.

Ansgar

-- Mails an die angegebene Adresse erreichen mich - oder auch nicht! Gültige Adresse gibt's bei Bedarf! Mails to the given address may or may not reach me - valid return address will be given when required!

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Ansgar Strickerschmidt

Ansgar Strickerschmidt schrieb:

Naja gut. Ein Problem weniger... Gruss Harald

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Harald Wilhelms

Das ist klar, dass ich das einfach draufpappen darf, aber was passiert denn dann im Fehlerfall, bzw. wie realistisch wäre bei diesem Interface ein (CE) Fehlerfall? Wäre doch im wesentlichen das Problem mit Abstrahlung oder?

Michael

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Michael Dreschmann

Das lese ich im Zusammenhang mit dem ElektroG nun wirklich zum ersten Mal

SCNR

Lutz

-- Temperatur und mehr mit dem PC messen - auch im Netzwerk:

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Lutz Schulze

Klar, deshlab ja auch die Frage, wie einfach man etwas als Bausatz deklarieren kann. Ich bin mir ziemlich sicher, dass viele kein Problem mit dem einstöpseln von ICs hätten, aber SMD löten natürlich scheuen. Und wenn ich damit viele Probleme vom Hals hätte, würde ich ein paar Kunden weniger durchaus in Kauf nehmen.

Aber die Platine wäre viel kleiner. Ich bin bisher mal von Reicheltpreisen ausgegangen mit dem Hintergedanken, dass einiges etwas billiger werden könnte, wenn man mehr braucht.

Ich dachte an 0805, ich denke die kann man zur not auch noch per Hand löten.

Ist klar und (rudimentär) auch schon vorhanden.

Wenn man dem Kunden erklärt, warum man das zu Beginn so macht. Natürlich nur, wenns wirklich auch die anderen Probleme beseitigt.

Vielen Dank für die Antwort, Michael

Reply to
Michael Dreschmann

Ne, nur kein neues dazu... :(

Michael

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Michael Dreschmann

Ist vielleicht nur eine saubloede Idee - aber schon mal ueberlegt das ueber eine Art Lizenz oder prinzipiell einer Kooperation mit einem KMU in Oestereich abzuwickeln? Ich habe den Eindruck das wir das hier etwas einfacher in der Handhabung geloest haben. Erstens ist EAGV (heisst hier Elektroaltgeraeteverordung) mit einem einzelnen AT-Vertragsparner der dann auch ab Mai (?) die BRD und spaeter noch andere in der EU abwickelt zu regeln. Und die Mindermengenpauschalen sind fuer Kleinmengen auch besser geeignet. Soweit im BRD-Fernsehen eure Summen kolportiert wurden.

Und die anderen Zertifikate (CE usw.) sind hier in Zusammenarbeit mit einem Zivilingeneursbuero als begleitende Beratung vor (!) und waehrend den Pruefungen auch besser kalkulierbar. Sofern das Ding technisch OK ist. Nachbesserungen waehrend einer Zertifizierung sind immer teuer. Wie dem auch sei - es heisst doch immer: in einem Land zugelassen gilt dann fuer alle oder?

Aber vielleicht ist das nur mein Eindruck? Schlagt mich nicht wenn ich mich irre! ;-)

--
Charlie
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Karl M. Prager

Nein, ich hab da mal nachgefragt, aber das "können sie nicht machen".

Du meinst einfach mit nem erfahrenen Layout quatschen und dann ein paar inoffizielle Messungen machen. Das wäre vielleicht hier an der Uni möglich.

Ok, ist dann einfach nur eine finanzielles Hürde, mehr nicht ;)

Das heisst aber ausser den genannten drei Problemen (VID/PID, CE, ElektroG) gibt es sonst nichts zu beachten? Ich denke VID/PID und ElektroG sind klärbar, muss ich mich tatsächlich nur mal bischen um CE kümmern...

Die meissten Elektronikproduzierenden Firmen haben selbst solche Interfaces im Programm, oft mit ihrer eigenen Software gekoppelt. Aber ich werd da mal die Augen offen halten.

Danke für die Tipps, Michael

Reply to
Michael Dreschmann

Michael Dreschmann schrieb:

Mit dieser Idee hat doch Grundig weiland mit seinem Heinzelmann goßen Erfolg gehabt. Die Kunden mußten die Röhren separat erstehen und selbst einsetzen. Damit faßte die Beschränkung die ja damals auf Fertiggeräte lag, nicht ;-)

--
gruß hdw
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horst-d.winzler

Naja, ist auf jedenfall eine Überlegung wert. Wobei das mit dem ElektroG ja mit take-e-way wohl nicht allzu komplex wäre.

Danke, Michael

Reply to
Michael Dreschmann

Der Fall das Behörde einen Rückruf der Geräte anordnet und Geldstrafe verhängt ist eher unrealistisch. Daß der Kunde aber angelaufen kommt und Nachbesserung bzw. Rückgabe will ist mehr als realistisch.

CE deckt nominell auch Einstrahlung ab, aber die Tests sollten eher als Orientierung dienen. Praktisch ist es auch hier so daß die praktischen Anforderungen des Kunden relevant sind. Wenn die Kabel eine Dreckantenne sind und keine Isolierung z.B. über Optokoppler vorhanden ist kann der Controller in ungeeignetsten Momenten abstürzen. Daß er dann nach einigen Sekunden per Watchdog wieder kommt, reicht in manchen Anwendungen nicht.

MfG JRD

Reply to
Rafael Deliano

Das wäre mein Ansatz wenn ich mal was ElektroG-relevantes verkaufen wollte.

Optimal wäre ein Distributor ähnlich Elektronikladen mit at-Webseite auf die Verweis von de-Webseite erfolgt. Endkunde zahlt nach Österreich ( dort gibt es auch nette Banken, fast so gut wie Schweiz ... ) und wird aus Österreich direkt beliefert. Wenn der Distributor aber z.B. in Salzburg sitzt, kann er eventuell gleich in Deutschland Ware verschicken.

MfG JRD

Reply to
Rafael Deliano

Michael Dreschmann schrieb:

Fehler!

Gruß Dieter

Reply to
Dieter Wiedmann

Hallo Dieter,

Wieso?

Gruesse Hartmut

Reply to
Hartmut Schaefer

z.B: Du bekommst bei Reichelt mitunter sehr verschiedene Qualitäten unter gleicher Bezeichnung. Muss nicht, kann aber ein Problem sein.

Lutz

--
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Reply to
Lutz Schulze

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