µC in der Praxis

Hallo NG

Wir behandeln momentan den HC11 als Einführung in die Microcontrollertechnik. Nächstes Semester soll dann der HC12 sehr ausführlich behandelt werden. Deswegen bin ich auf der Suche nach einemr kompletten IDE. Habe da bei

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auch schon was passendes gefunden. Alles sehr ausführlich und passt auch zum Unterricht. Jetzt meine Frage an Elektronikentwickler oder Layouter. Gibt es bestimmte Typen von Microcontrollern, die in der Industrie vorrangig eingesetzt werden? Oder kann man das nicht so pauschal sagen. Die Preise der einzelnen µC`s gehen ja weit auseinander. Die Einsatzgebiete mit Sicherheit auch. Es ist ja nicht so, daß wenn man einen Typ programmieren kann, es auf einem anderen genauso geht. Oder ist es so, daß wenn man einen Typ kennt, man sich auf jedem schnell einarbeiten kann? Wenn jemand in der Hinsicht mir ein par Tips geben kann

Danke in voraus

Mark Wolf

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Mark Wolf
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Hallo Mark,

Bei uC mache ich mehr die Hardware und da sieht es in der Industrie so aus:

Zuerst muessen die Kosten stimmen, das ist meist der wichtigste Punkt. Daher findet man in Massenprodukten oefter 4-bit Controller. Der naechste Punkt ist 2nd Source. Man versucht wie bei allen Bauteilen welche zu finden, die man bei mehr als einem Hersteller bekommt. Das kann Lieferengpaesse verhindern. Hier sieht es bei uC allerdings duester aus und die einzige Serie, die ich mit 2nd Source kenne, ist die 8051 Familie. Allerdings auch nur bei den "Wald und Wiesen" Exemplaren.

Dann gibt es Anwendungen, bei denen geringster Stromverbrauch wichtig ist und oft dennoch eine Echtzeituhr mitlaufen muss. Hier bieten sich Loesungen wir die MSP430 Serie von TI an. Diese sind auch in stoerempfindlicher Umgebung geeignet, weil man sie "schlafen" legen und sehr kontrolliert wieder aufwecken kann. Das taten wir auch schon mit aelteren 89C51 und Konsorten, nur war das damals nicht so bekannt.

Ein weiterer Punkt ist die Vertrautheit mit dem Programmieren. Da liegt oft wieder die 8051 Famlie vorn. Klar, man kann sich in einen neuen uC einarbeiten, aber das kostet Zeit und damit Geld, so wie es die Einarbeitung in neue CAD Software. In USA kommt noch ein Punkt hinzu. Hier wird viel mit Consultants gearbeitet und da ist es wichtig, dass es fuer eine gewaehlte Architektur genuegend davon in der Naehe gibt, die sich bereits damit auskennen. Fuer ein 8051 Projekt brauche ich nur ein paar Meilen zu fahren und finde dort jemanden, der die Firmware uebernehmen kann. Bei ARM und anderen Architekturen koennte das eher ein lange Autobahnfahrt werden.

Gruesse, Joerg

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Joerg

Die weiteste Verbreitung dürfte der 8051 gefunden haben. Das hängt wohl mit den zahlreichen Lieferanten zusammen. Für FeldWaldWiesenanwendungen reicht das.

Wenn es spezieller wird, wird es eng. In den Anforderungen steht oft was von Strom sparen. Bei niedriger Performance wird hier öfter die MARC-Serie eingesetzt, ehemals Temic, jetzt Atmel. Bei mehr Leistung in 8bitbereich sind es die AVRs. Bei viel Speicher und viel on Board Peripherie sind die

16bitter am Zuge, die Regel ist hier 20 kB RAM und 256 kB ROM on chip nebst 10 Ports und Timern, 10 channel ADC und 2 channel DAC.Typische Beispiele M16 oder M32 oder TLCS.

Robert

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R.Freitag

Und danach der HC13? :-]

Das wuerde ich so nicht sagen. Normalweise waehlt man halt fuer eine bestimmte Aufgabe den optimalen aus. Wuerde es DEN optimalen Microcontroller geben dann waeren alle anderen ausgestorben.

Doch, ist so.

Wenn du in C programmierst ist es eigentlich nur noch notwendig das Datenblatt einmal zu lesen und gelegentlich beim programmieren mal nachzuschlagen. Keine grosse Sache. Auch das lernen einer weiteren Assemblersprache ist keine grosse Sache wenn man man erstmal 1-2 kann.

Schwierig ist am Anfang das Verstaendnis der Grundlagen, also schieben, multiplizieren, Datentypen, Zeiger, Stack, >1 oder >=1, vernuenftige Dokumentation, Aufgaben vernuenftig aufteilen, Interrupts, lernen mit wenig Ram auszukommen.

Ich wuerde dir also empfehlen auch mal selber was zu machen, eine Vorlesung alleine macht noch keinen guten Entwickler. :-]

Olaf

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Olaf Kaluza

Hi Mark,

Mark Wolf schrieb:

MiniIDE

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Freeware, nettes Ding

Ich muß mich gerade in der FH mit dem HC12 beschäftigen, das EVB dazu war dort mal eine Studienarbeit. Gruß Andy

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Andreas Weber

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