habe vor mehr als 10 Jahren mit dem TDA 7000 ein UKW-Radio zusammengebaut, welches heute noch funktioniert. Mittlerweile wurden ja neue Radio-ICs entwickelt z.B. mit automatischem Sendersuchlauf und auch in Stereo.
Kann mir bitte jemand so einen Typ nennen, aber welchen man auch problemlos beziehen kann (Conrad, Reichelt).
Wenns nur um eine einzelne Bastelei geht, würde ich dir empfehlen in einem 1-Euro-shop nach kleinen UKW-Radios Ausschau zu halten. Da ist dann ein 7018 oder 7088 drin, das ist praktisch ein 7000er mit integriertem automatischem Suchlauf. Datasheet leicht ergoogelbar.
Ist auch ohne Porto billiger als der chip einzeln bei Renate, ausserdem schon C-Diode dabei nebst Rest. Hindert dich ja niemand, das zu zerlegen und was Eigenes drumherum aufzubauen.
Billige Radiochips gibts natürlich wie Sand am Meer, aber die meisten wollen doch ein ordentliches ZF-Filter sehen, also fertige Spulen (staggered tuning) oder Keramik, je nachdem.
Der Trick beim TDA7000 war ja, die ZF sehr weit runterzumischen, 70kHz war glaub empfohlen aber kann man frei wählen. Filtern dann mit Sallen-Key; die OPs sind schon im chip drin und die böse nahe Spiegelfrequenz wird per Korrelator weggeputzt, wenn ich mich recht erinnere.
Steht ja alles im ds drin.
Man kann mit dem Ding aber auch ganz anders, fast schon konventionell: Gibt ne AN von Philips: TDA7000 für 27MHz-Fernsteuerempfänger wenn ich mich recht erinnere, mit Quarzfilter dann natürlich und externem, vernünftigem LO, nicht den eingebauten im chip.
Wir verbauen hier ähnliche (4701, 4703, 4705). Bescheidene Zukunft, Du kriegst genau das, was Du auch mit Deinen 1,5 Euro ausgiebst.. Derzeit bauen wir einen hochwertigen Tuner auf und kaufen alte TDA's auf.
Henry
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snail mail : Henry Koplien \|/
Wobei ich mich frage, ob die Einfachheit des Empfängers nicht durch das notwendige Digitalteil mehr als kompensiert wird.
Beim TDA 7000 benötigte man zur Abstimmung einen Drehko bzw. eine Kap.-Diode+Poti, beim 7021 IIRC zwei Taster (Suchlauf + Reset).
Insofern scheint mir der Si4730-Chip nicht in die vom OP gesuchte Kategorie zu gehören, ganz abgesehen vom zusätzlichen Stromverbrauch der Digitalmimik.
So schlimm? Das Konzept wirkte auf mich durchaus gut.
Bei einem hochwertigen Tuner erwarte ich im Eingang diskrete HF-Transistoren (oder hochwertige MMICs oder andere höher integrierte LNAs), einen ordentlichen Mischer und ordentlich Pegel beim 1st LO. Alles Andere ist consumer-Krempel.
Nix gegen den BC107. Damit hatten wir frueher gute Vorverstaerker gebaut, allerdings mit einem halben Dutzend parallel. Ein P8000 lag finanziell eben oft nicht drin und ein halbes Dutzend BF245 konnte man auch nirgends ausschlachten, waren zu neu. Das ist heute alles soviel billiger und einfacher (aber immer noch diskret).
Mein Favorit war der AF139/239. Zeilentrafo abgeraucht, Fernseher auf Sperrmuell, Fahrradhinterreifen knallhart aufgepumpt, losgeduest, nach etlichen Kilometern selbigen Fernseher erspaeht und nach Hause geschleppt. Zwei der Dinger aus dem Tuner zu friemeln konnte schon mal eine halbe Stunde dauern, aber das lohnte sich.
Noch besser waren die kleinen UHF Trioden, doch die gab es nur eine ganz kurze Zeit, weil UHF in Deutschland erst kurz vor der Transistorzeit aufkam. Man konnte die allerdings meist abziehen, ohne den Kasten zu schleppen.
Betrachten wir halt das Billigradio selbst als eine Art Integrierter Schaltkreis. Beim TDA 7000 war super: Nur ein Schwingkreis (mit Kapazitätsdiode zur Abstimmung), sonst an fast jedes Beinchen einen Kondensator dran und schon lief das Ding. Ein zweistufiger Antennenverstärker (Bausatz) ermöglicht auch den Empfang von schwächeren Sendern und als NF-Leistungsverstärker dient ein TL 081 mit einer Gegentaktendstufe BD 139/BD 140.
Ja, das stimmt. So Billig-Radios gibts z.B. bei Conrad dann und wann. Wer weiß, wie lange es bei dem derzeitigen Digitalisierungswahn UKW noch gibt. Konnte mit dem TDA 7000 - Radio auch den Fernsehton vom Sender Jauerling (Wachau) Kanal 2a auf 55,25 MHz empfangen. Diese Frequenz wurde vor zwei Wochen zugunsten von DVB-T abgeschaltet.
Aber hoffe, dass UKW und DAB jahrelang parallel betrieben werden (so wie Mittelwelle/Kurzwelle), was vom Frequenzband her leicht möglich ist, weil sonst wären viele, aber wirklich viele Geräte wertlos. (Im Gegensatz zu DVB-T ist genug "Platz" für beide Systeme.)
Bei mir haben sie immer zuverlaessig Dienst getan. Allerdings habe ich auch nie die damals oft propagierte Stromeinpraegung in die Basis gemacht, denn das laeuft schon mal wie der Handkaes.
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