TI (Burr Brown) Bauteilprobleme

Hallo Gruppe,

wir haben momentan extreme Beschaffungsprobleme bei Texas Instrumenst. Insbesondere beim INA2128, INA2126 und der REF200 (und auch REF3025 und DAC7571). So wie es scheint sind die Bauteile die noch (zu v=F6llig =FCberh=F6ten Preisen) zu bekommen sind, von der Quallit=E4t her schlecht. Bei einigen Instrumentenverst=E4rkern zeigte sich ein Gain-Fehler der weit h=F6her war als im Datenbatt spezifiziert. Unser Best=FCcker hatte angedeutet, dass es bei TI Schwierigkeiten mit der Qualit=E4tssicherung und der Produktion gibt. Die obigen Bauteile sind bei den g=E4ngigen Distributoren nicht mehr erh=E4ltliche. Als kurz wieder REF200 in kleiner St=FCckzahl vorr=E4tig war, wollte ich den Gesamtbestand bestellen. Der Distributor sagte mir, dass ich nur

10Stk. pro Bestellung bekomme. TI h=E4tte dies so vorgegeben damit die Restbest=E4nde gleichm=E4=DFig verteilt werden (Wir brauchen 5k St=FCck :- (( ). Bei Chip-Brokern werden diese IC's teilweise mit 500% Aufpreis oder h=F6her angeboten. So wie es aussieht haben wir aufs falsche Pferd gesetzt und denken jetzt =FCber ein Redesign nach bevor wir Lieferunf=E4hig werden. Falls jemand Informationen dar=FCber hat ob sich die Lage entspannt und oder die Quallit=E4tsprobleme stimmen, w=FCrde er uns bei der Entscheidung ein Redesign unserer Elektroniken durchzuf=FChren sehr weiterhelfen.

Gruss

Mark

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m.kreso
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Vor ein paar Tagen - im letzten Arrow Newsletter - waren in der Leadtime-Uebersicht TI's High Performance Analogue INAx, OPAx, UCx mit Allocation und dem Kommentar "Test capacity & qualifying issues. Old legacy Burr Brown parts on formal allocation and Lead Times on others still extended at 12-26 wks." angegeben. Eine Prognose ueber eine zukuenftige Entwicklung kann wohl nur TI oder ein guter Distri mit wirklichem Kontakt zu TI abgeben. Und bei einem Bedarf von 5k REF200 und aehnlichem sollte es auch nicht so schwer sein, brauchbare Auskunft zu bekommen. Alles andere ist im Kaffesatz lesen und die Geruechtekueche in Gang setzen, das waere mir nicht verlaesslich genug, um eine Entscheidung bezgl. Re-design zu treffen. Ruf doch bei TI direkt an, ich habe TI's Mitarbeiter immer als sehr kooperativ und verlaesslich erlebt - auch wenn es darum ging Probleme einzuraeumen. Oder verlang eine Krisensitzung mit deinem Distri - wenn der nicht in der Lage ist dir zu helfen, wuerde ich ernsthaft erwaegen diesen zu wechseln.

Klaus

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Klaus Bahner

snipped-for-privacy@buehler-ratingen.com schrieb:

Das geht jetzt seit mindestens einem Jahr so. Es scheinen immer wieder andere Teile betroffen zu sein (damals auch einer aus der INA-Reihe, wurde dann schweineteuer über US-Bid beschafft). TI ist dann irgendwann mit einer Story über Produktionsverlagerung und anschliessenden Problemen mit Test-Eqipment rausgerückt. Irgendwann gabs die Teile wieder, irgendwann werden sie wieder knapp sein... Problem ist dabei das die Leute irgendwann anfangen zu Hamstern und das dieses Verhalten die Lage verschärfen wird.

Das TI es aber nach so langer Zeit immer noch nicht in den Griff bekommen hat lässt spekulieren das eine echte Lösung wohl nicht verfolgt wird, eventuell wollen sie die Reihe (oder bestimmte Teile daraus) einfach "sanft" entschlafen lassen.

Qualitätsprobleme hatten wir mit den Teilen von US-Bid nicht, ich würde aber damit rechnen Schrott zu bekommen. Wenn man sich ansieht wo die meisten knappen Teile so Lagern sollen... Auch ein guter Broker ist nicht davor gefeit Müll untergejubelt zu bekommen.

Jörg.

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Jörg Schneide

Da hast du sehr recht.

Glaube ich nicht. Im Laufe des letzten Jahres hatte ich das Vergnuegen einige TI Seminare zu besuchen und sowohl offiziell als auch in persoenlichen Gespraechen mit Leuten von TI und BB wurde da immer versichert, dass das Gegenteil der Fall sei.

Gruss Klaus

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Klaus Bahner

Hallo,

Demnach haben da jetzt auch schon die "Outsourcing ist billiger" Damager durchgeschlagen.

Das ist doch einfach: Jeder neue Damager, der den zuletzt abgesägten ersetzt, darf die gleichen Fehler noch einmal machen.

Marte

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Marte Schwarz

Ich habe Redesign bezüglich BB/TI OPA404 durch - einfach nur mistige Qualität am Markt. Der OP15 kommt aus diesem Grund auch bald weg.

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Ralph A. Schmid, dk5ras

Hallo Mark,

Hatte gerade bei einem Kundendesign zaehneknirschend festgestellt, dass einige urspruenglich ins Auge gefasste OPA Verstaerker nicht oder nur in viel zu kleiner Stueckzahl lieferbar sind. Sie waeren wirklich ideal gewesen, aber so ein potenzielles Problem will ich meinem Kunden nicht aufsatteln. Wird nun alles in diskret gemacht, dann haben sie fuer lange Zeit Ruhe. Fuer TI bedeutet das allerdings ein so ziemlich fuer immer verlorenes Design-In.

IMHO ist die beste Strategie, ohne Edelbauteile auszukommen. Meist bedeutet dies, dass ein Offset geklemmt oder Gain automatisch kalibiert werden muss. Das macht jetzt in diesem Design der Host Controller und danach brauchen wir keine Edelbauteile mehr. Der Kunde weiss von dem Drama uebrigens gar nichts, weil es dort keinen Analog-Ingenieur gibt.

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Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com
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Joerg

Hallo Joerg,

Ich hatte auch schon =FCberlegt die Schaltungsteile diskret aufzubauen. (Das wird in letzter Konsequenz auch so sein.) Leider sind diese Produkte f=FCr einen Temperaturbereich von -20...+70=B0C zugelassen. Ich hab lange getestet um die Temperaturdrift in den Griff zu bekommen und gleichzeitig nicht jeden Schaltungsteil zu kalibrieren. Die Vorstellung den diskreten Aufbau =FCber Potis zu justieren, weil ich keine M=F6glichkeit habe den Fehler digital wegzukalibrieren, finde ich sch.... Zumal bei hohen St=FCckzahlen die Justierung richtig teuer wird und wir die bisher gewonnenen Erkenntnisse wegwerfen k=F6nnten. Ich hatte damals mit Absicht den Entschluss gefasst hochwertige Bauteile zu nehmen, da es bei entsprechender Abnahmemenge preislich g=FCnstiger ist als justieren. (Und wenn dann alles umgestellt ist kommt wieder die EMV...)

Unsere Best=FCcker hat Material f=FCr 300 weitere Platinen (zu v=F6llig =FCberh=F6hten Preisen) ausfindig machen k=F6nnen. Ich hoffe das sie reichen bis die n=E4chste Lieferung kommt. Mal mit TI reden ob man von denen eine Aussage bez=FCglich Produktionsstatus bekommt.

@ J=F6rg Schneide: Danke f=FCr den Hinweis mit US-Bid ich hatte bisher immer noch versucht solchen Plattformen aus den Weg zu gehen, weil ich nicht wusste was ich davon zu halten habe. Mal sehn wie es klappt.

Gru=DF

Mark

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m.kreso

Jörg Schneide schrieb:

Teile betroffen zu sein. TI ist dann irgendwann mit einer Story über Produktionsverlagerung und anschliessenden Problemen mit Test-Eqipment rausgerückt.

Dann sollte der Kunde sich bleibend mit den Füßen entscheiden.

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Thomas
'Gerades Scheitern steht höher als ein krummer Sieg.'
-Sophokles, Philosoph
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Thomas Huebner

snipped-for-privacy@buehler-ratingen.com schrieb:

Es war damals der Einzige der was besorgen konnte, viele haben nicht mal auf Mail geantwortet, bei einem oder 2 konnte man (evtl. nach Registrierung) online den "Bestand" abfragen. Lag so ziemlich alles angeblich in China und war nicht unbedingt wenig. Wenn man dann nachgefragt hat hiess es trotzdem "nicht zu bekommen".

Deshalb vermute ich das die Kunst in diesem Geschäft wohl darin besteht verlässliche Partner in Fernost zu haben die mit hoher Wahrscheinlichkeit keinen Schrott liefern.

Ich war auch sehr skeptisch einen Broker zu nutzen, man hat eben nur eine Website, eine Adresse und ein Konto in Übersee und soll erstmal viel Kohle vorab zahlen, ohne das einem die genaue Endsumme genannt wird. Das klang alles sehr nach Abzocke und in gewisser Weise ist es das auch. Notsituation wird halt gnadenlos ausgenutzt.

Digi-Key war am Entstehen dieser Situation auch nicht ganz unschuldig, die haben trotz mehrfacher Nachfrage auf Ihren auf der Website genannten Lieferterminen bestanden, obwohl TI schon wieder um Monate verschoben hatte. Da haben wir gedacht das die aktuell anstehende Charge bei TI eben schon abverkauft ist und Digi-Key davon eine grössere Menge bekommt. Haben wir falsch gedacht.

Mit US-Bid läuft das in etwa so ab: Du stellst eine Anfrage (geht online) nach Menge und evtl. gewünschtem DateCode. Unter 500$ geht gar nichts, selbst bei diesem Wert bekommt man zu hören das sich solche kleinen Mengen ja kaum lohnen würden (was ja auch stimmt ;). Dann bekommst Du irgendwann per Mail Agebote über verschiedene Mengen, eins davon liegt in der Nähe der angefragten Menge. Der Preis richtet sich vermutlich nach Gewicht und aktueller Gold-Notierung. Ein genauer Endpreis wird aber nicht genannt, rechne nochmal mindestens 50-100$ drauf. Die kannst Du dann online bestätigen. Mit etwas Glück bekommst Du noch 1-2 Anrufe aus Florida wenn Du abends in der Badewanne sitzt ;-) Wenn Du bestätigt hast bekommst Du eine (vorläufige) Rechnung per Mail die du erstmal Zahlen musst. Und dann dauert es weil der Kram aus Asien erstmal nach Florida geht, dort umgepackt und angeblich geprüft wird. Ich vermute die "Prüfung" ist nur optisch, also auf korrekte Verpackung und vielleicht plausible Stempelung. Dann wird der Kram verschickt. Rechne mal mit mindestens einer Woche, besser 2.

Am Ende kannst Du Dich dann glücklich schätzen die wahrscheinlich teuersten OPs der Welt erworben zu haben.

Jörg.

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Jörg Schneide

snipped-for-privacy@buehler-ratingen.com wrote: ...

Die Produktseiten von TI sind eigentlich ein Beispiel, was den Produktstatuis betrifft. Z.B.http://focus.ti.com/docs/prod/folders/print/ina114.html

Eine der ersten Zeile: Status ACTIVE

Und spaeter unter "Inventory" sieht man, wann man wieder Bauteile aus der Fabrik erwartet.

Das Datum hat sich fuer den INA114 von August wieder in den Juli hineinbewegt. Sieht TI wieder Land mit seinen Problemen?

--
Uwe Bonnes                bon@elektron.ikp.physik.tu-darmstadt.de

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Uwe Bonnes

Thomas Huebner schrieb:

andere Teile betroffen zu sein. TI ist dann irgendwann mit einer Story über Produktionsverlagerung und anschliessenden Problemen mit Test-Eqipment rausgerückt.

Genau solche Sachen haben die zuvor durchgespielt. Und herausgekommen ist dabei das bessere Ergebnis für die derzeitige Situation. AD hat sowas auch schon mal gemacht. Haben die ganze Kraft in Handychips gesteckt und alles andere war auf Allocation. Heute will sich da niemand mehr dran erinnern.

MfG hjs

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Hans-Jürgen Schneider

Hallo Mark,

Ich weiss nicht, was Eure Schaltung macht. Was wir hier immer versuchen, ist eine Selbstkalibrierung. Bin gerade wieder an so einem Geraet. Da sollten auch acht OPA pro Leiterplatte rein. Aber die Lieferzeiten waren so aetzend, dass das jetzt alles mit Klemmpulsen und dergleichen selbst abgleicht. Einzig bleibt das Opamp Rauschen, dass ich mit Wald- und Wiesenbauteilen nicht unter 8-10nv/rtHz bekommen, weil sie mit +/-15V und ohne Eingangsbegrenzer laufen muessen. Dieses Kapitael will naechste Woche beim Kunden ausgemessen werden.

[...]
--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com
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Joerg

Nur mal aus Interesse (ich kann mir einen LT1006 leisten...), was würdest du machen, wenn du eine hohe Verstärkung (*1000 z.b.) bei geringer Versorgungsspannung (z.b. 5v) brauchst und ein billiger OPV (z.b. 324) schon alleine ob seiner Offsetspannung in Sättigung geht/gehen kann? Selbst wenn der 324 praktischwerweise mal weniger als seine Worstcase-Uos haben würde [gemessen hab ich bei 10 Stk. unterschiedlicher Hersteller nur einmal unter 3mv, meist nahe an den

5mv] hab ich dann ein großes Problem, v.a. wenn das Offset negativ wäre, da es mir einen großen Teil des ADC-Eingangsbereichs wegschneidet.

Meine Lösung war einfach ein LT1006, der dann zudem so wenig driftet, dass eine einmalige Offsetkalibrierung reicht um über den ganzen Temperaturbereich (kleines Gehäuse, in dem noch Leistungselektronik drin ist, also schön warm...) hinreichend genau zu sein.

Gruss, Robert

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Robert Obermayer

Hallo Robert,

Wuerde ich einregeln lassen und dann klemmen. Den Prototyp fuer einen hatte ich auch mit LM324 aufgebaut. Weil sie gerade vorhanden waren und es nur um die Validierung des Konzeptes ging. Offset ebenfalls hoch bis grauenhaft. Dort sind jedoch zusaetzlich Strecken drin, die von Natur aus noch mehr Offset haben. Man kann den Eingang per FET kurzschliessen, ueber den Feedback Fusspunkt ausregeln und das dann per Kondensator klemmen (nur wenn man diese Routine regelmaessig machen kann) oder in einem billigen Digitalpoti abspeichern. Am Ende wird das bei uns jetzt ein serieller Bus machen, aber nur, weil er ohnehin notwendig ist.

Schoen waer's, doch bei mir muss das aus Gruenden des Dynamikbereiches mit +/-15V laufen. Das schraenkt die Auswahl erheblich ein und Beschaffungsschwierigkeiten bei der OPA Serie tun dann noch mehr weh. Mal sehen, ob ich das mit TL084 hinknusern kann. Den gibt es in TSSOP.

18nv/rtHz Rauschen sind allerdings nicht so der Hit, die Haelfte waere mir lieber. Ein winziges zweites Problemchen ist, dass ich die ganzen Low-Noise Audio Opamps mehr oder weniger vergessen kann, weil sie nicht mehr als 0.6V differenziell erlauben.
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Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com
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Joerg

Hallo Hans-Juergen,

Teile betroffen zu sein. TI ist dann irgendwann mit einer Story über Produktionsverlagerung und anschliessenden Problemen mit Test-Eqipment rausgerückt.

Allocation ist nur ein Modewort fuer "Wir ham nix mehr". Ein perfektes Rezept, gute Geschaeftsbeziehungen auf lange Zeit sauer zu fahren.

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Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com
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Joerg

Hallo Jörg,

Was spricht dagegen, da ein paar Klemmdioden einzuführen? bei 0V6 Differenzspannung macht der Ausgang ohnehin nichts lineares mehr. Oder brauchst Du doch eher einen Komparator?

Marte

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Marte Schwarz

Hallo Marte,

Ja, einige in den Quad Packs muessen eine Zeit lang als Komparator funktionieren und gehen bei Erreichen der Schaltschwelle in eine Haltefunktion ueber, werden dann linear. Sozusagen als elektronische Prellboecke. Ich ganz mir schon das Raunen beim Design Review vorstellen ;-)

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Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com
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Joerg

Klemmdioden haben die normalerweise schon eingebaut, aber keine Strombegrenzungswiderstände weil die die nV/sqrt Hz verderben würden.

Da kann bei Einschalt-Transienten schon mal was ueber den Jordan gehen..

Gruß, Gerhard

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Gerhard Hoffmann

Joerg schrieb:

Ein Damager der meint, so mit zahlenden Kunden umgehen zu können, macht das mit mir genau einmal. Dann ist der Name ruiniert und /bleibend/ nomen non grata. Machen das letztlich alle so, dann wird es Zeit, sich nach anderen Betätigungsfeldern umzuschauen.

--
Thomas
'Gerades Scheitern steht höher als ein krummer Sieg.'
-Sophokles, Philosoph
Reply to
Thomas Huebner

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